Eidos-Montreal & Eidos-Sherbrooke: Spieleentwickler führen 4-Tage-Woche ein

Die beiden Entwicklerstudios Eidos-Montreal und Eidos-Sherbrooke führen eine 4-Tage-Woche ein. Das ist beachtlich, da in der Spieleindustrie leider enorme Überstundenausmaße gängig sind. Laut einer Pressemitteilung der Studios werden die Vollzeitmitarbeiter in Zukunft nur noch 32 statt 40 Stunden in der Woche arbeiten müssen. Der Freitag entfällt als regulärer Arbeitstag. Die Gehälter der Mitarbeiter sollen bei reduzierten Arbeitszeiten identisch bleiben. Auch an den sonstigen Arbeitsbedingungen solle sich nichts ändern.

Ziel sei es laut dem Management, dass dadurch nicht mehr Arbeit auf die verbleibenden Tage verteilt werde, sondern man stattdessen eine höhere Arbeitsqualität erreiche und die Produktivität sowie das Wohlbefinden der Angestellten erhöhe. Sprich, die Effizienz soll eben steigen. Beispielsweise sollen auch interne Meetings nicht mehr eine Stunde, sondern nur noch 30 Minuten lang sein.

Allerdings gibt es durchaus einige Einschränkungen: Offenbar gelten die reduzierten Arbeitszeiten eben nur für Festangestellte, nicht für Zeitarbeiter bzw. Kräfte von Vertragspartnern, die dann eben nicht direkt bei Eidos-Montreal / Eidos-Sherbrooke angestellt sind. Auch muss man natürlich abwarten: Die Reaktionen der Mitarbeiter werden zeigen, ob sie wirklich kürzere Arbeitszeiten erhalten oder Überstunden so gängig bleiben, dass die Änderung nur auf dem Papier greift. So ist es ja bei Vertrauensarbeitszeiten so, dass dann oftmals eine bestimmte Stundenzahl im Vertrag steht, die aber in der Praxis regelmäßig überschritten wird, weil es kaum anders möglich ist.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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3 Kommentare

  1. Interessant.
    Kann ich mir gut vorstellen das es funktionieren kann, aber auch NUR wenn es auf höheren Ebenen auch gelebt wird. Es bringt nichts beim untersten die gleichen Leistungen durchzudrücken, damit dieser dann so oder so auf 35h/Woche kommt, damit er es gerade so, gestresst, schafft.

    Und wieder einmal die Thematik des Arbeiters 2. Klasse, also Leiharbeiter. So ein leidiges Thema und meiner Meinung nach verboten.
    „We are all one“ Sprüche an den Wänden zur Kantine, und an der Kasse dann teilen zwischen fest Angestellten (Rabattiertes Essen) und Leiharbeitern (nicht rabbatiert).
    Das wir uns als Gesellschaft solch eine Teilung leisten, finde ich höchst fragwürdig. Aber das ist ein anderes Thema. Mir tun nur immer die Leiharbeiter bei uns leid, die Verträge für 6 oder 12 Monate bekommen und am Ende den Spruch gedrückt bekommen (Ja, wenn sie einfach das beste leisten, dann verlängern wir den Vertrag.)

    Genug Aufregung für den Montag morgen 🙂

    • Bei uns in der Firma auch ein totales Reizwort: „Arbeitnehmerüberlassung“. Da geht die Regelung so weit, dass wir mit den Externen nicht zusammen in der Kantine essen *sollen*, dabei geht das niemanden was an, was ich in meiner Pause/Freizeit mache. Hält sich auch niemand dran. Die Firma hat halt massiv Angst, dass sich jemand einen Arbeitsplatz erklagt, obwohl das bei uns im Bereich eher extrem unwahrscheinlich ist. Die Freelancer bekommen 800-1200 Euro am Tag, da hat niemand Interesse sich einzuklagen.
      Ich weiß aber auch, dass es genau so die andere Seite der Medaille gibt, wo die Fachkräfte nicht so rar gesät sind und die Leiharbeiter quasi für ’n Appel und ’n Ei Überstunden schieben.

  2. Twist an der Sache: Es gibt nur einen Vollzeitmitarbeiter, der alle Freelancer verwaltet. Und die arbeiten natürlich wie gewohnt sieben Tage die Woche, vierundzwanzig Stunden.

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