Ecovacs Deebot T20 Omni im Test
Der Ecovacs Deebot T20 Omni ist ein Modell, das sich zwar formal unterhalb des alten Flaggschiffs Deebot X1 Omni eingruppiert, seinem großen Bruder aber auch ein paar Funktionen voraus hat. Allerdings ist ja gerade der Deebot X2 Omni vorgestellt worden, der nochmals eine Schippe drauflegt. Lohnt sich dennoch der Kauf des Deebot T20 Omni?
Die Antwort auf jene Frage ist gar nicht so einfach, denn auch wenn der T20 Omni sich formal unterhalb des X1 Omni eingruppiert, ist er aktuell im Handel teurer. So bekommt ihr den Ecovacs Deebot X1 Omni für 899 Euro, während der Deebot T20 Omni für 1.099 Euro den Besitzer wechselt – auch direkt über Ecovacs. Doch zum Für und Wider der Modelle komme ich auch im weiteren Verlauf des Artikels noch.
Technische Daten Deebot T20 Omni
- Navigation: LiDAR und TrueDetect 3D zur Objekterkennung
- Saugkraft: 6.000 Pa
- Kapazität des Staubbehälters: 300 ml (Station: 3 l)
- Kapazität Wassertank: keiner am Roboter (Station je 4 l für Frisch- bzw. Schmutzwasser)
- Akkukapazität: 5.200 mAh
- Laufzeit: bis zu 260 Minuten
- Ladezeit: 6,5 Stunden
- Lautstärke: 67 dB (Saugen), 69 dB (Saugen und Wischen)
- Besonderheiten: Automatisch anhebbare, rotierende Mopps, Entleerungsstation, Mopp-Reinigung mit 55° warmem Wasser und Heißlufttrocknung, Sprachassistent Yiko
- Lieferumfang: Roboter, Station, zwei Wischaufsätze, zwei Wischtücher, ein Ladekabel, zwei Seitenbürsten, ein Staubbeutel (vorinstalliert), ein antibakterieller Filter (vorinstalliert), ein Benutzerhandbuch, eine Reinigungsbürste und ein Reinigungsutensil
- Maße Roboter: 362 x 362 x 103,5 mm
- Maße Station: 450 x 430 x 580 mm
- Preis: 1.099 Euro
- LEISTUNGSSTARKE ALL-IN-ONE REINIGUNGSLÖSUNG: Durch das rotierende Wischsystem OZMO Turbo 2.0 und einer...
Ein wichtiger Vorteil des Deebot T20 Omni gegenüber dem Deebot X1 Omni: Er kann seine rotierenden Mopps anheben. Das ermöglicht es, zu wischen und in einem Durchgang auch Teppiche abzusaugen. Letztere werden automatisch erkannt. Damit die Mopps möglichst sauber bleiben, werden sie nach der Reinigungstour mit 55° heißem Wasser durchgespült und nach komplettem Abschluss mit heißer Luft rund 2 Stunden getrocknet.
Ausstattung und Verarbeitung
Natürlich gehört zum Set des Ecovacs Deebot T20 Omni nicht nur der Saug- und Wischroboter an sich, sondern auch eine Entleerungsstation. Jene ist wieder eine recht „bombastische“ Angelegenheit und erinnert an die weiße Variante des Deebot X1e Omni. Selbiges kann man auch von dem Roboter selbst behaupten. Aber bei solchen runden Modellen gibt es auch nicht mehr viel Raum für Designinnovationen.
Generell ist dann auch die Verarbeitung auf einem ähnlich hohen Niveau wie beim X1e Omni: Zwar besteht im Grunde alles aus Plastik, jenes wirkt aber robust und hochwertig. Die Station ist ebenfalls sehr gut verarbeitet, mit ihren Maßen von 450 x 430 x 580 mm aber auch ein ordentlicher Klopper. Da braucht man schon etwas Platz.
In der Begleit-App, die ich euch schon in den anderen Tests vorgestellt habe, könnt ihr No-Go-Areale einrichten, 2D- und 3D-Karten speichern und auch die Etagenreinigung konfigurieren. Manchmal ist die Anwendung ein wenig störrisch und zeigt Benachrichtigungen auf Dauer an, ohne dass man sie ausblenden könnte oder benötigt sehr lange, um die Geräteeinstellungen zu laden. Das sind ein paar Macken, an denen Ecovacs noch arbeiten sollte. Die Funktionen, wie das Anlegen von Zeitplänen, die Zonenreinigung oder das Einstellen der zu nutzenden Wassermenge funktionieren aber alle fehlerfrei.
Weiterhin an Bord ist auch der Sprachassistent Yiko, den ich aber eher für eine Spielerei halte. Ihr könnt nach dem Hotword „Ok, Yiko“ Kommandos abgeben wie „Reinige das Schlafzimmer“. Das wird aber je nach Geräuschpegel in eurer Wohnung nicht immer korrekt verstanden. Das Ganze per App auszulösen, ist also einfacher und verlässlicher. Denn sonst müsst ihr euch quasi mit dem Laserturm unterhalten, in dem die Mikrofone sitzen.
Praxistest des Ecovacs Deebot T20 Omni
Ich schätze den Ecovacs Deebot X1 Omni sehr und habe ihn privat immer noch im Gebrauch. Allerdings fehlt ihm eine Funktion, welche viele andere Premium-Konkurrenten beherrschen: das automatische Anheben der Mopps beim Wischen. Im Ergebnis könnt ihr mit dem X1 Omni zwar in einem Durchgang Saugen und Wischen, Teppiche muss er dann aber auslassen. Genau dies ist beim Deebot T20 Omni nicht mehr der Fall. Er kann die mit 180 Umdrehungen pro Minute rotierenden Mopps um ca. 9 mm nach oben anheben, wenn er einen Teppich erkennt.
Das funktioniert super, auch wenn ihr einkalkulieren solltet, dass der ein oder andere Wassertropfen natürlich mal auf dem Teppich landen kann. Hochflor-Teppiche scheiden zudem weiterhin aus, denn da wäre der Abstand zu gering. Zumal der Deebot T20 Omni etwas „gemächlich“ beim Anheben ist: Fährt er mit der Schnauze bereits auf einen Teppich, werden sozusagen erst ab diesem Kontaktpunkt die Mopps angehoben. An hohen Teppichen kann er deswegen hängen bleiben.
Die Wischergebnisse sind sehr gut und müssen sich auch vor Roborocks Topmodellen keineswegs verstecken. Allerdings gibt es ein Manko: Da der Deebot T20 Omni auf einen integrierten Wassertank verzichtet, fährt er je nach Einstellung alle 5 bis 15 Minuten zur Station, um die Mopps reinigen und neu befeuchten zu lassen. Dadurch kann eine komplette Wischtour länger dauern, als bei der Konkurrenz.
Das gilt auch für das Saugen in großen Wohnungen, da der Staubbehälter nur 300 ml fasst. Beim mehrfach erwähnten Deebot X1 sind es z. B. 400 ml. Wegen der geringeren Kapazität sind häufigere Entleerungen die Folge. Dabei solltet ihr daran denken, dass der Saug- und Wischoboter mit bis zu 69 dB(A) zwar in der Lautstärke verträglich bleibt, die Station aber beim Entleeren bis zu 81 dB(A) von sich gibt. Spätestens an dem Punkt werdet ihr also wachgerüttelt. Ob die Station den Robo nach jedem Saugvorgang, „intelligent“ oder nur bei manueller Auslösung entleert, dürft ihr in der App einrichten.
Egal ob Wischen oder Saugen: Auch über eine Objekterkennung verfügt der Deebot T20 Omni. Da konnte ich aber eher gemischte Ergebnisse erzielen. In Kabel verheddert er sich dennoch gerne mal – Hausschuhe meidet der Roboter aber erfolgreich. Ansonsten ist er recht forsch und zwängt sich auch zwischen Stühlen hindurch oder kurvt über die Füße des Wäscheständers. Da der Roboter zwei Seitenbürsten nutzt und mit satten 6.000 Pa saugt, bleibt selten etwas liegen.
Positiv kann man da auch vermerken, dass der Deebot T20 Omni auf eine reine Gummiwalze ohne Bürsten setzt. Dadurch verwickeln sich Haare nicht so leicht. Das dürfte auch Haustierbesitzer freuen. Alles in allem saugt und wischt der Deebot T20 Omni somit wirklich gut – und schlägt zumindest beim Wischen sogar den großen Bruder X1 Omni. Zumal Ecovacs offenbar die Mopps auch so angepasst hat, dass sie mehr Druck ausüben können. Beim Saugen gibt es aber eher Vorteile für den X1 Omni: Formal kommt er mit weniger Saugleistung daher, Navigation und Objekterkennung sind aber überlegen.
Fazit
Der Ecovacs Deebot T20 Omni gruppiert sich zwar unterhalb des X1 Omni ein, ist aber beim Wischen deutlich überlegen. Er kann nicht nur seine Mopps anheben, sondern reinigt auch gründlicher. Beim Saugen gebe ich den Vorteil aber weiterhin an den X1 Omni, denn jener navigiert schlauer und verfügt über einen größeren Staubbehälter. Die App von Ecovacs weist wiederum das bekannte Verbesserungspotenzial auf, geht aber in Ordnung.
Die Entleerungsstation ist, wie der Roboter selbst, erstklassig verarbeitet. Sie ist zwar wirklich groß, optisch nach meinem Empfinden aber sehr neutral und unauffällig gestaltet. Blöd nur, dass ihr auch hier Staubbeutel nachkaufen müsst. Am Ende punktet der Ecovacs Deebot T20 Omni vor allem über sein Preis-Leistungs-Verhältnis. So ist zwar ein Roborock S8 Pro Ultra überlegen, kostet aber mit ca. 1.499 Euro aber auch eine ganze Ecke mehr.
- LEISTUNGSSTARKE ALL-IN-ONE REINIGUNGSLÖSUNG: Durch das rotierende Wischsystem OZMO Turbo 2.0 und einer...
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da nehme ich lieber den Roborock Revo Q
Warum?