EcoFlow Wave 2 – Mobile Klimaanlage im Test

EcoFlow hat im Frühjahr eine ganze Menge neue Gerätschaften vorgestellt. Den mobilen Kühlschrank GLACIER, den Mähroboter BLADE und die DELTA 2 MAX Powerstation haben wir euch bereits vorgestellt. Man hat aber auch eine mobile Klimaanlage aus dem Ärmel gezogen, die auf den Namen WAVE 2 hört. Da es mittlerweile auch eine heiße Phase gab, konnte ich mir einen besseren Eindruck davon verschaffen.

Ich habe die Version inklusive Zusatzakku zum Ausprobieren hier und diese kommt neben der Klimaanlage und am Akku außerdem mit einem passenden Set an Kabeln und Schläuchen für Zu- und Abluft. In puncto Design findet man hier das typische EcoFlow-Bild vor. Eine Kombination aus Schwarz und Silber prägt das Aussehen und wie man von dem Hersteller gewohnt ist, ist die Verarbeitung hervorragend. Das Gerät ist etwas futuristisch geprägt und kein Zwerg. Das Gewicht ist mit 22 Kilogramm auch kein Pappenstiel und man möchte die WAVE 2 auch nicht permanent durch die Gegen schleppen.

Die Installation ist relativ einfach. Ihr habt, wie zuvor erwähnt, zwei Schläuche mit im Paket, die man an zwei Blenden aus Kunststoff schraubt. Eben jene kommen dann per Klick-System in das Gerät und halten dort. Die Nasen, die an den Blenden dran sind, machen jedoch nicht den robustesten Eindruck und ich bin mir nicht sicher, ob das Ganze einen oft stattfindenden Auf- und Abbau aushält. Nachdem ihr die Anlage an den Ort des Geschehens gebracht habt, müsst ihr die Schläuche nach außen führen. Hierzu gibt es für Fenster beispielsweise fertige Fensterabdichtungen oder man baut sich selbst etwas.

Nun geht es in die Inbetriebnahme, die man mit oder ohne App erledigen kann. In der WAVE 2 ist eine Anzeige inklusive verschiedener Tasten verbaut, auf der ihr die aktuelle Temperatur, die gewünschte Temperatur, die Stufe des Lüfters, den Modus und die Kapazität des Akkus seht. Das Gerät kann natürlich auch per Netz betrieben werden und muss nicht über den Akku laufen.

Die App bietet euch dann aber den kompletten Funktionsumfang, dort benötigt ihr hingegen einen EcoFlow-Account. Wie üblich, so ist die App aber einwandfrei aufgeräumt, übersichtlich und erleichtert die Bedienung mit Timern, Freigaben des Gerätes für andere, An/Abschalten der Beleuchtung, Ablassen des Wassers und mehr. Wer unterwegs ist, kann die Anlage auch mit einem Solarpanel mit maximal 400 Watt Leistung betreiben.

Was verbraucht das gute Stück denn so? Wer seinen Raum kühlen möchte, muss mit einem Verbrauch zwischen 200 und 400 Watt rechnen, je nachdem wie hoch die Kühlleistung gerade ist. Wenn die WAVE 2 nur als Ventilator genutzt wird, werden 15 bis 20 Watt benötigt.

Was mir negativ aufgefallen ist: Im Stand-by möchte das Gerät zwischen 5 und 10 Watt haben. Das ist meiner Meinung nach schon eine Menge und man sollte dann überlegen, das Gerät komplett abzuschalten und dann lieber über eine schaltbare Dose zu agieren.

Und wie kühlt das Teil? Zuerst sollte man erwähnen, dass WAVE 2 nicht nur kühlt, sondern auf Wunsch auch heizt. Gekühlt wird mit 5100 BTU, geheizt mit 6100 BTU. Als Testszenario stand ein Raum mit 30 Kubikmeter Volumen zur Verfügung. In zwei Stunden brachte das Gerät den Raum von 25,2 °C auf die gewünschten 22 °C, was nicht unbedingt schnell ist, aber es erfüllt seine Aufgabe. Im maximalen Modus ist das Gerät hörbar laut und ich bin im Homeoffice dann mit Kopfhörern unterwegs gewesen, wenn notwendig.

Es gibt zwar auch einen Schlafmodus, aber da ist die Kühlleistung nicht wirklich gut. Besser ist die Heizleistung, die ich an den kälteren Tagen ausprobieren konnte. Wichtig zu erwähnen: Das Gerät ist eigentlich für den Einsatz unterwegs gedacht, also eher für Wohnmobile, Camper etc.

Zusammenfassen lässt sich sagen, dass EcoFlow auch hier einen guten Evolutionsschritt zur ersten WAVE hinlegt und vor allem ein Gerät bereitstellt, dass nicht nur kühlt, sondern auch heizen kann und somit ein Allrounder für den Ganzjahreseinsatz ist.

Dieses „Alles können“ hat jedoch den Nachteil, dass das Gerät aus meiner Sicht nicht mit derselben Leistung ausgestattet ist, wie eine reine Klimaanlage oder eine reine Heizung für das Campen. Diese Einzelgeräte sind obendrein um einiges preiswerter zu haben, als dieses gute Stück. EcoFlow möchte inklusive Akku 1.999 Euro dafür haben. Ohne Akku sind es 1.199 Euro. Da sollte man gut abwägen und vergleichen, ob sich das Ganze lohnt.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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5 Kommentare

  1. Was für ein völlig irrsinniger Preis, wie fast alles von denen völlig überteuert…

  2. 2.000€ für diese Leistungsparameter. Totaler Irsinn, ist ja aber von Ecoflow und hat ein „cooles“ Design. Da kann man schonmal was drauf legen. *Kopfschütteln*

  3. 5100 BTU sind umgerechnet 1500 Watt. Wer also denkt, er könne mit der Leistung einen Camper kühlen, der in der prallen Sonne steht – die knallt nämlich unter Idealbedingungen mit 1000 Watt/qm aufs Blech – der wird enttäuscht sein. Dementsprechend einige Rezensionen bei Amazon etc. Das ist bei der BTU-Leistung physikalisch einfach nicht möglich. Zur Kühlung muss halt mehr Energie aufgewendet werden als von außen zugeführt wird. Wave 2 eignet sich da eher für die direkte kühle Brise zum abkühlen oder um nach Sonnenuntergang im Camper für einschlafkompatible Temperaturen zu sorgen.

    Und der Preis? Die Zielgruppe sind Glamper, also Leute, die nicht unbedingt auf den Preis schauen, sondern sich beim Camping etwas Luxus gönnen wollen. Ist es dir zu teuer, dann bist du einfach nicht die Zielgruppe.

    Was den Lüfter angeht, wäre besser gewesen, wenn er brushless ausgeführt wäre. Ich hab bei meinem Wave 2 zwischen 20 und 30 Watt angezeigt bekommen und das ist echt viel. die 4-5 Watt im Standby kann ich auch bestätigen. Aber sicherheitshalber lass ich die Wave noch 5 Minuten am Netz/Akku, bevor ich den Stecker ziehe.

    • Luxuscamper lassen sich was ganz anderes in ihre Mobile einbauen, als so ein MickeyMouse-Gerät mit sich rumzuschleppen. Zielgruppe sind hier wohl eher Leute, die meinen man muss alles kaufen, was massenhaft auf irgendwelchen Blogs und in Influencer Videos vorgestellt wird, um so up to date zu sein und wenn dann noch der Touch des Umweltbewusstseins inbegriffen ist, dann gibt es kein Halten mehr. Und Geräte mit Akku sind ja heute per se umweltfreundlich und wenn dann das Gerät auch noch Eco… im Produktnamen trägt, was kann man da noch falsch machen?

  4. Wie schließt man den Zu- und Abluftschlauch sinnvoll dicht in einem Zelt an?

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