E-Mobility: Ausbau der Ladesäulen laut Studie in Deutschland ineffizient
Die staatliche Förderbank KfW weist in einer Studie zur Elektromobilität in Deutschland darauf hin, dass das öffentliche E-Ladenetz bisher sehr ineffizient ausgebaut worden sei. Man bemängelt, dass der Ausbau im Bundesgebiet bisher tendenziell gleichmäßig verlaufen sei. Was auf den ersten Blick positiv klingen mag, ist in Wahrheit ein Nachteil. Denn gerade in Ballungsräumen gebe es zu wenige Ladesäulen.
Bisher gebe es nämlich in dünn besiedelten Gebieten tendenziell genau so viele Ladesäulen wie in Ballungszentren. Dabei stehen in dünn besiedelten Gebieten üblicherweise auch mehr frei stehende Häuser, die bessere Möglichkeit zum Aufladen daheim bieten als Mehrfamilienhäuser in etwa Großstädten. Im ländlichen Raum sei das Angebot deswegen aktuell auch nicht kostendeckend. Umgekehrt sei absehbar, dass es in Ballungsräumen bald eine so hohe Nachfrage geben dürfte, dass die Nachfrage das Angebot übersteige. Das sind schlechte Vorzeichen für die E-Mobilität in Deutschland.
So verweist die KfW darauf, dass in den vergangenen zwei Jahren die Anzahl der E-Autos bereits dreimal stärker gewachsen sei als die Anzahl der Ladesäulen. Im Schnitt müssten sich bereits 23 E-Autos einen öffentlichen Ladepunkt in Deutschland teilen. Das EU-Ziel sieht pro Ladepunkt maximal zehn Autos vor. Sollte sich hier nichts ändern, dürfte es in der Praxis für E-Auto-Fahrer Probleme geben. Kein Wunder also, dass mancher Autofahrer derzeit den Umstieg auf ein E-Auto auch deswegen scheut, weil er befürchtet, mit dem Aufladen Probleme zu bekommen. Schließlich kann nicht jeder auf der Arbeit oder daheim aufladen.
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Meine Stadt hat genau eine Ladesäule, im nicht zu kleinen Nachbarort gar keine und die nächst größere Stadt ganze 4 Stück 🙂
Zusammengefasst, wer hier im Öffentlichen laden will hat Pech gehabt oder muss eine 40km Rundtour machen um eine freie zu finden.
Mal so zum Realitätscheck der „E-Auto geht ohne Probleme“ Fraktion.
Kommt auf den Auto-Hersteller drauf an : bei Tesla ist sowohl für mich auf dem Land als auch Wallbox-Lose Bekannte von mir (die in der Stadt München wohnen) derzeit kein Problem zu erkennen – das SuperCharger-Netz wächst und wächst und wächst, und auch sonst hab ich bis dato überall, wo ich es konnte oder musste, laden können 🙂 …
Was man aber generell jeder machen kann (und sollte), ist sowohl beim örtlichen Strom-Netzbetreiber oder bei der Kommunalverwaltung (Rathaus/Kreisverwaltung) einfach immer wieder mal anzufragen, was den wo genau in Bezug auf Ladesäulen passiert und ggfs. Hinweise liefern, wo es Sinn ergeben würde – und diesen Tipp auch an andere weiter zu geben. Wenn viele Leute oft genug „nerven“, kommt selbst in DE Bewegung in die Sache – ein Einzelner ist da chancenlos, aber wenn keiner anfängt, kann es auch nichts werden …
So schon oft -sowohl durch mich, aber auch durch meine Bekannte- geschehen in und um München, und es sind tatsächlich auch dadurch Ladesäulen realisiert worden – nur wer anfängt, kann ankommen, wer nichts tut, ist in meinen Augen selber schuld…
Klar ist „auf dem Land“ oftmals die eine oder andere Säule heute noch nicht sinnvoll, aber morgen kann die schon wieder interessant sein, und bis die dort dann steht, dauerts auch wieder seine Zeit.
Nerven kann aber nicht zielführend sein wenn man Elektroautos will
Und da das Supercharger Netzwerk nach und nach für alle geöffnet wird, sollte sich die Situation ja dann für alle verbessern:)
Kommt halt immer darauf an wo man lebt.
Bei uns genau das gegenteilige Bild, allein im Radius 2 km haben wir 4×2 Ladepunkte. Und dann in der nächstliegenden Stadt (5km Fahrt) so grob 30 Ladepunkte.
Die alte Regierung hat E-Mobilität völlig vergeigt. Jetzt gibt es überall Engpässe beim Ausbau – und so teuer wie nie dürfte er auch werden. Es wurde fast zwei Jahrzehnte nicht für die Zukunft geplant. Sondern immer nur gerade so auf Sicht gefahren.
Man muss nur die richtige Statistik suchen, dann siehts nicht so schlimm aus…
https://insideevs.de/news/534851/anzahl-ladesaulen-pro100km-deutschland-ranking/
Ich sehe derzeit ein innerstädtisches Problem. Es hat sich in meiner Stadt seit 1-2 Jahren kaum etwas bewegt, die Stadtwerke haben kaum weiter ausgebaut, ich weiß nicht ob das evtl. mit rechtlicher Unsicherheit zu begründen ist (Stadtwerke müssen teilweise jetzt Säulen abstoßen). Jetzt erst kommt bei uns ein kleiner privater Anbieter und baut langsame Ladeeinheiten für „Laternenparker“.
Ja, da hat die ENBW bei uns 12 neue Ladesäulen hin gestellt.
Problem: Die haben nur Ladesäulen für den großen DC Stecker, wo an den kleinen Typ 2 AC bei vielen nicht passt.
Erst hatte ich mich immer gewundert warum da keiner Lädt und alle die dort standen immer nur Telefonieren.
Als ich dann mit meinem E-PKW auch mal laden wollte, wusste ich warum und bin auch wieder ohne zu laden weggefahren.
Du redest wohl von PHEVs und nicht BEVs. Die unnützen PHEVs haben fast alle nur Typ2-Stecker und laden langsam. Bei den BEVs haben die meisten alle auch CCS.
Der erste Mensch, der sich über Schnellladerausbau ärgert?!?
Kann nur ein Hybridautofahrer sein, der glaubt, er würde ein Elektroauto fahren 😉
Maximal 10 BEVs pro Ladesäule sind das Ziel? Sind die Irre? Der Durschnittsdeutsche müsste für seine 12.000km im Jahr rund 30x laden (~400km Reichweite, manche mehr, manche weniger). Bei 22kw sind das 150 Ladestunden im Jahr, mit 10 Nutzern multipliziert sind das 1500 Stunden. Das Jahr hat 8760 Stunden. Wenn man dann berücksichtigt dass Langstrecken die viele Kilometer bedeuten vorwiegend mit Schnellladesäulen bedient werden, reduziert sich der Bedarf bei den Wohnortnahen Ladesäulen noch weiter. Wenn hier in Hamburg die nächste Ladesäule belegt ist und ich die übernächste (weiter musste ich noch nie) ansteuere, laufe ich knapp 5 min nach Hause. In vielen Stadtteilen ist das der normale Weg von „habe einen Parkplatz gefunden“ nach Hause.
In meinem Ort sind 4 neue Ladesäulen in 2 Jahren entstanden, es gab aber zuvor schon 6 Stück, also insgesamt jetzt 10 Stück für ca 350000 Einwohner. 2 Stück wurden Ende letzten Jahren installiert und laufen immer noch nicht. Ohne eigene Wallbox hätten wir niemals ein Elektroauto gekauft. Ich bin der Meinung das nicht alle Menschen Elektroautos werden fahren können. Der Ausbau läuft sehr schleppend, wenn das so weiter geht wird das Generationen dauern.
Fun Fact am Rande: Bei mir in der Ortschaft wurden mehrere Ladestationen errichtet. Leider hat man vergessen die entsprechenden Schilder zu bestellen und so sind die Dinger regelmäßig von Autos mit Verbrennermotor zugeparkt. Außerdem sind die Informationen, wie und mit welcher Karte und zu welchem Preis man dort laden kann, sehr schwer zu bekommen. Die örtlichen Stadtwerke, von denen die Ladestationen im Verbund mit anderen Unternehmen errichtet wurden, wollen vorrangig ihre eigenen Ladekarten an die Ladenden bringen und das erscheint mir als relativ hochpreisiges Angebot.
Sollte ich mir irgendwann mal ein BEV zulegen, dann nur mit privatem Ladepunkt an meinem TG-Stellplatz. Aber als Mitglied einer WEG laufe ich Gefahr in die Kostenfalle zu tappen. Einerseits verlangt der örtliche Versorgungsnetzbetreiber auch bei einer 11kW-Wallbox eine Abschaltmöglichkeit. Andererseits besteht die Möglichkeit, dass der Hausanschluß unterdimensioniert ist, und man mir die Kosten für dessen zukunftsfähige Ertüchtigung auferlegt. Rein theoretisch könnten irgendwann mal 32 Wallboxen zu versorgen sein. Ansonsten kommt selbstverständlich auch der erstgenannte Tatbestand zum tragen. Die Stadtwerke sehen es lieber, wenn ihre Ladestationen genutzt werden. Es sind auch nur wenige Fachbetriebe per Installateurverzeichnis zugelassen und das treibt die Installationskosten weiter in die Höhe. Fazit: Ein BEV bleibt für mich erstmal Zukunftsmusik.
Da wird der PV Ausbau noch eine Rolle spielen, Überschussladen und Lastmanagement.
Hat sich in den letzten Jahren noch viel getan.
Bezgl. PV sind dann eh Elektromodernisierungsarbeiten teilweise notwendig
PV-Anlagen für Bestandsgebäude wird es, insbesondere bei Mehrfamilienhäusern von WEG, erst dann geben wenn es per Gesetz verpflichtend wird. Gerade in Liegenschaften mit wenig eigengenutzten Wohnungen wird sich keine Mehrheit der Miteigentümer finden. Hausverwalter werden nicht proaktiv tätig werden und Anträge einzelner Eigentümer werden abgeschmettert.
Hast du mal geprüft, ob dir ne Camping Dose reichen würde? Wenn man nicht jeden Tag leerfährt kann das schon reichen.
Aber auch diese „Camping Dose“ ist in einer WEG eine bauliche Veränderung und damit genehmigungspflichtig. Soll diese hauptsächlich zum Laden verwendet werden kann auch hier die WEG ein Riegel vorschieben indem Sie vorschreibt wie die Elektroinstallation zu erfolgen hat. Nur weil man jetzt das Recht auf die Errichtung einer Ladeinfrastruktur in der WEG hat, heißt das nicht, dass es einfach wird…
Richtig @Manu. Es ist als bauliche Veränderung zu sehen. Zwar hat es die Reform der WEG vereinfacht und die Miteigentümer können nicht mal einfach so diesen Antrag ablehnen. Aber sie dürfen mitbestimmen wie die bauliche Veränderung durchgeführt wird und müssen sich nicht an den Kosten beteiligen. Selbst die Folgekosten, z.B. bei einem notwendigen Rückbau, trägt der Antragsteller. Ähnlich vertrackt ist die Situation für Mieter. Auch hier darf der Vermieter seine Zustimmung nicht grundlos verweigern. Aber bei den Kosten gilt das im Vorfeld schon ausgeführte.
Egal ob „Campingsteckdose“ oder Wallbox. Laut Expertenmeinung ist jede Lademöglichkeit die errichtet wird dem Versorgungsnetzbetreiber zu melden. Dies soll dem Netzbetreiber eine bessere Planung ermöglichen. Wenn durch das Laden des BEV der Stromverbrauch sprunghaft ansteigt, besteht auch die Möglichkeit, dass der Netzbetreiber eine Überprüfung macht und die nicht gemeldeten Ladeeinrichtung „aufspürt“. Damit hätte der errichtende Verbraucher dann mindestens gegen die technischen Anschlussbedingungen des Netzbetreibers verstoßen. Geregelt ist die Meldepflicht übrigens im §19 Abs. 2 der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV). Die NAV regelt auch die Pflicht zur Zustimmung des Netzbetreibers zur Errichtung einer Ladeeinrichtung. Aber die Kosten für die dadurch evtl. notwendige Netzertüchtigung (inkl. eventuell anfallender Nebenkosten) trägt der Verbraucher. Das kann ganz schnell recht teuer werden.
Wenn e-Mobilität tatsächlich gewollt ist, dann sollte der Gesetzgeber hier dringend nacharbeiten. So wie es momentan ist sind die Hürden nahezu ein unkalkulierbares Risiko für jemand der gerne umsteigen möchte.
Netz „X“ ist in Deutschland zu wenig/schlecht/ineffizient ausgebaut.
Nein. Doch. Oh.
Nach meiner persönlichen Erfahrung ist das ganze Thema bisher keines für Leute die in Großstädten in einer Platte oder anderen Mehrfamilienhäusern wohnen. Kann jetzt nur für Berlin/Leipzig/Hamburg und paar kleinere Orte sagen. Aber das Bild ist immer das gleiche. Maximal eine Ladesäule irgendwo. Da ist der Anreiz natürlich groß sich so ein Fahrzeug zu kaufen. Bei mir im Raum Berlin wo ich dann doch breiter unterwegs bin auch gähnende Abwesenheit. Gibt paar Hotspots, aber das ist nichts für eine Großstadt mit so vielen möglichen Kunden.
Also entweder will die Regierung ein Umstieg oder nicht. So wie aktuell wohl nicht. Bei den Hausbesitzern geht ja wohl der Absatz auch runter seit dem Wegfall der Förderung für die Wallbox.
Guter Mittelweg bleibt dann für viele weiter Hybrid. Da läuft man dann nicht Gefahr komplett leer dazustehen.
Wenn man nicht Zuhause oder beim Arbeitgeber laden kann, ist ein Plugin-Hybrid das Letzte was man kaufen sollte.
Also dann das gleiche wie mit einem reinen eAuto.