E-Bike-Diebstahlschutz: Bosch führt digitale Batteriesicherung ein – aber mit Haken

Bosch präsentiert im Sommer 2025 eine neue Sicherheitsfunktion für E-Bike-Akkus. Das digitale Battery Lock System soll gestohlene Batterien für Diebe unbrauchbar machen. Ein Ersatzakku für Bosch-Systeme kostet meist viel Geld (bis 1.000 Euro), zusätzlich fallen u. U. Reparaturkosten für beschädigte Gehäuse an. Das neue System ermöglicht die Nutzung mehrerer digitaler Schlüssel gleichzeitig. Diese werden über die Flow-App oder die Fahrrad-Displays Kiox 300 und 500 verwaltet. Die Technologie ist mit allen Akkus des Bosch Smart Systems kompatibel, so das Unternehmen.

Die Funktionsweise ist durchdacht: Nach dem Ausschalten des E-Bikes aktiviert sich der Battery Lock automatisch. Wird ein gesperrter Akku in ein anderes E-Bike mit Smart System eingesetzt, deaktiviert sich die Motorunterstützung. Das macht den Wiederverkauf gestohlener Akkus sinnlos und soll das Diebstahlrisiko reduzieren. Da kommt nun ein Aber: Battery Lock wird ausschließlich im Rahmen des kostenpflichtigen Flow-Plus-Abonnements verfügbar sein. Nach einem kostenlosen ersten Jahr fallen jährlich 40 Euro an. Diese Einschränkung könnte die Effektivität des Diebstahlschutzes beeinträchtigen, da nicht alle Nutzer ein Abo abschließen werden.

Während kostenpflichtige Zusatzfunktionen wie Alarm oder GPS-Tracking nachvollziehbar sind, sollte eine grundlegende Sicherheitsfunktion wie Battery Lock standardmäßig verfügbar sein, um das erklärte Ziel von null Diebstählen zu erreichen. Ebenso muss man schauen, wie schlau die Diebe in der eigenen Umgebung sind. Wenn die nicht wissen, welche Art Akku sie da klauen, dann lassen sie es auch nicht bleiben, wenn einer von Bosch im E-Bike ist.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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17 Kommentare

  1. Das Abo für die Funktion finde ich dreist. Einen vernünftigen Diebstahlschutz hätte man schon lange ins System integrieren müssen.Und zwar grundlegend. Nur, wenn die Diebe davon ausgehen müssen, dass der Diebstahl von ebikes generell zwecklos ist, bringt so eine Funktion einen echten Mehrwert: Prävention.

    • Out mich mal als Abonnent, der Preis ist für mich okay, die Funktionen müssen entwickelt werden, Infrastruktur für den Betrieb bereitgestellt werden und ich wurde bis jetzt mit einer Flow App versorgt die ständig verbessert wird und wer es nicht von Bosch will kann sich ja auch wo anders beglücken lassen mit einem Diebstahl Schutz nur soviel die sind nicht umsonst, fun fact mit dem Connect Box ist die Fahrrad Diebstahl Versicherung dann günstiger …

      • Das ändert aber nichts am Problem, das Stephan beschrieben hat.

        Wenn alle Bosch Bikes einen Akku Lock haben, dann weiß das der Dieb und überlegt es sich evtl.
        Wenn der Dieb damit rechnet, dass nur 20 oder 30 % ein Abo abgeschlossen haben, dann wird der Akku geklaut und notfalls weggeworfen.
        Du hast aber den Schaden, obwohl der Diebstahl an Deinem Rad sinnlos war.

        Der Diebstahlschutz hätte für alle Bikes kostenlos sein müssen.

        • Und noch mal wer finanziert die Wartung, Infrastruktur dahinter ? Den Weg den Bosch geht ist mehr als okay

          • Welche Infrastruktur? So wie das hier und bei Heise beschrieben wird, läuft das komplett lokal. Außer man will die App benutzen – ob das dann per Bluetooth läuft, weiss ich nicht, wäre aber wahrscheinlich. Das Abo ist _für dieses Feature_ Abzocke und, wie andere schon richtig geschrieben haben, schädlich.

          • Streite ja keiner ab das die kosten haben. Nur bringt dir als Nutzer eben der Diebstahl Schutz nur etwas, wenn er generell ist. Im Zweifel würd ich als Dieb das Ding auch erst mal mitnehmen. Schadet ja nicht. Wegschmeißen geht immer. Von außen sieht es keiner. Sind aber generell alle Bosch Akku geschützt spart der Dieb es sich am ehesten. So zahlt der Kunde den Diebstahlschutz plus den neuen Akku sobald er geklaut ist. Ist also eine sinnlose Investition ins Abo, wenn es einem rein um den Schutz geht.

          • Was für eine Infrastruktur?
            Akku und Bike werden miteinander „verheiratet“. Um dies zu realisieren braucht es nur das Bike und den Akku und diese beiden Komponenten bezahlt man ja beim Kauf.
            Das man ein Abo dafür abschließen muss ist ausschließlich zur Gewinnmaximierung, aber wird nicht für die eigentliche Funktion benötigt.

          • Was für eine Wartung und Infrastruktur? Laut Artikel muss man für das Verwalten der Schlüssel nicht mal die App nutzen, es ginge auch über die Displays, also ist das hoffentlich lokal implementiert. Dafür würde ich keine jährliche Gebühr zahlen, wie wahrscheinlich sehr viele andere Nutzer auch. Und dann ist es, wie Chris oben schreibt, für einen potentiellen Dieb keine Abschreckung.

            • Finde es auch interessant, wie es die Industrie geschafft hat, dass selbst die Kunden einem das Abo-Modell als notwendig begründen. Man könnte diese „Innovation“ auch in den Fahrradpreis rechnen, dann bräuchte man kein Abo. Aber vermutlich hat man sich das mal durchgerechnet und ist zum Ergebnis gekommen, dass der Gewinn beim Abo deutlich höher ausfallen wird.

    • Das sehe ich auch so. Zumal die meisten eh eine Versicherung haben werden, so dass dieser „Schutz“ dann quasi doppelt bezahlt wird. Darüber hinaus ist der Akku nach einem Diebstahl auch mit der Sperre weg und man hat den Schaden. Insgesamt eine gute Idee, schlecht umgesetzt.

  2. No besser wäre, wenn der gestohlene Akku das Zielfahhrad sperren würde. So müsste ein legal verkaufter Akku erst mit aktiver Beteiligung der Verkäufers bei dem Zielfahrrad entsperrt werden. Dies könnte per Email-Link aus der Verkäufer App heraus passieren.

    Ja das Thema Abo entdecken immer mehr Unternehmen für sich. 40€/a decken aber m.M. nach nur die Betriebskosten dieser Sicherheitsstruktur. Kann man jetzt drüber streiten.

    • gute Idee mit der Sperre. Aber 40€ ist dann schon ein wenig zu hoch. Zudem diese Sicherheitsprüfsoftware garantiert auf bestehenden Server die so und so schon laufen läuft und somit keine weiteren Stromkosten verursacht.

    • > So müsste ein legal verkaufter Akku erst mit aktiver Beteiligung der Verkäufers bei dem Zielfahrrad entsperrt werden. Dies könnte per Email-Link aus der Verkäufer App heraus passieren.

      Entweder wird es schlecht gemacht und man kann den Akku auf dubiosen Webseiten für 20 $ entsperren oder es wird gut gemacht und wir haben Vendor-locked E-Bikes wie VanMoof, die zu Elektroschrott zu werden drohen, falls Bosch pleite geht.

      • Bosch pleite gehen ??
        Glaub du solltest dich mal informieren, Bosch bzw. Die Bosch Ebike Sparte ist nicht so ne Hinterhof Startup Klitsche die bikes nur über das Internet ohne stationäre Händler verkauft hat, sondern ist Bosch absoluter Weltmarktführer mit den Komponenten für Ebikes !!
        Da müsste schon echt krass was passieren oder schieß laufen das die Bosch Sparte pleite geben würde !!

    • Ja, das sperren des Zielfahrrads hätte ich auch gerne gesehen. Damit wäre der Markt für geklaute Akkus auch gleich ausgetrocknet gewesen, da sich keiner mehr traut, gebrauchte Akkus aus unbekannten Quellen zu kaufen.

  3. Im übrigen, 1 Jahr kostenlos ist das Flow-Plus-Abonnement nur, wenn das Connect Modul (Alarm und GPS Tracking) verbaut wird. Also nochmals 70 € +Einbau. Sonst nur 1 Monat gratis.

  4. Marketingking says:

    Ganz schön frech von Bosch, den Kunden für die Etablierung eines Standards zahlen zu lassen, von dem nur sie etwas haben. Der Akku ist für mich ja so oder so weg. Die Firma freut es doppelt: neuer Akku wird verkauft, und Jahre später kann man sich zudem mit dem Verkaufsargument schmücken, dass ihre Technologie der neue Standard ist und Diebe sich nicht mehr an Bosch-Geräte herantrauen.

    Bitte, lieber Käufer, hab Verständnis, dass wird für dieses Alleinstellungsmerkmal 200 Euro teurer sind als die Mitbewerber. Auch der Jahresbeitrag von 40 Euro wird dann nicht mehr aktuell sein. Denn wie reden hier natürlich von einem Einführungspreis – das sollte jedem klar sein.

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