DualSense: Drift-Problem der PS5-Controller vermutlich schwerwiegender als angenommen
Ich hatte bereits darüber berichtet, dass die Controller der PlayStation 5 wohl auch von einem Drift-Problem betroffen sind. Das heißt, dass sich die Analogsticks vorschnell abnutzen können und dann Eingaben tätigen, die nicht durch den Spieler gewünscht sind. Wer einen Joy-Con der Nintendo Switch besitzt, kennt die Problematik eventuell. Die Kollegen von iFixit haben die DualSense nun genauer unter die Lupe genommen. Sie geben an, dass das Drift-Problem schwerwiegender sein könnte, als zunächst angenommen.
Dabei hätte Sony das Problem absehen können: Denn die Japaner verwenden für die DualSense Standard-Komponenten, die schon lange für ihre Macken bekannt sind. Sie stammen vom Zulieferer Alps (ehemals Alps Electric). Verbaut waren sie auch schon in den DualShock 4 aber auch den Controllern der Xbox One, dem Xbox Elite Controller sowie dem Switch Pro Controller. Laut iFixit seien die Joystick-Module beim DualSense schwer zu entfernen, da sie auf das Controller-Board aufgelötet werden.
Das macht Reparaturen durch den Benutzer nahezu unmöglich Die im Inneren verbauten Potentiometer haben dabei laut Alps eine Lebensdauer von rund 2.000.000 Zyklen, was kompletten Drehungen des Sticks entspricht. Was viel klingt, ist in der Praxis eher wenig. iFixit testete, wie viele Zyklen man beim Spielen so durchläuft: Bei „Call of Duty: Modern Warfare“ aus dem Jahr 2019 kamen ca. 100 Zyklen pro Minute zusammen. First-Person-Shooter erfordern jedoch auch besonders viele Drehungen. In anderen Games könnte man mit 80 Zyklen pro Minute auskommen.
Spielt man nun ein wenig mit den Zahlen, kommt man auf den Dreh, dass die Sticks bei rund zwei Stunden Spielzeit pro Tag wohl nur 4 bis 7 Monate durchhalten dürften, bevor Drift-Probleme wahrscheinlich werden. Natürlich können die Analogsticks auch vorher den Geist aufgeben oder deutlich länger halten. Doch die durch Alps angegebene Lebensdauer weist Abnehmer wie Sony im Grunde direkt darauf hin, dass man sich hier ein hausgemachtes Problem einkauft.
Die Probleme treten dann durch mehrere Faktoren auf: Abnutzung und Verformung der Materialien aber auch der verbauten Feder, welche dafür sorgt, dass der Stick wieder an eine neutrale Position gebracht wird. Je mehr die Feder beansprucht wird, desto mehr gibt sie auf Dauer nach. Und am Ende kann der „neutrale Punkt“ des Sticks plötzlich verzogen werden. Aber auch Schmutz und Staub können eventuell eindringen und die Drift-Probleme begünstigen.
Laut iFixit gebe es nun mehrere Workarounds, aber die eigentliche Lösung läge darin, dass Hersteller wie Nintendo, Microsoft und Sony hochwertigere Komponenten verbauen sollten. Nintendo hält man zugute, dass der Joystick der Joy-Cons zumindest deutlich leichter austauschbar sei, als beim DualSense. In der Vergangenheit habe es durchaus Controller gegeben, die andere Wege gegangen seien. Sega etwa habe in den Pads für die Dreamcast mit Magneten gearbeitet, die leicht austauschbar seien. Die Controller des Nintendo 64 nutzen optische Sensoren im Inneren.
Letzten Endes laufe es jedoch auf eines hinaus: Herstellungskosten zu sparen. Der DualSense sei durch seine verwendeten Komponenten zwar in der Reparatur komplexer, aber günstiger herzustellen. Es sei jedoch unschön, dass man eine Controller für 70 Euro möglicherweise entsorgen müsse, weil ein Bauteil mit einem Wert von unter einem Euro den Geist aufgebe. Im Übrigen: Auch die Controller der Xbox Series X|S könnten von dem Problem betroffen sein, auch hier scheinen Komponenten von Alps zum Einsatz zu kommen.
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Wir haben 10 PS4 Controller, meine Jungs und ich, auch ältere Modelle. Kein einziger davon ist am Analogstick kaputtgegangen. So viel dazu.
Ich hatte selbst auch Glück und nie Probleme mit Drift bei den Sticks der DualShock 4. Allerdings hatte ich das Prob mit der sich abnutzenden Beschichtung. Deswegen musste ich mir dann diese Aufsatzkappen kaufen. War jedoch verschmerzbar.
Ich nehme mal an, ihr werdet nicht so extrem stark an den Stick „herum-werken“ wie einige andere Personen es als „normal“ betrachten…
Ich selbst kenne einige Personen, die extrem viel spielen und sich dabei als „Pro“ bzw. „Profi-Spieler“ (Youtube/Twitch etc.) bezeichnen – bei denen gingen bereits PS5-Controller kaputt. Nur warum Pro-Spieler Geräte für 08/15-Spieler nutzen und sich dann aufregen, dass diese bei ihren Benutzungsprofil nicht lange überleben weiß ich nicht wirklich.
Und ja, da das nun mal reine Massenware ist und nicht wie viele zu glauben scheinen Hochpreis-Spitzenware kann immer was defekt sein.
Und ja, es gibt auch Potis die 3 Mill. oder gar 5 Mill. Zyklen überleben – nur gibt es die nicht als Massenware und nicht zu den notwendigen Preisen! Wenn sich jetzt schon einige über Preise von 70€ aufregen denke ich nicht, dass da Leute über 120€ und mehr zu zahlen bereit sein werden!
ääääääääh welche controller sollte man denn deiner meinung nach ehr benutzen!? -hat ja ein grund warum auch pc spieler zu den konsolen pads greifen. es sind eben mit die besten pads am markt, gehören also zur oberliga. von den 3rd parties kommt meißt der ganze schrottige ramsch.
Scuf oder elite controller
Der Xbox Elite Controller hat das Drift-Problem auch.
Mal eine etwas anderes Sicht darauf: 2 Millionen Betätigungen sind absolut okay, bzw eine gute Leistung für ein bewegliches Bauteil mit Feder. Alps ist da schon ziemlich weit vorne dabei.
Aber das reicht eben nicht. Man hätte entweder auf eine andere Technik (optisch) gehen müssen oder aber die Bauteile leicht austauschbar machen müssen. So hat man sich für die schlechteste Lösung entschieden.
Bin mal gespannt wie lange mein Satafia Controller hält. Weiß jemand, was darin vebriat ist? 😉
*Stadia
*verbaut
Lustig, ich habe vier driftende PS4-Controller zu Hause rumliegen.
Dafür besitzen wir sechs XBox-Controller, die noch nie auch nur das kleinste Problem hatten.
So viel dazu 😉
„hochwertigere Komponenten verbauen“ – netter Ratschlag, nur von welchen anderen Hersteller? Diese Angabe lässt iFixit vermissen.
Außer Alps ist derzeit keiner in der Lage in der großen Menge die notwendigen Geräte (die sehr klein sind und deren Herstellung entgegen der Angabe von iFixit nicht billig ist) zu liefern…
Der einzige andere Hersteller liefert nur Teile die unter staatl. Sperren fallen, da die Geräte als Militärtechnik eingestuft werden und daher nicht in solche Spielecontroller eingebaut werden dürfen.
Man könnte sich an hochwertigen RC Controllern orientieren und Hall Sensor Gimbals verwenden (und dafür die Button Funktion der Analogsticks streichen) – allerdings hätte dies auch auswirkungen auf den Preis.
Alternativ, wie es ja auch Nintendo macht, den Austausch der Potis deutlich vereinfachen in dem man sie Modular integriert. Bei den Nintendo JoyCons sind es zwei Schrauben und ein Flachbandkabel – das bekommt selbst ein Kind hin.
Ich würde zwar der Aussage des Artikels hier widersprechen, denn der Austausch durch den Benutzer ist auch jetzt machbar, aber bei einer modularen Lösung ginge es deutlich einfacher und mit 08/15 Werkzeug.
Meine PS4 Controller waren nie von einem Drift betroffen, dabei wurden die Teile bei Borderlands echt durchgeorgelt 🙂 Meine XBOX One Controller hingegen hatten schon mit Driftproblemen zu kämpfen.
Hehe lief bei mir ähnlich, mein 3rd Party Controller hatte da dann gegen Ende des zweiten Teils einen Drift, wurde aber anstandslos ersetzt.
Sind im DS4 wirklich die selben Komponenten? Mir ist davon nie einer kaputt gegangen oder das ich ein driften bemerkt hätte. Auch Medienberichte dazu müssen wohl an mir vorbeigegangen sein sofern es sie denn gab
Sollte nicht jeder halbwegs geschickte Löter die tauschen können?
16 Lötpunkte pro Joystick-Modul. Nichts für Grobmotoriker, aber machbar. Das löst das Problem aber nur temporär, man will ja nicht alle 6 Monate den Controller neu löten (lassen). Da müssen Komponenten verbaut werden, die die Belastung auch langfristig aushalten.
Ich denke, es hängt auch vom Spiel ab. Habe keine PS4, nur eine PS3 und eine Switch. Die PS3 Controller sind mittlerweile 7 oder 8 Jahre alt, vielleicht haben sie auch eine andere Technik, aber sie sind sehr robust. Auf der PS3 wurden aber auch eher keine Spiele mit vielen hektischen Bewegungen gespielt.
Während bei der Switch durch Smash Bros dann irgendwann das Drift-Problem aufgetreten ist, ist aber nicht so schlimm, dass man nicht mehr spielen könnte.
Ich kenne die Technologie der verwendeten Alps-Komponenten nicht, gehe aber davon aus, dass es herkömmliche Potentiometer sind. Man hätte auch – mit etwas mehr finanziellem Aufwand – berührungslose Hall-Sensoren verbauen können, so wie sie seit Jahren in vielen Fernbedienungen für Modellflugzeuge verwendet werden. Da geht so gut wie nichts kaputt, wenn man nicht gerade die Mechanik schreddert. Aber hätte, hätte… es muss eben billig sein und zack – muss man eben mit den Konsequenzen leben.
Alps ist mit Sicherheit kein Billighersteller. Jeder Hersteller von HighEnd Hifi-Geräten hat Alps-Potis (bspw. als Lautstärkeregler) verbaut. Das ist/war immer das Nonplusultra wenn es um Potis ging/geht.
Da ist aber auch die mechanische Belastung eine ganz andere.
Die Potis sind gut, aber halt nicht in dem Controller bei den üblichen mechanischen Bewegungen.
Da wären die Hall-Sensoren besser um die Erkennung von der Belastung zu entkoppeln.
Aber wahrscheinlich rechnet sich es für Sony eher gelegentlich Geräte zu tauschen als teurere Sensoren zu verbauen.
Die DS4 von mir haben bisher 0 Probleme. Sinnvoll wäre es eine Kalibrierungsoption einzubauen wie früher beim Joystick am PC. Dann könnte man die 0 Punkte zumindest anpassen. Gegen eine kaputte Feder nutzt das natürlich nicht.
Wahrscheinlich war das sogar gewollt, geplante Obsoleszenz und so.
Sind dann nur doch etwas zu krass übers Ziel hinausgeschossen xD
Mit persönlich ist das schlicht ein Rätsel wie so etwas im Vorfeld angeblich nicht auffallen soll wenn es beim Endkunden innerhalb kürzester Zeit pasiert.
Wir haben auch schon ein ps5 controller mit drift, nach nicht einmal 6 monaten … begeisterung hält sich in grenzen ^^
Verstehe nicht warum dafür in den letzten Tagen überall die Kuh durchs Dorf getrieben wird – ja, Alps 3D-Potis sind nicht das Nonplusultra, allerdings ist Alps der bei weitem hochwertigste Hersteller dieser Komponenten. Der Vergleich mit den Switch Potis ist an dieser Stelle leider absolut fehl am Platz, da diese ein ECHTES und nicht bloß ein prognostiziertes Drift-Problem haben.
Hier wird durch iFixit imo ein nichtexistentes Fass aufgemacht – hier fliegen Controller aus den letzten 5 Videospiel-Generationen rum und bei keinem mit der hier verwendeten Technologie hat sich jemals ein Drift-Problem gezeigt, und gerade die Xbox 360 und PS2 Controller dürften einige tausend Betriebsstunden mehr auf dem Buckel haben, als in der bisherigen Dualshock 5 Lebensspanne überhaupt möglich wäre.
Wir dürfen gerne über die Reparierbarkeit solcher Geräte reden, aber wer A sagt, muss auch B sagen – dann beträfe die Problematik nämlich auch den Xbox Series- wie auch Switch Pro Controller, da hört man aber nicht den leisesten Ton. :/