Dreame L50 Pro Ultra im Test: Saugroboter mit neuen Kniffen

Caschy hat kürzlich hier im Blog den Saug- und Wischroboter der Oberklasse, den Dreame X50 Ultra, getestet. Mit dem Dreame L50 Pro Ultra liegt mir ein darunter eingruppiertes Modell vor, das gegenüber dem Flaggschiff aber kaum Abstriche machen muss. Ich stelle euch das Gerät im Test einmal genauer vor.

Ihr werdet in diesem Test dabei mehrfach Vergleiche zum Dreame L20 Ultra lesen, da ich jenes Modell bisher hier im Haushalt genutzt habe. Der Dreame L50 Pro Ultra beerbt jenes Modell und die direkten Vorgänger, L30 Ultra und L40 Ultra, welche ich nicht ausprobieren konnte. Doch sicherlich interessiert viele Leser auch, inwiefern der L50 Ultra gegenüber dem X50 Ultra Abstriche machen muss.

Nun, zum einen kann der L50 Ultra nicht so hoch „klettern“ wie das Topmodell. Letzteres überwindet zweistufige Absätze mit einer Gesamthöhe von bis zu 6 cm – beim L50 Ultra sind es nur 4 cm. Bei einstufigen Schwellen überwindet der X50 Ultra, der L50 Pro Ultra nur 2,2 cm. Das liegt daran, dass der X50 Ultra tatsächlich eine ausfahrbare Stütze verwendet. Dergleichen beherbergt der L50 Pro Ultra nicht und regelt das vielmehr über eine Art Verhakungssystem der Räder. Der Dreame X50 Ultra kann zudem seine Mopps mit 80° heißem Wasser ausspülen – der L50 Pro Ultra schafft das nur mit maximal 75°.

Technische Daten des Dreame L50 Pro Ultra

  • Saug- und Wischroboter mit Entleerungsstation
  • Saugleistung: bis zu 19.500 pa
  • Kapazität des Staubbehälters: 395 ml
  • Wassertanks in der Station: 4,5 l (Frischwasser) / 4 l (Schmutzwasser)
  • Akkukapazität: 6.400 mAh
  • Navigation: Kombination aus LiDAR und Kamera (VersaLift DToF)
  • Wischfunktion: Ja, mit zwei rotierenden Mopps
  • Doppel-Walze gegen Haarverwicklungen (HyperStream Detangling DuoBrush)
  • Überqueren von Hindernissen mit bis zu 40 mm (zwei Stufen) bzw. 22 mm (eine Stufe)
  • Besonderheiten: Bürsten- / Mopp-Anhebung, ausfahrbare Seitenbürste, ausfahrbarer Mopp, Sprachsteuerung, automatische Trocknung der Mopps mit Wasser (75°) und Heißluft
  • Abmessungen / Gewicht des Roboters:  350 x 352 x 89,5 mm / 4,13 kg
  • Abmessungen / Gewicht der Station: 457 x 340 x 590 mm / 9 kg
  • Preis: 1.299 Euro
DREAME L50 Pro Ultra Saug- und Wischroboter mit automatischer Entleerung und selbstständiger Reinigung des...
  • Verbesserte Reinigung in offenen und engen Räumlichkeiten: Genießen Sie mit der VersaLift-Navigation...

Obendrein ist die Saugleistung des Dreame X50 Ultra mit 20.000 pa etwas höher als beim L50 Pro Ultra. Ansonsten gibt es aber mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Auch der Dreame L50 Pro Ultra etwa verwendet einen ein- und ausfahrbaren Laser-Turm, sodass er z. B. unter niedrigere Möbel kommt. Dieser Saugroboter bietet euch ebenso eine LED-Leuchte an, die beim Navigieren in dunklen Bereich hilft. Abermals sind zudem die ausfahrbaren und anhebbaren Mopps, die ausfahrbare / anhebbare Seitenbürste und die anhebbare, zentrale Dual-Walze dabei.

Damit hören die Gemeinsamkeiten noch nicht auf, denn die Entleerungsstation bietet euch auch beim Dreame L50 Pro Frisch- und Schmutzwassertanks mit je 4,5 bzw. 4 l an. Zudem steckt ein Staubbeutel im Inneren, der dann nach dem Reinigen den Dreck aufnehmen kann. Auch das Kalkschutzsystem des großen Bruders übernimmt dieses Modell. In der Begleit-App könnt ihr einrichten, ob die Entleerungsstation den Roboter nach jedem Saugvorgang auspumpt oder das z. B. nur nach jedem dritten Saugvorgang geschehen soll.

Ausstattung und Verarbeitung des Dreame L50 Pro Ultra

Die Entleerungsstation des Dreame L50 Pro Ultra ist schmaler als die des L20 Ultra, den ich sonst im Betrieb hatte. Eine willkommene Anpassung: Zudem lässt sich die vordere Abdeckung jetzt leichter entfernen, da sie nicht mehr einrastet, sondern magnetisch hält.  Hinter ihr sitzt nicht nur der Staubbeutel, sondern auch der Einschub für das Reinigungsmittel. Letzteres wurde beim L20 Ultra noch oben zwischen den Wassertanks platziert.

Links wird die Reinigungslösung eingesetzt.

Im Lieferumfang liegen im Übrigen zwei Staubbeutel bei. Einer steckt bereits in der Station, der andere kann genutzt werden, sobald der erste voll ist. Danach geht es dann ans Nachkaufen. Auch eine Reinigungslösung liefert Dreame direkt mit. Die Einrichtung des L50 Pro Ultra erfolgt dabei über die App Dreame Home und hat in meinem Fall auch auf Anhieb funktioniert.

Die App bietet euch gerade zu erschöpfende Möglichkeiten, um 2D- und 3D-Karten zu verwalten, No-Go-Areale zu definieren oder auf der Karte auch manuell z. B. Vorhänge, Bereiche mit niedriger Höhe (unter dem Sofa), Teppiche und mehr einzutragen. Nach Saug- und Wischvorgängen schlägt euch die App aber z. B. auch selbst Bereiche vor. Klar, dass ihr auch Etagen anlegen könnt oder z. B. Zeitpläne erstellt. Ihr könnt zusätzlich etwa filigran für die Teppichreinigung einstellen, ob der Dreame L50 Pro Ultra seine Seitenbürste anheben oder absenken soll, ob er Teppiche generell zuerst reinigen und ob er sie besonders intensiv beharken soll – heißt, langsamer drüberfahren und horizontal sowie vertikal alles checken.

Es gibt auch wieder einen Videomodus, da könnt ihr über die Kamera checken, ob zu Hause alles mit rechten Dingen zugeht. Auf Wunsch aktiviert ihr sogar ein Mikro, um etwa Haustiere zu ermahnen. Der Modus muss über eine PIN gesichert werden. Wird er aktiviert, macht der Dreame L50 Pro Ultra eine klare Ansage, dass die Videoübertragung läuft. So soll verhindert werden, dass jemand etwa seine WG-Mitbewohner ausspioniert.

Wie ihr seht, bietet euch der Dreame L50 Pro Ultra ein Paket, das dem X50 Ultra in fast nichts nachsteht. Der Preis fällt dafür 200 Euro niedriger aus. Denn der Saug- und Wischroboter kostet im Handel 1.299 Euro, während das absolute Flaggschiff mit 1.499 Euro zu Buche schlägt.

Der Praxistest

Caschy schrieb im Test des Dreame X50 Ultra, dass er aus seiner Sicht nicht besser reinigt, als ältere Modelle. Da ich selbst direkt mit dem L20 Ultra vergleiche, kann ich das zwar teilweise bestätigen, teilweise bietet der L50 Pro Ultra aber deutliche Mehrwerte. So muss ich sagen, dass die auf dem Papier deutlich angestiegene Saugleistung, der L20 Ultra musste mit 7.000 pa auskommen, sich in der Praxis nicht so eklatant bemerkbar macht. Der L50 Pro Ultra nimmt sicherlich mal den einen oder anderen Krümel mehr mit, aber ich denke, hier wird niemand ein massives Upgrade bemerken. Allerdings reinigt das neuere Modell aufgrund seiner ausfahrbaren Seitenbürste Ränder und Ecken merklich gründlicher. Das spart dann doch an vielen Stellen das manuelle Nachsaugen.

Das Dual-Walzen-System sorgt zudem tatsächlich für weniger Haarverwicklungen, was gerade in Haushalten mit Haustieren ein erheblicher Mehrwert sein dürfte. Hingegen empfinde ich die Wischfunktion als qualitativ im Grunde zum Dreame L20 Ultra gleichwertig. Die Reinigung der Mopps an der Station wurde verbessert, klar. Aber auch der L50 Pro Ultra kann nicht zaubern und entfernt zwar leichte Verschmutzungen, alles was eingetrocknet ist oder klebrig anmutet, beseitigt ihr aber mit dem notwendigen Druck doch lieber von Hand.

Wer in einem Rutsch saugen und wischen will, kann das problemlos so handhaben. Der Dreame L50 Pro kann nicht nur seine Mopps anheben, wenn der Sauger über Teppiche rauscht, sondern auch umgekehrt Seitenbürste und Walze anheben, wenn Wischen angesagt ist. So werden die Komponenten nicht feucht. Das finde ich klasse. Zu erwähnen ist, dass es Modelle von Roborock gibt, welche den Wischarm deutlich stärker ausfahren können, als das beim Dreame L50 Pro Ultra der Fall ist. Da kommt es eben darauf an, welche Schwerpunkte ihr setzt.

Auch muss man sagen, dass der Dreame L50 Pro und seine Reinigungsstation nicht gerade Leisetreter sind, wenn man denn hohe Leistung nutzen will. Die maximale Saugstufe (Max+) müsst ihr dabei vor jedem Saugvorgang manuell aktivieren, sonst kommt Max zum Einsatz. Reicht aber aus meiner Sicht für den Hausgebrauch völlig aus. Zu merken ist, dass der Akku hier doch deutlich schneller leergesaugt ist als beim L20 Pro, was sicher der Mehrzahl an Funktionen sowie der erhöhten Leistung geschuldet ist. Das kann die erhöhte Akkukapazität nicht kompensieren. Positiv: Auch bei maximaler Leistung rauscht der Roboter zwar stark, pfeift aber nicht so unangenehm, wie manch andere Modelle.

Natürlich kann der Dreame L50 Pro zeitgemäß auch Hindernisse wie Kabel, Schuhe, Schlüssel und Co. erkennen und dann umfahren bzw. in der App auf der Karte markieren. Optional könnt ihr sogar auch einen Wasseranbausatz für automatisches Nachfüllen und Entleeren der Wassertanks kaufen, wenn ihr denn über einen entsprechenden Anschluss verfügt, der frei ist. Ich bin dabei von den Reinigungsergebnissen, der schnellen und sicheren Navigation und den Zusatzfunktionen recht angetan. Der Preis ist aber natürlich erst einmal eine Hausnummer.

Mein Fazit zum Dreame L50 Pro

So lohnt sich er Dreame L50 Pro sicherlich vor allem, wenn ihr die neue Funktion benötigt, die beim Überqueren von Schwellen hilft – da ist der X50 Ultra aber dann eigentlich wohl eher die sichere Bank. Dafür muss man sagen: Liegt genau jenes Feature für euch nicht im Fokus, dann steht der L50 Pro dem großen Bruder in fast nichts nach. Allerdings würde ich an eurer Stelle die weitere Preisentwicklung beobachten, denn solche Saug- und Wischroboter sind stets einem enormen Preisverfall ausgesetzt.

Ansonsten spielen die Details eine Rolle, wollt ihr z. B. zwischen dem Dreame L50 Pro und Topmodellen anderer Hersteller abwägen – Roborock hat etwa Modelle in petto, die ihre Wischarme weiter ausfahren können. Ich persönlich finde das Gesamtpaket beim L50 Pro jedenfalls sehr gelungen und man erlaubt sich keine echten Patzer. Insofern kann ich diesen Saug- und Wischroboter definitiv empfehlen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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