„Dragon’s Dogma 2“ kurz am PC mit Nvidia DLSS ausprobiert
Capcoms Action-RPG „Dragon’s Dogma 2“ ist am 22. März 2024 für PC und Konsolen auf den Markt gekommen. Während Olli euch noch einen ausführlichen Testbericht zur PS5-Fassung nachliefern wird, der natürlich auch das Gameplay behandelt, habe ich mir einmal die PC-Version und ihre Technik genauer angeschaut. Allerdings dürften viele von euch wohl schon mitbekommen haben, dass es da für die Entwickler noch einiges zu tun gibt.
Da ich mich hier in erster Linie auf die Technik fokussieren möchte, gehe ich auch nicht auf das kontroverse Thema Mikrotransaktionen ein. Hier kann man sich darüber streiten, wie nervig und tiefgreifend diese in das Rollenspiel implementiert worden sind. Generell hat mir selbst im Übrigen der Vorgänger in der aufgebohrten Version „Dragon’s Dogma: Dark Arisen“ an der PlayStation 4 anno dazumal gut gefallen. Gefehlt hat mir schon damals allerdings eine spannende Geschichte und diese Kritik kann man nach meinen ersten Eindrücken auch auf den Nachfolger übertragen.
Wer hier also nach einem mitreißen Plot und interessanten Charakteren sucht, wie sie z. B. ein „Baldur’s Gate 3“ oder auch ein „Final Fantasy VII Rebirth“ ausmachen, der wird „Dragon’s Dogma 2“ schnell wieder von der Platte schmeißen. Vielmehr stehen hier die Erkundung und die taktischen Kämpfe im Vordergrund. Dazu wird euch Olli aber bald noch mehr verraten.
- Inklusive Vorbestellerbonus: Hochwertiges Waffen Quartett
- Inklusive Vorbestellerbonus: Hochwertiges Waffen Quartett
„Dragon’s Dogma 2“ – mit DLSS-Upscaling, aber ohne Frame-Generierung
„Dragon’s Dogma 2“ integriert neben Nvidias DLSS auch AMDs FSR und Intels XeSS für das Upscaling. Allerdings wird weder Nvidias noch AMDs automatische Frame-Generierung derzeit offiziell unterstützt. Allerdings gib es für experimentierfreudige bereits einen inoffiziellen Patch, der zumindest Nvidias Pendant nachrüstet. Denn die notwendigen Dateien zur Aktivierung sind im Grunde schon vorhanden. Vermutlich wird Capcom da also auch noch ein offizielles Update nachschieben. Zuletzt ha man über eine Aktualisierung bereits die Upscaling-Qualität von DLSS verbessert.
Allerdings muss man sagen, dass in den meisten Rechnern, auch in meinem Fall, bei diesem Spiel primär die CPU limitieren wird. Eigentlich kommt mein AMD Ryzen 7 5800X noch mit so gut wie jedem Titel super klar, doch in „Dragon’s Dogma 2“ geht der Prozessor teilweise komplett in die Knie. Das schlimmste Beispiel ist aktuell wohl die Stadt Vernworth. Mit der genannten CPU, 64 GByte RAM und einer Nvidia GeForce RTX 4080 hier bei 4K 60 fps zu erzielen, ist ein Wunschtraum. Selbst 30 fps sind nicht konstant möglich, was zumindest bei mir für hochgezogene Augenbrauen gesorgt hat.
Denn auch Gamer mit noch schnelleren CPUs wie dem AMD Ryzen 7 7800X3D berichten in dem genannten Gebiet von Framerate-Abstürzen. Da nützt es auch nichts, wenn gar eine GeForce RTX 4090 im Rechner werkelt. Capcom selbst hat zu Protokoll gegeben, dass man sich der Probleme bewusst sei und der Sache auf den Grund gehen wolle. Aktuell muss ich persönlich aber sagen, dass die schlechte Performance von „Dragon’s Dogma 2“ nicht zu dem passt, was man da auf dem Bildschirm sieht. Denn da läuft z. B. das deutlich ansehnlichere „Horizon Forbidden West“ vielfach besser.
Kritikwürdige Performance, durchschnittliche Grafik
So bietet „Dragon’s Dogma 2“ zwar einige schöne Panoramen, speziell die Charaktere und Gegner sehen aber arg veraltet aus. Das gilt auch für die hölzernen Animationen. Da gibt es schlichtweg deutlich ältere, aber im Gesamtbild hübschere Action-Rollenspiele am PC. Die verwendete RE-Engine hinterließ da bei „Resident Evil 4“ dann doch einen deutlich besseren Eindruck und scheint nicht so gut für diese Art von offenem Fantasy-RPG geeignet zu sein. Zumal sich auch auf höchsten Einstellungen immer wieder Pop-in zeigt, was die Immersion stört.
Am PC bietet „Dragon’s Dogma 2“ auch Ray-Tracing, was aber eine recht zwiespältige Angelegenheit ist. Meistens stapft man durch offene Landschaften, wo es fast unmöglich ist, einen Unterschied zu sehen. Dafür poliert die Technik die Beleuchtung in Innenräumen massiv auf. Auf potenten Grafikkarten lohnt sich die Aktivierung also durchaus. Die DLSS-Implementierung ist im Übrigen durch den letzten Patch tatsächlich deutlich besser geworden: Zuvor kam es zu einer für DLSS ungewöhnlich hohen Unschärfe und Flimmern bei feiner Vegetation, wie man beides sonst eher von AMDs FSR kennt. Der letzte Patch hat in beiden Bereichen aber erhebliche Linderung gebracht.
Toll ist auch, dass „Dragon’s Dogma 2“ einen FPS-Limiter mitbringt. So könnt ihr die maximale Framerate z. B. 30, 60 oder 120 fps begrenzen, um möglichst gleichmäßiges Framepacing zu erreichen. Dieser Plan geht aber derzeit eben nur bedingt auf, weil es wegen der hohen CPU-Last und der schlechten Optimierung der PC-Fassung bei im Grunde allen Systemen zu unverhältnismäßigen Performance-Einbrüchen in einigen Arealen kommt.
„Dragon’s Dogma 2“: 60 fps in nativem 4K sind kaum zu erreichen
Mit meinem beschriebenen System konnte ich im Übrigen so oder so nicht in nativem 4K mit 6o fps spielen, etwas, dass mir bei „Horizon Forbidden West“ noch problemlos gelungen ist. Selbst mit DLSS im Modus Quality ist dies nicht immer garantiert. Mit aktiviertem Ray-Tracing rutschte ich auch außerhalb Vernworths je nach Lichtstimmungen, Probleme bereiten insbesondere die Wechsel bei Sonnenauf- bzw. Sonnenuntergang, auch mal bis zu 50 fps ab. Das sollte so mit einer GeForce RTX 4080 bei der gebotenen Grafikqualität wirklich nicht passieren.
Im Ergebnis werde ich persönlich daher „Dragon’s Dogma 2“ am PC persönlich erst einmal zur Seite legen und mich anderen Titeln widmen, bis Capcom mit Patches nachgeholfen hat. Das ist allerdings allein der Technik geschuldet, denn das Gameplay an sich macht Laune, auch wenn es jetzt nicht die riesigen Innovationen gegenüber dem Vorgänger gibt. Ich sage mal, wer schon mit „Dragon’s Dogma: Dark Arisen“ seinen Spaß gehabt hat, wird auch hier sofort angetan sein.
So schwingt auch in der Fortsetzung z. B. immer ein Hauch von Gefahr mit, da ihr ohne Schnellreisen und Quick-Saves auskommen müsst. Das ist für ein modernes Spiel eher ungewöhnlich, doch vom Verzicht auf zu viel Handholding profitiert „Dragon’s Dogma 2“. Zumal das Pawn-System dem Titel immer noch Eigenständigkeit verleiht. Ihr könnt die Helfer anderer Spieler in eure Welt ziehen und so auch von deren Erfahrung profitieren – nicht nur in Kämpfen, sondern auch bei dem Lösen von Rätseln.
Mein persönliches Fazit: „Dragon’s Dogma 2“ ist ein gutes bis sehr gutes Action-RPG, das aber technisch an erheblichen Mankos krankt. Zumindest am PC würde ich daher erst den Kauf empfehlen, wenn Capcom sein Versprechen gehalten und einige Patches nachgeliefert hat.
- Inklusive Vorbestellerbonus: Hochwertiges Waffen Quartett
- Inklusive Vorbestellerbonus: Hochwertiges Waffen Quartett
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
Mit „PureDarks“ DLSS Mod ist es wirklich ein Traum. Habe unter 4k nun überall 100+ FPS, auch in Städten. Davor war es außerhalb der Städte gut spielbar, aber innerhalb war es leicht frustrierend.
Gefühlt werden die Spiele immer mehr mit heißer Nadel gestrickt und unfertig auf den Markt geworfen, schlecht optimiert und zu viel auf DLSS und Co verlassen. Und dann beschweren sich die Hersteller, wenn die Spieler das Zeug nur noch im Sale kaufen. Ich bin kein Betatester, Bananensoftware die beim Kunden reift und die man erst modden muss damit es spielbar wird kaufe ich nicht (mehr).
Dafür hat man an PC bereits jede Menge Mods und kann damit die lästigen Mikro-Transaktionen ungehen.
Beliebiges Schnellreisen und den Charakter beliebig oft umgestalten, am PC kein Problem.