Dragon Quest I & II HD-2D Remake im Test
In die JRPG-Reihe „Dragon Quest“, die bereits 1986 auf dem NES ihren Anfang genommen hat, bin ich erst spät eingestiegen: mit „Dragon Quest XI: Echoes of an Elusive Age“. Zuvor fehlte mir im Grunde immer die passende Plattform, da ich jeweils auf den Konsolen unterwegs gewesen bin, welche nicht mit dem Franchise beglückt wurden. Gut, dass es also jetzt mit „Dragon Quest I & II HD-2D Remake“ eine echte Gelegenheit gibt, um verspätet die Wurzeln der Spielreihe zu erkunden. Die Neuauflage ist in dieser Woche für PC und Konsolen erschienen. Ich habe für euch einmal einen Blick riskiert.
Der etwas sperrige Titel, „Dragon Quest I & II HD-2D Remake“ sagt es ja schon: Square Enix hat hier nicht einfach die beiden NES-Versionen unverändert oder minimal überarbeitet zusammen geklatscht, sondern sie einem Remake unterzogen. Der Zusatz „HD“ ist hier vielleicht etwas irreführend, denn zumindest die PC-Fassung, die ich gespielt habe, kann man freilich auch in nativem 4K zocken. Streng genommen sind es auch keine reinen 2D-Spiele. Vielmehr kombinieren beide enthaltenen JRPGs 2D-Charaktere im Pixelart-Stil mit 3D-Hintergründen – ähnlich wie bei „Octopath Traveler“, das diesen Look wesentlich geprägt hat.
Die PC-Fassung ist im Übrigen ausschließlich im Bildformat 16:9 und mit maximal 60 fps spielbar. Allzu viele Einstellungsmöglichkeiten gibt es ansonsten nicht. Ihr könnt die Kantenglättung regeln, die Tiefenunschärfe anpassen und die Qualität der Beleuchtung und Schatten sowie der Texturen justieren. Vorsicht bei der Option „Render Scale“, welche die Auflösung steuert. Fancy-Optionen für Upscaling via DLSS oder Frame-Generation gibt es hier allerdings nicht. Kann man verschmerzen, da es sich hier um ein technisch eher simpel gestaltetes Game handelt.
Mein Test-System:
- CPU: AMD Ryzen 7 9800X3D
- CPU-Kühler: Noctua NH-D15 G2
- Motherboard: MSI Tomahawk Wi-Fi AMD X670E
- RAM: 64 GByte G.Skill Trident Z5 Neo RGB DDR5-6000 CL30
- Grafikkarte: Nvidia GeForce RTX 5080
- SSD: Kingston Fury Renegade 2 TByte + WD_Black SN850 1 TByte
- Externer Zusatzspeicher: SanDisk Extreme Portable SSD mit 8 TByte
- Netzteil: be quiet! Power Zone 2 (1.000 Watt)
- Tower: be quiet! Dark Base Pro 901 (White)
Dragon Quest I & II HD-2D Remake: Der JRPG-Urvater
Das erste „Dragon Quest“ hat 1986 im Grunde das Fundament für das gesamte JRPG-Genre gelegt, wie wir es heute kennen. Es war zwar allgemein nicht das erste Spiel seiner Art, aber eben der Titel, der das Genre zur damaligen Zeit perfektionierte und massentauglich machte. Fast 40 Jahre später ist der Urvater der JRPGs allerdings in vielen Punkten erkennbar noch ein Grundgerüst, auf dem spätere Titel aufbauen konnten. Beispielsweise gibt es hier keine Party oder Begleiter, sondern man spielt einen einsamen Heldencharakter. Das macht die rundenbasierten Kämpfe nicht nur stellenweise noch eine Ecke schwieriger, sondern auch langwieriger.
Wollt ihr die taktischen Kämpfe nicht manuell bestreiten, könnt ihr in den enthaltenen Spielen auch den Autokampf aktivieren. Damit hebelt ihr aber natürlich auch den größten Teil des Gameplays aus. Bedenkt, dass diese Games aus den 1980er-Jahren stammen. Ihr trefft hier also keine Entscheidungen, sondern hangelt euch durch zwei lineare Geschichten. Entfernt man die Kämpfe, bleibt im Wesentlichen übrig, von A nach B zu laufen und dabei sicherzustellen, dass ihr eure Ausrüstung auf dem neuesten Stand haltet. Modernen Komfort erhaltet ihr auch durch eine automatische Speicherfunktion, von der Spieler des Originals damals natürlich nur träumen konnten.
Das erste Dragon Quest ist nicht nur der Urvater des JRPGs, sondern auch des Grindings. Darauf könnte man 2025 durchaus verzichten, aber es gehörte eben damals dazu. Hier würde ich dann durchaus raten, ab und an auf Durchzug, äh ich meine Autokampf, zu stellen. Teil 1 hat dabei auch eine sehr rudimentäre Story – rettet die Prinzessin, vermöbelt den Schurken. In der Tat geht es hier noch sehr minimalistisch zu.
„Dragon Quest II HD-2D Remake“ – Das Sequel ist deutlich überlegen
Das ebenfalls als Remake enthaltene „Dragon Quest II“ aus dem Jahr 1987 war damals eine Fortsetzung, welche das Original deutlich übertroffen hat. Hier gibt es dann tatsächlich eine Party und die Kämpfe werden dadurch natürlich um einiges abwechslungsreicher. Das gilt selbst dann, wenn ihr den Autokampf nutzt, da ihr im Sequel den einzelnen Begleitern verschiedene Taktiken zuweisen könnt. Die Story ist zwar immer noch eher einfach gestrickt, doch durch die Interaktionen mit den Partymitgliedern fühlt sich alles jetzt doch etwas einnehmender und liebevoller an.
Die Musik von Koichi Sugiyama ist teilweise orchestral neu aufgelegt worden. Der verstorbene Komponist schwelgt in Bombast, was mir persönlich aber sehr gefällt und den Retro-Games noch mehr Charme verleiht. 1986 bzw. 1987 wäre es Science-Fiction gewesen, heute gehört es dazu: Teile der Dialoge wurden nun mit einem englischsprachigen bzw. japanischen Dub versehen. Daran könnte sich Nintendo ja mal für die „Pokémon“-Reihe ein Beispiel nehmen.
„Dragon Quest I & II HD-2D Remake“ fasst zwar zwei Retro-Games zusammen, bietet aber neben modernen Komfortfunktionen für Autokämpfe und Autospeichern auch etwa die Chance, auf der Karte euren nächsten Wegpunkt anzeigen zu lassen. Das kann Gold wert sein, falls man mal bei den Dialogen zu schnell geskippt hat oder nach längerer Pause keine Ahnung mehr hat, wohin es die Party eigentlich verschlagen sollte. Bedenkt aber: Ihr macht hier im Wesentlichen eine historische Zeitreise und spielt kein modernes Triple-A-Spiel.
Retro-Stil – aber hübsch
Die Grafik von „Dragon Quest I & II HD-2D Remake“ sorgt nicht für Wow-Effekte, ist aber natürlich ein Quantensprung gegenüber den NES-Originalen. Ich selbst tue mich mit Pixelart generell eher schwer, auch wenn ich die Zeit des NES und SNES damals selbst miterlebt habe. Mir fehlt da aber jegliche Nostalgie, muss ich eingestehen. Die HD-Remakes von Square Enix finden mit ihrer Kombination aus 2D und 3D aber einen ganz guten Mittelweg, der selbst für mich in Ordnung geht. In Kombination mit der hinzugefügten Sprachausgabe und verbesserten Musik entsteht hier also eine schöne Atmosphäre.
Würde ich „Dragon Quest I & II HD-2D Remake“ denn empfehlen? Als Zeitreise und Blick auf die Wurzeln des JRPG-Genres unbedingt! Klar sollte euch aber sein, dass es auch mit diesem Grafikstil, etwa in Form von „Octopath Traveler“, Games gibt, die zeitgemäßer sind. Fans der Marke „Dragon Quest“, die nicht nur auf das Fundament der Reihe, sondern des gesamten JRPG-Genres blicken wollen, sollten das Spiel aber im Auge behalten. Den Launch-Preis von 59,99 (PC) bzw. 69,99 Euro (Konsolen) finde ich persönlich allerdings etwas zu hoch gegriffen.
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