„Die Unendliche Geschichte“: Mehrere Studios kämpfen um die Rechte an einer Neuauflage

Sicherlich kennen die meisten Leser entweder das Buch oder den gleichnamigen Film „Die Unendliche Geschichte“. Ich selbst bin mit der Verfilmung von Wolfgang Petersen groß geworden, schätze aber auch das Buch des leider bereits 1995 verstorbenen Michael Ende sehr. Letzterer hasste Petersens Film leidenschaftlich, der für ihn nur kommerzieller Kitsch gewesen ist. Vielleicht würde der Autor daher einen neuen Anlauf begrüßen? Den dürfte es wohl in den nächsten Jahren geben, denn aktuell sollen mehrere Studios um die Rechte an dem Werk buhlen.

Deadline berichtet, dass ein Bieterkampf entbrannt sei, um sich die Film- und TV-Rechte an „Die Unendliche Geschichte“ zu sichern. Wer am Ende den Zuschlag bekommt, ist noch offen. Vergeben müsste die deutsche Agentur AVA den Zuschlag, welche sich jedoch eines Kommentars enthält. Die Rechte sind für Hollywood aktuell wohl besonders interessant, da Untersuchungen ergeben haben, dass „Die Unendliche Geschichte“ weiterhin besonders bei der Zielgruppe im Alter von 18 bis 35 Jahren beliebt ist. Genau jene spricht man sehr gerne an.

In den letzten Jahren wurde es jedoch ruhig um die Marke. Es gab da ja noch zwei mehr oder minder gelungene Film-Fortsetzungen sowie einige Spin-offs von anderen Autoren, welche die Welt durch „Legenden von Phantásien“ ausgebaut haben. Allerdings rückte „Die Unendliche Geschichte“ auch durch die Netflix-Serie „Stranger Things“ wieder ins Licht der Öffentlichkeit, denn in der Serie wurde das Titellied des Films prominent verwendet. Dass es so lange keine neuen Filme oder Serien gegeben hat, liegt wohl auch an der lange komplexen Rechteverteilung.

Ich denke, dass man aus dem Buch gut eine Fantasy-Serie zaubern könnte, die sich dann hoffentlich enger an die teilweise recht philosophische und düstere Vorlage hält. Zumindest gibt es da sehr viel Potenzial, um sich von dem beliebten Film ausreichend abzusetzen und neue Fans zu gewinnen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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28 Kommentare

  1. Oh nein bitte lasst mir meine Kindheitserinnerung – die unendliche Geschichte muss echt nicht neu aufegelgt werden und Netflix sollte akzeptiere dass Fuchur weiß ist…mich nerven die Remakes einfach nur noch…

    • jetzt musste ich aber laut lachen. Danke

    • Wie kann ich mir das vorstellen, wenn Netflix Dir Deine die Kindheitserinnerungen wegnimmt?

      PS: Im Buch von Michael Ende war Fuchur gar nicht weiß.

    • André Westphal says:

      Fuchur war nur im Film „weiß“ und quasi Hunde-ähnlich. Das war z. B. einer der kleineren Punkte, von denen Ende wohl auch nicht so begeistert gewesen ist – im Buch war er, wie sein Name schon sagt, eben ein Drache und wurde auch „klassischer“ als solcher beschrieben.

      • 1. wir sprechen hier von Filmstudios richtig?! Richtig!
        2. Furchur ist im Film nunmal weiß und jeder kennt ihn nunmal weiß – muss er jetzt unbedingt eine creature of color werden?!

        Manche Dinge haben niemanden gestört und manche Dinge sind gut wie sie sind und zuletzt sollte man manche Dinge nicht anfassen, weil sie schon perfekt waren, bevor alle verrückt geworden sind.

        • André Westphal says:

          Du gehst da mit der falschen Logik vor: Eine neue Umsetzung hätte nicht zur Aufgabe den alten Film möglichst originalgetreu aufzulegen und daran werden hier auch gar nicht die Rechte gehandelt – das wäre nämlich ein separates Paket. Hier werden die Rechte an den Büchern vergeben. Und in denen war Fuchur nie weiß und hundeähnlich.

          „Niemanden gestört“ ist übrigens schon falsch: Den Autor selbst, Michael Ende, hat die Umsetzung schon damals gestört und den sehe ich durchaus als fundierte Meinung an, wenn er die Vorlage verfasst hat ;-).

    • Wie wäre es, wenn Du es Dir einfach nicht anschaust, falls es mal soweit sein sollte?

  2. Asche auf mein Haupt – aber ich habe weder Buch noch Film gelesen bzw. geschaut. Aber wenigstens habe ich mal auf Fuchur in den Bavaria Film Studios gesessen. Man ist das lang her. Ich kenne aber natürlich Bilder und Ausschnitte und aus dem Film und mein Eindruck war auch immer das ist ganz großer Kitsch. Daher wäre eine Neuauflage sicherlich nicht verkehrt auch wenn ich natürlich mittlerweile der Zielgruppe entwachsen bin.

  3. Irgendwo müsste ich noch ein Bild haben, wie ich in den Bavaria Filmstudios auf Fuchur geritten bin…

    Dennoch, manche Dinge waren damals gut und dann sollte man es vielleicht auch dabei belassen. Wobei die Figuren wunderbar in die Woke-Ära passen könnten. Denn der Krieger Atréju hat tatsächlich indianische Vorfahren und die „kindliche Kaiserin“ war schon damals „empowered“.

    • Als Kind war es dir aber völlig egal welche Farbe das Fell des Hundes hat, zumal er im Film ein Hundeähnliches wesen ist und seit wann haben Hunde eine sichtbare Hautfarbe? Das ist die Fellfarbe und nichts anderes. Das rumgeheule eh das war mal weiß, das schwarz, nur weil es mal so war muss man die Dinge nicht für immer so lassen. Warum sollte man wenn man einen neuen Film dreht alles so belassen wie beim alten? Kinder die heutzutage groß werden können nicht mehr unbedingt etwas mit den alten Sachen anfangen. Das ging mir übrigens genauso als ich Kind war, die Dinge die meine Eltern als Kind gut fanden haben mich eigtl nicht interessiert. Ein Remake bzw ist es das ja nicht mal, sondern eine Neuverfilmung des Buches, passt aber oftmals besser in die Zeit.

  4. Und dann endet er bestimmt auch wieder nach 3 Teilen!

  5. „Ich selbst bin mit der Verfilmung von Wolfgang Petersen groß geworden, schätze aber auch das Buch von Michael Ende sehr. Letzterer hasste Petersens Film leidenschaftlich, der für ihn nur kommerzieller Kitsch gewesen ist. Vielleicht würde der Autor daher einen neuen Anlauf begrüßen?“

    Ja, nur ist Michael Ende nun schon seit ein paar Jahren tot.

    Naja, damit ist der grenzenlosen Ausschlachtung ja Tür und Tor offen…

  6. Dass der Autor eine Neuverfilmung begrüßen würde, könnte gut sein, wenn er denn noch leben würde. Michael Ende ist leider bereits im Jahr 1995 verstorben.

    • André Westphal says:

      Deswegen schrieb ich ja auch „würde“ – das kann er ja eben nicht mehr entscheiden. Ich ging davon aus, dass weitgehend bekannt ist, dass er seit fast 30 Jahren tot ist. Deswegen ja auch das Präteritum bei „hasste“ – ich habs aber mal hinzugefügt, falls es falsch verstanden werden kann :-).

  7. Sowohl als Film wie auch als Serie würde ich sehr begrüßen und mich mal überraschen lassen. Mochte den Film damals als kleiner Scheißer auch ganz gern gucken. 🙂

  8. Immer wieder alten Kaffee aufwärmen, weil man bloß kein Risiko mit neuen Stoffen eingehen möchte.

    • Hast du alle anderen Produktionen schon durch und nun kein Futter mehr oder warum beschwerst du dich? Ich gehe nämlich davon aus, dass trotz eines Remakes noch genug weitere Kapazitäten für die Bearbeitung neuer Stoffe vorhanden ist…

    • Genau das! Das beste Beispiel sind doch Horror-Filme: Wann habt ihr das letzte mal einen richtig guten Horrorfilm wie The Grudge oder The Ring gesehen…Es gibt keine Innovation mehr…

      • Das ist doch jetzt ein Scherz von dir, oder? Du lobst zwei Remakes, wünscht dir jedoch mehr Innovation und weniger Remakes?! Verstehe ich dich etwa falsch?

        • André Westphal says:

          Ich vermute mal ihm war schlichtweg nicht bewusst, dass das beides Remakes japanischer Filme sind – das war dann natürlich ein Eigentor.

      • verstrahlter says:

        Mit den von Dir aufgeführten Beispielen kann ich zwar jetzt nicht soviel anfangen.
        Mein letzter Eindruck hinterlassender Vertreter ist mittlerweile aber ~11 Jahre alt:

        https://www.imdb.com/title/tt1259521/

  9. Mira Bellenbaum says:

    „Die Unendliche Geschichte“ von Wolfgang Petersen war ein Kinderfilm!
    Somit für die Erwachsenen und auch Jugendlichen einfach nur Kitsch.

    Ich würde mich freuen, wenn das Buch nun als Film oder besser als Serie neu verfilmt würde,
    dann aber bitte für „Erwachsene“!

    • Naja es war ja nunmal auch ein Kinderbuch und kein Erwachsenenroman.

      • André Westphal says:

        Kinderbuch würde ich nicht sagen, eher Jugendbuch. Dafür ist es allerdings stellenweise sehr düster und hat auch viele psychologische und philosophische Elemente. Definitiv ein Buch, das man auch als Erwachsener sehr gut lesen kann.

  10. Die beste Verfilmung der unendlichen Geschichte findet im eigenen Kopf statt wenn man das Buch aufschlägt und sich von der grandiosen Handlung treiben lässt. Viele können das aber heutzutage sicher nicht mehr.

    • Stimmt – die Filmindustrie kam ja auch erst in den letzten Wochen auf…

    • Martin Vader says:

      Diese unendliche Leier von der elitären Erhabenheit der Bücher und der Überlegenheit Fantasie anzuregen.
      Man könnte ebenso behaupten, dass viele Menschen Filmsprache falsch oder überhaupt nicht verstehen und deshalb Bücher brauchen um der Handlung, in Ausschweifenden Erklärungen folgen zu können.

      • verstrahlter says:

        Kann man jetzt so interpretieren … ist aber ggf. ganz anders gemeint.
        Wenn man zuerst ein Buch liest, visualisiert man sich die Geschichte zwingend selbst.
        Der Film, den man danach schaut (sofern nicht selbst gedreht) wird da stark abweichen.
        Ist ähnlich wie in mancher Beziehung – ärgerlich, wenn der erste Eindruck doch ganz anders war. ;o)

        Einige allerdings finden ein Setting auch so gut, daß sie gar nicht genug möglichst verschiedener und abweichender Interpretationen bekommen können.

        Wenn Schauspieler damit prahlen, das Ursprungsmaterial nicht zu kennen oder Regisseure (bzw. die mehr auf den Woketrain aufpringen, als Wert auf wenigstens irgendeine Story zu legen), empfinden Buchleser das schon mal als Totalausfall.

        Dein umgekehrter Fall (zuerst Film schauen, dann Buch lesen) dürfte eher selten sein, ist auf jeden Fall nicht meins.

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