Die Android-Versionen: Ein Problem, welches keines ist?

Fast monatlich gibt es neue Zahlen aus der Android-Welt. Meistens Erfolgsmeldungen, die uns zeigen, wie erfolgreich Android ist. Aber ab und an tauchen halt auch die Zahlen auf, die zeigen, wie verbreitet welche Android-Version auf den Geräten dieser Welt ist. Bislang war Googles aktuellstes System, Android 4.0 Ice Cream Sandwich eher unter ferner liefen zu finden, obwohl es schon Monate alt ist. Aber der Wind hat sich gedreht, gigantische 2,9 Prozent aller Geräte sind mit Googles neuester Version ausgestattet. Beeindruckende Zahl, was? Aber immerhin ist man dem Vorgänger Honeycomb hart auf den Fersen, das Tablet-OS dümpelt nämlich auch bei etwas mehr als 3 Prozent vor sich rum.

 

Rechnet man Honeycomb und Ice Cream Sandwich zusammen, kommen wir immerhin auf ziemlich genau so viel, wie es Android-Geräte gibt, die noch mit der Uralt-Version 2.1 rumgurken. Android 2.2 findet sich sogar auf 23.1 Prozent aller Android-Devices – fast jedes vierte! Unangefochten führt aber diese Rangliste nach wie vor Android 2.3 – Gingerbread – an. An dieser Vormachtstellung wird sich auch so schnell nichts ändern, denn zum einen kennt ihr ja selbst alle das Theater um die Updates, welches sich bei nahezu jedem Hersteller nun schon seit Monaten hinzieht. Andererseits sind aber auch unzählige Devices nach wie vor im Umlauf, für die es überhaupt kein Update auf die neuen Versionen Honeycomb/Ice Cream Sandwich geben wird.

Das bringt mich zu einem interessanten Punkt: Nämlich der Frage, wie problematisch sich das Update-Dilemma und die Android-Fragmentierung nämlich wirklich gestaltet. Wir Blogger hier und natürlich auch ihr als technisch interessierte Leser plagen uns jeden Tag mit diesen Update-Meldungen rum, warten auf neue Versionen und Features und installieren jedes neue Firmware-Update schneller, als jemand „Backup nicht vergessen“ sagen kann.

Da würde mich interessieren, welchen Prozentanteil wir Techies unter all den Smartphone- und Tabletbenutzern ausmachen. Ich behaupte mal, wenn ich einem weniger technik-affinen Menschen mein Galaxy S2 unter die Nase halten, wird er mir nicht sagen können, welches Betriebssystem da installiert ist. Der ein oder andere wird wissen, dass es Android ist – die Version kennen dann aber sicher die wenigsten. Und mal ehrlich: für die meisten ist es auch ziemlich egal, welche Version dort zu finden ist. Ich werde im Bekanntenkreis oft danach gefragt, welches Smartphone ich empfehlen könne – und auf die Gegenfrage, was es denn können soll, kommen stets die gleichen Antworten. Telefonieren, SMS versenden oder besser Whatsapp-Nachrichten, einigermaßen ansehnliche Party-Schnappschüsse sollen möglich sein und man soll surfen und Musik abspielen können. ‚“App“ ist das Zauberwort – alle wollen ein System haben, welches sie Apps installieren lässt – egal, ob es nun Google-Dienste sind, Games oder sonst was. Und für all diese Dinge reicht das aus, was Google uns mit Android 2.2 und 2.3 anbietet.

Zu dem Thema gibt es einen starken Artikel auf Androidradar.de, aus dem ich gerne zitieren möchte:

Während wir Geeks immer die aktuellste Version haben möchten macht es für den “normalen” Konsumenten kaum einen Unterschied. Nur ein minimaler Prozentsatz an Anwendungen, ich würde es auf einen einstelligen Prozentbereich schätzen, benötigt für seine Umsetzung eine neuere Android Version als Froyo (2.2) oder neuer. Dies sind derzeit 93% aller Android Geräte.

Bedeutet, es ist unterm Strich total latte für die meisten Nutzer, welche Iteration sich nun auf dem Gerät befindet – solange eben alles funktioniert, was man gerne nutzen möchte. Und mal ehrlich, Freunde: gerade unter uns Geeks ist es doch eher schon unüblich, sich jahrelang an ein Smartphone zu klammern und dort verzweifelt auf neue Updates zu warten. Viel wahrscheinlicher ist es da doch, dass man sich spätestens nach einem Jahr eh wieder in ein komplett neues Device verliebt, welches man dann direkt haben „muss“.

Wie seht ihr das? Leidet ihr unter der Fragmentierung Androids bzw auf das lange Ausbleiben der fälligen Updates? Oder gehört ihr eher zu der Fraktion, die sich schlicht und ergreifend mit dem zufrieden gibt, was auf dem Gerät vorzufinden ist?

Quelle: Android Developers via Androidradar.de und Stereopoly

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Der Gastautor ist ein toller Autor. Denn er ist das Alter Ego derjenigen, die hier ab und zu für frischen Wind sorgen. Unregelmäßig, oftmals nur 1x. Der Gastautor eben.

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43 Kommentare

  1. Also ich gehöre irgendwo zu den Leuten die alles neue haben müssen.
    Habe im Moment das S2 mit dem Batterie Bug OS.
    Ich warte ehrlich gesagt verzweifelt darauf das dieser mit ICS wieder geregelt wird.
    Aber auch aus dem Grund das meine Freundin das neue nexus mit 4.0 hat. mein S2 ist gerade mal fast ein Jahr alt, will aber auf das angebliche neue S3 warten *Musst have!!!*
    Naja Samsung ist leider Gottes trotz allem ein Betrieb und wenn die Mehrheit der Kunden es egal ist was da drauf ist solange es funktioniert, versteh ich schon warum die sich Zeit lassen. Das sind immerhin kosten die sie nicht zurück bekommen…

  2. LokiBartleby says:

    Zumindest Sicherheitsupdates sollten essentiell sein, ganz egal, welche Version installiert ist.
    Abgesehen davon bin ich ebenfalls der Meinung, dass den meisten Leuten sowieso egal ist, was da für ein OS installiert ist. Der Name ist egal, die genaue Version erst recht.
    Zumal die vielgescholtenen Hersteller UIs (Sense, Touchwiz, etc.) bisweilen eben auch Features enthalten, die bei Android selber nicht vorhanden sind oder erst mit einer späteren als der installierten Version dazukommen (würden).
    Techies & Co. mögen im Netz vielleicht die lauteste Stimme habe, die breite Masse der Käufer interessiert sich nicht großartig dafür. Die freuen/wundern/ärgern sich, wenn mal ein Update kommt, abseits von den Systemmeldungen aber spielt das keine Rolle. Das Gerät muss funktionieren, mehr nicht.
    Dennoch wäre Google meines Erachtens gut beraten, zumindest die Verteilung von Sicherheitsupdates zentraler und Hersteller-/Provider-unabhängig zu gestalten.

  3. Also, bevor ich mir ne aufgeblasene und mit Spy- und Adware verseuchte Bloatware (was ja auch auf das iOS zutrifft, siehe Carrier IQ) als OS installiere, knall ich mir CM drauf.

    Eines der wichtigsten Kaufkriterien ist also die Verfügbarkeit von CM für dieses Modell, dann hat man sehr lange eine aktuelle OS-Version, und zwar eine schlanke und perfekt an die eigenen Bedürfnisse anpassbare.

  4. Schließe mich Mario und Kirk an.

    Für mich ist überdies CyanogenMod (CM) einfach DER Beitrag zur Nachhaltigkeit. Mein altes Galaxy Spica läuft dank CM 7.4 einfach großartig! Da kommt kein Wunsch nach Neugerät auf.

  5. Auf meinem Telefon läuft noch immer Android 2.2, weil 2.3 unbenutzbar war (Samsung halt). Aber ein wirkliches Problem ist das nie gewesen, es funktionieren nach wie vor alle interessanten Apps. Mein nächstes Telefon wird trotzdem ein Nexus, weil ich die Updatepolitik von Samsung nicht belohnen möchte.

  6. Zwei Geräte laufen mit 4.04, das dritte atm 2.3.7 welches aber sobalds ne RC von CM9 gibt auch auf 4.04 laufen wird. Gehöre aber zur Gattung „wo ist meine heutige Nightly“.
    Dafür donate ich ans Cyanogenteam. Hersteller gehört jedoch verprügelt.

  7. „Viel wahrscheinlicher ist es da doch, dass man sich spätestens nach einem Jahr eh wieder in ein komplett neues Device verliebt, welches man dann direkt haben “muss”.“

    Nöö. Als Student kann ich mir sowas nicht leisten.

  8. Kampfschmuser says:

    Ist schon was Wahres dran. Wobei ich zwischenzeitlich auch schon etwas abgestumpft bin. Hauptsache der Karren läuft (HTC Sensation). Ich will nicht fummeln, sondern einfach benutzen, soll einen Mehrwert bringen und mich nicht im Stich lassen.

    Vor ein paar Tagen bekam ich das Update auf 4.0.3. Nu ist das System noch etwas hipper, etwas aalglatter, aber geändert hat sich nicht wirklich was. Alles funktioniert und das ist die Hauptsache.

  9. Ny Alesund says:

    ich gehöre zu der l33t ics 4.0.3 profitruppe. genial. i am above you!

  10. Sebastian says:

    Ich zähle mich zu der Gattung von Leuten, die sehnsüchtig auf jedes Update warten. Jedoch sind die Gründe für mich nicht irgendwelche Sicherheitsupdates oder dergleichen. Ich kann mich einfach an kleinen Verbesserungen und Features erfreuen.

    Die Updatepolitik kann ich ohnehin nicht verstehen. Warum müssen denn die Hersteller irgendwas anpassen? Das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wenn man die Parallelen beispielsweise zu Windows zieht, dann kann man doch sagen, dass man vom Grunde her Windows auf jedem PC installieren kann, der die Mindestanforderungen erfüllt. Aufgrund der unterschiedlichen Hardware braucht man unter Umständen noch bestimmte Treiber. Das meiste bringt aber das System mit.
    Wenn ich mir jetzt aber ein Smartphone anschaue, dann sehe ich da ein Display inkl. Touch-„Schicht“. Weiterhin ein Simkartenslot, ein Bluetooth-Modul, Lautsprecher, GPS-Modul und vielleicht noch ein paar Teile mehr.
    Jetzt frage ich mich, warum jeder Hersteller irgendwas an der Software rumschrauben muss, wenn die Komponenten vom Grunde her gleich sind.

    Sowas ist für mich derart unverständlich, dass für mich die Anschaffung eines solchen Telefones niemals in Frage kommen würde.

    Sicher juckts die meisten Leute nicht, aber diejenigen, die es juckt, die hat man doch irgendwie schon von vornherein als Kunden verloren.

    Ok, ich gebe zu, ich besitze ein iPhone und Apple ist wahrlich auch nicht immer das gelbe vom Ei. Aber wenn ich viel Geld für ein Handy ausgebe und mir dann vorstelle, dass das jetzt der Stand für die nächsten 5 Jahre sein soll, dann nervt mich das schon vorm Kauf.

    Ich brauch die Veränderung, denn ohne die wäre es doch langweilig.

  11. Gibts solche statistiken eigentlich auch für ios? Ich denke nämlich mal, dass viele iphone-besitzer nämlich auch keine ahnung haben, welches ios bei ihnen gerade läuft. Und da der prozentsatz dieser leute evtl. Genauso hoch sein wird wie der von denen, die android haben und keine ahnung, wäre es auch interessant, zu sehen, inwieweit es da eine abweichung bezüglich aktualität des betriebssystems gibt…

  12. BTW: In der Statistik fehlt Android 2.3.6 – das läuft zumindest aktuell auf dem Nexus S.

  13. SammyDierx says:

    Naja aus Entwicklersicht ist das schon ein größeres Problem.

    Ein Update beinhaltet ja nicht nur Änderungen am System oder am Launcher, sondern auch neue API-Funktionen. Gerade der Sprung auf API 11 (~ Android 3.0) ist nicht zu verachten. Würde es mehr Geräte mit Android > 3.0 geben wäre die Qualität der Android Apps um einiges höher bzw. neue Apps denkbar. Spontan fällt mir ein, dass man ab API 11 Bitmaps wiederverwenden kann ohne neuen Speicher zu allozieren. Das bietet gerade was Bildeffekte angeht jede Menge Potential für neue Apps.

    Andererseits ist das kein neues Problem und sicher kein Android-eigenes Problem. Das ist man als Entwickler gewöhnt und zieht sich auf alle Plattformen durch. Bestes Beispiel ist HTML. HTML5 kann viel, trotzdem setzen die meisten auf JavaScript. Man will ja nicht die 80% der User (potentieller Kunden) ausschließen, die einen älteren Browser benutzen.

    Ich bin kein Apple-Entwickler, aber ich bin mir sicher selbst unter iOS kriegt man mit den verschiedenen Hardware-Ausstattungen seine Probleme.

  14. @Torsten Maue: Auf dem Nexus S läuft aktuell 4.0.3 (bzw. hat – glaube ich – die Verteilung von 4.0.4 bereits zumindest in den USA begonnen).

    Mir persönlich ist es zumindest wichtig das mein eigenes Android Gerät schleunigst auf neue Versionen geupdated wird.
    Das liegt vor allem daran, dass ich mich gerne auf jedes neue Feature das die neue Version bringt stürze, vor allem aus der Sicht als App-Entwickler.

  15. Ich habe meine Gedanken auf http://brepus.blogspot.de/2012/04/android-und-die-fragmentierung-ein.html zusammengefasst und auch Leif (der Autor des ursprünglichen Artikels) hat sich dort ausführlicher nochmal gemeldet.

    Quintessenz: Man sollte sowas nicht runterspielen. Auch wenn viele Nutzer Updates nicht brauchen, so ist es doch ein Nachteil von Android, dass Google es nicht hinbekommt Geräte zumindest 2 Jahre lang mit Sicherheitsupdates zu versorgen.

  16. Ich frage mich vor allem, wie es denn in ABSOLUTEN Zahlen aussieht. Bei dem Rasanten Smartphone-Absatz ist es nämlich zunehmend schwer, ein neues System merkbar stark zu machen, weil ja noch viel mehr „Alt“geräte von gerade eben da sind.

    Ich freue mich auf 4.0 in diesem Monat (Sony), aber brauchen…?? Doch, für Chrome. 🙂 Eine von einem dutzend Apps nur für 4.0…

  17. Von den 2,9% sind 2,5% bestimmt Custom Roms (meist CM9).
    Mein ZTE Blade und HP Touchpad sind dabei (CM9 ICS 4.0.4) 😉

    Und ja, ICS macht schon viel aus.
    Alle Apps laufen bisher problemlos und die Hardware Grafikbeschleunigung ist ein Traum. So flüssig waren die Go Launcher EX Effekte auf meinem ZTE ARMv6 600 MHz noch nie.

  18. balabushka says:

    Es geht nicht um Versionen, es geht darum, dass es keine oder zu späte Sicherheitsupdates gibt – die Smartphones sind immer online, und viele verrichten damit sicherheitsrelevante Arbeiten.

  19. Die Updates beinhalten auch Sicherheitsupdates und auf die würde ich nur ungern verzichten. Von daher bevorzuge ich Geräte, die voraussichtlich Updates erhalten. Und auch wenn sich der „normale“ User keine Gedanken um die Version macht, von mir bekommt er auch nur diese Geräte als Empfehlung.
    Ich finde es nicht akzeptabel, dass die Hersteller ihre weniger als ein Jahr alten Geräte zum alten Eisen zählen lassen und sich die Updates ersparen.

  20. Das Verfahren zzt ist natürlich nachteilig für den Anwender. Das Problem liegt aber leider ja bei den einzelnen Smartphone Herstellern und nicht direkt bei Google.

    Würden die Hersteller ein Basis-Android ausliefern würden die Updates von Google ja auch direkt bereit stehen können.
    Daher bin ich für eine duale Vorinstallation. Dass man beim einrichten gefragt wird ob Basis-Android oder StockRom des Herstellers. Dann kann jeder selber entscheiden ob er unbedingt ein verspieltes Sense braucht oder lieber ein reines Android mit schnellen Updates erhält.

    Für versierte User ist denke ich eh ein Root mit CustomRoms inzwischen gängig oder? Ist ja auch bei den Modellen die ich bisher in den Fingern hatte in wenigen Minuten erledigt.

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