„Diablo IV“: Kurzer Performance-Test am PC mit der GeForce RTX 4080 und DLSS 3

Mittlerweile ist das Spiel „Diablo IV“ im Handel verfügbar. Die Käufer der Deluxe und Ultimate Editions konnten schon etwas früher loslegen, aber seit Anfang dieser Woche hat Blizzard auch die Besitzer der Standard-Fassung ins Boot geholt. Unsere Monatsumfrage deutet an, dass durchaus auch einige Leser mit diesem Spiel beschäftigt sind. Olli und ich zocken den Titel eigentlich an der Xbox Series X, doch ich habe mir für euch auch einmal die PC-Fassung am Gaming-PC angeschaut.

Kurz zum Set-up: Ich nutze als CPU den AMD Ryzen 7 5800X, 64 GByte RAM (2x G.Skill RipJaws V DDR4 3600 MHz), 1 TByte SSD-Speicherplatz (Kingston SNVS1000G, PCIe NVMe Gen 3.0) sowie die Nvidia GeForce RTX 4080 als Grafiklösung. Mit dieser Konfiguration werden dann auch direkt vom Spiel selbst die höchsten Detaileinstellungen vorgeschlagen. Das wundert nicht unbedingt: „Diablo IV“ verzichtet auf Ray-Tracing und ist ein Cross-Gen-Titel. Man setzt hier also keine neuen Technik-Maßstäbe.

Wer übrigens dabei die Leistung austesten will, sollte aufpassen: Vertical Sync ist bei Framerate-Tests eher hinderlich. Auch musste ich den Framerate-Limiter („Max Foreground FPS“) natürlich auf das Maximum setzen. Das beträgt 400 fps. Denn mit zugeschaltetem DLSS 3 mit automatischer Framerate-Generierung überschritt ich die Standard-Grenze von 150 fps deutlich. Die ominösen „Max Background FPS“ begrenzen die Framerate, wenn ihr „Diablo IV“ in den Hintergrund schiebt, damit es nicht währenddessen unnötig Leistung zieht – kluges Arrangement.

Ansonsten könnt ihr recht feingliedrig allerlei Settings wie die Texturqualität, die Schatten, Nebel, Wassersimulation, Partikel und mehr regeln. Da sollte jeder selbst mit Blick auf den eigenen Rechner entscheiden, wo Kompromisse sinnvoll sein könnten. Im Übrigen könnt ihr nicht nur DLSS 3 mit und ohne automatische Frame-Generierung als Upscaling-Technologie nutzen, sondern auch AMDs FSR 2 oder Intel XeSS, je nachdem, mit was für einer GPU ihr unterwegs seid.

Ich habe in Kombination mit der Nvidia GeForce RTX 4080 konsequenterweise DLSS 3 eingespannt. Generell möchte ich noch anmerken, dass die Xbox-Version von „Diablo IV“ schon recht ansehnlich ist, die PC-Fassung aber in maximalen Einstellungen eine ganze Ecke knackiger herüberkommt und mit Nvidia Reflex auch flotter reagiert.

Hier seht ihr "Diablo IV" mit DLSS 3 (Qualität, Frame-Generierung: An) in maximalen Settings.

Hier seht ihr „Diablo IV“ mit DLSS 3 (Qualität, Frame-Generierung: An) in maximalen Settings.

Obiger Screenshot zeigt euch, dass sich im Spiel mit DLSS 3 im Modus „Qualität“ mit aktiver Frame-Generierung 188 fps und mehr erreichen lassen. Dabei muss ich sagen, dass „Diablo IV“ sich vorzüglich für die KI-Generierung von zusätzlichen Bildern eignet. Denn: In dem Spiel benötigt, lenkt ihr eure Spielfigur häufig eher indirekt und führt keine reaktionsschnellen Controller- oder Tastatur-Manöver aus. Obendrein könnt ihr die Framerate limitieren und DLSS 3 hält sich auch daran. Das funktioniert sonst leider nicht in allen Spielen.

Dadurch habt ihr durch die Anwendung der automatischen Frame-Generierung aus meiner Sicht keinerlei echte Nachteile, aber eine flüssigere Darstellung. Das ist schon extrem stark. Die Begrenzung ist damit eher an anderer Stelle zu sehen, nämlich der Bildwiederholrate eures Monitors oder Fernsehers. Achtet darauf, hier möglichst eine Limitierung einzurichten, die sich mit der Refresh-Rate eures Bildschirms deckt – z. B. 120 Hz bei vielen TVs oder 144 Hz bei vielen Gaming-Monitoren.

Oben ist ein anderes Beispiel: In der vergrößerten Ansicht seht ihr, dass mit DLSS im Modus „Ultra Performance“ und ohne Frame-Generierung auch schon 247 fps drin sind. Interessant: Nutzte ich den Ultra-Performance-Modus, wusste die Frame-Generierung irgendwie keinen Schub mehr zu geben. Stattdessen erblickte ich plötzlich niedrigere Framerates bei der Kombination beider Features. Das wunderte mich arg. Ein bisschen Recherche hat dann ergeben, dass es sich offenbar zum einen Bug handelt, der auch schon anderen Kollegen aufgefallen ist.

Allerdings würde ich im Übrigen DLSS mit „Ultra Performance“ generell nicht empfehlen, da hier die native Auflösung stark abgesenkt wird. Bei DLSS ziehe ich stets „Qualität“ vor. Denn in jenem Modus kann man das visuelle Endergebnis in den meisten Fällen beim besten Willen nicht von einem nativen 4K-Bild unterscheiden. Nvidia und Blizzard haben auch noch DLAA in „Diablo IV“ integriert. Dahinter verbirgt sich „Deep Learning Anti-Aliasing“. Aktiviert ihr dies, verwendet ihr die native Auflösung, es kommt aber eine hochwertige Kantenglättung obendrauf. Der Effekt ist zwar gering, kann aber vielleicht für Qualitätsversessene das i-Tüpfelchen sein.

Auch während der Kämpfe sind mehr als 120 FPS mit DLSS „Qualität“ kein Problem.

Am Ende ist „Diablo IV“ schon zum Launch sehr gut optimiert und wenn ihr nicht gerade mit einem sehr betagten Rechner unterwegs seid, solltet ihr den Titel von Blizzard mit stabilen 60 fps bei guten Einstellungen zocken können. In meinem System wird da beispielsweise irgendwann die CPU zum Flaschenhals, die mit der GeForce RTX 4080 nicht mehr mithalten kann. Aktuell sind aber 120 fps kein Problem, was am LG OLED C9, den ich zum Spielen nutze, schon ein cooles Erlebnis ist. Da spielt dann der Gaming-Rechner seine Stärken gegenüber PS5 und Xbox Series X aus.

So bieten die Konsolen im Falle von „Diablo IV“ nämlich auch nur einen Modus und unterschieden nicht zwischen einem Resolution- und Framerate-Modus, wie sonst üblich. Klar, am Rechner steht es euch eben hingegen frei, wie ihr alles für euch optimiert. Ich wäge nun ab, an welcher Plattform ich weiterspiele, denn dank Cross-Save-Funktion wird der Spielstand nahtlos übernommen. Das ist echter Luxus, falls ihr z. B. mal zwischen den Plattformen wechseln wollt.

Wer übrigens noch auf einen Gameplay-Test zu „Diablo IV“ hofft: Den hat dieses Mal Olli übernommen und ihr findet ihn morgen hier im Blog!

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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