DGB: Viele Beschäftigte beklagen mehr Stress im Homeoffice
Des einen Freud, des anderen Leid. Während diverse Arbeitnehmer die Flexibilität am Homeoffice zu schätzen wissen und mit etwas Organisations-Talent da andere sicherlich auch Privatleben und Arbeit effizienter unter einen Hut bekommen, klagen viele auch über ein erhöhtes Stresslevel.
Eine Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) kommt zu dem Resultat, dass das Arbeiten im Homeoffice häufig zu einer höheren Belastung führt. Knapp 28 Prozent der Arbeitenden aus den heimischen vier Wänden klagt über unbezahlte Überstunden, zudem sehen sich ebenfalls knapp ein Drittel der Mitarbeiter von der Erwartungshaltung des Vorgesetzten konfrontiert, auch außerhalb der Arbeitszeiten erreichbar zu sein. Besagte Anteile fallen bei Beschäftigten „vor Ort“ knapp halb so häufig aus.
Die Studie ergab zudem: Längeres Arbeiten am Abend, verkürzte Pausen bei knapp jedem Zweiten. Auch rund 47 Prozent der Arbeiter im Homeoffice falle es schwer, in der Freizeit dann auch richtig abzuschalten. Logisch, denn Arbeitsplatz und Freizeit vermischt sich da doch stark.
Die Studie zeigt aber auch Rahmenbedingungen auf, unter denen derartige Nachteile abnehmen. So beispielsweise die Hoheit über die eigene Arbeitszeit. Wer seine eigene Arbeitszeit stark selbst beeinflussen kann, der sei weniger unbezahlt tätig und mache auch öfters Pausen.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert daher gesetzliche Regelungen fürs Homeoffice, um Rechte und Selbstbestimmung für Beschäftigte im Homeoffice durch einen gesetzlichen Ordnungsrahmen zu stärken.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
Bei mir ist es anders herum, ich habe weniger Stress im Homeoffice. Keine laut telefonierenden Kollegen, niemand der das Fenster aufreißt, wenn ich es nicht will, niemand der an der Heizung rumfummelt oder mit Zigarettenduft von der Raucherpause kommt. Meine Bürokollegen sind echt nett, aber konzentriert arbeiten kann ich alleine besser.
Was ich noch dagegen rechnen kann: 70 Minuten Fahrtzeit beim Pendeln gespart, 70 km weniger auf dem Tacho, 14 kg weniger CO2 in die Umwelt geblasen – jeden Tag. Außerdem kann ich die zwangsweise abgezogene Stunde Mittagspffause sinnvoller nutzen, z.B. für ’ne halbe Stunde auf dem Crosstrainer. Im Büro sitze ich da eh meist am Schreibtisch und mache Emails. Zudem ist es bei mir total egal, ob ich im Büro sitze oder zu Hause, meine Teamkollegen sitzen nicht in meinem Büro, nicht im selben Gebäude, nichtmal am selben Firmenstandort, die sind überall auf der Welt verteilt.
Das stimmt definitiv. Es gibt keine größere Vernichtung von Produktivität wie ein laut telefonierender Kollege im Büro.
Haha, liest sich als würdest du über meine Situation schreiben. Kann ich alles so bestätigen. Sogar inklusive der gesparten Kilometer 😉
Geht mir genauso. Ich mache schon seit rund 10 Jahren HomeOffice, anfangs. 1-2 Tage pro Woche, derzeit 5 Tage pro Woche. Ich fahre nur alle paar Wochen einmal ins Büro, wenn ich dort was zu erledigen habe.
Ich war kürzlich mal wieder dort, obwohl nicht sehr viele Leute dort waren, fand ich es dort recht unruhig zum arbeiten, weil man immer wieder abgelenkt wird. Egal ob von telefonierenden Kollegen oder welche, die sich unterhaltende auf dem Gang auf halten.
Bei uns ist es genauso, wenn ich meine Team-Kollegen sehen will, muss ich eine Videokonferrenz mit denen machen, weil wir bundesweit verstreut sitzen.
Zu den Leute, die im HomeOffice keine Trennung zwischen Job und Privatleben machen können, kann ich nur sagen, die sollten sich auch zuhause an klare Arbeitszeiten und Abläufe halten, genauso wie sie es im Büro auch machen würden.
Auch zuhause zur selben Zeit anfangen, Mittagspause zur selben Zeit machen und die auch nicht am Schreibtisch verbringen und auch klare Zeit für den Feierabend einhalten und dann auch Feierabend machen, d.h. Handy und Notebook aus und wegräumen.
Man muß nicht abends noch auf eMails vom Kollegen reagieren, die ist am nächsten Morgen auch noch im Postfach.
Ich mache das seit Jahren so und es funktioniert sehr gut.
Imho muss man es gerade im Homeoffice lernen Arbeit und Freizeit strikt voneinander zu trennen, seine Arbeits- und Pausenzeiten einzuhalten und nicht ständig für den AG zur Verfügung zu stehen.
Unentgeltliche Überstunden sollte man grundsätzlich nicht leisten, außerhalb der regulären Arbeitszeit zur Verfügung zu stehen nennt sich Rufbereitschaft und ist ebenfalls zu vergüten.
Man muss auch als AN lernen dem AG gegenüber einfach mal NEIN zu sagen, die meisten AG haben umgekehrt ja auch kein Problem damit.
Ich weiß, dass ich mich unbeliebt mache, aber die guten Zeiten der Gewerkschaften schon lange vorbei. Und solche Studien sehe ich als Alibi um den Berechtigungszweck zu legitimieren. Die Gewerkschaften sind hier definitiv die Bremser der Digitalen Transformation, die meisten „Gewerkschafter“ sind noch in den 1990- 2000er hängengeblieben. Die Welt ändert sich. Die Top- und Leistungskräfte in Deutschland werden immer weniger, wandern gerne in Ausland ab. Dort ist nicht alles Gold was glänzt, aber viele Bereiche sind ohne der altbackenen Forderungen der Gewerkschaften definitiv effektiver. Und die Gewerkschaften brauchen sich nicht über Schwund der Mitglieder wundern, sind ihre Forderungen doch meist Innovations- und Produktivitätsbremser und mit dieser Studie wollen sie doch auch bloß das Homeoffice madig machen, weil sie wieder einen Teil ihrer „Macht“ verlieren.
Der Mitgliederschwund der Gewerkschaften liegt imho auch an solchen Dingen wie bei Inflationsraten, die schon offiziell und schöngerechnet nicht mehr weit von 8% entfernt sind, mit Forderungen von unter 5% in die Tarifrunden zu gehen.
Und dabei muss man natürlich auch noch berücksichtigen, dass sich die Preisteigerungen unmittelbar auf das verfügbare Nettoeinkommen auswirken, die Tarifforderungen sich aber „nur“ auf den Bruttolohn beziehen.
Eigentlich müssten die Gewerkschaften bei Inflationsraten von um die 8% eher mit Forderungen von 16-20% in die Tarifrunden gehen, damit nach dem üblichen Verhandeln und Feilschen für die Mitglieder eine Nettolohnsteigerung annähernd in Höhe der Inflationsrate heraus kommt.
Wir haben aktuell eine reale Inflation im Bereich von 15-20%.
Wenn Du das übers Gehalt ausgleichen möchtest musst Du bei Steuerklasse 1 schon 30-40% brutto mehr verdienen und hast dann unterm Strich effektiv keinen Cent mehr in der Tasche sondern nur einen Inflationsausgleich.
Was dann direkt wieder Preissteigerungen zu folge hätte so einfach ist es nicht.
Und ohne Gehaltssteigerungen hat man genau was?
*Vielleicht* keine weiteren Preissteigerungen, aber am weniger Kaufkraft.
Mit Gehaltssteigerung habe ich (zumindest temporär) wieder etwas mehr Kaufkraft.
So einfach ist es nämlich doch. 😉
Und das dreht sich dann immer weiter. Zunächst sollte die EZB ihre Aufgaben machen und kein Geld mehr verschenken…
Dann gehen einige der Mitglieder der Eurozone, die man ohnehin nie hätte aufnehmen dürfen, unmittelbar in den Staatsbankrott.
Und machen wir uns nix vor:
unabhängig von der durch den Ukraine-Krieg hervorgerufenen Preissteigerungen (und denn Branchen, die sich als Kriegsgewinnler daran beteiligen, weil es der Markt derzeit einfach hergibt) ist die Inflation auch der Tatsache geschuldet, dass in der Eurozone seit Jahren die Geldumlaufmenge schneller steigt als die wirtschaftliche Wertschöpfung bzw. die Warenumlaufmenge.
D.h. in der Eurozone wird das Geld, dass man braucht, einfach gedruckt.
Naja, man muss einfach über den Tellerrand der IT-Branche hinwegschauen. Dann haben die Gewerkschaften durchaus ihre Berechtigung.
Selbst in den klassischen Gewerkschafts-Hochburgen wie der Metallindustrie laufen den die Mitglieder weg, bzw. kommen wenig junge nach.
Bei meinem Ex-AG, auch von der IG-Metall vertreten, war der Anteil der Gewerkschaftsmitglieder im niedrigen 2-stelligen %-Bereich. Kein Wunder auch, von der Gewerkschaft hat man höchstens mal einen gesehen, wenn es um Wahlen oder Tarifrunden ging.
Bei meinem jetzigen AG hab ich von einer Gewerkschaft in den 3 Jahren noch nie einen gesehen.
Die „Top- und Leistungskräfte“ (und die, die darüber schreiben, halten sich in der Regel für einen Teil davon) kommen in Scharen wieder zurück nach Deutschland. Sei es aus den USA, aus Großbritannien, aus China. Und das auch gerade Dank der Gewerkschaften und der von ihnen erstrittenen und erstreikten Arbeitnehmersicherheit, -komfort, und -schutz.
In kaum einem Land ist es so angenehm zu arbeiten wie in Deutschland. Als Amazon-Lagerist ebenso wie als gehobenes Management im kleinen oder großen Unternehmen. Kann man in bestimmten Nischen anderswo mehr verdienen? Klar. Schneller Karriere machen? Auch das. Aber die o.g. Aussagen werden in der Regel von BWLern Anfang 20 getätigt, die Schwierigkeiten haben, das Konzept Arbeitsproduktivität zu verstehen.
Gez. eine „Top- und Leistungskraft“
Hä, bloß weil du es nicht geschafft hast musst du nicht verallgemeinern. Fakt ist, es gehen mehr Fachkräfte als das welche kommen.
Homeoffice und Stress ?? Wenn ich das schon höre könnte ich kotzen !!! Echt jetzt ?? Kommt doch mal auf eine Intensiv Station, dann seht ihr mal was Stress ist.
Man kann den einen Stress nicht gegen den anderen Abwegen. Das ist wie Trauer subjektiv. Es gibt auch Leute die drehen da erst richtig auf. Alles individuell.
Ja, man muss sich im HomeOffice im Griff haben aber für jedes, ich schau um 21 Uhr nochmals rein und mach noch ein Upgrade, kommt ein ich gehe um 10 Uhr mal ne Stunde schwimmen, einkaufen, das ist ein geben und nehmen hier. Gibt aber bestimmt andere Firmen.
Nein ist kein Wettbewerb. Aber, wer Stress im Homeoffice hat, hat sein Leben nicht im Griff und ganz andere Probleme ! Man könnte ja mal die Streikenden an den Unikliniken in NRW befragen was Stress ist. Die können nicht einfach von zu Hause aus in die Tasten Gauen und gut ist. Die haben je nachdem täglich das Leben von Menschen in der Hand und das teilweise unter Bedingungen die sich keiner wünschen würde, und dann kommt so eine Studie ? Da stellt es mir einfach ab, sorry.
meinte natürlich „hauen“.
Naja, man hat sich den Beruf auch herausgesucht und gewusst das Heimarbeit nie gehen wird. Gerade wenn du im Medizinischen Bereich arbeitest müsste man aber psychologisch soweit kommen das Stress nicht nur die reine Arbeitslast und das es im Leben und Tod geht erzeugt wird sonder auch das man z. B. zwanghaft von heute auf morgen keine sozialen Kontakte zu KollegenInnen hat, ect. Man darf auch nicht vergessen es wollen nicht alle von zuhause aus arbeiten.
Das mag man heute so sehen, aber es gibt ja auch viele, die vielleicht schon seit Jahrzehnten in Ihrem Beruf tätig sind. Ich glaube nicht, dass seinerzeit bei der Berufswahl der Gedanke an Homeoffice eine Rolle gespielt hat. Natürlich aber ändert das nichts daran, dass sich viele Beruf per se nicht fürs Homeoffice eignen.
Ich denke, mit Aussagen wie „hat sein Leben nicht im Griff“ machst Du es Dir zu einfach. Bei meinem Arbeitgeber wurde zu Beginn der Pandemie für versch. Arbeitsplätze Homeoffice einfach angeordnet (weniger Leute im Büro, Kontakte meiden, usw.). Und für diejenigen kam das völlig unvorbereitet (so auch für mich). Ich habe das noch ganz gut hinbekommen, aber die Gegebenheiten bei den Leuten zu Hause sind nicht immer so, dass man da wirklich gut und effizient arbeiten kann. Nicht jeder hat den Platz oder gar ein eigenes Arbeitszimmer, vielleicht sind kleine Kinder im Haus, o.ä. Und sowas kann man auch mit mehr Vorlaufzeit nicht ändern und abstellen. Und nicht zuletzt glaube ich, dass man auch „der Typ Mensch“ fürs Homeoffice sein. Es erfordert schon eine gewisse Disziplin, um sich wirklich nicht ablenken zu lassen – auch bei Menschen, die ihr Leben im Griff haben.
Ich finde gut, dass die letzten Jahre gezeigt haben, dass Homeoffice in vielen Bereichen möglich ist, wo es vorher schon gerne mal mit „das geht nicht“ abgetan wurde. Insofern hat die Pandemie da durchaus auch positive Auswirkungen gezeigt. Aber das Modell pass schlicht nicht für jeden.
korrekt in allem, 100% Zustimmung.
es wird teils immer von der Prämisse ausgegangen, dass dann jeder, der HO kann und darf oder muss, dann auch zu hause die idealen Bedingungen vorfindet, und nicht in beengten Verhältnissen oder komplizierten Verhältnissen lebt.
Jürgen, das hier ist kein Wettbewerb. Ich selber arbeite auf einer Intensivstation, möchte aber niemand anderen seinen eigenen, subjektiven, Stress absprechen.
Entgegen der üblichen Stammtisch Vorurteile kann man auch im Home Office richtig arbeiten und ist am Ende des Tages erschöpft.
yep. wobei ich einige der wenigen bin, die vermutlich ehrlich zugibt, ja, ich hab eigentlich ideale Verhältnisse um HO zu machen, keine Kinder oder Tiere zu hause, , genügend Platz für Arbeitstisch bürostuhl usw. aber ich bin dennoch lieber im Büro, weil ich dort einfach nicht die Ablenkungen privater Sachen hab, (oder sei es verdammt nochmal banal den Kühlschrank) die ich zu hause machen könnte. ich kann mich im Büro einfach besser konzentrieren.
zu hause arbeite ich auch „richtig“ , habe aber ständig das gefühl, mich mehr zusammenreißen zu machen, oder benötige für dieselbe Sache dann mehr zeit.. die trennung von Arbeit und Privat, mit getrennten physischen Orten , finde ich und fand ich schon besser.
aber das ist jammern bei mir auf hohem niveau.
Ich kann mich kOOk und Manu nur anschließen. Homeoffice is für mich entspannter als Büro. Inklusive der zusätzlichen Annehmlichkeiten. Und es heißt auch nicht ich tu weniger, im Gegenteil. Arbeit und privat zu trennen fällt mir ebenso nicht schwer. Das Thema unbezahlte Überstunden.. da ist am Ende auch jeder für sich selber verantwortlich. Ich frage mich auch, ob der ein oder andere nun auch einfach mal arbeiten muss… will niemanden was unterstellen, aber das stundenlange getratsche mit den Kollegen fällt teils weg und dann (vielleicht) eher auf ob jemand Leistung erbringt oder nur anwesend ist. Nichts desto trotz ist jeder Mensch auch anders, für den einen funktioniert Büro vielleicht besser, für den anderen HO.
Gewerkschaften sehe ich wie Manu auch kritisch. Sie haben viel erreicht und sind für einige dinge auch wichtig. Teils versuchen sie sich aber auch einfach nur selber zu rechtfertigen und stellen eine Innovationsbremse da.
Am Ende des Tages ist das alles gerne möglich und eine Frage des Gehalts.
Ich bin ebenfalls gut erreichbar und reagiere in brenzligen Situationen schnell.
Habe ebenfalls kein Problem damit am Wochenende zu arbeiten, wenn es ein Projekt erfordert. Dafür verdiene ich aber auch entsprechend.
Viele Berufsgruppen würden sich wünschen Homeoffice machen zu können. Ich kenne jedenfalls Einige die mich darum beneiden das ich es machen kann.
Das man seine Pausen verkürzt oder Überstunden macht hat doch nichts mit Homeoffice zu tun. Selbst Schuld kann ich da nur sagen. Nach 8 Stunden fährt der Rechner bei mir jedenfalls runter, egal was dann noch ist.
Die Forderung der DGB ist im Grunde eine Forderung nach etwas das es schon gibt. Auch im Home Office, Mobile Office oder Telearbeit gelten die arbeitsrechtlichen Gesetze und Verordnungen. Was die Arbeitszeiten angeht so gibt es viele Tools zur Zeiterfassung. Der Arbeitsplatz bspw. fällt auch daheim unter die Arbeitsstättenverordnung etc.. Man muss sie halt anwenden bzw. deren Einhaltung ggf einfordern.
Und auch Homeoffice entbindet nicht von der gesetzlichen Pflicht die Arbeitszeiten zu dokumentieren.
Allerdings muss man auch sagen dass das ArbZG eines der vielen Gesetze ist deren Einhaltung so gut wie gar nicht behördlicherseits kontrolliert werden.
Ich habe das große Glück, das ich meiner Arbeit selbstbestimmt nachgehen kann und eigentlich nicht an Zeiten gebunden bin. Am Ende zählt das Ergebnis. Ich kann im Homeoffice wesentlich besser arbeiten, bin entspannter und habe aufgrund der freien Zeiteinteilung auch kein Problem mal ein paar Überstunden machen (die zum Teil abgegolten werden), die Arbeit macht mir auch tatsächlich überwiegend Spaß. Tatsächlich überlegt aber unser Betriebsrat eine Arbeitszeiterfassung einführen zu wollen. Sollte das passieren und ich müsste mich den dann unterordnen, würde ich streng nach Plan arbeiten.
So einen Betriebsrat haben wir auch. Der hat für „uns“ Anfang des Jahres eine 50% Anwesenheitpflicht im Büro ausgehandelt, die laut Befragungen keiner von uns wollte/ will (regelmäßige interne Befragungen) auch unsere Produktivität war seit 100% Home Office auf einen stabilen Level. Aber unser Betriebsrat weiß ja was gut für uns alle ist. Das ist auch der Grund warum ich aktuell meinen Job Wechsel.
War bei uns erst auch so, sehr großes Unternehmen und von 20% mobile work durch Corona 90-95% und dann sollte 50% durch gedrückt werden als New Work.
Ich vermute weil das absolut unrealistisch zu erreichen ist sind es jetzt 20% mit denen ich gut leben kann. Da hat unser Betriebsrat jedenfalls was richtig gemacht.
Wir hatten bis ca. 2006 die Arbeitszeit auf Vertrauensbasis, dann wurde eine Zeiterfassung eingeführt. Es gab einen riesigen Aufschrei unter den Kollegen, das Unternehmen vertraut uns nicht mehr, Betriebsrat springt nur nach deren Pfeife usw. Gleiches Argument wie bei dir, dann machen wir nur noch Dienst nach Vorschrift.
Die Stimmung ist dann sehr sehr schnell ins Gegenteil umgeschlagen, mittlerweile will absolut niemand mehr auf die Zeiterfassung verzichten. Einfach weil alle Überstunden auf dem Gleitzeitkonto genau dokumentiert sind und man nicht fragen muss, wenn man mal welche davon abbauen will.
Kann ich bestätigen.
Keine Trennung mehr zwischen Arbeit und Freizeit.
Leichtere Ablenkungen, denn ich kann ja später nachholen, und dann wird auch später um 22 Uhr oder so nachgeholt.
Und wenn Kinder zu Hause sind, dann so wie so wird man ständig abgelenkt.
Die eine Stunde Pendelzeit habe ich früher (dank dem hier so gehassten Videopass) für Serien und Filme genutzt und dadurch nebenbei Englisch gelernt, nun gucke ich fast gar nicht mehr Netflix und Co.
Auch gesundheitlich wirkte das Home-Office schlecht aus: ich bewegte mich dadurch viel weniger, da ca. 5-6 km Fußweg pro Tag ausgefallen sind, dafür aber viel öfter zum Kühlschrank.
Daher habe ich angefangen wieder ins Büro zu fahren, dem 9-Euro-Ticket sei dank.
Da die meisten im Home-Office sind, bin ich manchmal alleine auf der Etage, meistens sind da 2-3 Leute von ca. 30 aus den Zeiten B.C.
Das Büro ist das neue Home-Office quasi.
ohgott, das alles hab ich schon verdrängt, seit wir wieder 100% im office arbeiten dürfen:
„Die eine Stunde Pendelzeit habe ich früher (dank dem hier so gehassten Videopass) für Serien und Filme genutzt und dadurch nebenbei Englisch gelernt, nun gucke ich fast gar nicht mehr Netflix und Co.
Auch gesundheitlich wirkte das Home-Office schlecht aus: ich bewegte mich dadurch viel weniger, da ca. 5-6 km Fußweg pro Tag ausgefallen sind, dafür aber viel öfter zum Kühlschrank.“
ich hab in den 2 Jahren corona HO, echt 5 – 8 Kilo zugenommen, weil meine tägliche Bus Bahn Zufuß Pendelei wegfiel (ich hab noch nie ein auto besessen). die 50 Min morgen und abends, haben tatsächlich meiner gesundheit besser getan, als HO…
aber lol, ist bei mir fast ähnlich,jetzt wo du es sagst, die meisten ziehen es vor, zu hause zu bleiben, oder die HO voll auszureizen, so dass ich büro und unserne Flur fast nur für mich habe 😀
Also ich fühle mich auch super wohl im Homeoffice, weil es einfach angenehmer ist.
Keine Kollegen die neben mir quatschen, so das man nur sich und den KD hört, perfekt und möchte mein Homeoffice nicht mehr missen.
Stressfaktor 0
Mein Arbeigeber 10 von 10 Punkten
Man kann aber auch Pech haben mit dem Arbeitgeber, wie ich zuvor.
Aber das hat mit Homeoffice meines Erachtens nichts, oder nur wenig zutun.
Es müssen definitiv mehr Gesetze für Homeoffice her und auch Finazieller ausgleich abseits der Steuererklärung.
Aber Pausenzeiten, unbezahlte Überstunden und erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit hat nichts mit Homeoffice zu tun, das ist KORRELATION nicht Kausalität. Vlt. schicken Firmen Leute eher ins Homeoffice wenn von Ihnen verlangt werden soll mehrarbeit zu leisten, da kann man sich von zu Hause nicht so einfach beschweren wie an der Arbeit.
Ich habe bei vor-Ort Arbeit mehr Probleme mit solchen Dingen gehabt als im Home Office.
Auch wenn viele es hier anders sehen (wollen), ich verzichte auch so oft es geht auf Home Office. Das heißt meistens nach dem aufstehen anfangen zu Arbeiten und kurz vor dem schlafen gehen aufhören. Zwischendurch gibt es ne Tiefkühlpizza und das wars. Ich habe in Bewerbungsgesprächen oft Leute von mir sitzen die klar sagen, wenn sie Home Office machen müssen wäre der Job nichts für sie. Andere der Kollegen mussten mit dem Home Office ebenfalls aufhören weil sie quasi nur WoW gespielt haben und dann mal Nachts paar Stunden gearbeitet haben, was sich sehr negativ für sie entwickelt hat.
Gibt also immer solche und solche Seiten.