Deutschlandticket: Verbraucherzentrale NRW kritisiert das System der Deutschen Bahn
Die Verbraucherzentrake NRW sowie weitere Fahrgastrechtevertreter üben Kritik am Umgang der Deutschen Bahn mit dem Deutschlandticket. So bemängeln sie, dass sowohl im Web als auch im DB Navigator bei der Buchung von Fahrkarten eine die Option fehle, das Deutschlandticket zu hinterlegen, um passende Anschlussverbindungen bzw. Teilstrecken zu buchen. Dadurch würden einige Kunden versehentlich zu viel Geld für teurere Tickets zahlen.
Denn das Ergebnis sei, dass Besitzer des Deutschlandtickets so bei der Buchung möglicherweise auch für Teilstrecken bezahlen, selbst wenn sie jene mit dem Deutschlandticket ohne Mehrkosten zurücklegen könnten. Umgehen lässt sich das nur, wenn der Reisende dann alle Teilstrecken manuell und separat bucht, die nicht vom Deutschlandticket abgedeckt sind.
Sprecher der Deutschen Bahn haben laut RP Online erklärt, die Vorgehensweise des Unternehmens sei altbekannt. Es sei auch vorher schon so gewesen, dass die Kunden ihre Nahverkehrstickets selbst im Kopf behalten müssten, um passende Teilstrecken manuell zu buchen. Letzten Endes läuft das auf das „Argument“ hinaus: „Haben wir schon immer so gemacht“, was natürlich eigentlich keine sinnvolle Begründung ist.
Allerdings gibt die Deutsche Bahn an, man habe die Absicht, zu einem späteren Zeitpunkt für Kunden die Chance zu integrieren, anzugeben, ob sie über das Deutschlandticket verfügen. Dann sollen die angezeigten Verbindungen angepasst werden. Die Umsetzung sei jedoch komplex, weswegen man dafür noch keinen exakten Zeitplan nennen könne.
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Der wahre Skandal, den die Verbraucherzentralen bemängeln sollten, ist, dass die Nutzung des Deutschlandtickets ohne Smartphone quasi nicht möglich ist. *
Ohne Überwachung des Bewegungsprofils kann somit nur reisen, wer sich ein eigenes Auto leisten kann und möchte!
* Nur ausgesprochen wenige Verkehrsbetriebe bieten alternativ Chipkarten, die das Deutschlandticket offline nutzbar machen, aber auch nur dann, wenn sie diese schon vor dem Deutschlandticket angeboten haben.
„Ohne Überwachung des Bewegungsprofils kann somit nur reisen, wer sich ein eigenes Auto leisten kann und möchte!“
Lass mich raten … Du fährst ein älteres (oder kein) Auto. 🙂 Ging doch gerade erst durch den „Blätterwald“: https://foundation.mozilla.org/de/privacynotincluded/articles/its-official-cars-are-the-worst-product-category-we-have-ever-reviewed-for-privacy/
Ansonsten finde ich das System aus Deutschlandticket per App und DT per Chipkarte schon in Ordnung. Ich bevorzuge die App, aber es gibt ja die Alternative – und weil jeder Kunde bei jedem Anbieter bundesweit kaufen kann, ist „ausgesprochen wenige“ eigentlich egal. 🙂
Was die Kombination aus Fernverkehrs- und anderen Tickets angeht: Ja, das ist auch m.E. schlecht umgesetzt. Und das Argument „haben wir schon immer so gemacht“ ist eigentlich keines …
Die Studie von der Mozilla Stiftung kannte ich noch nicht. Ist ja wirklich gruselig.
„Ohne Überwachung des Bewegungsprofils“ klingt jetzt ein wenig paranoid. Wer ein Smartphone hat (also quasi jeder) kann im Ernstfall doch sowieso getrackt werden. Dafür braucht es kein Ticket auf dem Smartphone.
Ich weiß nicht, man kann nicht alles haben.
Es soll günstig sein durch Deutschland reisen zu können, und auch noch anonym?
Hier muss man Prioritäten setzen, sonst stampft man das gleich wieder ein.
allo dombo, was für eine merkwürdige Argumentation – implihzierst Du damit daß, wer mit dem DT reisen will damit einverstanden sein muß, daß seine Bewegungen evtl. ausgewertet werden und von Dritten genutzt werden dürfen? Wie sonst soll ich Deinen einwand interpretieren? Anonym zu reisen z. B. durch eine bar bezahlte Karte oder eben eine Monatskarte die zwar auf den Namen registriert ist aber wo dann einhzelne Fahrten nicht nachvolziehbar wären sind Teil der informationellen Selbstbestimmung. Wer sich auf Tarife mit impliziertem Tracking der Reisedaten einläßt – z. B. Bonusprogramme der Bahn oder von Fluganbietern weiß daß er diese Bonussysteme z. B. bei der Bahncard mit seinen Daten füttert oder sollte sich darüber im Klaren sein. Darum benutze ich trotzt BC dieses Bonussystem nicht. Niemand sollte gegen seinen Willen gezwungen werden Bewegungsdaten von sich preiszugeben, egal wie teuer ein Ticket ist.
„Ohne Überwachung des Bewegungsprofils kann somit nur reisen, wer sich ein eigenes Auto leisten kann und möchte!“
Diesen Satz in diesem Zusammenhang verstehe ich nicht so ganz. Auch für ein offline Deutschlandticket, muß man seinen Namen hinterlegen, denn auch die Karte ist nur zusammen mit dem Ausweis gültig.
Außerdem: In den bisherigen Monaten bin ich trotz ständiger Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmittel erst einmal mit dem Deutschlandticket kontrolliert worden. Wer soll so etwas überwachen?
Dazu müssten aber keine Daten gespeichert werden. Gegen eine Prüfung ob man das Ticket legitim erworben hat, spricht nichts dagegen.
Man sollte das DT persönlich mit Bargeld und Ausweis kaufen können. Die Person oder der Automat prüft die legitimität des Ausweis und druckt den Namen auf das DT.
Nirgends muss iwas gespeichert werden. App auf dem Handy ist aber immer mal ein paar Kategorien problematischer
Wo liegt das Problem? Einfach einen Anbieter wählen der dir eine Chipkarte anbietet. Man ist ja beim Deutschlandticket nicht an seinen Regionalanbieter gebunden. Das selbe gilt auch für das unkomplizierte Pausieren. Warum bestehen fast alle auf eine Kündigung und einen Neuvertrag wenn man nur mal einen Monat wegen Urlaub aussetzen möchte? Das es auch besser geht zeigen doch einzelne Anbieter auch.
Wenn der regionale Verkehrsverbund kein Deutschlandticket in Form einer offline Chipkarte anbietet, müsste man zum Kauf ggf. erst in ein anderes Bundesland fahren.
Mir wäre das den Schutz meiner Daten wert!
Dass ein Smartphone notwendig ist, ist in der Tat schlecht für die Zugänglichkeit.
„Ohne Überwachung des Bewegungsprofils kann somit nur reisen, wer sich ein eigenes Auto leisten kann und möchte!“ ist aber einfach nur Unfug. Es gibt diverse Anbieter. Zudem muss ich die App nur für den einmaligen Download oder bei einer Kontrolle öffnen. Letzteres geht auch im Flugmodus. Ein Tracking bei der Kontrolle durch den Kontrolleur wiederum ist bei jedem personalisierten Ticket prinzipiell möglich.
Das stimmt halt nich. Für Leute die kein Smartphone haben gibts die Chipkarten.
Wenn der regionale Verkehrsverbund kein Deutschlandticket in Form einer offline Chipkarte anbietet, müsste man zum Kauf ggf. erst in ein anderes Bundesland fahren.
Mir wäre das den Schutz meiner Daten wert!
Danke für den Tipp!
Ich nutze folgenden life hack:
Screenshot von qr Code und ausdrucken.
Klappt super. Auch wenn es bei mir der Akku leer Backup ist. Bei diversen Kontrollen gab es bisher keine Probleme.
Bestes Beispiel der IC von Leipzig nach Emden der auch ab Bremen als RE fährt. Niedersachsenticket ja Deutschlandticket nein!! Umständlicher und dämlicher hätte man das nicht umsetzen können.
Die Information ist (ich glaube veraltet und) falsch!
Für die von dir erwähnte Strecke Bremen – Emden IC 2430 / RE 56 sthet in den Hinweisen: „Deutschlandticket gültig (ohne 1.Klasse, ohne Mitnahmeregelung)“
Selbes gilt u,a, auch auf der Strecke von Emden nach Norddeich im IC/RE.
Das ist falsch. Deutschlandticket ab Bremen bis Norddeich ist möglich. Ich fahre die Strecke täglich mit dem Deutschlandticket
Gelten die Fahrgastrechte dann weiterhin für die gesamte Strecke, auch wenn ich die Fernverkehrstrecke unterbreche und dazwischen mit dem Deutschlandticket unterwegs bin?
Nein. Wäre auch das erste Argument, dass ich als Bahn bringen würde. Ist die Strecke nicht Teil der Buchung und des bezahlten Preises, kann es auch nicht entschädigt werden, auch nicht daraus resultierende verpasste Züge. Das gibt der Deutschlandtarif nicht her.
ich gehe davon aus, dass es erstmal nur eine fahrplanbasierte Preisauskunft geht. Also, dass es weiterhin getrennte Fahrkarten und getrennte Verträge sind. So wie es Trainline zum Beispiel bei mehreren Fahrkarten macht.
Es wird dann nur der Preis für den Fernverkehr berechnet und der Nahverkehr nicht berücksichtigt. Spannend wird das mit der Fahrgastrechte allerdings, wenn zwischen zwei Fernzügen der Nahverkehr genutzt wird. Noch blöder, wenn wegen diesem Nahverkehr der zweite Fernzug nicht erreicht wird.
Bleib dabei das es Absicht ist. Man bekommt immer die aktuellen Tarife, Karten angeboten und erst via Link weitere kommt das Deutschlandticket
Mit dem Ende des Deutschlandtickets hört hoffentlich auch das Gemecker und Gejammer auf. Ist ja fast unerträglich. Man kann doch erwarten, dass jemand in der Lage ist, die für sich günstigste Zugverbindung suchen zu können. Wer das nicht schafft, sollte besser Zuhause bleiben oder andere Verkehrsmittel nutzen.