Deutschlandticket: Städtetag fordert Finanzierungsperspektive

Der Deutsche Städtetag fordert laut Tagesschau für das Deutschlandticket eine Finanzierungsperspektive. So beklagt man die noch nicht klar definierte Anschlussfinanzierung. Die Absicherung greife nur im laufenden Jahr. Es liege an Bund und Ländern, darüber hinaus klar Farbe zu bekennen. Es gehe um Mehrkosten von über 3 Mrd. Euro, die übernommen werden müssten.

So gehe es auch um den Ausbau des ÖPNV-Angebots, damit dauerhaft mehr Menschen auf Busse und Bahnen umsteigen können. Denn oftmals gibt es da schon den Willen zur Nutzung, die Angebote sind aber unzureichend. Engere Takte, bessere / direktere Verbindungen und mehr Fahrzeuge brauche es. Ansonsten laufe man Gefahr, dass viele der neu gewonnenen Fahrgäste doch zum Individualverkehr zurückgehen.

Bisher werde das Deutschlandticket dabei am stärksten von Berufspendlern und älteren Menschen in Anspruch genommen. Perspektivisch rechne man mit 17 Mio. Menschen, die sich ein Deutschlandticket zulegen. Man muss aber natürlich den monatlichen Preis von 49 Euro auch erstmal „verfahren“.

Für mich lohnt sich das Ticket deswegen in der Regel nicht, da ich doch mehr mit dem Rad oder am Ende für längere Strecken mit dem Auto unterwegs bin. Bei letzteren hilft mir das Deutschlandticket etwa kaum, da ich für etwa die Beispielstrecke zu meinen Eltern mit Bus und Bahn über 3 Stunden benötigen würde, während ich mit dem, Auto in ca. einer Stunde ankomme. Das ist dann eben das angesprochene Verbesserungspotenzial. Wie sieht es bei euch aus?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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27 Kommentare

  1. Als Pendler lohnt sich für mich das Ticket schon, spare ich doch gut 15 Euro im Monat damit.
    Für viele als Alternative zum Auto ist es jedoch nicht relevant, da die Öffentlichen nicht gut ausgebaut sind – auch ich muss erst 25 Minuten nach München fahren, um dann mit der U-Bahn quer unter der Stadt zum Büro zu fahren.

    • >>Als Pendler lohnt sich für mich das Ticket schon, spare ich doch gut 15 Euro im Monat damit.

      15 €/Monat, die du bei deiner Einkommensteuererklärung nicht mehr zur Reduzierung des zu versteuernden Einkommens ansetzen kannst, wenn du ehrlich bist.

      • Blacky Forest says:

        Was dann aber auch keine 15 bzw. 180 Euro Netto-Ersparnis wären. Also doch ein Gewinn.

        • @BlackyForest
          Wieso sollte aus einer monatlichen Netto-Ersparnis ein Gewinn werden, wenn man sie aufs Jahr hochrechnet? Wenn man durch die Reduzierung des zu versteuernden Einkommens in eine niedrigere Progressionsstufe kommt, dann könnte man evtl. von Gewinn sprechen.

          Leider muss man davon ausgehen, dass in der Steuererklärung nicht das 49€-Ticket angesetzt wird, sondern die möglichst teure Ticketlösung. Steuerhinterziehung scheint in DE ja eine beliebte Sportart zu sein. Das wird auch in Kommentaren zu anderen Themen deutlich.

          • @Blacky Forest meinte sicherlich, dass man am Ende durch den niedrigere Ticketpreis effektiv mehr Geld zur Verfügung hat als bei einem teureren Ticket.
            Bezüglich der Steuerproblematik: Das hätte man vermeiden können, wenn man mit dem D-Ticket einfach alle anderen nationalen Tarife ersetzt hätte. Aber auch so kann man es verhindern indem man Belege einfordert oder zumindest stichprobenartig nachfordert.

            • Die Verfechter und Nutzer des 49€-Ticket oder anderer Subventionslösungen müssten eigentlich jedes Mal, wenn sie ein öffentliches Verkehrsmittel nutzen, ein Stoßgebet gen Himmel schicken und eine Kerze für die Steuerzahler anzünden, die ihnen diese „Einsparung“ ermöglichen.

              • Warum? Es wurden Milliarden in Eurofighter und Co verpulvert, mal ein wenig Sinn in der Sache und es fließt gar teils zum Volk zurück.

              • Nachdem ich über 30 Jahre mit dem Auto zur Arbeit fahren musste und somit mehr als genug Steuer bezahlt habe, brauche ich mich absolut nicht zu schämen wenn sich meine Fahrtkosten mit dem Deutschlandticket halbiert haben (kleiner Wemutstropfen – die Fahrzeit hat sich durch die häufigen Verspätungen nahezu verdoppelt).

                Wenn ich allerdings schaue wo im In- und Ausland sonst das ganze Steuergeld hinfließt und wer alles damit alimentiert wird, ist das hier wenigstes eine Maßnahme bei der vor allem Pendler (=Arbeitende) und Rentner profitieren und den Schülern und Studenten sei es auch gegönnt mobil zu sein.

              • Wenn das die Nutzer der vorteilhaften Dienstwagenregelung im Gegenzug ebenfalls machen gerne 😉

  2. >>Der Deutsche Städtetag fordert laut Tagesschau für das Deutschlandticket eine Finanzierungsperspektive.

    Da sollte der Deutsche Städtetag mal anfangen, die Einsparpotenziale bei den Verkehrsverbünden und ÖPNV-Trägern zu suchen. Damit könnte man schon mal den ersten Schritt für eine Finanzierungsperspektive machen. Aber nein, das wäre ja zu viel verlangt. Der Ruf nach Geld von Bund und Ländern ist ja viel einfacher.

  3. brathering says:

    Ich zahle dank Arbeitgeberzuschuss knapp unter 25 EUR. Ich wohne in der Stadt, habe kein Auto und fahre viel Rad. Aber 3-4 Tagestickets brauche ich schon pro Monat und da ist man schnell über dem Betrag. Lohnt sich schon.

  4. Jan-Philippe Schilt says:

    Mag sein, dass man mit dem Auto Zeit spart. Aber wie viel Zeit (Arbeitszeit = Lohn) wendet man auf, um das Auto zu finanzieren? 100 km Auto fahren kosten bei 30 Cent/km und 15€ Nettoeinkommen/h zwei Stunden Arbeitszeit. Außerdem sitzt man vielleicht eine Stunde am Steuer. Man hat also drei Stunden aufgewendet.

    Die Zahlen kann sich jeder anpassen wie er möchte.

    Und die Bahn sollte eher an der Qualität arbeiten als am Preis. Wenn ich von Düsseldorf nach Frankfurt per Bahn sieben Stunden brauche, werde ich das D-Ticket nicht mehr dafür nutzen.

    • brathering says:

      Also ersteinmal sind vier Stunden die Regel für Düsseldorf-Frankfurt und dann ist das Deutschlandticket ein Nahverkehrsticket und kein Fernverkehrsticket. Man fährt ja auch in der Regel nicht mit dem Moped nach Italien in den Urlaub, obwohl es geht.

      • Jan-Philippe Schilt says:

        Mag ja sein dass bei dir der Wohlstand ausgebrochen ist, aber wenn ich halbwegs spontan bzw. zeitlich schwer zu planen nach Frankfurt und mein Fahrrad mitnehmen möchte, dann verwende ich dafür eher das D-Ticket, als 40€ und mehr für nen ICE aufzuwenden bei dem ich mich mit irgendwelchen Sonderbedingungen rumschlagen muss. Neben Regel- gibt es nunmal auch Unmengen Sonderfälle.

        Schon die Strecke Düsseldorf-Köln, für die das Ticket eigentlich gedacht ist, bin ich früher lieber mit dem Rennrad als mit der Bahn gefahren. Weil die Bahn unzuverlässig UND TEUER war und es ging.

      • Unterm Strich ist es meist günstiger zu fliegen/erste Klasse zu fahren und sich dort oder für die Reise ein richtig geiles Autos zu mieten als sich dadurch ein unangemessen großes Auto das ganze Jahr schönzurechnen

  5. Ein Monatsticket von Bonn nach Wesseling kostet regulär 150 Euro. Da sind 49 ein echter Fortschritt und machen den Verzicht aufs Auto möglich.
    Bis zur Haltestelle geht es per E-Scooter.

    • >>Bis zur Haltestelle geht es per E-Scooter.

      Der E-Scooter kostet nichts?

      Alle aufgestellten Milchmädchenrechnungen zeigen, dass der ÖPNV in DE zu teuer ist. Das Preis-/Leistungsverhältnis und die Orientierung an den Bedürfnissen der Kunden ist schlecht. Ganz abgesehen von der viel zu kostspieligen Organisation.

      • Auf den E-Scooter könnte ich auch verzichten, wenn ich den Bus nehme und 5 Minuten laufe. Außerdem hatte ich den schon vorher und kostet deshalb nichts extra.

        Aber Hauptsache, du kriegst irgendwie deine Nörgelei zurecht gebacken und musst dich nicht ändern. 49 Euro ist für ne Deutschland-Flat nicht teuer.

        • 49€ für das Deutschlandticket sind ein gutes Angebot. Das habe ich ja nie bestritten. Man muss aber mal die Gesamtkosten für dieses Angebot und die Leistung, die man erhält, in Betracht ziehen.

          Würde man den ÖPNV in DE richtig organisieren, wäre er so wie in anderen EU-Ländern für die Nutzenden kostenlos zu realisieren. Da sollte man schon mal „nörgeln“ dürfen?

          Wenn man die „eh da-Kosten“, wie in deinem Fall für den E-Scooter, vernachlässigt. macht man eine Milchmädchenrechnung. Ebenso könnte man sagen, „Der ÖPNV fährt auch ohne Deutschlandticket und die dadurch generierte Mehrnutzung“.

          • Dann lass dich wählen und organisiere den ÖPNV so „richtig“, dass et für die Nutzer kostenlos ist. Ich bin gespannt. 🙂

            • Luxemburg hat es so gemacht, ja es braucht etwas mehr Geld vom Steuerzahler aber auf der anderen Seite spart man am Personal (keine Kontrolleure), an der Technik (es werden keine Fahrkartenautomaten mehr gebraucht), an den Servicekosten für die ganzen Wartungen/Reparaturen und sicher auch am Strom für den Betrieb dieser ganzen Infrastruktur. Die Busfahrer werten auch entlastet, sie brauchen kein Bargeld mehr mitführen und können sich ganz aufs fahren konzentrieren. Ganz nebenbei profitieren auch ausländische Touristen davon weil sie sich nicht mit irgendwelchen unverständlichen Zonen und Tarife rumschlagen müssen.

              • Hallo Robert, nur ist Luxemburg nicht mit Deutschland vergleichbar. Weder von der Fläche her, noch von der politischen und rechtlichen Struktur. Wir haben ja noch nicht mal kostenlose Studiengänge an allen öffentlichen Hochschulen, die lehrmittelfreiheit wurde in vielen Bundeslängdern aufgehoben und und und. Zahnersatz ersettz kaum noch die Ersatzkasse … (auch Kalauer müssen mal sein auch wenn sie traurigg sind) … es wurde schon viel Soziales kaputtgespart. Eine „ÖPNV“-Flatrate finde ich gut und sinnvoll, aber vielleicht erstmal Nulltarif z. B. in Bildung und öffentlichem Gesundheitswesen, dann kann man auch gern über Nulltarif im Nahverkehr reden. Und ja ich finde das 49.Euro-Ticket für eine der besten und sozialsten Ideen der letzten Jahre: eben wegen der einfachheit – kein Tarifjungel mehr – und der sozialen Komponente. Der angebliche Umweltnutzen ist mir dabei sehr egal. Selbst wenn es ihn nicht gibt ist das 49-Euro-Ticket dennoch sinnvoll.

            • Diese Phase hab ich hinter mir. Ich war Mitglied in Kommunalparlamenten und Fahrgastbeiräten. Da fühlt man sich, als wollte man den Sumpf trocken legen. Der schlecht organisierte ÖPNV ist wie die Abfallbeseitigung ein großes Business. An die Player kommt man von unten nicht ran und da die Nutzenden ihre Milchmädchenrechnungen machen, gibt es auch keine Mehrheit für Veränderung. Für soviel Engagement war mir meine Lebenszeit zu schade. Da „nörgel“ ich lieber hier rum und freue mich über die verschiedenen Reaktionen. 😉

              • Dass das 49 Euro Ticket nur 49 Euro kostet, also viel weniger als bisher, ist aber nunmal keine Milchmädchenrechnung.
                Und ein E-Scooter den man zum privaten Vergnügen auch ohne ÖPNV hätte, sind keine Mehrkosten. tzzt

                • Die 49€ werden für dich beim Kauf fällig. Die restlichen Kosten trägst du als Steuerzahler aber auch mit. Nur weil die Menge derjenigen, die bezahlen, größer wird, ist das Ganze nicht billiger oder preiswerter. Deshalb hatte ich eingangs ja gefordert, man solle Einsparpotenziale finden, bevor man lauthals nach einer Finanzierungsperspektive ruft.

  6. Telekomiker says:

    Lohnt sich 0!
    „Spare“ monatlich über 50€, dafür fallen seit dem Start des Tickets ohne Ansage über 70% der Züge auf der Pendlerstrecke aus, kein SEV wird eingerichtet, wenn dann Züge fahren, dann außerfahrplanmäßig, Busse die zur DB gehören, auch nur Außerfahrplanmäßig und wenn dann genauso, wie selten verkehrende Züge völlig überfüllt und mit Rad-Rentnern vollgestopft. Zudem haben die Leute bisher immernoch nicht verstanden, wie das Ticket genutzt wird oder man sich es beschafft. Strecken außerhalb meiner Pendlerstrecke, die ich dann selten mal benutzen will, z. B. zu meiner Familie (Auto 25 Minuten Fahrt, Bus + Bahn 85 Minuten ohne Verspätung eingerechnet zu haben).
    Deutschland fühlt sich in einer Landeshauptstadt und ihrer Umgebung wie ein kleines Land im hintersten Afrika an.

  7. Das ist eher ein Generationen- und Kompetenz-Problem. Grundsätzlich muss deutlich mehr die Qualität und Leistung verbessert werden. Das Erlebnis Bahn ist die Oberkatastrophe in Deutschland und man muss sich schon tagtäglich fremdschämen.
    Aber schon mal den Fernseher eingeschaltet? Die Liste an ungenügenden Ergebnissen ist nicht kurz. Das wird sich auch leider in nächster Zeit nicht ändern.

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