Deutschlandticket: Hessen mit geringem Einkommen sollen weniger zahlen
Das Deutschlandticket kommt. Es soll 49 Euro kosten und im Abonnement erhältlich sein. Doch der Preis scheint nicht überall in Stein gemeißelt zu sein. Studenten sollen 10 Prozent Rabatt bekommen – und in Hessen will man das Ticket für Geringverdiener günstiger anbieten. Sie sollen in Hessen nur 31 Euro zahlen. Empfänger von Bürgergeld, Sozialgeld oder Wohngeld erhalten als Nachweis ihrer Berechtigung einen entsprechenden Bescheid. Das habe die Landesregierung beschlossen, sagte eine Sprecherin von Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) auf hr-Anfrage. Allerdings könne diese Variante des Deutschlandtickets erst Anfang August eingeführt werden. Grund sei der zu große Andrang auf das Deutschlandticket insgesamt, mit dem das Ministerium im Mai rechne. Die 31-Euro-Variante für Menschen mit geringem Einkommen soll „hessenpass mobil“ heißen. Neben Hessen planen auch andere Bundesländer ein günstigeres Deutschlandticket für Menschen mit wenig Geld.
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Flickenteppich Deutschland typisch. Da wird es bestimmt wieder Klagen geben. Ich finde 49€ schon fair. Vergünstigte Tickets für sozial Schwache hätte man auch schon vorher anbieten können. Es ist eben so „reicht man jemand den kleinen Finger wird gleich die ganze Hand genommen“
Sozialtickets gibt es schon lange und das 49€-Ticket ist jetzt schon ein Flickenteppich. In einem Bundesland kann man sein Rad mitnehmen, im anderen kostet das Extra. In anderem Bundesland sollen Studenten Vergünstigungen bekommen, in anderen wieder nicht.
Das Chaos ist doch schon vorprogrammiert mit Ansage
Chaos ist was anderes. Das Ticket kostet höchstens 49€ für eine Person und kann deutschlandweit genutzt werden. Wenn der Kauf des Tickets lokal vergünstigt wird, dann ist das doch schön. Und wenn man teilweise sogar sein Fahrrad kostenlos mitnehmen kann, dann ist das so nicht geplant gewesen, aber beschweren würde ich mich dann auch nicht.
Der kleinste gemeinsame Nenner, nämlich das deutschlandweit gültige Nahverkehrsticket für eine Person, ist überall einheitlich erhältlich und das wird das Ziel gewesen sein. Dass einige Länder jetzt ausscheren und einen zusätzlichen Mehrwert anbieten, bewerte ich grundsätzlich erstmal positiv.
Und so lange die Sozialtarife keine beschnittenen Tickets beinhalten, ist das auch nicht verkehrt.
Und wer Sonderwünsche in Anspruch nehmen will (wie zum Beispiel die Fahrradmitnahme), muss sich halt vorher informieren, wann und wo das möglich ist. Da bricht einem auch kein Bein ab.
Im Grundsatz gebe ich dir allerdings recht, es wäre schön gewesen, wenn es eine bundesweit einheitliche Regelung gegeben hätte, aber lieber so als gar nicht.
> Grund sei der zu große Andrang auf das Deutschlandticket insgesamt, mit dem das Ministerium im Mai rechne
Ich hätte eher vermutet, dass das Ticket nur von Menschen gekauft wird, die ohnehin schon ein Dauerticket haben. Spontankäufe wie beim 9€ Ticket wird es bei dem Preis wohl eher nicht geben.
49 Euro sind immer noch quasi geschenkt.
Für Leute die es sich leisten können klar, aber es gibt genug für die 49€ im Monat sehr viel Geld ist.
Geschenkt würde ich nicht sagen. Eher der gebotenen Leistung angepasst.
Ich habe das 9-Euro-Ticket intensiv genutzt, und was ich da erlebt habe, war auch nicht mehr als 9 Euro wert.
Busfahrten haben gut geklappt, aber sobald die Bahn involviert war, gab es nur noch Chaos. Stellenweise wusste ich überhaupt nicht, wie ich wieder nach Hause kommen soll, weil einfach gar nichts in Sachen Fahrplan geklappt hat.
Da ist extrem viel Luft für Verbesserungen – die „normalen“ Preise erscheinen mir für die gebotene Leistung völlig absurd.
Bei allem Respekt, aber das ist schon eine sehr optimistische Sichtweise. Für neun Euro war das ein No-Brainer, das hat man sich gekauft, und vielleicht mal genutzt, und wenn nicht, war es nicht so schlimm. Ein Ticket für 49 € aber kauft man sich gezielt, und das auch nur, wenn es sich rechnet. Insofern ist das neue Modell, wie es jetzt kommen soll, auch nicht wirklich ein Nachfolger oder ein Ersatz für das 9-Euro-Ticket, sondern tatsächlich eher ein völlig anderes Produkt.
Ja, ist ein anderes Produkt. Nämlich ein unverschämt günstiges Ticket das bundesweit im ÖPNV gilt und nebenbei noch den Ärger mit den unterschiedlichen Tarifgebilden in den zig Verbünden beendet. Dafür ist es sehr billig. Das 9-Euro-Ticket war ein Geschenk, quasi ÖPNV zum Nulltarif. Es hat niemand behauptet, dass das weitergeführt werden soll. Und darüber bin ich auch ganz froh, denn während dieser Zeit war der ÖPNV nicht mehr nutzbar, weil überlastet mit den ganzen Spaßfahrern.
Unterschreibe ich so komplett. Letztes Jahr war es während des 9€ Tickets echt eine unfassbare Zumutung den ÖPNV zu nutzen. Es war alles so oft überlastet.
„Es hat niemand behauptet, dass das weitergeführt werden soll.“ – Das sehe ich anders, es wurde schon sehr früh über eine Fortführung oder einen Nachfolger diskutiert.
Dass das zu Überlastungen geführt hat, wird niemand bestreiten, aber es war eine günstige Möglichkeit, durchs Land zu reisen, die aber auch zeitlich begrenzt war. Dass das viele Menschen in kurzer Zeit anlockt, wird doch keinen überrascht haben. Wenn es sowas dauerhaft gibt, wird das ganz anders darstellen.
Wenn für Geringverdiener immer alles billiger gemacht wird, bestehen für diese immer weniger Anreize mehr zu verdienen oder überhaupt selbst für seinen Lebensunterhalt zu sorgen.
Was hast Du den für asoziale Ansichten?
Wie soll den ein gehandicapter Mensch mehr verdienen können?
Soll die Rentnerin, die nur 500€ im Monat hat, dann mit 70 noch mal schaffen gehen?
Ich verstehe solche Leute wie Dich einfach nicht!
Neid? Angst, dass Dir etwas genommen wird?
Die Logik der asoziale Marktwirtschaft … Geringverdiener sind immer nur selbst Schuld … und wenn man Geringverdienern dann auch noch das Leben zu leicht macht, dann wollen die sich bald mit Hartz oder Bürgergeld das Leben so richtig zur Hölle machen.
Ich glaube, sowas schreiben nur die, welche noch nie am Existenzminimum rumgekrochen sind oder sich für ein bisschen Geld in der Arbeitsagentur erniedrigen lassen mussten.
Wow! Was für eine steile bis antisoziale Aussage…ich frage mich, ob das von Dir in der Öffentlichkeit auch vertreten werden würde. So ein Menschenbild macht mich kurz ein wenig traurig. So oder so, ich such für Dich jetzt nicht einmal einen ASCII Fisch heraus.
‚Wenn Arbeitgeber immer nur so viel (Wenig!) zahlen, wie gerade nötig ist um einen Sklaven zu finden, der die Drecksarbeit trotzdem macht, und gleichzeitig die soziale Absicherung nach unten immer weiter reduziert wird (Oh, Wunder – genau das passiert seit 20 Jahren durchgehend, denn auch 50€ „Erhöhung“ sind kein Plus, wenn die monatlichen Lebenshaltungskosten um ca. 150€ gestiegen sind wie 2022!), was geschieht dann? Ja, genau das was seit der Einführung von Hartz 4 damals passierte und immer noch passiert: Arbeiter verdienen immer weniger.
Nicht immer die gequirlte Scheiße von FDP, CDU und inzwischen auch Grüne n und SPD glauben!
Mein Monatsabo fällt von 194 Euro auf 49 Euro. klingt erstmal toll. wenn es aber wieder so ein Chaos wie beim 9 Euro Ticket gibt, dann steige ich langfristig auf das Auto um. Was nützt es mir, wenn ich billig Bahn fahren kann, aber mein Fahrrad nicht mitnehmen kann, da ich an beiden Stationen jeweils noch 6 bis 8 km Rad fahren muss. Und nein, zwei Bahnhofsräder sind für mich keine Option.
Ich würde mal davon ausgehen, dass deine regionalen Verkehrsbetriebe das Fahrradticket auch weiterhin anbieten werden, also wird für dich kein Nachteil entstehen. Es sei denn natürlich, dass sie die anderen Abo-Preise erhöhen. Aber das würden sie auch ohne das 49-Euro-Ticket.
Ich könnte ein Jobticket bekommen, aber wozu – ich fahre lieber mit dem Auto zur Arbeit, wiel ich keine Lust habe jedes Mal 4h Fahrzeit auf mich zu nehmen, 3mal umsteigen zu müssen und dann noch mit Ausfällen, Verspätungen oder wie heute Streiks rumzuärgern.
Mit dem Auto brauche ich 35min pro Strecke nach Düsseldorf – da reizt mich kein 49 EUR, auch wenn das jetzt 1/3 des Jobtickets kosten würde, aber die Nachteile des ÖPNV überwiegen bei mir eindeutig.
Du bist dann auch nicht die Zielgruppe für das Ticket. Genauso wenig wie ich, da ich, würde ich mit den Öffis zur Arbeit fahren wollen, nicht mehr Vollzeit arbeiten könnte. Von einem Privatleben bräuchte ich dann auch nicht mehr träumen, da ich dann faktisch in der Bahn wohnen würde.
Bei meinem alten Job hingegen hätte ich statt 40 Minuten mit dem Auto etwas mehr als eine Stunde mit der Bahn gebraucht, da war es nur eine Kostenfrage, weshalb ich weiterhin mit dem Auto gefahren bin. Für 49 Euro wäre ich vermutlich auch umgestiegen.
Leider kann man den ÖPNV meistens vergessen.
An deinem Kommentar sieht man für wenn diese Ticket eigentlich gemacht ist. Nicht für uns, das arbeitende Volk, dass nicht auch noch Lust hat, sich nach 8-9 Stunden Arbeit, sich auch noch stundenlang mit dem öffentlichen Nahverkehr auseinanderzusetzen. Das Ticket ist für alle die, die anscheinend endlich Mal von der Couch runter sollen/dürfen/können. Niemand der täglich 8 Stunden arbeitet, wird dieses Ticket nutzen, zumindest nur ein kleiner Teil. Mein Arbeitsplatz liegt 18 km weit weg. Würde ich Bahn fahren, wäre ich mindestens 1,5 Stunden unterwegs. Mit dem Auto sind es dann maximal 20 Minuten. Für mich ist Zeit ein viel zu kostbares Gut, um es in der Bahn zu verplempern.
kann dem nur beipflichten. Bei uns gab es schon vor dem 49€ Ticket ein sehr stark vergünstigtes Job-Ticket. Preislich wirklich sehr gut mit um die 100€ und auch der Option damit am Wochenende zu fahren und auch jemanden mitzunehmen.
Ich habe das fast 16 Jahre gemacht. Allerdings wurde die Zuverlässigkeit immre schlechter und die nahtlose Verzahnung zwischen Zug-Ankunftszeit und Bus Abfahrtzeit um weiterzukommen wurde immer schlechter.
Vor 10 Jahren konnte man bei uns die Uhr danach stellen bis die Regionalbahn reinrollte. Das passte auf 1-2 Minuten genau. Seitdem man noch mehr Zugfahrten auf die immer gleichen 2 Gleise packt passt gar nichts mehr.
ICE, IC, RegionalBahn, Regional-Express, SBB, HKX und Güterzüge…wie soll das gehen.
Seit Corona fahre ich nur noch mit Auto zur Arbeit. Ich spare pro Tag über eine Stunde Wegzeit ein und verbrauche für 4€ Strom. Macht im Monat ca. 100€ wenn ich Verschleiß noch mit einrechne. Und die auch nur, wenn ich jeden Tag losfahre. Jetzt im Homeoffice noch viel günstiger, während das Ticket unabhängig von der Nutzung weiter kostet.
Die PV Anlage wird grade gebaut und dann fahre ich 60% des Jahres mit Gratis Strom. Ich weiß wirklich nicht wie die Politik mich jemals wieder zum ÖPNV zurückbewegen will. Zumal ja in der Firma eh jeder genug Parkplätze auf dem Gelände hat.
>>Allerdings könne diese Variante des Deutschlandtickets erst Anfang August eingeführt werden.
Ein Schelm, wer Böses denkt. Am 8. Oktober wird in HE ein neuer Landtag gewählt. Würde man dieses Wahlgeschenk zu früh verteilen, dann würden sich die Wählenden vielleicht nicht mehr daran erinnern, wem sie das zu „verdanken“ haben.
Es ist nach dem ganzen Hickhack vollkommen unverständlich, wie jetzt noch Vergünstigungen angepriesen werden. Die 49€ sind ja auch nur der Einführungspreis. Dieser Preis wird schnell steigen. Die Sozialtarife werden weiter gelten.