Deutschland verkauft Offshore-Windkraftrechte
Früher wurde viel subventioniert, nun nimmt man Gelder ein, indem man Offshore-Windkraftrechte verkauft. Gegenstand der Ausschreibungen der Bundesnetzagentur waren vier Flächen mit einem Ausschreibungsvolumen von insgesamt 7.000 MW (Megawatt, 1 MW = 1 Mio. Watt).
Drei Flächen für Offshore-Windparks mit einer Leistung von jeweils 2.000 MW liegen in der Nordsee und eine Fläche mit einer Leistung von 1.000 MW liegt in der Ostsee. Die Flächen in der Nordsee liegen etwa 120 km nordwestlich von Helgoland und die Fläche in der Ostsee ca. 25 km vor der Insel Rügen. Die Inbetriebnahme der Windparks ist für das Jahr 2030 vorgesehen.
Was dadurch eingenommen wird? 12,06 Mrd. Euro. Zur Erinnerung: Die 5G-Auktion 2019 brachte Deutschland knapp 6,6 Milliarden Euro ein. Die Erlöse aus den Offshore-Ausschreibungen fließen zu 90 Prozent in die Senkung der Stromkosten und zu jeweils fünf Prozent in den Meeresnaturschutz und die Förderung einer umweltverträglichen Fischerei, so die Bundesnetzagentur.
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Und wie groß sind die Flächen?
45,3 Fußballfelder oder sowas
Galileo approves
Was ein Wahnsinn!
Die Gewinne streicht jetzt ein anderer Stromerzeuger ein. Und wir dürfen es teuer bezahlen. Das das Geld in die Senkung des Strompreises fließt wage ich zu bezweifeln. Erstens glaube ich nicht, dass die Höhe geeignet ist, den Strompreis mit den 12 Mrd. langfristig zu senken und zweitens verschiebt unsere Regierung unser Geld schon mal ganz gerne in Richtung Ausland.
Es wird das Gegenteil eintreten. Der Stromerzeuger wird die 12 Mrd. wieder reinholen müssen und der Strompreis steigt. Anstatt dass der Strompreis fällt weil man keine Energie mehr einkaufen muss, wird er wegen der zusätzlichen Ausgaben steigen.
Das Ganze dann auch noch als Gewinn zu verkaufen, da man Subventionen spart, zeigt die kaputten Gedankengänge von Habeck & Co.
Die Privatisierung des Energiemarkts in den 90er Jahren und deren Folgen kannst du aber jetzt nicht den Grünen anlasten, da waren andere Parteien am Werk.
Was wäre die Alternative gewesen? Die Flächen weiterhin verschenken bzw. sogar noch fördern?
Selbst ausbauen? Wie denn? Eine staatliche Stromversorgung gibt es ja (leider) nicht.
ja im Prinzip verschenken. Verknüpft mit einer Reihe von Vorgaben.
Denkbar wäre:
Strom nur nach Deutschland verkaufen
Höchstpreis für min. 10 Jahre
1% der Gewinne in Naturschutz investieren
Die deutsche Regierung will mehr Ökostrom, also sollte sie es Unternehmen so leicht wie möglich machen. Also Flächen ausweisen und Genehmigungen beschleunigt durchwinken.
Wo zu auch mal die Realität betrachten und Fakten recherchieren, wenn man einfach ALLES, was irgendwie eventuell falsch läuft, den Grünen anhängen kann. Ignorieren wir einfach alles, was in den Jahrzehnten vor der Ampel passiert ist und in die Wege geleitet wurde, was diese jetzt wiederum versuchen müssen auszubaden.
„Die Grünen sind Schuld“ ist halt so einfach, ne?
Man merkt, dass du keine Ahnung hast, wie die Strompreise gebildet werden. Da legt nicht irgendeine Firma einen Preis fest und bekommt den dann auch. Der Strom wird versteigert und man nennt einen Betrag x, den man haben möchte. Sind andere billiger, kommt man nicht zum Zug und kann seinen Strom nicht verkaufen, macht also null Euro. (das ganze ist noch deutlich komplizierter, deshalb brauche ich hier meine Erläuterung von jemand anderem, der wie ich in der Branche arbeitet). Allerdings bestimmt ganz am Ende der Auktion das teurreste Kraftwerk, das noch verkaufen konnte, den Preis für alle anderen. Die bekommen nämlich das gleiche.
Die hohen Preise der Vergangenheit waren nicht die Ursache der erneuerbaren, sondern die massiv teuren Gaskraftwerke, die den Preis für alle gesetzt haben. Je meh die fossile Kraftwerke aus der Auktion fliegen, desto billiger wird das Ganze.
Aber meckern ist deutlich einfacher. Übrigens, ich weiß auch nicht wie die 12 Milliarden genutzt werden, aber am einfachsten ist natürlich, damit sie Stromsteuer zu senken. Das kommt, da es ne Steuer ist, direkt bei dir an.
„…. den Offshore-Ausschreibungen fließen zu 90 Prozent in die Senkung der Stromkosten “ die 12,6 Mrd muss der Konsument wieder rein bringen und der Strom wird nicht durch den Produzenten so verteuert sondern durch die staatliche Steuern, das sind dann die Momente wo ich auch anfange die Heugabel zu suchen
Wenn sie sich die massiven (Über)gewinne der Energiekonzerne anschaut weiß man das dies Unsinn ist. Kapitalistische Unternehmen werden immer in Richtung Gewinnmaximierung streben.
Die Einnahmen der Frequenzauktion sind auch die Senkung der Mobilfunkpreise geflossen.
Der Teil soll in den Ausbau der Stromnetze fließen. Ist ein sehr geringer Teil der geplanten Kosten (~ 10%) aber immerhin. Dadurch können dann auch langfristig die Netzentgelte sinken.
So wirklich kann ich auch nicht dran glauben, aber wenn die Entgelte zumindest nicht teurer werden ist das ein Schritt. Und die Netze müssen sowieso ausgebaut werden.
Noch besser wäre es natürlich die diversen Steuersenkungen und Subventionen für Diesel, Kerosin etc. zu streichen, das würde deutlich mehr Geld bringen.
>>Die Inbetriebnahme der Windparks ist für das Jahr 2030 vorgesehen.
Besser wäre es gewesen, der Bund hätte dem Käufer ein verpflichtendes Datum zur Inbetriebnahme gesetzt und selbst, z.B. über beschleunigte Genehmigungsverfahren usw., den Termin unterstützt. Bei Nichterfüllung hohe Vertragsstrafen. So ist es ziemlich Wischiwaschi. Wenn der Betreiber pleite geht, dann schaut der Staat in die Röhre und die Verbraucher müssen weiterhin mit hohen Strompreisen rechnen.
Man darf gespannt sein, wer die Offshore-Windkraftrechte kauft und in welche Abhängigkeiten man sich damit begibt. Die Lernfähigkeit liegt ziemlich nahe bei Null, wenn nicht sogar darunter. Gier frisst Hirn…
Also soll man mit hohen Vertragsstrafen arbeiten, für etwas, was der Käufer in nur zu einem gewissen Grad beeinflussen kann. Und das soll geschehen, damit der Betreiber NICHT pleite geht. Aha. Du scheinst sehr viel von Offshore Windenergie zu verstehen, oder?
Wenn du es so verstehen willst, dann kann und will ich das nicht ändern. Als Offshore-Windenergieexperte hast du bestimmt die Lösung, wie auf diesen Feldern bis 2030 tatsächlich Energie erzeugt wird.
Wenn der Staat unser „Tafelsilber“ verkauft, dann sollte er wenigstens in der Hand behalten, was, wann, wie damit passiert und entsprechende Szenarien vereinbaren, wenn die Versprechen nicht eingehalten werden.
Ich finde vor allem interessant, WER diese Ausschreibungen gewonnen hat. Die Gewinner sind nämlich die beiden Ölkonzerne BP und Total Energies.
Logisch, wer kann denn Milliarden Investitionen für den Windpark tätigen? Profitieren tut Siemens Gamesa, Nordex, Vestas.
Bürgerpark Windenergie in Hinter Tuepfingen im bayrischen Wald hinter den Sieben Bergen hat bestimmt nicht das nötige Kleingeld. Die Kosten der gesamten Energietransformation wird allein in Deutschland auf 1 Billion Euro beziffert.
Was meinen Sie warum EDF in Frankreich verstaatlicht wurde und das Hochspannungsnetz in Deutschland weitgehend wieder verstaatlicht wurde..?
Weil die Energie Transformation massive staatliche und privater Investitionen bedarf. Mit Balkonkraftwerke können Sie vielleicht die Partybeleuchtung im Sommer betreiben aber nicht Grossbetriebe wie Stahl, Zement und Chemieindustrie etc.
Gestern hat die Teilprivatisierung des Rumänischen Energiebetriebers Hidroelectrica, der Europas grosste Wasserkraftwerke betreibt, 2 Milliarden Euro gebracht, um weitere Investitionen zu taetigen.
Und wo bitte ist das Stromnetz in Deutschland nicht staatlich und die Energieversorgung? Bis 1998 war die Stromversorgung weitestgehend staatlich in Deutschland und zwar im kommunalen Besitz. Uniper wurde erst letztes Jahr verstaatlicht, da sich Fortune übernommen hatte und Finnland in den eine staatliche Finanzkrise zu reissen drohte mit seinen Milliarden Verlusten.
Vorsicht mit der Mischung von Erzeugern und Netzbetreibern. Die heißen oft ähnlich, müssen aber wirtschaftlich unabhängig sein. Eine Firma, die Strom erzeugt, darf kein Verteilnetz besitzen.
Die Verstaatlichung von Netzen ist eine durchaus sinnvolle Idee. Momentan bekommen die privaten Beisitzer nämlich eine garantierte Rendite auf ihre Investitionen, das hat also null mit Marktwirtschaft zu tun. Dann kann es gleich der Staat machen.
Ich halte das für einen bedenklichen Weg.
E sollte jedem klar sein, dass die hohen gezahlten Gebühren selbstverständlich auf die Energiepreise umgelegt werden müssen, welche der Kunde bezahlt.
Die hohen Einnahmen für die UMTS Lizenzen waren noch sehr, sehr viele Jahre lang der Grund, weshalb wir extrem hohe Mobilfunkkosten hatten und immer noch haben.
Das ist nicht vergleichbar. Bei Utms gab es vier Anbieter, die ihre Preise quasi nur miteinander vergleichen mussten. Energieerzeugung ist deutlich breiter verteilt, jedes Kraftwerk ist (selbst wenn es nur wenige Firmen gibt, die welche besitzen) ein eigener Marktteilnehmern und legt einen eigenen Preis fest. Eon zb verkauft nicht den gesamten Strom aller Kraftwerke für den gleichen Preis an der Börse, sondern bietet für jedes Kraftwerk einzeln an. Wenn ein Preis zu hoch ist, verkauft das Kraftwerk keinen Strom.
Die Preisbildung funktioniert ganz gut, solange Putin keinen Krieg führt (dann wird Gas teuer und das letzte Kraftwerk in der Auktion bestimmt den Preis für alle. Das ist im. Regelfall ein Gaskraftwerk) oder noch besser, wenn keine fossilen Energien mehr im Netz sind, wo der Brennstoff von Diktatoren festgelegt werden kann. Weder die Saudis noch Putin oder China können den Wind in der Nordsee verändern.
Die Firmen werden die Kaufkosten natürlich einpreisen, aber eine erzeugte kWh in der See ist immer noch deutlich günstiger als irgendwas zu verbrennen. Zuversichtlich sein 🙂
Wie funktioniert eigentlich diese Fläche/Megawatt Bewertung?
Weiss man (z.B. durch Erfahrungen aus der Vergangenheit), dass beispielsweise 1 Hektar = 1 MW produzieren können, oder sagt man ihr dürft hier Windräder mit einer Leistung von 7000 MW aufbauen und die tatsächliche Größe der Fläche ist egal?