Deutsches Konsumklima stabilisiert sich auf niedrigem Niveau

Das Konsumklima brach 2023 erheblich ein und verbleibt auch 2024 auf einem niedrigen Niveau, wie die Marktforscher der GfK mitgeteilt haben. Im Februar 2024 habe sich die Verbraucherstimmung in Deutschland aber immerhin geringfügig gebessert. Die Einkommenserwartungen legte dabei zu, doch die Anschaffungsneigung und die Konjunkturerwartung weisen kaum eine Veränderung auf. Die Sparneigung bleibt weiterhin hoch.

Dies ist immerhin besser als im Vormonat, denn im Januar 2024 gab es einen deutlichen Rückgang beim Konsumklima. Der Indikator steigt jetzt in der Prognose für März auf -29 Punkte. Im Vergleich zum Vormonat (revidiert -29,6 Punkte) ist dies ein Anstieg von 0,6 Punkten. Die Sparneigung steigt im Februar 2024 mit einem Plus von 3,4 Punkten auf 17,4 Zähler und wirkt somit dämpfend auf das Konsumklima. Ein höherer Wert der Sparneigung wurde zuletzt zu Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise im Juni 2008 mit 21,4 Punkten gemessen.

Man spekuliert, dass die Konsumenten einerseits die schwächeren Konjunkturprognosen der deutschen Wirtschaft als Anlass zur Vorsicht nehmen und andererseits durch die nach wie vor steigenden Preisen schlichtweg weniger Geld für Ausgaben abseits der Lebenshaltungskosten zur Verfügung haben. Zumindest die Einkommenserwartungen können ihre Verluste aus dem Vormonat im Februar 2024 mehr als kompensieren: Der Indikator gewinnt 15,2 Punkte hinzu und klettert damit auf -4,8 Punkte. Dies ist der beste Wert seit Februar 2022, also vor Ausbruch des Ukraine-Krieges. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres steht momentan ein deutliches Plus von 22,5 Punkten zu Buche.

Geringe Anschaffungsneigung in Deutschland

Die Anschaffungsneigung bleibt aber eben dennoch niedrig. Der Indikator bleibt nach einem minimalen Minus von 0,2 Punkten mit aktuell -15,0 Punkten nahezu unverändert. Hier fehlt es an einem optimistischen Blick in die Zukunft. Ermittelt wurden diese Ergebnisse im Übrigen vom 1. bis 12. Februar 2024. Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie „GfK Konsumklima powered by NIM“ und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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16 Kommentare

  1. Durchaus verständlich. Ich verdiene zwar ebenfalls mehr, jedoch kompensieren die Gehaltssteigerungen natürlich bei weitem nicht die gestiegenen Kosten durch die Inflation.

    Dazu kommt, dass manche Bereiche abschreckend teuer geworden sind. Wir buchen aktuell unseren Sommerurlaub, wenn ich mir da die Preise anschaue kommt man aus dem staunen kaum noch heraus. Die gebotene Leistung hätte man vor wenigen Jahren noch für 50% des aktuellen Preises bekommen. Da verstehe ich völlig wenn manche sagen, dass sie zu den Rahmenbedingungen nicht in Urlaub fahren.

  2. Nicht wirklich verwunderlich bei den gestiegenen Kosten überall. Sei es bei Lebensmitteln, der Miete oder den völlig absurden Energiepreisen. Die Leute sparen eben.

  3. Den Euro kann man eben nur einmal ausgeben. Da ist neben dem notwendigen Dingen alles andere eine Luxusausgabe, die man sich zweimal überlegt.

  4. Ich würde das nicht als Sparen bezeichnen sondern es ist eher so, dass den Leuten schlicht und ergreifend das Geld fehlt. Ich kenne eigentlich niemanden, der derzeit verstärkt spart oder es vor hat.

    Ich habe nach Osterferien geschaut. Das Haus das wir letztes Jahre gemietet hatten, kostet dieses Jahr 800€ mehr! Das ist 1 drittel Aufschlag zum letzten Jahr. Für den Preis würde ich es nicht mehr mieten.

    Mein noch Gasversorger hat den Abschlag mehr als verdoppelt! Wie krass ist das denn? Natürlich bin ich gewechselt aber wie kann man plötzlich den doppelten Preis verlangen? Unsere Abschläge wahren dank moderner Heizung nicht zu hoch, wie machen das die Leute die 20000 kWh und mehr Gas im Monat verbrennen (müssen)? Die zahlen sich dumm und dämlich! Was ist mit älteren Menschen, die zum Beispiel kein Internet haben? Die werden gnadenlos abgezockt.

    Alle Sonderzahlungen der IGM und Lohnerhöhungen führten dazu, das ich jetzt viel mehr Steuern Voraus bezahlen muss, auch hier ist das Doppelte fällig.

    Die Lebenserhaltungskosten sind sehr stark gestiegen. Geht mal in die Apotheke, am besten man wird erst garnicht Krank.

    Hinzu kommt natürlich die Politik. Hier gibt es absolut keine Sicherheit mehr. Was kommt als nächstes? Gebäude-Sanierungspflicht-Gesetz? Dachsanierungspflicht-Gesetz? Pupssteuer? Oldtimerabwrackplicht? Verbrennerreparaturverbot? Der Heizungshammer war wohl der größte Knaller der Ampel und hat wirklich viele Menschen an der Rand der Verzweiflung gebracht.

    Wenn die Leute wirklich sparen, dann nur, weil sie nicht wissen, was der Ampel als nächstes einfällt. Plötzlich braucht man 60000€ für eine Wärmepumpe, oder für ein Elektro-Auto für 50000€, oder man braucht eine Solaranlage für 40000€.

    Das die Leute angeblich zu viel Sparen, daran glaube ich absolut nicht!

    • Bernhard May says:

      Mehr Drama und Übertreibung war nicht drin was !!!11 😀

      • Ne es ist wichtig dass an allem die Ampel und va die Grünen schuld sind und es auf keinen Fall von der Fehlleistung der letzten Jahrzehnte oder externer Umstände kommen kann

        • Nun ja, die zusätzliche Verteuerung von Energie- und Lebenshaltungskosten durch überzogene Erhöhungen von CO2-„Abgabe“ und LKW-Maut verantwortet die derzeitige Regierung ganz alleine. Diese Zusatzbelastung kommt zu dem externen Preistreibern noch hinzu und wird on top durch die MWSt garniert. Und dass es noch teurer wird, ist absehbar (z. B. Ausweitung der Maut ab 01.07.). Versprochene Entlastungen – Stichwort „Klimageld“ – bleiben aus.

  5. Real habe ich, eben durch die Preissteigerungen, heute weniger übrig, als vor Corona.

    Das sind ja nicht nur die Lebensmittelpreise oder Energie (das hat sich die Abzocke ja wieder beruhigt), sondern z.B. auch die Ausgaben für die Miete. Bei uns haben sich die Nebenkosten nahezu verdoppelt. Noch schlimmer wäre es, wir müssten eine neue Wohnung suchen.

    Der Inflationsindex ist viel zu ungenau, weil er einem fiktiven Durchschnitt entspricht – und halt nicht der Realität vieler Menschen, wenn sie z.B. in Großstädten leben oder je nach Einkommen.

    Dazu kommt die Verunsicherung. Es weiß doch wirklich niemand, wie es in einem oder zwei Jahren ausschaut, angesichts der Krisen in der Welt.

  6. Wen wundert es? Was ich an Geld nicht mehr zur Verfügung habe, kann ich folglich auch nicht mehr für Konsum ausgeben. Und jede Anschaffung wird bei uns nun kritischer hinterfragt als es vor ein paar Jahren noch der Fall gewesen wäre. Es haben sich für uns nun mal sämtliche Fixkosten deutlich erhöht und das geht auch kontinuierlich so weiter. Uns geht es dennoch sehr gut, wir sind gesund, haben alles was wir zum Leben brauchen. Nur bei Konsum und Luxusprodukten die nicht zum Leben notwendig sind schränken wir uns deutlich ein oder verzichten immer mehr ganz darauf.

  7. Du magst recht haben, für den Frieden auf die Straße zu gehen. Allerdings werden solche spontanen und ehrlich gemeinten Veranstaltungen mit Rechts abgestempelt, wenn sie nicht von linientreuen Leuten organisiert werden. Corona war das beste Beispiel. Zum anderen glaubst du doch nicht ernsthaft daran, das nach dem hoffentlich bald einkehrenden Frieden in der Ukraine die Preise wieder fallen werden?!

  8. Die meisten Personen haben einfach weniger in der Tasche. Auch wenn es hohe Tarifabschlüsse gibt, so gibt es viele Unternehmen welche davon nicht betroffen sind. Und diese geizen teils sehr mit Lohnerhöhungen. Führt dann dort inzwischen zum berüchtigten Mangel an Fachkräften.

  9. Bernhard May says:

    Da zahle ich lieber etwas mehr statt das Geld dem Russen zu geben, der damit weiter seinen Krieg finanziert. Wie mir dieses vorgeschobene Möchtegernargumente „für Frieden“, wie in dem Kontext oben, auf den Zeiger geht. Wer hat den Krieg gegen die Ukraine denn vom Zaun? Wer kennt denn keinerlei rote Linien, droht ständig mit der Atombombe und zündelt mit Desinformation und Informationskrieg am laufenden Band. Das ist nämlich nur einer: Russland selber. Warum das hier in Deutschland immer noch nicht jeder begriffen hat ist mir tatsächlich ein absolutes Rätsel!

  10. Mieten steigen ohne erkennbaren Nutzen und Gehälter steigen kaum.
    Was hätte man sich sonst anders erwartet?

  11. In vielen Bereichen ist auch schlicht und ergreifend eine Sättigung eingetreten. Die Menschen haben Geld verloren, bei einigen geht es schlichtweg nicht mehr so einfach, bei anderen würde es noch gehen aber man will nicht bzw. überschläft es noch einmal usw. Konsumklima hat so eine esoterischen touch, mal schauen was die Glaskugel zeigt.

  12. Neben dem reduzierten, verfügbaren Einkommen spielt auch eine Rolle – für was soll man im Technikbereich Geld ausgeben?
    8K-TV-Gerät, wo sich allmählich erst native 1080-Produktionen etablieren. Warum 5G, wenn einem LTE auch reicht.
    Warum eine neue digitale Kamera, wenn der Mehrwert sehr überschaubar ist.

    • Korrekt. Es gibt an vielen Stellen aktuell einfach keinen echten Grund etwas auszutauschen. Maximal bei irreparablen Defekten. Ansonsten bietet die aktuelle Technik eben auch viele tolle Lösungen, wo den Leuten einfach das passende Problem dazu fehlt. Oder es aktuell Null Mehrwert ergibt.

      Und seit Corona scheinen auch einige Leute mehr begriffen zu haben, dass das ständige Anhäufen neuer Sachen irgendwie doch nicht zielführend sein kann.

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