Deutsche Post möchte Briefe erst nach drei Tagen zustellen

Es war schon des Öfteren im Gespräch: Briefpost könnte länger unterwegs sein, bis sie beim Adressaten landet. Unterfüttert wird dies nun noch einmal von der Vorständin Nikola Hagleitner. Im Gespräch mit Welt.de trifft sie einige Aussagen zum Thema. Zwar habe man kein Interesse daran, die Zustellung an sechs Tagen in der Woche einzudampfen, aber die Brieflaufzeiten sollen sich ändern.

Bei den aktuell sinkenden Briefmengen sei es für das Unternehmen entscheidend, wie viele Briefe man an jeden einzelnen Adressaten abgeben. So müsse das Zustellnetz effizienter genutzt werden. Deshalb wolle man differenzierte Laufzeiten auch bei den Privatkunden durchsetzen. Für Geschäftskunden gibt es das bei schon. In Österreich, Dänemark und seit Kurzem auch in Frankreich ist das bereits üblich.

Wie das konkret in Deutschland aussehen könnte? Es könnte einen Prio-Brief geben, der am Tag nach dem Einwurf beim Adressaten ist, und einen Standardbrief, der nach drei Tagen ankommt. Die Preise müsste die Bundesnetzagentur genehmigen, das liegt nicht in der Hand der Deutschen Post. Der Prio-Brief müsste preislich höher liegen als das aktuelle Porto, auch bei dem zukünftigen Standardbrief müsste die Bundesnetzagentur das Preisverfahren nach oben hin neu festsetzen, so Hagleitner.

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83 Kommentare

  1. Was die Post sich aktuell erlaubt als Unternehmen und versucht auf allen Wegen ihre Preis Erhöhungen durch zu boxen ist einfach unglaublich.

  2. Es ist mir schei..egal was in anderen Ländern üblich. Wenn das Gute nicht übernommen wird, dann brauchen wir auch das Schlechte nicht.

    Leistungen verschlechtern, Gebühren erhöhen. Genau mein Humor.

  3. Jetzt mal ehrlich, hat sich irgendjemand mal die Preise in Europa für Briefe angeguckt. da sind 85 Cent hier in Deutschland ein Witz, die sollten schon lange 1 Euro kosten. Die Arbeitsmarktsituation bei der Post ist auch nicht das wahre. Das will keiner mehr machen, der Job hat schon länger ein Imageproblem. Die Gewinne hat die Post aber auch nicht im Briefgeschäft eingefahren, das sind alles verschiedene Sparten. Fracht, Luftpost, E-Commerce etc. alle tragen zum Gesamtgewinn bei. Brief ist da quasi fast eine Nullnummer. Einkauf aktuell fällt ab kommenden Jahr auch weg, den Zusteller freuts, aber eine weitere Einnahmequelle ist dahin. Mal ganz abgesehen von dem Nutzen dieses Mediums. Leider wird in der Presse immer vom Riesen Gewinn gesprochen. Da ist aber eine Kehrseite der Medaille. Der Gesamt-Gewinn hält die Briefsparte am Leben.

  4. Was haben wir doch eine rosige Welt das der soziale Wohnungsbau abgeschafft wurde, die Post privatisiert wurde, die Energie Preise nun an Börsen gehandelt werden, Krankenhäuser wie Unternehmen geführt werden, danke das die privaten Müllentsorger unsere gelben Säcke nach Asien bringen, jetzt fehlen nur noch Krankenkassen, Renten, Wasser zu privatisieren und den Rest der Infrastruktur

  5. Nun weiss ich gar nicht, was an dem Vorschlag neu sein soll – denn de facto kommt hier auf dem Land (>13.000 Einwohner) ein Brief, den ich einwerfe und der am selben Tag abgeht, mit wenigen Ausnahmen, erst nach drei Werktagen beim Adressaten an. Post am Montag gibt es, mit Ausnahme von gelegentlichen Werbewurfsendungen, schon sehr lange nicht mehr. Zumindest so lange wichtige Dinge nur per Post erledigt werden können, sollte es eine kurzfristige Zustellung geben. Und das ist schon jetzt – hier und für mich – nicht der Fall.

  6. Ist doch schon gelebte Praxis. Briefe werden in der DHL App angekündigten, kommen dann aber erst nach 3 Tagen an.
    Von mir aus können die auch nur Montag, Mittwoch und Freitag oder Dienstag, Donnerstag und Samstag zustellen. Per Post kommt meist eh nichts wichtiges mehr – im privaten Bereich.

  7. Solange der Gesetzgeber auch die Zugangsfiktion entsprechend anpasst, ist mir das komplett Wurscht, ob das per Sackpost verschickte Stück toter Baum noch zwei Tage länger bei der Post rumgammelt oder nicht.

  8. Super Idee. zum Ausgleich wird das Porto auf ein Drittel gekürzt.
    finde ich eine sinnvolle Idee.

  9. Mir schickt man nur Spam oder ab und zu was von einer Behörde. … und letztere haben eh sicher eine Art Abo.

    Insofern weiß ich nicht ganz wen das groß betreffen könnte. Wem schreibt ihr alle Briefe? 😀

  10. Behörden und Firmen müssten dann aber auch ihre Fristen ändern. Wenn man sonst 14 Tage Reaktionszeit hat, hat man so schnell nur noch eine Woche. Und wehe man ist dann auf Unterlagen angewiesen, die via Post zugestellt werden.

    • TierParkToni says:

      Lach nicht, ich habe dieses Jahr einen Brief (förmliche Zustellung) vom Finanzamt bekommen (Zahlungsfrist verpennt), der kam exakt am Samstag und 0 Werktage vor Ablauf der 14tägigen Zahlungsfrist an.
      Ich hab dann den Betrag online überwiesen und am Montag den Finanzbeamten anrufen wollen : der war aber am Montag nicht erreichbar, weil der am Montag und Dienstag nicht arbeitet – vermutlich ist sein Zweitjob „Postbote“, denn da arbeiten man dort ebenfalls nicht 😉 …

      • Kann ich mir voll verstehen, bei mir war es ähnlich bei einem Gutachten. Ich hatte 1,5 Tage Zeit ein ärztliches Gutachten für den Widerspruch einzureichen. Problem, der Eingangsstempel zählt.
        Also schnell kurzfristig Urlaub genommen, für den Arztbesuch am nächsten Morgen. Da ohne Termin ewig im Wartezimmer gewartet. Zunächst wollte der Arzt mir das Schreiben zuschicken, dieses ging natürlich nicht. Also bin ich nach der Mittagspause der Praxis zurück, habe mir den Brief abgeholt und den Brief fürs Amt fertiggemacht. Dann am Nachmittag zum Amt und vom Pförtner den Eingang bestätigen lassen.

  11. Die Informationszustellung auf Papier wird aussterben und das ist auch gut so. Es ist schlicht nicht mehr notwendig. Übrig wird nur die Warenlogistik bleiben.

  12. Falsch gedacht von der Dame, nach der Logik „Brief kommt inneinen Tag“ sind die aktuellen Briefe ja bereits alle Prio-Briefe für sie ein Preis bereits feststeht. Ergo sind die 3 Tages-Briefe ein Brief Light und müsste somit billiger werden. Ansonsten ist es eine verschleierte Preiserhöhung. Ich hoffe die Behörden spielen hier nicht mit.

  13. Ach haben die so viel Platz, die ganzen Briefe zu lagern? Oder werden dann die Briefkästen nicht mehr täglich geleert? Was machen dann die Postämter bzw. die Vertragspartner? Müssen die ein Brieflager ausweisen können?

    • Du hast den Artikel gelesen und verstanden? Wenn die Menge der versandten Briefe deutlich abnimmt … ja, dann haben die mehr Platz.

    • TierParkToni says:

      Die nutzen vermutlich die von Amazon nicht mehr genutzten Versandlager in DE als Zwischenlager – sind ja dieses Jahr bis jetzt schon 43 „kleine“ Amazon-Standort „aufgelassen“ worden, und die Post kann die sehr gut gebrauchen …

  14. Was kommt denn überhaupt noch per Brief-Post? Ein paar Bettelbriefe und der Rest ist von Behörden oder ähnlich trägen Verwaltungen. Ich leere meinen Briefkasten sowieso nur einmal die Woche, bestenfalls. Ist trotzdem kaum was drin. Also mich stört das nicht, wenn die Post-Laufzeit etwas länger wird, ob es jetzt bei denen rumliegt oder bei mir im Briefkasten, who cares. Das Gejammere kann ich nicht nachvollziehen.

    • Gerade Behördenpost hat Fristen und somit ist es sehr Zeitkritisch!

      Widerspruchsfrist/ Reaktionsfrist 14 Tage, durch die verzögerte Zustellung plötzlich nur noch 3 Tage.
      Nicht erbrachte Zahlung, weil die Banken ja auch teilweiße trödeln.
      Also geht dann die Mahnung raus, die auch zu spät zugestellt wird.
      Dann steht plötzlich pünktlich der Gerichtsvollzieher vor der Tür.

  15. Ich werfe Mal ein, dass USPS in den Vereinigten Staaten 66 Cent für einen Brief nimmt. Wie viel größer ist das Land?

  16. Wenn ich einen Brief bekomme, dann ist es fast nur Werbung. Kommt doch schon alles per Mail.
    Der Brief ist älter wie das Fax, über das alle Lachen.
    Einmal die Woche würde Reichen.

  17. Von mir aus können die auch nur einmal die Woche zustellen. Hab da kein Problem mit.

  18. GooglePayFan says:

    Ein Gutes hat es ja:
    Je teurer die Post wird, desto eher motiviert das die Firmen, ihre Briefe einfach per Mail zu versenden. Mir würde ja auch schon eine leere Mail, nur mit Titel und PDF-Anhang reichen, dann hat die IT nicht so viel zu tun.

    Die Realität ist aber leider, dass dann noch mehr Firmen mit dem Postdienstleister der Tageszeitungen versenden, der nicht unbedingt besser als die Post ist (sehr geschönt formuliert…).

  19. Können die von DHL gerne von mir aus machen, ich gehe sowieso nur einmal pro Woche zum Briefkasten um den Werbemüll rauszuholen. Das was an Post kommt, ich meist eh Werbung und zu 95 % unwichtig, wichtige Sachen, wie Versicherungsunterlagen oder Rechnungen bekommen wir nur noch elektronisch.

  20. Wenn sie nicht mehr in der Lage sind die Briefe zeitnah zu verteilen, soll die Post einfach auf ihr Monopol verzichten.

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