Deutsche Kreditwirtschaft lotet Fusion von Verimi und Yes aus

Über Verimi hatten wir erst kürzlich berichtet: Da wurde beim ID-Wallet nämlich das Foto-Ident-Verfahren ausgetrickst. Mit Yes gibt es ein weiteres Start-up, das im gleichen Segment unterwegs ist. Hinter beiden Unternehmen stehen große Banken aus Deutschland, die mit den jeweiligen Projekten eher unzufrieden sind. Daher soll sich laut Finance Forward nun eine Fusion andeuten.

Hinter Verimi steht maßgeblich die Deutsche Bank, aber auch die Allianz und die VW Financial Services sind beteiligt. Bei Yes haben sich die Volks- und Raiffeisenbanken sowie die Sparkassen eingekauft. Vor allem die Sparkassen seien mit der bisherigen Entwicklung von Yes unzufrieden. Das gehe so weit, dass in den Gremien des Deutscher Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) ein Ausstieg aus Yes diskutiert werde. Ein Ausweg wäre daher die Zusammenlegung mit Verimi.

Allerdings ist auch das noch keine beschlossene Sache, da es da wohl unterschiedliche Ansichten gibt: Demnach wollen die Verimi-Verantwortlichen im Falle eines Joint-Ventures weiterhin eine klare Führungsrolle bei weiteren Entscheidungen behalten. So oder so wird es jedoch sowohl für Verimi als auch Yes in Zukunft schwierig. Etwa startete Verimi bereits 2018 als „Single Sign-on“-Dienst und wollte als deutscher Konter auf Identifikations-Funktionen von Google und Facebook verstanden werden.

Wie so oft, reagierte man da aber zu spät, denn die US-Player waren bereits weitläufig etabliert. Sicherlich kennen auch die meisten Leser  „Sign-in with Apple“, „Facebook Connect“ oder eben „Login with Google“ – Verimi dürfte deutlich öfter für ein Fragezeichen sorgen. Deswegen veränderte man 2019 den Fokus auf „Digitale Identitäten“. Zum Beispiel wollte man so die Eröffnung von Bankkonten ermöglichen. Partner sind konsequenterweise die Deutsche Bank und Allianz, aber etwa auch Buhl. Mit einem Jahresumsatz von 50.000 Euro im Jahr 2020, bei einem Fehlbetrag von 19 Mio. Euro, konnte man dennoch niemandem hinter dem Ofen hervorlocken.

Zwar sollen sich die Provisionserlöse 2021 verdreifacht haben, doch eine Erfolgsgeschichte ist Verimi weiterhin nicht. Yes hingegen lässt sich z. B. in manchen Kommunen verwenden, um eine digitale Unterschrift abzugeben. Erneut ist Buhl einer der Partner. Auch die Münchner Auskunftei Crifbürgel hat sich finanziell im Übrigen beteiligt.

Letzten Endes erscheinen weder Verimi noch Yes aktuell langfristig für sich finanziell tragfähig. Eine Zusammenlegung könnte durchaus positive Impulse für die Zukunft geben. Innerhalb der nächsten Tage solle es da wohl bei den Verimi-Gesellschaftern weitere Gespräche geben. Eine finale Entscheidung sei aber noch nicht in Reichweite – möglicherweise aber eine erste Vorentscheidung für den weiteren Weg.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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4 Kommentare

  1. Na toll, dann kann man durch die Fusion den jetzt verbrannten Namen Verimi ablegen und hoffen, dass sich in Zukunft niemand mehr daran erinnert.

  2. Laut heise.de am Wochende soll Verimi seine MitarbeiterInnen aufgefordert haben Onlinekäufe bei Partner zutätigen, damit sie die notwendige Anzahl an Transaktionen bekommt… Es scheint also der Markt zu klein zusein für beide. Mich würde ja mal interessieren die Dt Post hat auch noch ein Identverfahren. Wie sieht es mit dem aus? Letztens mußte ich mich nach 20 Jahren bei meinem Versicherer Online einem Identverfahren unterziehen. Da durfte ich dann meinen Perso vor der Kamera vorführen. Stellt sich die Frage, warum nicht gleich den Perso als Option anbieten.

  3. Herr Hauser says:

    Ich habe vor ein paar Tagen erst meinen Verimi-Account gelöscht..

  4. Flieht ihr Narren!

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