Das Smartphone wird zur Geldbörse
Der nächste Clou aus dem Hause Google: Google Offers und Google Wallet. Bezahlen per Smartphone. Google Wallet arbeitet per Near Field Communication. Funktioniert natürlich nur bei teilnehmenden Unternehmen und mit bestimmten Banken. Google bietet eine eigene Prepaid-Variante an, die auch per Plastikkarte gefüttert werden kann. Alternativ die CitiMasterCard oder spezielle Geschenkgutscheine. Weiter geht es mit Google Offers. Spezielle Angebote, spezielle Treuepunkte – synchronisierbar mit dem Google Wallet. Wen ich das höre, dann denke ich: wie PayPal, verknüpft mit PayBack und anderen Treueangeboten.
Sicherheit? Pinneingabe vor dem Bezahlen, Android-Phones verfügen zudem über einen speziellen Lock-Screen. Die verschlüsselten Daten werden im Smartphone selber gespeichert. Nicht im Speicher des Geräts, auf einem eigenen Chip. Quasi Device im Device.
Keine Karten mehr. Kein Bargeld mehr. Die Plastikkarte ist quasi digital im Telefon. Aber: gibt bisher erst (meines Wissens) ein Telefon: das Nexus S 4G. Weitere Fragen? Google hat ne FAQ. Habe ich was vergessen? Jau, natürlich. Wer sich dachte: „Geilo, bald schön mit dem dicken Handy beim Lidl bezahlen….“ – Essig ist. Erstmal nur in den Staaten. Mal davon ab, dass die NFC-fähigen Smartphones fehlen (oder wollt ihr NFC-Sticker auf dem Smartphone?). Aber jau, ist ja erst der Anfang. Spätestens in ein paar Jahren Standard neben der Plastikkarte. Fragt mal die, die sich noch erinnern, als die Plastikkarte eingeführt wurde 😉 Alles weitere im Google Mobile Blog…
Es gibt ja Gerüchte, dass NFC auch im nächsten iPhone steckt. Ich hoffe mal, das gibt dem Ganzen nochmal einen Schub 🙂
Ich weiß noch, als ich als kleiner Timo meine Mama beobachtet hatte, als sie einfach den gewünschten Betrag auf so Zettelchen schrieb und plötzlich war das Geld. Schecks hieß das damals! Dann kamen so Plastikkarten und jeder meinte, man würde nun kein Bargeld mehr brauchen. Und was ist? Pustekuchen ist! Deutschland ist so ein EC- (oder besser Maestro-) und Kreditkartenunfreundliches Volk. Mal eben die Kurse bei Wikipedia überschlagen, auch wenn’s kein annähernd genauer Wert ist, so sagen trotzdem die läppischen 33% aus, wie sehr wir Deutschen noch bargeldfixiert sind. Und mir als jemand, der gerne Plastik statt dicken Klimpergeld mit mir rumträgt, geht das gehörig auf die Nerven.
Nichtsdestotrotz schafft es kein Plastik dieser Welt diesen Fakt zu ändern. Dass NFC das jetzt schaffen sollte wäre wünschenswert, aber ich bin überaus skeptisch.
Also nie unter 20% akku aus dem haus, nicht wahr?
Am NFC-Kasten wirds microUSB-Kabel geben – kleine Wette? 😉
@Timo das in Deutschland Kreditkartenzahlung nicht so häufig angeboten wird liegt zum Großteil daran das es für (kleinere) Händel aufgrund der hohen Gebühren nicht lohnt. Für Händler mit eher geringem Kreditkartenumsatz liegen die Gebühren in der Größenordnung von 1 € pro Transaktion. Ich denke das erklärt warum du deinen Döner oder beim Backer nicht mit Kreditkarte bezahlen kannst.
„oder wollt ihr NFC-Sticker auf dem Smartphone?“
Ja warum zur Hölle denn nicht? NFC als Aufkleber, NFC als Scheckkarte, NFC als Schlüsselanhänger, ja bitte! Ich nutze im Ausland immer begeistert Oyster-, (Jiatong-)Yikatong- und Octopus-Card. Um mich bei der Rückkehr nach Deutschland dann sehr weit ins letzte Jahrtausend zurückversetzt zu fühlen.
Nur bares ist wahres !!! 😉
@Max: ich weiß, warum die Sachen wenig Akzeptanz bei kleinen Händlern hat, aber es geht in anderen Ländern doch auch. Entweder sind dort die Kosten niedriger oder den Händlern ist es egal. Trotzdem muss das hier doch auch durchsetzbar sein. Ansonsten wird NFC den selben Tod sterben, denn gerade die kleinen Sachen will ich per Karte oder Handy zahlen.
Google ist da jetzt nicht all zu Revolutionär. Es gab mal ne Episode von 3sat neues wo darüber berichtet wurde, dass Telefonica in Spanien schon einige Pilotprojekte laufen hat und ironischer Weise im in weiten Teilen technisch noch sehr rückständigen Afrika ist in manchen Orten NFC auch schon Alltag.
@cashy das mit dem Kabel mag sein. ich stell mir grad die oma inner Schlange hinter mir vor, „ich muss nur kurz mein Smartphone hochfahren“, zu geil. Zum Thema, da hat mich der Geldkarte Chip auf der ec mehr überzeugt. Is gescheitert an der Hardware im laden. Die Gefahr is hier leider auch.
Also, ich bin ja bekennender Bargeld-Hasser, aber dieses Google-Zeugs halte ich für Schwachsinn! Warum sollte sowas funktionieren, wenn schon die Geldkarte gefloppt ist? Eine EC-Karte mit Geldkarten-Funktion schleppt ja nun fast jeder mit sich rum – hat sich trotzdem nicht durchgesetzt. Außerdem steckt ja nur dahinter, daß Google auch noch unserer „Offline-Einkäufe“ will.
Ich würde dieses System sehr begrüßen, da ich auch ein Bargeldhasser bin! Trage mein Kleingeld auch immer in den Hosentaschen und wenn es zu viel wird zahl ichs auf mein Konto ein. Hab deswegen auch das Mighty Wallet (http://www.mightywallets.com/). Schön klein;-)
Aber in good old Germany wird sich das erst durch setzten, wenn:
-die Datenschützer nicht wieder völlig am Rad drehen, da es von Google kommt…
-wir gar keine Probleme mit zu wenig Energie für unsere Geräte haben, da dann alles mit Energiekristallen funktioniert und ewig und einen Tag hält
-eine Fremde Spezies in der 15 Dimension finden und die USA diese aufgrund von „dies ist ein Platzhalter für einen Beliebigen Grund“ diese ausbeuten, um die oben erwähnten Energiekristalle zu bekommen;-)
Natürlich ein bisschen überspitzt, aber bei modernen Technologien dauert es immer lange, bis der Markt oder besser gesagt, die Bevölkerung diese akzeptieren.
Vor allem aber in Deutschland;-)
Wenn das Standard würde, würde sich vieles vereinfachen!
Und ich denke das Google gemerkt hat wieviel Geld in der Dienstleistung mit Geld steckt!
Sonst würde sie sich nicht auf dem Markt versuchen zu platzieren?
Ich kenne die Details von Google Wallet nicht, aber NFC hat verschiedene Betriebsmodi. Und einer davon, der Card-Emulation-Modus funktioniert eben auch, wenn der Akku leer ist. Des weiteren ist der passive Peer-To-Peer-Funktionsmodus auch (eingeschränkt) nutzbar, wenn das Gerät keine eigene Energieversorgung mehr bieten kann.