Cyber-Sicherheitsrat e. V. meldet sich zu Wort, schließt Protelion aus

Das „ZDF Magazin Royale“ rund um Jan Böhmermann hat in seiner aktuellen Sendung ein Thema von nationaler Tragweite auf den Tisch gebracht (wir berichteten). Ein Verein mit dem Namen Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V., der nichts mit dem staatlichen „Nationalen Cybersicherheitsrat der Bundesregierung“ zu tun hat, soll ein Mitglied beherbergen, welchem Kontakte nach Russland nachgesagt werden.

Das Problem ist, dass die Firma Protelion laut eigener Aussagen Software für kritische Infrastruktur vieler Unternehmen liefert. Vorwürfe möglicher Backdoors stehen jetzt im Raum. Seinen Job kosten könnte dies auch BSI-Chef Arne Schönbohm, der jenen Verein mitgegründet hat. Böhmermann warf dem Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V vor, eine „Lobbytruppe“ zu sein.

Laut Meldung des Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V. (noch einmal: Verein, nichts Staatliches) habe man nun die Protelion GmbH ausgeschlossen. Bereits nach Kenntnisnahme der Vorwürfe der Einflussnahme russischer Nachrichtendienste auf die Protelion GmbH durch eine Medienanfrage wurde am 30. September 2022 ein Ausschlussverfahren gestartet, so die Meldung. Der Präsident des Vereins Hans-Wilhelm Dünn dazu:

Die Vorwürfe gegen den Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V., von russischen Stellen beeinflusst zu sein, sind absurd. Es handelt sich um Anschuldigungen gegen ein einziges Mitglied des CSRD e.V.. Die Protelion GmbH bzw. ihre Vorgängerfirma Infotecs GmbH sind im Juni 2020 in den Verein eingetreten. Seitdem gab es weder Gespräche noch gemeinsame Projekte mit Vertretern des Unternehmens. Dementsprechend konnte auf der Vereinsplattform und im Umfeld des CSRD e.V. keine Einflussnahme stattfinden.

Bereits 2019 gab es Berichte über die Verbindungen nach Russland. Die Tagesschau berichtete über vielfältige und fragwürdige Kontakte Dünns nach Russland. Die in verschiedenen Medienberichten aufgegriffene Aussage des Präsidenten Hans-Wilhelm Dünn, auch Gespräche mit Nachrichtendiensten zu führen, stammt aus dem Jahr 2019 und sind laut Aussage des Vereins verkürzt wiedergegeben. Er habe keine Kontakte zu aktiven Vertretern staatlicher russischer Stellen gepflegt.

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