Cyber Monday Woche: Verbraucherzentrale NRW warnt vor Rabatt-Schwindeleien

artikel_amazonUnd täglich grüßt das Murmeltier. Wie auch im letzten Jahr warnt die Verbraucherzentrale NRW vor der Cyber Monday Woche bei Amazon. Frei nach dem Motto „Es ist nicht alles Gold, was glänzt“ mahnt die Verbraucherzentrale vor den Flunkereien von Amazon während der Cyber Monday Woche, die bis zum 30.11. läuft. Denn Amazon tendiert bei seinen Blitzangeboten im Viertelstundentakt dazu, die UVP vom Hersteller als Vergleichsbasis neben das Angebot zu stellen. Doch selten berechnet ein Händler seinen Kunden die tatsächliche UVP, geschweige denn Amazon selbst.

Deutlich wurde dies laut der Verbraucherzentrale NRW beispielsweise bei einer „Kühl-Gefrier-Kombi“. Deren UVP von 429 war auf 275 Euro reduziert: immerhin 36 Prozent weniger. Alerdings verlangte Amazon für das Gerät – abseits des „Countdown“-Rummels – nur rund 305 Euro. Die tatsächliche Ersparnis schrumpfte so auf überschaubare zehn Prozent oder 30 statt 154 Euro.

Ebenfalls im Visier der Verbraucherschützer: Bei einem Schmuckkoffer sparten Amazon-Kunden angeblich satte 229 Euro. Ein überaus respektabler Nachlass, da der Artikel sonst für 58,97 Euro zu haben war. Bei zehn Blitzangeboten ließen sich statt 59 Prozent im Vergleich mit den UVP lediglich 18 Prozent gegenüber den Normalpreisen bei Amazon sparen.

Das passe laut der Verbraucherzentrale NRW zu Stichproben aus den vergangenen Jahren, bei denen die aufgeblasenen UVP-Rabatte ähnlich drastisch ausfielen. Deshalb sollten Kaufwillige sich nicht von den angezeigten Prozenten blenden lassen, sondern vor einer Bestellung auf kostenlosen Preissuchmaschinen die Angebote im Netz vergleichen.

Es bleibt wie immer: die Verbraucherzentrale warnt – was sich durchaus mancher Spontankäufer anhören sollte. Denn dieser glaubt oftmals nicht dem Preis, sondern nur dem prozentualen Rabatt. Mag ich persönlich zwar nicht verstehen, aber so ist es bei vielen. Allerdings ist Amazon als Branchengröße natürlich wieder ein gefundenes Fressen, um die Thematik in den Mittelpunkt zu rücken, aus eigener Erfahrung wissen wahrscheinlich die meisten Leser, dass eine ganze Menge Händler so verfahren. Ich kaufe deswegen eigentlich nie etwas spontan ein, sondern nur wenn ich etwas benötige. Und auch dann vergleiche ich meistens den Preisverlauf eines Produktes – beispielsweise mit Camelcamelcamel.

Amazon-Logo

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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18 Kommentare

  1. André Westphal says:

    Ist natürlich allgemein üblich auch außerhalb der Rabattaktionen: Wird generell gerne von Händlern gemacht, dass sie die UVP zugrundelegen, um solche Prozentwerte anzugeben – aber verschweigen, dass sie die Preisempfehlung des Herstellers natürlich auch vorher gar nicht angelegt haben :-). Aber an sich nicht verkehrt von der VBZ darauf nochmals hinzuweisen.

  2. Versteh ich nicht. Wenn ich auf Blitzangebote gehe, zeigt er mir UVP, Normalpreis und Angebotspreis an. Transparenter geht es ja wohl nicht?

  3. André Westphal says:

    @ Markus Wobei die Normalpreise auch teilweise kurz vorher angehoben wurden – ist aber eben auch üblich. Einige Blu-rays waren vorher deutlich günstiger. Aber auch das ist halt schon seit Jahren händlerübergreifend so – ob man es nun gut findet oder nicht, ist auf jeden Fall allgemein bekannt.

    Ändert ja auch nichts daran, dass viele Angebote dennoch attraktiv und eben günstiger als regulär sind.

  4. Spontan etwas kaufen, was man nicht wirklich braucht, ist eher das Problem… Im Einzelhandel oder bei anderen Onlineshops ist das doch genau das gleiche, Rabatte werden generell fast immer auf die UVP bezogen, 59% hört sich schließlich besser an als 18%, wobei auch 18% ein ordentlicher Rabatt sind. Man kann ja auf Seiten wie Mydealz das Blitzangebot, was einen interessiert, beobachten und dann sehen, wie viel man tatsächlich spart im Vergleich zu Preisvergleichen/normalen Amazon-Preisen. Das Fazit ist lautet an sich also, nicht unüberlegt etwas zu kaufen, toll, als ob das nicht bekannt wäre…

  5. Wieder mal so eine Aktion: „Wir schützen unseren Job als Verbraucherschützer“. Wer googeln kann braucht diesen zweifelhaften „Schutz“ von Stiftung Warentest, Verbraucherzentrale etc. nicht. Wer nicht googeln kann, der wird durch derartige Aktionen, die fast auschließlich gegen erfolgreiche Großunternehmen (vgl. auch Foodwatch) geführt werden, auch keine nachhaltige Hilfe erfahren.

  6. @uniquolol
    Wieder so eine Aktion: „Ich gebe mal meinen unqualifizierten Senf dazu.“.
    Schau dir einfach mal an, was die Verbraucherzentralen sonst so machen. Das hier ist eher ein Service nebenbei. Sogar kostenlos. Geiz ist doch sonst immer geil…

  7. Weihnachten ist im am Marsch, cachy ist Händler freundlich… So geht Werbung…

  8. Bis auf sehr wenige Perlen sind die Amazon Cyber Monday Angebote sowieso völlig witzlos. 99,9% davon ist Schrott und Ladenhüter die raus müssen.

    Aber es gibt auch durchaus interessante Angebote, wie aktuell zum Beispiel die günstigen MicroSD Karten von Sandisk.

  9. „Ich kaufe deswegen eigentlich nie etwas spontan ein, sondern nur wenn ich etwas benötige.“
    Ich denke so sollte man auch verfahren, aber leider ist „die Geiz ist geil“-Mentalität aus den Köpfen noch nicht ganz verschwunden.
    Ich kann hierzu den noch „Ungläubigen“ diese Autorin empfehlen: Naomi Klein, Bücher „No Logo!“ und „Die Schock-Strategie: Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus“ https://de.wikipedia.org/wiki/Naomi_Klein

  10. Habe mal bei einem Staubsauger nachgeguckt.
    Amazon Cybermonday Preis 79 Euro statt 99€,
    bei Plus.de aber 73€.
    Echt voll das Schnäppchen…

  11. Ich schaue mit die Blitzangebote hiermit an.
    http://www.nerdsheaven.de/amazon-blitzangebote-tool/

    Zeigt einem meistens den Normalpreis und den Günstigsten Preis den es mal hatte.

  12. Jedes Mal wenn Amazon die Aktion ausruft das selbe gejammer. Gut ist immerhin, dass Amazon inzwischen den normalen Preis (zumindest den vor der Aktion) anzeigt im Gegensatz zu den letzten Jahren. Ansonsten – wer blind zuschlägt ist selbst Schuld. Die Monsterschnäppchen macht man auch hier nicht, ein paar Euro sparen ist aber durchaus drin.

  13. Die Verbraucherzentralen haben absolut recht. Durch Zeitdruck und begrenzte Verfügbarkeit übt man starken Druck auf die Kunden aus, ja kein Schnäppchen zu verpassen. Da kauft man dann schon einmal Dinge, die man entweder gar nicht braucht oder die nicht so billig sind wie sie scheinen.

    Trotzdem sind auch dieses Jahr wieder gute Schnäppchen dabei. Gerade eben habe ich mir ein Update meines Office 365 nebst WISO Steuer für 70€ gekauft. Beides zusammen hätte mich ohne Rabatte mindestens 20€ mehr gekostet. Zwar gab es diese Kombination im letzten Jahr für einen ähnlichen Preis, aber das war eben letztes Jahr.

    Auf keinen Fall sollte man als Kunde bei hochpreisigen Artikeln ohne Recherche kaufen. Lieber ein Schnäppchen verpassen als sich nachher ärgern.

  14. Mir ist eigentlich egal wie viel Prozent der Rabatt ist solange es teutlichvder beste Preis ist. Und selbst eine kleine Ersparnis gegenüber der Konkurrenz reicht mir schon bei Amazon zu kaufen da der Bestell- und auch der Rücksendeaufwand der kleinste und problemloseste ist.

  15. Auch der Kinder Kindle Fire beweist es. 119 Euro gestern gekostet und die Zeit davor, heute 109 Euro und als durchgestrichener Preis 149 Euro. Man denkt man spart 40 Euro, dabei sind es nur 10 Euro.

    Amazon kann das bescheissern eben nicht lassen.

  16. Hallo Jochen, ob 10 oder 40 Euro, wichtig ist doch, dass man spart. Und mit 109 Euro ist es immer noch Bestprice

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