Cowboy: Crowdfunding-Investoren gehen nach der Restrukturierung fast leer aus

Der E-Bike-Hersteller Cowboy ist schon vor vielen Monaten in die finanzielle Schräglage geraten. Allerdings will man am Markt bleiben und wird deswegen inzwischen von der Rebirth Group Holding gestützt. Allerdings gibt es da wohl einige Probleme, welche in erster Linie kleinere Investoren werden ausbaden müssen. Die über 8.000 Crowdfunding-Investoren, die in Cowboy Geld gesteckt hatten, sehen wohl nicht mehr viel davon wieder.

Denn Rebirth will Cowboy übernehmen und restrukturieren. Im Zuge des Rettungsplans bewertet man den E-Bike-Hersteller laut regionalen Berichten mit einem Wert von 0 Euro, dazu kommt aber noch eine Schuldenlast von rund 57 Mio. Euro. Die Crowdfunding-Teilnehmer hatten Cowboy zuvor rund 10,6 Mio. Euro zugeschossen. Durch den Umbau des E-Bike-Herstellers sollen nun alle bestehenden Anteile in neue stimmrechtslose Pendants mit einem Mindestnennwert umgewandelt werden. Der Gesamtanteil aller bisherigen Aktionäre sinkt damit auf 4,99 %, wovon die Crowdfunding-Teilnehmer wiederum nur einen Bruchteil ausmachen.

Nach der Restrukturierung soll Cowboy ein Wert von rund 15 Mio. Euro zugeschrieben werden. Rebirth will die Marke in sein Portfolio integrieren und in Frankreich über sein Netzwerk von über 600 Fahrradhändlern vertreiben. Techniken von Cowboy will Rebirth auch für andere seiner Marken verwenden. Der E-Bike-Hersteller wäre im Ergebnis aber nur noch ein Schatten seiner selbst. 2022 erhielt Cowboy beispielsweise eine Bewertung von 172 Mio. Euro. Davon ist nicht mehr viel geblieben.

Die Crowdfunding-Investoren haben nun, gemeinsam mit den anderen Investoren, eine Woche Zeit, dem aktuellen Restrukturierungsvorschlag zuzustimmen. Auch wenn das Gros ihres Geldes dann futsch wäre, bleibt ihnen kaum eine Wahl. Andernfalls droht Cowboy nämlich die komplette Pleite. Dann wäre alles verloren. Ironisch: Gleichzeitig lädt man bestehende Investoren ein, Anfang 2026 im Rahmen einer weiteren Finanzierungsrunde erneut Kapital bereitzustellen. Ob viele darauf eingehen werden, kann man wohl eher als zweifelhaft erachten.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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15 Kommentare

  1. Warte seit 10 Monaten auf einen Ersatzakku, was soll ich sagen.. 😀
    Davor war ich bei VanMoof und hab buchstäblich in die ****** gegriffen, jetzt das Spielchen bei Cowboy.

    • Ist halt das Problem bei „Custom“-Bikes: Man ist auf die Custom-Teile des Herstellers angewiesen. Würde ich persönlich daher nie kaufen.
      Ist doch das selbe „Spielchen“ wie bei jeglicher Hardware, die von der Cloud eines Herstellers abhängig ist.

    • Oha. Bleibt zu hoffen, dass du jedenfalls beim zweiten mal daraus lernst und dir ein vernünftiges E-Bike mit 08-15- Technik kaufst, die der örtliche Händler raparieren kann.

    • Was ist an dem Akku denn defekt? Auch wenn das alles Custom-Teile sind: im Inneren stecken auch nur 18650er-Zellen und auf den Boards sitzen Chips, die du für ein paar Cent bei Mouser bekommst. Such dir einen fähigen Elektroniker und bring den Akku da hin. Mit etwas Glück bekommst du ihn günstig repariert. Meine erste Anlaufstelle wäre jemand, der entweder TVs repariert oder jemand, der Board-Reparaturen an Laptops und Handys vornimmt.

      • Aufladen war einfach nicht möglich. Das Netzteil zeigt es zwar an, aber es bleibt halt ewig rot, ohne dass da etwas passiert.
        Es könnte natürlich auch der Charger selbst sein, angeboten wurde jedoch nur der Akku.

        • hi, das Problem hatte ich auch mal. Das kann man tatsächlich lösen mit einem klein bisschen Frickelei. Da gibt es ein paar Anleitung im Internet. Kurze Erklärung es gibt ein Wartung Port, dort packt man eine Gleichspannung rauf und wartet. Bei mir hat’s über einen Tag gedauert aber dann fing der Akku wieder an zu laden. Hab seitdem seit über einem Jahr wieder wieder im Betrieb und funktioniert wunderbar.

    • Heskon.de, die reparieren alle Arten von Ebike-Akkus, auch Cowboy.

  2. Die haben mit den paar Fahrrädern eine Schuldenlast von 57 Mio Euro aufgebaut.
    Respekt!

  3. Das Geld ist ja nicht weg, hat jetzt halt nur jemand anderes. Wäre aber interessant gewesen, wer Cowboy so die Hosen ausgezogen hat, scheint ja mehrmals nacheinander zu klappen, das Game.

  4. gott bin ich froh das ding wieder los zu sein.

  5. Schon krass, wie all die hippen Fahrradmarken gegen die Wand gefahren sind. Erging ja dem deutschen Sushi Bikes aus München nicht anders.
    Kann auch nur von Custom Bikes abraten. Hatte mir vor 10 Jahren ein Giant Hybrid mit besonderem Rahmen gegönnt. War jedes Mal nervig, wenn Ersatzteile nötig waren, wochenlange Lieferzeit. Hab beim neuen Rad geschaut, das alles Standardzeug ist.

  6. Ist doch bei Crowdfunding leider oft so. Curve wurde jetzt ja auch übernommen und die Crowd-Investoren bekommen nichts.

  7. Cowboy ist tot. Das beschriebene Szwnario ist nur der Versuch sich die Technik auf Kosten anderer billigst einzuverleiben.

    Da würde ich lieber Cowboy komplett über die Klinge springen lassen, als noch jemanden mit meiner Kohle reich zu machen.

  8. Benjamin Ziepke says:

    Braucht noch jemand son Teil als Ersatzteilträger? Meins steht seit ewigkeiten mit defektem Akku und Problemen mit der Bremse im Keller….

  9. Der Hype um die Räder war nicht gerechtfertigt. Die Räder sind sehr anfällig und durch die custom bauten schwer zu reparieren. Weiter waren und sind die Räder zu teuer für das gebotene.

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