Cloud-Dominanz: Britische Wettbewerbshüter nehmen Amazon und Microsoft ins Visier
Die britische Competition and Markets Authority (CMA) hat mit Microsoft viel zu tun: Aktuell sieht es ja gut aus für das Durchwinken der Übernahme von Activision Blizzard. Doch die Kartellwächter wurden nun von der britischen Telekommunikationsbehörde Ofcom gebeten, sich auch das Treiben der Redmonder im Cloud-Markt anzusehen. Neben Microsoft wird jedoch auch Amazon unter die Lupe genommen. So hegt man den Verdacht, die Dominanz der beiden Firmen könnte den Wettbewerb im Markt für Cloud-Dienstleister behindern.
Demnach werde es für Kunden von Amazon (AWS) und Microsoft durch die Anbieter erschwert, zu Wettbewerbern zu wechseln. Das ergebe sich durch technische Hürden, hohe Gebühren für Datentransfers und wiederum Preisnachlässe bei langfristigen Bindungen / hohen Dauerausgaben. Langfristig könnte der Wettbewerb dadurch erheblich leiden. Dies sei besonders kritisch zu sehen, da dieser Bereich auch in Großbritannien immer weiter an Bedeutung gewinnen dürfte.
Auch einige Unternehmen seien laut Ofcom bereits an die Behörde herangetreten und hätten Bedenken geäußert. Es sei zu schwierig, den Cloud-Dienstleister zu wechseln oder nur mehrere parallel zu verwenden. Daher hat Ofcom inzwischen seine bisherigen Untersuchungsergebnisse an die CMA weitergeleitet, die genauer hinschauen sollen. Denn kombiniert hielten die Amazon Web Services (AWS) und Microsoft mit Azure in Großbritannien schon 2022 Marktanteile von 70 bis 80 %. Selbst Google kann da mit 5 bis 10 % Marktanteilen nichts entgegensetzen.
Man will nun unter anderem den Verdacht prüfen, dass mit Absicht hohe Gebühren erhoben werden, um den Wechsel zu konkurrierenden Anbietern zu verhindern und auch technische Barrieren künstlich Interoperabilität und die Übertragung von Daten erschweren. Man sieht auch die hohen Gewinne von AWS und Microsofts Azure-Sparte als mögliche Anzeichen dafür, dass der Wettbewerb fehle. Die CMA wird sich nun der Sache mit einer unabhängigen Untersuchung annehmen.
Je nach Ergebnissen wird die CMA dann prüfen, ob und wie Eingriffe notwendig sind, um den Wettbewerb zu erleichtern.
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