Bundesnetzagentur verbietet Telekom StreamOn und Vodafone Pass

Seit Jahren in der Kritik, nun von der Bundesnetzagentur abgewatscht: die Zero-Rating-Optionen Telekom StreamOn und Vodafone Pass. Die Bundesnetzagentur hat heute die Vermarktung der Zero Rating-Optionen „StreamOn“ und „Vodafone Pass“ untersagt. Außerdem hat sie die Beendigung von Bestandskundenverträgen angeordnet. Die Angebote verstoßen gegen die Netzneutralität, weil sie den Datenverkehr nicht gleich behandeln.

„Wir beenden die Ungleichbehandlung von Datenverkehren, die mit den Zero Rating-Optionen verbunden sind,“ sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. „Wir erwarten, dass die Anbieter nun Tarife mit höheren Datenvolumina oder günstigere Mobilfunk-Flatratetarife anbieten. Verbraucherinnen und Verbraucher werden davon profitieren.“

Der Europäische Gerichtshof hatte am 2. September 2021 entschieden, dass die Zero-Rating-Optionen „Stream On“ der Deutschen Telekom und „Vodafone Pass“ mit dem Grundsatz der Gleichbehandlung des Datenverkehrs unvereinbar sind. Bei Zero-Rating-Optionen wird der Datenverkehr dadurch ungleich behandelt, dass bestimmte Dienste und Anwendungen – im Unterschied zu allen übrigen Diensten und Anwendungen – nicht auf das Dateninklusivvolumen angerechnet werden, also unbegrenzt nutzbar sind.

Die Neuvermarktung von „StreamOn“ und „Vodafone Pass“ ist nach der Anordnung der Bundesnetzagentur bis zum 1. Juli 2022 einzustellen. Die beiden Zero-Rating-Optionen sollen dann über keinen Vertriebskanal mehr buchbar sein. Für die Einstellung der Zero-Rating-Optionen im Bestandskundengeschäft haben die Anbieter bis Ende März 2023 Zeit. Diese Umsetzungsfrist ist angesichts der großen Anzahl von Bestandskunden erforderlich, auch um einen verbraucherfreundlichen Übergang auf andere Tarife zu ermöglichen.

Mal schauen, wie Vodafone und die Telekom nun argumentieren und dem Kunden gegenüber agieren. Denn der Kunde wird sicherlich Ausgleich haben wollen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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152 Kommentare

  1. Ich seh bei StreamOn und VF Pass absolut keinen Verstoß gegen die Netzneutralität, solange jeder Anbieter sich kostenlos dafür anmelden kann (was zumindest bei der Telekom gegeben war).
    Daher in meinen Augen eine absolut falsche Entscheidung, wo der Verbraucher die Kosten zu tragen hat.

    Schade!

    • naja es geht schonmal damit los dass man „anbieter“ sein muss.
      was ist wenn ich einfach von zuhause oder nem vserver oder webhoster mit von der eigenen Cloud Musik bzw Videos oder chat oder whatever machen will, kann ich auch in streamon/vf-pass?

      • CuriosiTea says:

        Kann man ja, der Dienst muss allerdings von jedem adoptiert at und nutzbar sowie nützlich sein.
        Der Family-NAS zählt zu sowas natürlich nicht dazu.

  2. Mist! Durch diese Maßnahme wird es für die Kunden teurer, die nicht im Netz des größten Anbieters unterwegs sind. Viele haben sicher wie ich, Magenta Tarife älter Generation, in dem Stream On schon angeboten wurde und die entsprechend günstiger waren, als die aktuellen. Ich verstehe nicht, wieso es hier Leute gibt, die sich darüber freuen…

  3. Ich habe bei VF den RED M in Verbindung mit dem Cable Max zahle ich 80€ im Monat habe unbegrenztes Datenvolumen und Gigabit zu Hause. Klar gibt´s das in andren Ländern günstiger, aber für Deutschland find ich es okay.

    Wobei es wäre auch im Mobilfunk an der Zeit sich am Festnetz zu orientieren: Unbegrenztes Datenvolumen und eben je nach Geschwindigkeit. den Preis bestimmen. Aber ich denke das werden die Provider nicht so schnell machen, da eben die Kosten für die Hardware in Deutschland nicht gerade günstig sind.

  4. Sie haben richtige aus dem falschen Grund getan. Statt „Grundsatz der Gleichbehandlung des Datenverkehrs“ hätte ich mir gewünscht, man schütze den Verbraucherdaten vor den Augen der Telekom. So klingt es jetzt, als ob es wie bei der Frauenquote auch eine Datenverkehrsquote gäbe, die mehr Gleichbehandlung benötigt.

  5. Na endlich. Jetzt muss man nur noch den Begriff Flatrate auf Mobilfunk genauso ausweiten wie bei Festanschlüssen früher mit der selben Problematik was „Flatrate“ war.

  6. Das hätte ich denen nicht zugetraut, das sie das machen. Respekt und Achtung! Wir sind nun hoffentlich in Zeiten angekommen wo selbst die Großen Big-Player hoffentlich verstehen das hier keiner mehr Kuschen wird. Und die BNA ist hier auch nicht irgendeine Schuld zu geben, sondern den Big-Playern, die Geld ohne Ende machen und sich seit Jahren weigern verbraucherfreundliche und faire Mobilfunktarife auf den Markt zu bringen. Wenn die Telekom jetzt meint, nicht angemessen darauf zu reagieren, werden ich zumindest meinen Vertrag dort kündigen.
    StreamON ist eine wichtige Option, auf die ich nicht verzichten kann. Dann muss ich mich umschauen wo ich für einen angemessenen Preis Unlimited bekomme.

    Danke an die Bundesnetzagentur, die genau das tut, wofür sie da ist und sich nichts einreden lässt.

    • P.S. Ich habe mich auch zu oft dabei erwischt, das ich nicht auf gewisse Seiten gegangen bin, weil sie nicht mit StreamON abgedeckt sind. Es gibt dermaßen viel an diese Optionen zu kritisieren auch wenn sie eine wichtige Funktion haben.
      Aber mal ehrlich:
      Die Verkehrsdaten werden gefiltert.
      In DE gibt es mehr als 6 Mio. Websites.
      Viele Nicht-StreamON-Partner gucken in die Röhre.
      Ich bin sehr gespannt, wie die T darauf reagiert da sie über Ferri schon neue Tarife angekündigt hat. Ob sie dann auch direkt noch teurer werden bei den ohnehin schon horrenden Tarifpreisen… mal schauen

  7. > Die Angebote verstoßen gegen die Netzneutralität, weil sie den Datenverkehr nicht gleich behandeln.

    Bamm. Hätte vor Jahren schon durchgezogen werden sollen!
    Und der Telekom per Wettbewerbsaufsicht den Betrieb von MagentaTV untersagen. Die Kontroll über das Netz und die Inhalt darf nicht in einer Hand liegen, weil das einen Interessenkonflikt erzwingt. Der Netzbetreiber darf nur ein Interesse habe, bestmögliches Netz für alle – nur so dürfen Kunden gebunden werden.

  8. Echte Flatrate anbieten.

  9. „Wir erwarten, dass die Anbieter nun Tarife mit höheren Datenvolumina oder günstigere Mobilfunk-Flatratetarife anbieten. Verbraucherinnen und Verbraucher werden davon profitieren.“

    Ja, genau. Wer’s glaubt. Seit Jahren werden die Deutschen bei Mobilfunk sowas von abgezockt und das wird auch noch Jahre so weitergehen. Ich nutze es zwar nicht, finde es aber schade, dass es eingestellt wird.

  10. Sehr gut. Warum es so lange gedauert hat?
    Nun bis Ende letzten Jahres hatten wir ja auch eine andere Regierung – mit gewissen Ministern.
    CDU bedeutet nämlich Stillstand.
    Ich wollts nur mal gesagt haben.

  11. Wenn man sich die Kommentare so durchliest, gehen wirklich eine ganz Menge Leute davon aus, dass sich jetzt was auf Providerseite tun muss. Man darf natürlich auch nicht ausschließen, dass es das Szenario gibt, dass der Provider jetzt einfach die Option seinerseits kündigt und DAS WARS. Der Kunde steht dann mit seinem Inklusiv Volumen da und muss handeln. Entweder muss man seine liebgewonnen Gewohnheiten anpassen oder in einen ggfs. deutlich höheren Tarif wechseln.

    Meiner Ansicht nach ist es eher nicht wahrscheinlich, dass die Provider da jetzt für die Kunden alles tun, damit es für die Kunden so weiter geht wie bisher. In irgendeinen sauren Apfel werden die Kunden beißen müssen. Bin ich mir sicher.

  12. CuriosiTea says:

    An alle die hoffen dass das hier für den Kunden eine gute Wendung nimmt: Wird es nicht, tut es nie.
    Die Anbieter werden nicht einfach sagen:“ Achso, na dann bieten wir selbstverständlich einfach unlimited Tarife zum gleichen Preis an“.
    Man wird das ganze einfach auf die BNetzA schieben und die zum Buhmann machen. Dann sagt man „Können wir ja nix dafür, von unserer Seite aus verstößt das nicht gegen die Netzneutralität, wir hätten das ja gerne weiter angeboten, aber geht nicht. Also beschwert euch bei der BNetzA“

    Einfach nur die Option zu kippen war kurzsichtig, hier hätte ich mir von der Bundesnetzagentur eine durchdachte Lösung, im Sinne der Kunden, erhofft. Aber bei denen kann man lange hoffen.
    So wie es momentan aussieht, haben die Kunden nur Nachteile, unabhängig davon ob das ganze nun tatsächlich gehen die Netzneutralität verstößt oder nicht.

  13. Eine unglaublich dumme Entscheidung, die für viele Verbraucher in der Realität wohl eher Nachteile als Vorteile hat. Jetzt muss ich doch wieder andauernd kontrollieren, dass ich nicht zu viel Datenvolumen für das Streaming verbrauche.
    Wer glaubt, dass die Netzbetreiber jetzt die Datenvolumen in dem Umfang erhöhen, dass dies für alle oder zumindest den Durchschnittsnutzer der Pässe ausreicht, glaubt wohl auch an Einhörner. Zumal die Netzbetreiber durch das Passverbot Einnahmen durch Spotify und co. und auch Werbepotenzial verlieren.

  14. Alter Falter wie naiv seid ihr eigentlich. Denkt ihr wirklich irgendeinen unafinen Nutzer juckt die heilige Netzneutralität ?
    Für Vodafone und Telekom ist jetzt der perfekte Buhmann da.
    Da wird nix billiger da gibts vielleicht 5GB mehr und das wars ist ja nicht die Schuld der Telekom oder von Vodafone warum Kevin jetzt nicht mehr unterwegs Netflix linger als ne Stunde gucken kann.

  15. Alter Falter wie naiv sind Sie eigentlich?
    Denken Sie wirklich, ohne die heilige Netzneutralität bliebe das Internet so offen und vielfältig, wie es heute ist?
    Denken Sie wirklich, ohne die heilige Netzneutralität hätten zukünftig kleine Firmen mit neuen Ideen (das waren auch mal Google, Amazon, Netflix & Co!) zukünftig noch eine Chance? Falls ja, dann Dank Risikokapital (das die Kapitalgeber gerne hoch verzinst zurück haben wollen – Stichwort Monetarisierung).

    Wer auf Netzneutralität pfeift gibt seine/unsere Zukunft des Internets für einen kurzfristigen Vorteil preis. Kann man machen – aber wenn man nicht Ü60 ist ist das eher unclever, weil sehr kurz gedacht.

    • Ottonormal User INTERESSIERT das nicht. Netafine Nutzer sind nicht der Dreh und Angelpunkt der Welt, obwohl Sie sich meistens dafür halten.

      Nochmal es wird sich absolut nix ändern an der Tarifwelt in Deutschland. Wenn man die Pressemiteilung der Telekom liest wird da der schwarze Peter auch direkt mal an die Bundesnetzagentur geschoben…

      Und btw. bei der Telekom musste man nur ein Formular ausfüllen, dann war man drin in der Welt des Zero Ratings…. Siehe die ganzen Wald und Wiesen Sender die da drin waren…

      • Das INTERESSIERT „Ottonormal User“ nur deshalb nicht, weil er die Auswirkungen nicht verstehen kann oder will.
        Ich hatte es doch extra für „Ottonormal User“ hingeschrieben: Ohne Netzneutralität hätten wir heute wahrscheinlich weder Google, noch Youtube oder Netflix und u.U. (deutlich weniger Traffic) auch kein Paypal, Amazon, ….

        „Warum denn nicht?!“
        Weil die seinerzeit Etablierten (Yahoo, GeoCity, … in Zusammenarbeit mit America Online, Compuserve, …) sie erfolgreich am Wachsen und profitabel werden gehindert hätten.

        Die Bevorzugung von Anbietern ist auch nur der erste Schritt, der Nächste ist dann die aktive Einschränkung/Drosselung von Wettbewerbern und/oder Anbietern, die kein Schutzgeld zahlen wollen.
        Dieses Schutzgeld zahlt (wie alle Kosten) am Ende des Tages übrigens /immer/ der Verbraucher.

  16. Die Netzagentur macht alles kaputt. Die sind so naiv und glauben das auch noch, dass die Nutzer bald ein Vorteil davon haben werden. . Und die Anbieter die Preise senken.
    Die müßten mehr als 50% der Gebühren senken um überhaupt mal an Tarife ran zu kommen die unsere Nachbar Länder mit unlimited haben.

    Selbst wenn die Telekom Ersatz anbieten würde, wären die Tarife genau so teuer und wer den Markt beobachtet wird wissen, dass Telekom und Co das Volumen nie viel erhöht.
    Die werden wohl 5 GB dazu geben oder 5 Euro Rabatt.
    Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen das sich jetzt was tut.

    Stream on und Vodafone Pass war das beste was es gab
    Alles war abgedeckt was die Leute gucken/nutzen. Und für den Rest der Dienste hat das Volumen vollkommen ausgereicht.
    Deutschland macht alles wieder kaputt.

    Die Anbieter sagen das es keine günstigen unlimted Tarife gibt weil sie Angst haben das die Netze dann überlastet sind. (habe ich mal gelesen im Interview mit einem von der Telekom)
    Dann werde ich mein Tarif auslaufen lassen und hole mir eine Prepaid Karte von Alditalk.

  17. Warum StreamOn bedenklich war, von Anfang an:

    https://youtu.be/JXIDCeti1y8
    https://youtu.be/T8S9UYtzgLY

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