Bundesnetzagentur schaltet Rufnummern aus betrügerischen Pop-up-Fehlermeldungen ab
Die Bundesnetzagentur schaltete jüngst Rufnummern aus betrügerischen Pop-up-Fehlermeldungen ab. Diesmal ging es um Nummern, die in irreführenden Pop-up-Fehlermeldungen auf Computerbildschirmen erschienen. Seit Januar 2021 wurden insgesamt 24 solcher Rufnummern abgeschaltet. So wurden da die üblichen Betrugsmaschen angeleiert.
Auf dem Computer öffnete sich bei Betroffenen ein Pop-up-Fenster, das auf vermeintliche PC-Probleme hinwies. Ein Virus habe den Rechner befallen, eine Software laufe nicht korrekt – die meisten Leser werden diese Spielchen kennen. Ein Anruf bei einer angezeigten Rufnummer solle Abhilfe schaffen. In Wahrheit meldeten sich dann am anderen Ende der Leitung Betrüger, die persönliche Daten abgreifen oder Geld ergaunern wollen. Mittlerweile werden laut der Bundesnetzagentur nicht nur kostenfreie 0800er-Rufnummern, sondern auch Ortsnetz-, Mobilfunk- und nationale Teilnehmerrufnummern eingesetzt. Das soll dann den Eindruck vermeintlicher Seriosität steigern.
In neuen Varianten erreichen die Nutzer unter der angegebenen Nummer niemanden, werden aber prompt zurückgerufen – meist von einer ausländischen oder aufgesetzten Rufnummer. Manchmal wird die Nummer auch unterdrückt. Dritte geben sich dann als Microsoft-Mitarbeiter oder vage als „Technical Support“ aus. Kundendienst wird aber eben nicht geleistet, es sollen nur persönliche Daten abgefragt werden. Zuletzt auffällig sei eine kalifornische Rufnummer (0016264004149) gewesen. Da wurde wohl darauf gehofft, dass die Nummer mit einer Mobilfunknummer verwechselt wird.
Im Verlauf des Gesprächs wird durch die Betrüger meistens versucht, Zugriff auf den jeweiligen PC zu erhalten, um die persönlichen Daten auszuspähen oder Geld für ein angebliches Schutzprogramm zu verlangen. Da weist die Bundesnetzagentur darauf hin, dass offizielle Fehlermeldungen und Warnhinweise im System von Microsoft niemals Rufnummern enthalten und auch nicht zu Anrufen verleiten sollen. Wer von derartigen Pop-ups malträtiert worden sei, dürfe sich gerne bei der Bundesnetzagentur melden und entsprechende Rufnummern mitteilen. Man werde die Fälle prüfen und sich um etwaige Sperren kümmern.
Weitere Informationen sowie das Beschwerdeformular findet ihr unter www.bundesnetzagentur.de/popup. Weist natürlich auch gerne die möglicherweise nicht so technikaffinen Menschen aus eurem Bekanntenkreis auf das Problem hin, bevor jemand der Masche auf den Leim geht.
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Mein Nachbar (älterer Herr) hat mich letzte Woche angerufen, er hat Probleme, anscheinend wird seine Mobilnummer genutzt um in radebrechendem Deutsch Marketing Dienstleistungen zu verkaufen. seine Nummer erscheint im Display. Er wurde von zwei Angerufenen zurückgerufen und wusste natürlich von nichts. Ich habe daraufhin einen Test gemacht und einfach seine Mobilnummer als ausgehende VOIP eingetragen und siehe da, kein Problem er wurde von sich selber angerufen. Das das so einfach gehen würde hat mich dann doch sehr getroffen, falls das Überhand nimmt, muss er sich eine neue Sim Karte mit neuer Nummer besorgen, seine Nummer hat er aber schon seit über 20 Jahren. Wenn mir das passieren würde mit meinem geschäftlich genutzten Smartphone, grande Katastrophe die Nummer habe ich auch schon seit 16 Jahren und alle meine Kunden kennen die.
„… als ausgehende VOIP eingetragen…“ Das kann aber nicht jeder. Ich wüsste das z.B. nicht wie so etwas geht. OK, Kriminelle kennen das garantiert.
Das ist super einfach. Habe Sipgate als VOIP Provider, da die eine EU Flatrate für Mobil und Festnetz für 15€/Monat anbieten (mein Mobilempfang im Homeoffice auf dem Land ist unterirdisch, ich brauche Festnetz). Ich habe von Sipgate eine Nummer bekommen, aber die kennt natürlich kein Mensch. Damit man seine „normalen“ Rufnummern als ausgehende Nummer auf dem Display des Angerufenen erscheint kann man in den Einstellungen seines Accounts bei Sipgate auf deren Wegpage die Rufnummer eintragen die erscheinen soll. Brav wie ich bin, habe ich natürlich eine meiner Nummern eingetragen, funktioniert seit Jahren. Als mein Nachbar jetzt mit der Meldung kam, habe ich einfach seine Nummer eingetragen und siehe da, das funktioniert genauso. Wahrscheinlich kann man auch 110 eintragen dann ruft die Polizei bei Dir an…… Finde es schon seltsam das dies nicht irgendwie überprüft wird. Ich vermute mit anderen VOIP Systemen ist das ähnlich.
Ist bei E-Mail ja nicht anders. Die wenigsten Mailserver weisen E-Mails mit gefälschtem Absender ab.
So kann das 12-jährige Skript-Kiddie auch Mails vom BKA oder von Bill Gates persönlicher Mail-Adresse verschicken.