BSI will sich chinesische Smartphones ebenfalls genauer anschauen

Gestern hatte ich über eine Studie aus Litauen gebloggt: Da prüfte man drei chinesische Smartphones im Hinblick auf mögliche Sicherheitsmängel und erhob vor allem gegen Xiaomi schwere Vorwürfe. Allerdings wurde die Untersuchung dann anschließend viel kritisiert und auch Xiaomi stemmte sich gegen die dort dargelegten Bedenken. Wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mitgeteilt hat, will man sich nun eine eigene Meinung bilden und ebenfalls etwas genauer hinschauen.

Laut BSI habe man die Studie der Behörden aus Litauen Mittwoch erhalten und untersuche die Lage bereits. Für seine eigene IT-Sicherheit habe man jedoch keine Bedenken. Von den Bundesbehörden würden weder Geräte von Xiaomi noch von anderen Herstellern aus China bestellt bzw. genutzt. Aber man könne auch nicht ausschließen, dass eine dienstliche Nutzung von privat angeschafften Geräten bei Mitarbeitern Xiaomi einschließe.

Nun gibt es dann auch wieder viele Diskussionen unter Sicherheitsexperten und solchen, die sich selbst dazu ernennen möchten. Chinesische Unternehmen unter Generalverdacht zu stellen, ist da sicherlich genauso wenig zielführend, wie das Ausblenden der Bedenken. Ich selbst bin also durchaus gespannt, zu welchen Ergebnissen man beim BSI letzten Endes kommen wird.

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13 Kommentare

  1. Generell verwunderlich, das man da nicht schon zu Beginn der Sanktionen gegen Huawei einen genaueren Blick auf chinesische Geräte geworfen hat.

  2. Es geht hier eigentlich um eine Grundsatzfrage, nämlich ob es zukünftig erlaubt bleiben darf, dass Hersteller sich universal Zugriff auf alle Daten des Geräts verschaffen dürfen.

    Ob Chinese oder nicht, alle machen das.

    Man könnte es auch umdrehen und zukünftig nur noch Hersteller zulassen, die einwandfrei nachweisen, dass ihre Betriebssysteme keine persönlichen Daten sammeln und verschicken.

    Das mag ein Problem darstellen, weil es vermutlich bedeuten würde, dass keiner mehr in Europa was verkaufen darf, aber das Problem hat Europa nur deshalb, weil wir in diesem Bereich keine Anstrengungen unternehmen, selber zeitgenössische mobile Betriebssysteme zu entwickeln.

    Ubuntu Touch ist sicherlich noch keine vollwertige Alternative, aber grundsätzlich wäre ein mobiles OS mit Linuxunterbau möglich.

    Eventuell reicht es ja, dass man Herstellern vorschreibt, dass die verkaufte Hardware ein freies OS unterstützen muss, sprich wer will, sein Telefon auch nur damit betreiben kann. Das eigene OS kann ja trotzdem drauf sein, alleine, es darf nicht zwingend sein, um das Telefon nutzen zu können.

    Bei Computern ist das ja auch so, da kann ich als Anwender in der Regel auch ein Linux draufpacken (habe ich persönlich nicht, aber ich könnte). Es gibt keinen Grund, warum das bei Smartphones noch anders gehandhabt wird.

    • Doch es gibt einen Grund. Denn viele Treiber werden nicht offen gelegt. MTK Chip verbaut und Customroms kannst quasi ohne Erfolg dafür suchen. Android (Vanilla) und iOS kennen die Leute galt und die Grundfunktionen sind immer gleich oder ähnlich (je nach verhunzter UI des Herstellers).. aber was für Folgen sollte eine Aussage dann am Ende des BSI haben? Zahnlose Tiger. Der Kunde entscheidet selbst.

    • Niedriger Gerätepreise werden immer mehr durch Profite aus der Auswertung von Nutzerdaten Subventioniert. Insbesondere in China hat sich das durchgesetzt, wo jeder Android Hersteller Geschäfte mit seinen eigenen App Store macht. Wenn die EU das stoppt, können die Chinesen das auch machen. Am Ende werden einfach mehr billigere Geräte mit billigeren Komponenten verkauft. Das wird am Ende auch die US oder Japanische High Tech Industrie treffen. Am Ende werden alle weniger Geschäft machen.

    • Es gibt bereits ein freies mobiles OS mit Linuxunterbau. Das heißt Android. Datenschutztechnisch sind nur die Google Apps inkl. Play Store und die Customizations der Hersteller.

      Ein neues, freies OS wie Ubuntu Touch wird sich nie wegen dem fehlenden App-Angebot durchsetzen.

      Lösung meinerseits Android-Geräte, die nicht oder stark kastriert in Google Ecosystem integriert sind (Google Apps in Sandoxes zum Beispiel).

  3. Fefes ‚Lacher des Tages‘. JEDES Gerät mit einer Schnittstelle für automatische Updates kann jederzeit unerwünschte Funktionen aktivieren oder hinzufügen.
    https://blog.fefe.de/?ts=9fb5978c

  4. Hmmm, ich bin mir nicht ganz sicher ob diese Anti-China Haltung der deutschen und europäischen Wirtschaft nützt oder am Ende eher schadet. Das auf den in Litauen abgefahrenen Zug auch andere aufspringen war ja abzusehen. Ist halt alles nicht ganz so einfach in Neuland…

    • @Mr. T
      Das hat mit Anti-CN nichts zu tun. Die Politik muss endlich für ordentliche Wettbewerbsbedingungen sorgen, zur Not mit Strafzöllen. Die rechtlichen Vorgaben kontrollieren und durchsetzen.

      Soll man denn zuschauen, wie immer weiter unser KnowHow nach Fernost transferiert wird, und die unglaubliche Menge CN Propagandisten unser System mit Lügen und Halbwahrheiten untergräbt? Bis wir nur noch Zahlvieh für Ware aus Fernost sind.
      Unseren Wirtschaftsbossen ist zudem egal, wo sie ihre Gewinne machen, schau einfach wo unsere Fahrzeugindustrie am meisten verkauft. Der Markt in DE ist für die tot, mit ihrer Mogelsoftware in der Motorsteuerung werden die hier dennoch gehätschelt. Das sollten die mal in China versuchen.

      Euer Problem ist die mangelnde Konsequenz in so gut wie allem, bloß nicht nass werden beim Sichwaschen.

      • @Wolfgang D.
        Was wären denn „ordentliche Wettbewerbsbedingungen“ und wen würden denn die geforderten Strafzölle am Ende belasten? Die Produkte, die hier nicht hergestellt werden, würden künstlich verteuert.

        Know-how fließt ab, weil die Bedingungen es anzuwenden hier zu schlecht bzw. anderswo besser sind. Ähnlich verhält es sich mit den gemachten Gewinnen. Wie du es richtig beschreibst ist der Markt in DE tot und deshalb bleibt nur der Export. Im Gegenzug werden dann u.a. auch andere technologische Produkte importiert.

        Ich sehe trotz der Ausführungen und den gemachten, unbegründeten Anschuldigungen eine Anti-CN Haltung, weil es in der Hauptsache Produkte aus CN sind die in den Fokus der Überprüfung geraten. Wohlwissend das auch Andere ein schmutziges Spiel spielen. Soll sich DE und die EU abschotten?

        • @Mr. T
          Seufz.

          Also denn:
          „ordentliche Wettbewerbsbedingungen“ : Sollte CN zuallerst unseren Unternehmen bieten. Statt „sag nur was uns gefällt, ansonsten gibt es auf allen Ebenen im Land Probleme“

          „Strafzölle“:
          Die ja wegfallen, sobald die Gründe der Strafzölle wegfallen – ansonsten hat der Hersteller hier nichts zu suchen.

          „Bedingungen es (KnowHow) anzuwenden hier zu schlecht bzw. anderswo besser sind“:
          Dreckschleuder bauen und Dumpinglöhne woanders bringen kurzfristig mehr Gewinne für Dividenden-/Bonigeier, dafür zieht man sich doch gerne seine zukünftige Billigkonkurrenz woanders groß. Wie etliche Fernost-PKW bereits beweisen.

          Ich sehe die Ausführungen hier, und die der Litauer als völlig korrekt an, und der Ball liegt klar im Feld der Hegemonialmacht China bzw. Xiaomi. Oneplus ist ja ohne Mängel durchgegangen.

          Von daher wird „Chinafeindlichkeit“ (mal wieder) wohl nur von Mitgliedern der Wasserarmee unterstellt.

          OT:
          Bei uns muss allerdings auch noch an Glaubwürdigkeit bei der Vertretung unserer Werte gearbeitet werden, aber das ist eine andere ellenlange Sache.
          Die Wahl am So. wird diesbezüglich sicher nichts zum Positiven ändern, der Ausverkauf wird 100%ig wenig durch die Politik gestört. Egal welche Koalition am Ende steht, die Umschichtung von unten nach oben geht munter weiter. (Hab wohl zu viel deprimierende Artikel gelesen)
          Dennoch schönes WE.

  5. Trau schau wem!
    Es müssen nicht nur „chinesische Smartphones“ untersucht werden, sondern auch „Amerikanische“.
    Ich z.B. traue Apple nicht über den Weg.
    Auch Google nicht wirklich, aber Android ist Open Source und Google kommuniziert klar, welche Daten sie erfassen.

    • Stimmt, sind alle schon mit den Fingern in der Keksdose erwischt worden. Microsoft fehlt noch in deiner Auflistung – was für mobile Geräte gilt, haben Cupertino und Redmond ja mittlerweile auch auf den Desktops etabliert.

  6. Laut XDA ist das wohl wieder viel Lärm um nichts, es handelt sich wohl um eine Blacklist für Werbeanzeigen.

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