Breitbandmessung: Datenübertragungsrate meist geringer als vereinbart
Die Bundesnetzagentur hat die Ergebnisse ihrer Breitbandmessung für den Zeitraum 2022/2023 veröffentlicht, wobei ein besonderer Fokus auf dem Ausbau von 5G im Mobilfunk liegt. Der Anteil von 5G-Messungen ist auf 28,5 % gestiegen (2020/2021: 6 %). Laut Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, profitieren immer mehr Mobilfunk-Kunden von den hohen Geschwindigkeiten, die 5G bietet, und diese Entwicklung wird sich fortsetzen.
Im Festnetz erreichten 85,5 % der Nutzer mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate, eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Bei 43,5 Prozent der Nutzer (2021/2022: 42,3 Prozent) wurde diese voll erreicht oder überschritten. Die Kundenzufriedenheit ist ebenfalls leicht gestiegen, mit 79,1 % der Endkunden, die ihren Anbieter mit den Noten 1 bis 3 bewerten. 10,4 Prozent der Kunden (2021/2022: 10,9 Prozent) bewerten ihren Anschluss mit den Noten 5 oder 6.
Im Mobilfunkbereich erhielten 25,5 % der Nutzer mindestens die Hälfte der vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate, was unter dem Niveau des Festnetzes liegt. Bei lediglich 4 Prozent der Nutzer (2021/2022: 3 Prozent) wurde diese voll erreicht oder überschritten.
Die Kundenzufriedenheit im Mobilfunk ist hoch, wobei 70,4 % der Nutzer ihren Anbieter positiv bewerten, obwohl die tatsächlich erreichte Datenübertragungsrate oft unter der vertraglichen Maximalrate liegt.
Die Ergebnisse der Breitbandmessung sind abhängig vom vereinbarten Tarif und lassen keine direkten Rückschlüsse auf die allgemeine Breitbandversorgung zu. Der achte Jahresbericht umfasst 305.035 valide Messungen im Festnetz und 563.363 im Mobilfunk. Die vollständigen Berichte sind online verfügbar.
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Aus dem Bericht:
>Wie in den Vorjahren beobachtet, haben Endkunden weiterhin in mehr als der Hälfte aller validen Messungen nicht die vertraglich vereinbarte maximale Datenübertragungsrate erhalten.
Tja, dann ist das halt so, da kann man wohl nix machen.
Natürlich dürfen die Provider weiterhin bis „BIS ZU 10000 GIGABIT“-Marktschreierei unlautere Werbung machen, auch wenn der Großteil(!) der Kunden niemals diese Leistung erreichen wird. Hmm. Kann man wohl nix machen.
Naja, nicht ganz.
Seit etlichen Jahren gibt es nun eine Transparenzverordnung, die bestimmte Mindestgeschwindigkeiten vorschreibt. Diese muss der Anbieter einerseits in ein Produktinformationsblatt schreiben und damit den Kunden informieren. Andererseits gibt es „üblich zu erwartende Geschwindigkeiten“. D.h. der Anbieter kann nicht einfach „bei DSL200 bekommen sie mindestens 1mBit“ schreiben. Hat man dann zu wenig Leistung, sind die rechtlichen Folgen dieselben, wie bei allen anderen Verträgen: Schadenersatz, Nachbesserung, Sonderkündigungsrecht etc.
D.h. man kann schon etwas machen. Die Frage ist nur immer, ob man vor Ort überhaupt eine Alternative hat. Oder ob man vielleicht schon alleine froh ist, dass das zu langsame Internet wenigstens stabil ist.
Na da kommt doch ein zusätzliches Ergebnis raus bei den Mobilfunkern. Dem Groß der Kunden scheint eine große Datenrate nicht der wichtigste und alleinige Aspekt beim Mobilfunk zu sein.
Also braucht man eine Folgeumfrage was einem wichtig ist und wie zufrieden man damit derzeit ist. Ich stelle mal die These auf, dass die Netzabdeckung das wichtigste ist und an zweiter Stelle der Preis. Also wäre eine gute Frage auch wie zufrieden man mit der Preis Leistung ist, die man erworben hat.
Nichts ist so unnütz wie Statistiken, man zeigt viel und vielleicht doch wenig 😀
Ja aber mal ganz ehrlich, wozu brauche ich hohe Bandbreiten am Smartphone ?
Selbst wenn ich mal bei Ausfall meiner Internetleitung über 4G HomeOffice mache, habe ich keinerlei probleme damit zu arbeiten, auch nicht mit Desktopsharing und RemoteDesktopanwendungen
Damit der Rest der Wirtschaft nicht den Bach runtergeht.
Die deutschen konsumieren zu wenig. Sind zu sparsam.
Hohe 5g geschwindigkeit und niedrige Latenz würde vielen Wurtschaftszweigen erst einen Weltweit konkurrenzfähigen Betrieb erlauben.
Wer zu wenig konsumiert und sparen möchte , kann ja auswandern in rückständigere Länder. *Ironie*
Die BNetzA mag zwar gute Absichten mit Ihrem Testtool haben, nur leider ist das Tool scheinbar nicht aus allen Netzen gleich gut zu erreichen. Wenn mir der BNetzA Test anzeigt das ich bei 120Mbit im Download bin, ein anderer Speedtest und auch ein normaler Download aber die volle Leistung erbringt dann zweifel ich an der Verwertbarkeit. Diese Unterschiede sind reproduzierbar.
Deine Beobachtung dürfte die BNetzA interessieren.
Netzbetreiber wissen natürlich, wenn Du breitbandmessung.de ansurfst und stellen Dir dafür – selbstverständlich nur vorübergehend – die maximale Bandbreite zur Verfügung; ist dank QoS kein Problem. Besonders krass läuft das im Kabelnetz ab. Da sind die Unterschiede zwischen der „bis zu“-Angabe und dem tatsächlich gelieferten gerne mal 1000 %
Im Sinne der Produkthaftung ist eine Testerkennung aber ein schwerer Verstoß gegen die Compliance. Beim Dieselskandal hat genau diese Masche entsprechend große Wellen geschlagen.