Brave Browser integriert IPFS

Den auf Chromium basierenden Browser Brave haben vermutlich einige von euch schon auf dem Schirm – zumindest berichten wir ja regelmäßig über die Neuerungen. Aktuell hat man bekannt gegeben, dass man die Unterstützung für IPFS (InterPlanetary File System) in den Browser fest einfließen lässt, bislang war dies nur über Erweiterungen möglich.

IPFS ist ein Peer-to-Peer-Hypermedia-Protokoll zum Speichern und Freigeben von Daten über ein verteiltes Netzwerk. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich um ein Protokoll, welches auf mehrere Knotenpunkte in einem Netzwerk dezentral zugreifen kann. Zentrale Server wie bei HTTP sind also nicht vonnöten. Nutzer geben die gewünschte Adresse ein und der Browser findet im dezentralen Netzwerk die jeweiligen Punkte, die den Inhalt vorhalten.

Klingt ein wenig wie BitTorrent und ist technisch gesehen keine einfache Sache. Jeder Knoten im IPFS-Netzwerk ist ein potenzieller Host für den angeforderten Inhalt, und wenn ein Knoten nicht über den angeforderten Inhalt verfügt, kann der Knoten den Inhalt aus dem Schwarm von Peers abrufen. Hier eine Testseite.

Standardmäßig lädt Brave die Seiten über ein öffentliches HTTP-Gateway; er zeigt jedoch auch eine Infobar an, in der Nutzer gefragt werden, ob sie einen lokalen Knoten zur Auflösung von IPFS-URIs verwenden möchten. Wenn Nutzer sich für die Verwendung eines lokalen Knotens entscheiden, lädt Brave automatisch go-ipfs als Komponente herunter und leitet den zukünftigen Datenverkehr über diesen Knoten. Es ist nicht erforderlich, einen IPFS-Knoten manuell zu verwalten oder eine Erweiterung zu verwenden. Ein Benutzer kann optional die IPFS-Companion-Erweiterung installieren, die dann einen Vorschlag zur Verwendung des von Brave verwalteten Knotens macht.

Die abgerufenen Inhalte werden lokal verifiziert, wodurch die Notwendigkeit entfällt, der Integrität eines Dritten zu vertrauen. Die Entwickler des Brave Browsers, der laut Aussagen des Unternehmens derzeit 24 Millionen monatlich aktive Nutzer hat, arbeiten seit 2018 an dem Standard. Mit der Version 1.19 des Brave-Browsers können Brave-Nutzer direkt auf IPFS-Inhalte zugreifen, indem sie URIs auflösen, die mit ipfs:// beginnen.

IPFS wird auch verwendet, um einen Mirror der Wikipedia-Projekte zu erstellen, um Menschen, die unter repressiven Regimen leben, zu ermöglichen, ungehindert Zugang zu diesen Inhalten zu haben.

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4 Kommentare

  1. Hat eigentlich jemand Erfahrung mit Brave, BAT und Uphold?

    Ich find den Brave Browser gut und das Konzept mit BAT interessant, jedoch hab ich ein paar Fragen dazu, die im Brave FAQ nicht geklärt werden.

    1. Wie ist das mit den Gebühren bei Uphold und wie zuverlässig und seriös ist das?

    2. Gelten die eingenommenen BAT steuerrechtlich als „sonstige Einnahmen“?

    3. Gibt es ansonsten noch steuerlich etwas zu beachten? Ich habe gelesen, dass Cryptowährungen als immaterielle Güter gelten und es da noch spezielle Regeln gibt (Haltedauer etc.).

  2. Richtig gutes Feature!
    Hoffentlich mal wieder ein bisschen Bewegung auf dem P2P Markt. Dafür ist das Internet doch gemacht und ich finde dezentralisierte Systeme einfach super!
    Natürlich auch nur so lange damit kein Schmu veranstaltet wird.. 😀 Aber das wird wohl auch nicht aus bleiben

  3. Ich finde das DAT System ganz cool
    https://dat.foundation/

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