BMDV: Solardach über derAutobahn startet an der A 81
Erst kürzlich hatte ich im Blog über einen überdachten Solarradweg berichtet. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) erprobt derzeit weitere Standorte für Solarmodule. So gibt es auf der Rastanlage Hegau-Ost an der A 81 nun ein weiteres Pilotprojekt: ein Solardach über der Autobahn. Derzeit befindet man sich in der Fertigstellung.
Man möchte den Ausbau von Anlagen für erneuerbare Energien beschleunigen, so der zuständige Verkehrsminister Volker Wissing. Der Ausbau von Solaranlagen solle auch an Autobahnen beschleunigt sowie vereinfacht werden. Man erprobt derzeit, gemeinsam mit Bund und der Autobahn GmbH, wie man dies am besten umsetzt. Beim Neu- und Ausbau von Bundesautobahnen soll künftig geprüft werden, inwieweit die zugehörigen Flächen und Einrichtungen für solche Anlagen genutzt werden können. Geeignet seien unter anderem Lärmschutzwälle als Aufstellflächen für Photovoltaik-Anlagen.
An der A 81 pilotiert man mit den Forschungsnehmern Fraunhofer ISE (Freiburg), Forster FF und Austrian Institute of Technology (beide Österreich) zudem die Überdachung der Autobahn mit Photovoltaik-Modulen. In Hegau-Ost befinden sich hierzu 12-mal 14 Meter große Dachflächen aus Modulen in einer Höhe von 5,50 Metern über der Fahrbahn bzw. der Durchfahrgasse zur Rastanlage. Die Fertigstellung soll bereits im Juli 2023 erfolgen. Die Auswertung wird wissenschaftlich begleitet. Man erwartet eine Energieproduktion von bis zu 40.000 Kilowattstunden jährlich.
Solardächer an Autobahnen könnten sich künftig vor allem dort ansiedeln, wo Strom direkt genutzt wird. Sei es eben an Rastanlagen oder auch in der Nähe von Tunneln. Weitere Details zum Konzept finden sich hier.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
Das ist kein Dach, das ist ein Dächle.
Ja, ich weiss, es ist erstmal eine Pilotinstallation. Aber auch für eine Pilotinstallation wäre es von der Aussagekraft besser, eine größere Fläche abzudecken.
https://www.heise.de/meinung/Kommentar-Ein-Solar-Carport-als-Denkmal-des-Weiter-so-9201472.html
Sinnvoll wären solche Solaranlagen auch dort, wo Industrieparks oder landwirtschaftliche Anlagen unmittelbar an der Autobahn liegen oder wo Ortschaften an eine Autobahn grenzen (gibt’s ja auch genug davon).
Da kann man nur hoffen, dass es so wie im Bild nicht umgesetzt wird. Wenn da Mal Wassermassen runterkomme, gehts direkt auf die Fahrbahn. Egal ob es ein Beispiel ist oder nicht, hätte man es lieber auf die linke Spur gemacht …
Ich hoffe das das nur ein Symbolbild ist,
Sollte es so umgesetzt werden, wie auf dem Bild, wird es bei Plötzlichen Regen sehr viele Unfälle durch Aquaplaning geben,
da das Regenwasser von den PV Modulen dann vom Mittelstreifen auf die Gegenseite befindliche Fahrbahn läuft.
Da haben ja die Experten Super gepennt.
Nein tatsächlich die Denken über sowas wirklich nicht nach? Aber sicher tun sie das. Da wird über Statik, Wind, Brand, Unfall, Regen und Schnee und Alien Invasion alles Wissenschaftlich untersucht und entsprechend Rechtssicher dokumentiert und abgelegt.
https://projekte.ffg.at/anhang/60defebac60a5_PV-S%C3%9CD-K_Ergebnisbericht.pdf S 76 Punkt 3.6.3 Wasserabfuhr
Einfach den Links folgen und lesen
Das mag für Österreich gelten, aber nicht für das glorreiche Beamtentum in DE.
Spaß beiseite. Das Bild sieht aus als wenn man die abfallende Seite Richtung Sonne ausgerichtet hat, deswegen diese ungünstige Abflussrichtung.
@Tockmock: Text lesen oder Link folgen hätte es aufgeklärt: Die Österreicher sind tatsächlich auch am Projekt PV-Süd beteiligt. (der LInk zum Dokument stammt ja aus dem Link aus dem Artikel)
Ich denke eher, die deutschen Blogpostleser sollten ihre Lesefähigkeit verbessern 😉
Grüße ausm Hegau!
Danke interessantes Dokument, also ist es hier nur ein Symbolbild und Wasserablauf wird berücksichtigt.
Schade allerdings das sich das Projekt nach 25 Jahren noch im Minus schreibt.
Klingt (erstmal) nach einer guten Idee. Genug Platz wäre dort ja vorhanden.
Das im Artikel verwendete Foto überzeugt mich nicht, 4 dicke Betonfundamente nur wenige Zentimeter neben und zwischen den Fahrbahnen, erhöht sicher die Gefahr das Unfälle weniger glimpflich ausgehen. Brückenpfeiler sind doch nicht ohne Grund deutlich weiter entfernt von den Fahrbahnen.
Vor den Betonfundamenten sind Leitplanken vorgesetzt.
Auch sind aktuell schon bei Schilderbrücken die Betonfundamente in den Mittelstreifen.
In meinen Augen ist die Überdachung von Autobahnen keine gute Idee. Denn solange es noch regelmäßig Schnee gibt macht das insbesondere bei einem Aufstellwinkel wie dem in der Visualisierung Probleme. Dazu kommt das Problem, dass es bei Unfällen zum einen die Rettungszugänge erschweren kann und eventuell direkt im Anschluss erst noch die Statik geprüft werden muss bevor der Verkehr wieder rollt…
Es wird aber nicht mehr lange regelmässig Schnee geben. Welche Rettungszugänge? Die sind eh schon frei und werden es auch bleiben. In 99 % der Fälle nutzen Rettungskräfte eh reguläre Auffahrten.
Und die Statik muss bei jedem Brückenschild geprüft werden, welches umgenietet wird. Sofern der Verkehr die Leitplanken durchbricht.
Von Rettungshubschraubern hast du schon mal was gehört oder? Deren Einsatz ist nicht selten bei Verkehrsunfällen.
Schnee ist aber erstmal weiterhin ein Problem und wenn wir halbwegs unsere Klimaziele erreichen wird es auch weiter ein Problem bleiben. Btw mi gehts da nicht um die Last, sondern darum, dass das gezeigte Element den gesamten Schneeabrutsch in Richtung Gegenfahrbahn ableitet. Das wär auch bei Starkregen ein Problem.
Und weil man bei anderen Elementen bereits die Statik prüfen muss will man davon noch mehr?
@Florian: Also alle Tunnel abreißen, weil Rettungshubschrauber nicht direkt landen können? Und: wir sind hier im Hegau, da weiß man, wie die Leute gerettet werden.
Ich behaupte mal, das man relativ einfach alle Park/Rastplätze nachrüsten könnte.
Wieso das nicht schon längt gemacht wird, ist mir ein rätsel. Die Flächen sind eh schon zubetoniert und wie oft sieht man das schon im Ausland und auf privaten Parkplätzen. z.B. Disneyland Paris, da ist der ganze Parkplatz voll mit Solarplatten überdacht. Es wird Strom erzeugt und die Autos stehen nicht in der prallen Sonne. Gut für beide Seiten
Hm, also das Dach hätte ich ja über die andere Spur geplant, so läuft das Wasser bei Regen ja auf die Fahrbahn. Oder mit hübscher Regenrinne!
Nettes Pilotprojekt, falscher Standort. Die Annahme „Ein Solardach über der Autobahn bietet sich grundsätzlich dort an, wo der Strom direkt genutzt werden kann, z. B. in der Nähe von Tunneln oder Rastanlagen“ geht ja schon in die richtige Richtung, aber dann sollen sie doch bitte die Solardächer nicht über der *Autobahn* oder der *Durchfahrgasse* bauen sondern über den Parkplätzen. Die sind nämlich genau dort wo der Strom direkt genutzt werden kann, Dächer lassen sich einfacher errichten weil nur jeweils ein Teil des Parkplatzes gesperrt werden muss und haben auch noch einen Nutzen für die Reisenden: überdachte Parkplätze bieten Schutz vor Schnee/Regen/Hagel/Sonne….
Mal davon abgesehen, dass ich nicht verstehe wieso es da einen Piloten braucht und man dazu sehr viel Geld nach Österreich überweist, halte ich den Installationsort für einen der schlechteren. Die Überbauungen ist teuer und bedarf besonderen regelmäßigen Prüfungen. Eine Wartung ist mir erschwert möglich. Und bei großflächiger Bebauung erschwert es Bergungen.
Wieso nicht erst bei Radwegen, Parkplätzen und Lärmschutzwänden/Wallen?
Mehr wie der Pilot wird da doch nicht passieren.
Bin gespannt was passiert, wenn ein 19 Tonner gegen so eine Strebe donnert.
Das selbe, als wenn er vorher die Leitplanken durchbricht und dann den Träger der Mauttafeln oder anderen große Verkehrsschildern umgenietet hätte.
@10tacle: Wahrscheinlich ähnliches wie, wenn der gegen eine Leitplanke oder einen Schildermasten donnert.
Für den Bau von vier solcher, wie auf dem Bild gezeigten Fundamente braucht es über 6 Wochen Autobahnbaustelle, wie jüngst auf der A19 bei Rostock zu sehen. sind die gleichen, wie für große Autobahnwegweiser.
Diese Fundamente dauern ewig und zum Bau des Daches muss die Autobahn gesperrt werden.
Insgesamt „super“ Idee
Warte erstmal ab, was das für Autobahnbaustellen sind, wenn eine Fahrbahndecke erneuert werden muss.
https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Pressemitteilungen/2023/063-erstes-solardach-deutsche-autobahn.html
Es scheint auf der Raststätte angebracht worden zu sein und nicht auf der Autobahn selber, wenn ich das Bild richtig interpretiere. Ansonsten wurde sich aber doch an dem Entwurf gehalten 😀
Zügel wieder locker machen 😉
Oben ist die Pressemitteilung verlinkt. Wenn man die kurz überfliegt findet man den Link zur Demo-Anlage mit einem Foto: https://www.bast.de/DE/Verkehrstechnik/Fachthemen/V5-PV-Sued.html
Dort könnt ihr sehen, dass die Versuchsanlage nicht über der Autobahn, sondern auf Richtung Ausfahrt der Raststätte platziert ist. Der Abstand zur Autobahn ist größer, als auf dem Foto zu sehen. Da schwappt nix auf die Fahrbahn. (Bin vor kurzem wieder daran vorbeigefahren.)
Also, entspannt euch 🙂
Und hier ist nochmal ein andere Perspektive der Anlage: https://www.schwaebische.de/regional/baden-wuerttemberg/erstes-pv-anlage-ueber-autobahn-sonnenenergie-ueber-der-strasse-1721000
Das hat mit dem Bild im Aufmacher nicht viel zu tun, es ist wirklich genügend Platz bis zur Fahrbahn.
Wenigstens mal ein Anfang, auch wenn es mir mehr wie ein Feigenblatt vorkommt, damit man sich keine komplette Untätigkeit vorwerfen lassen muss…
Ich fürchte nur, dass hier auf jeden Fall ganz allein eigene Studienergebnisse für viel Geld erarbeitet werden und man sich auf gar keinen Fall anschauen wird, welche Erfahrungen mit Solarüberdachungen es im europäischen Ausland schon gibt. „Synergie“ ist schließlich kein deutsches Wort….
Bin ich eigentlich der einzige, der die Bildunterschrift liest und versteht, dass das nur eine Visualisierung ist? Ich sehe hier mindestens 3 Kommentare die irgendwas zu der nicht reell existierenden Überdachung sagen..
Ja, die Lesekompetenz nimmt spürbar ab – sind dann auch die Leute, die immer am lautesten krakelen.
Lach nicht, aber in den USA holen Sie inzwischen gerne mal „den Deutschen“ bei technischen Problemen mit ins Boot, denn der weiß aus dem Stehgreif mindestens 1000 Probleme, die ohne ihn nie da gewesen wären …
Allerdings lachen die auch über unseren „grundsätzlich mindestens 1000%“-Ansatz : dadurch schauen wir uns sehr viel genau einmal an, um es dann als unlösbar ad acta zu legen bzw. dem ausländischen Mitbewerber zu überlassen – der dann damit innerhalb von einem überschaubaren zeitlichen Horizont doch noch „ganz überraschend“ einen ordentlichen Gewinn damit erwirtschaftet (ich sag nur Tesla vs. deutsche Automobilindustrie) ….
Ich halte das für keine gute Idee, zumal die AB keine wirkliche Option bietet eine Wartung vorzunehmen ohne gleich beide Spuren zu sperren. Viel sinnvoller, wenn es denn unbedingt im Bereich AB sein soll, wenn man alle vorhandenen Park/Rastplätze entlang der AB nehmen würde.
Oder der Bund fragt bei den großen Parkplatz-Besitzern an ob diese Flächen überdacht werden können, inkl. Gewinnbeteiligung z.B. Wen Aldi/Lidl entscheiden würden dass ihre Parkplätze überdacht würden, dann käme da immens viel Fläche zusammen. Dann wären die Parkplätze im Sommer verschattet, im Winter eis/schneefrei und trocken und vielleicht kann man dann auch bei 60-80kw-Peak Dächern auch mal für den Kunden ein-zwei Ladesäulen für den direkten Verbrauch anbieten.
Interessant, dass es für sowas jetzt schon eine Genehmigung gibt. Ich habe einen Landwirt im Freundeskreis, der hat bei der Gemeinde eine Anfrage gestellt, unter welchen Voraussetzungen eine vertikale Solaranlage auf Feldern möglich wäre (sowas: https://futurezone.at/science/vertikae-solar-modul-photovoltaik-agrar-feld-acker-sonne-energie/402098676). Zur Zeit kann man einen Acker entweder zur Pflanzenproduktion nutzen, oder als Solarfläche, beides zusammen nicht. Antwort der Baubhörde: kennen wir nicht, das ist VERBOTEN!!!
So geht Energiewende. Nicht.
Das ist überhaupt kein Problem, haben bei uns in der Gegend einige Landwirte: https://www.energiezukunft.eu/erneuerbare-energien/solar/auf-ackerflaechen-oekostrom-und-gemuese-ernten/
Hier gibts weitere Infos dazu: https://www.oekolandbau.de/landwirtschaft/betrieb/oekonomie/diversifizierung/agrophotovoltaik-acker-und-solarenergie-optimal-kombinieren/
In NRW übrigens auch schon realisiert.
„Zur Zeit kann man einen Acker entweder zur Pflanzenproduktion nutzen, oder als Solarfläche, beides zusammen nicht. “
Ist die derzeit (noch) aktuelle Aussage vom Finanzamt, die Baubehörde ist da nur der verlängerte Arm.
Das Umdenken wurde jetzt jedoch sowohl von den Finanzämtern als auch aus Berlin „angeordnet“ – somit ist da Licht am Ende des Tunnels ….
Ich finde die Idee Super. Endlich Quadratkilometer die eh versiegelt sind vernünftig nutzen. Man brauch nicht so viel Leistung für die Klimaanlage, Blow ups sind ein Thema von gestern. Der Straßenbelag hält viel länger weil der Asphalt nicht mehr so heiß wird. Aqua Planing gibt es nicht mehr. Der Einsatz von Streusalz kann deutlich verringert werden. Nur so ein paar Quadratmeter als Pilotanlage – ein Witz. Zumindest mal 500 m überdachen als Pilotprojekt.