Beelink GTi12 Ultra mit Intel Core i9-12900H mit Dockingstation ausprobiert – Ein kleines Kraftpaket
Mini-PCs haben in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Waren früher nur klobige Tower-PCs oder bestenfalls All-in-One-Systeme der Standard, so hat spätestens Apples Mac mini gezeigt, dass auch kleinere Kisten ordentlich Power liefern können. Doch nicht nur Apple mischt in diesem Segment mit – auch im Windows-Bereich gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Herstellern, die kompakte Kraftpakete anbieten. Einer davon ist Beelink, dessen GTi12 Ultra ich mir nun für eine Weile genauer anschauen konnte. Das Besondere: Für diesen und für den noch besseren GTi14 Ultra ist eine separate Dockingstation erhältlich, mit der ihr den kleinen Rechner mit einer Desktop-GPU aufrüsten könnt. In meinem Fall fiel die Wahl auf eine ASUS DUAL RTX 4070 OC 12G. Aber bleiben wir vorerst bei dem Rechner als solchem, denn der kann auch eigenständig betrieben werden.
Der GTi12 Ultra kommt mit einem Intel Core i9-12900H als Prozessor, 1 Terrabyte Speicherplatz und 32 GB DDR5-RAM. Als GPU steht die integrierte Intel Iris Xe zur Verfügung.
Design und Verarbeitung
In Sachen Design macht Beelink keine wilden Experimente. Der GTi12 Ultra präsentiert sich in einem äußerst kompakten Formfaktor mit Abmessungen von nur 158 x 158 x 56 mm. Das Gehäuse besteht aus hochwertig verarbeitetem Metall und macht einen robusten Eindruck. Die schlichte silberne Optik lässt den Mini-PC wenig auffallen. Der Powerbutton ist mit einem Fingerabdrucksensor ausgestattet, der auch mit Windows Hello kompatibel ist. Am Boden des Gerätes ist unter einer Gummiabdeckung der Anschluss für die Dockingstation versteckt.
Im Lieferumfang findet man neben dem PC selbst ein Netzteil, ein HDMI-Kabel und das Netzkabel. Eine VESA-Halterung gibt es bei diesem Modell (leider) nicht. Andere Modelle konnte man damit direkt an den Rücken eines Monitors befestigen und damit mehr Platz auf dem Schreibtisch schaffen.
Anschlüsse und Konnektivität
Der GTi12 Ultra trumpft mit einer Vielzahl von Anschlüssen auf. An der Vorderseite finden wir einen Powerbutton, einen USB-C und einen USB-A Port sowie einen Kopfhöreranschluss nebst einem SD-Kartenleser. Die Rückseite bietet einen neben einem Thunderbolt-4-Anschluss einen HDMI-Port, einen DisplayPort, vier weitere USB-A-Ports und sogar zwei 2,5 Gigabit Ethernet-Anschlüsse. Insgesamt ist die Ausstattung also üppig.
Für die kabellose Verbindung sorgen Wi-Fi 6 (AX200) und Bluetooth 5.2. Die verbaute NVMe SSD unterstützt PCIe 4.0, was für flotte Ladezeiten sorgt.
Leistung und Benchmarks
Auf dem Mini-PC ist Windows 11 Pro vorinstalliert und bereits aktiviert. Nach der Einrichtung wird schnell klar: Dieser kleine Zwerg hat es faustdick hinter den Ohren. Der Intel Core i9-12900H ist sicher nicht der Neueste, aber eigentlich für leistungsstarke Laptops konzipiert, verleiht dem GTi12 Ultra aber ordentlich Dampf. Im Alltag flutscht alles, sei es Office-Arbeit, Multitasking oder sogar anspruchsvollere Aufgaben wie Videobearbeitung.
Auch beim Gaming schlägt sich der Mini-PC wacker, wenn auch mit Einschränkungen. Die integrierte Intel Iris Xe Grafik ist zwar kein Ersatz für eine dedizierte Grafikkarte, reicht aber für ältere Titel (Rocket League, Fortnite etc.) oder weniger anspruchsvolle Spiele in mittleren Einstellungen aus. Für aktuelle AAA-Titel (siehe Screenshot Black Myth) sollte man die Erwartungen allerdings nicht zu hoch schrauben.
Hier ein paar Benchmark-Ergebnisse:
3DMark Steel Nomad Light (Graphics Score): 1318
GeekBench Single Core: 2140
GeekBench Multi Core: 10885
GeekBench OpenCL Score: 16070
Sehr gut ist, wie gut Beelink die Kühlung im Griff hat. Beim normalen Arbeiten, Surfen oder Medienkonsum ist der GTi12 Ultra kaum wahrnehmbar. Selbst unter Last wird er zwar hörbar, bleibt aber auf einem angenehmen Niveau. Das ist besonders lobenswert, wenn man bedenkt, wie viel Leistung hier auf engem Raum untergebracht ist. Ein weiterer Pluspunkt des GTi12 Ultra ist seine Aufrüstbarkeit. RAM und SSD lassen sich relativ einfach tauschen oder erweitern. Das macht den Mini-PC zukunftssicher und erlaubt es, ihn an wachsende Anforderungen anzupassen. Womit wir auch direkt bei der Dockingstation wären.
Die Dockingstation benötigt einen separaten Stromanschluss (max. 600W), denn die Desktop-Grafikkarte will natürlich auch mit ordentlich Saft versorgt werden. Das kann bei einer hochwertigen Grafikkarte wie einer RTX 4090, die hier auch unterstützt wird, natürlich mal ordentlich viel werden. Doch die Station bringt nicht nur einen PCIe X16 Slot mit und die dazugehörigen zwei 8-Pin-Anschlüsse. Es gibt noch zwei USB-Anschlüsse und zwei Antennen für die Wi-Fi-Karte, die sich einbauen lässt. Schraubt man die Station auf, kann man standardmäßig eine PCIe-4 SSD einbauen. Die Wi-Fi-Karte kann man einbauen, opfert dann aber den SSD-Slot.
Der Einbau ist relativ schnell erklärt. Ihr zieht den Gummi-Schutz am Boden des GTi 12 Ultra ab und schiebt diesen dann auf den dazugehörigen Slot. Eine kleine Metallplatte inklusive Schrauben schützt dann davor, dass der Mini-PC herausrutschen kann. Nun wird noch die Grafikkarte eingesteckt, verkabelt und dann mit einer Metallhalterung fixiert. Denn sonst könnte die Karte relativ einfach wegbrechen. Das war es dann auch schon und ihr könnt loslegen. Was mir im Betrieb aufgefallen ist: Ihr müsst erst die Dockingstation anschalten und dann den Mini-PC, sonst erkennt der GTi 12 Ultra die Karte und Dockingstation nicht. Das ist meiner Meinung nach etwas umständlich. Der Mini-PC sollte angehen, wenn ich die Dockingstation anschalte. Hier gibt es aber wiederum keinen Fingerabdrucksensor. Das ist aus meiner Sicht ein Kritikpunkt.
Großer Vorteil des Setups ist die offene Kühlung, die auch gleichzeitig ein Nachteil ist. Die Karte bekommt zwar immer Frischluft, ist aber auch allem Staub, eventuell vorhandenen Katzen etc. ausgeliefert. Obendrein sollte man dann eben mit Gegenständen aufpassen, die in die Lüfter gelangen könnten. Der Schutz der Karte ist eben wenig gegeben.
Mit der 4070 wird aus dem kleinen Kasten ein fast vollwertiger Desktopersatz. EA FC25 lässt sich in den höchsten Einstellungen bei 1080p komplett flüssig mit fixierten 120 FPS spielen. Den Black Myth Wukong Benchmark habe ich auch mal laufen lassen und komme da ebenfalls auf sehr ansehnliche Ergebnisse (siehe Screenshot). Gerade Titel, die DLSS 3 unterstützen, sind dann ohnehin Spiele, die sehr gut laufen.
Fazit
Der Beelink GTi12 Ultra ist zweifellos ein gutes Stück Technik, vor allem wenn man ihn mit der Dockingstation und einer Grafikkarte kombiniert. Er packt die Leistung eines potenten Laptops in ein winziges Gehäuse und macht dabei eine ausgezeichnete Figur. Die Verarbeitung ist top, die Anschlussvielfalt üppig und die Performance für die meisten Anwendungsszenarien mehr als ausreichend.
Mit einem Preis von rund 750 Euro (je nach Konfiguration) ist der GTi12 Ultra sicherlich kein Schnäppchen. Allerdings muss man bedenken, dass man hier ein komplett einsatzbereites System bekommt, das im Hinblick auf Leistung und Kompaktheit seinesgleichen sucht.
Wer mit dem Gedanken spielt, sich einen leistungsstarken Desktop-Ersatz, eine kompakte Workstation oder einen potenten HTPC zuzulegen, sollte den Beelink GTi12 Ultra definitiv auf dem Schirm haben. Er bietet eine gelungene Mischung aus Kompaktheit, Leistung und Flexibilität. Rechnet man die Dockingstation für rund 150 Euro und eine RTX 4070 für knapp 500 Euro hinzu, dann liegt man oberhalb dessen, was man sich ohnehin als Desktop-PC mit gleichwertigen / besseren Komponenten bauen kann. Wer Stück für Stück aufrüsten will und eine kompakte Lösung sucht, ist hiermit aber sicher gut aufgehoben.
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Wo ist den der Vorteil gegenüber einer eGPU Lösung?
eGPU Gehäuse sind meistens wesentlich teurer als dieses Dock.
Ansich ja echt interessant, aber in der Ausführung eine absolute Fehlkonstruktion. Wenn man eine dicke Grafikkarte verwendet, kann die kaum noch „atmen“ weil die Lüfter dann so dicht am Gehäuse des PCs kleben. Daruberhinaus finde ich es nicht so sinnvoll, dass man zum einschalten, neben den Lüfter greifen muss. Einmal nicht ausgepasst und irgendwas verhedert sich im Lüfter.
Na, man sollte mit seinen Sachen auch pfleglich umgehen 🙂
Ich versteh den Sinn nicht.
Wenn ich eine dedizierte GPU brauche und trotzdem (möglichst) kompakt bleiben möchte, dann greife ich zum ITX-Formfaktor. Ist doch Unsinn, bzw. auch optisch schrecklich, eine Grafikkarte in dieser Form an einen Mini-PC dran zu wursteln.