Balkonkraftwerke: VDE für einfachere Regeln – u.a Duldung Schuko-Stecker
Seit dem 1. Januar 2023 fällt beim Kauf einer Photovoltaikanlage für ein Wohngebäude keine Umsatzsteuer mehr an. Auch Balkonkraftwerke oder sogenannte Mini-PV-Anlagen werden mit 0 Prozent anstatt von vormals 19 Prozent Umsatzsteuer (umgangssprachlich: Mehrwertsteuer) ausgewiesen. Damit klingt eine Anschaffung eines Balkonkraftwerks niederschwelliger denn je. Stark vereinfacht: Stecker rein und los geht es, so wie es sein soll.
Ganz so einfach ist es leider dann (praktisch) bislang doch nicht. Die Anlagen dürfen in Deutschland nicht mehr als 600 Watt Leistung haben. Theoretisch könnte man nun den AC-Ausgang des Wechselrichters nutzen und einen Schuko-Stecker zum Einspeisen nutzen. Das entspricht aber nicht der Norm, denn eigentlich müsste man erst eine Einspeisedose von Wieland von einem Elektriker installieren lassen. Daran halten sich aber nicht wirklich viele, denn dadurch entfällt ein Großteil der simplen Inbetriebnahme eines solchen Balkonkraftwerks und das soll sich künftig auch ändern. Der Chef der Bundesnetzagentur spricht sich per Twitter inzwischen für weniger Bürokratie aus und unterstützt den einfachen Schuko-Stecker, insofern ein zertifizierter Wechselrichter vorhanden ist.
Der VDE spricht sich auch die für einfachere Regeln für Balkonkraftwerke sowie Mini-Energieerzeugungsanlagen, mit denen Verbraucher eine gewisse Menge an Strom selbst erzeugen können und ihren Beitrag zur Energiewende leisten, aus. Netter Nebeneffekt: Die Stromkosten werden ebenfalls reduziert. Hierzu hat man ein Positionspapier ausgearbeitet, welches fünf Punkte umfasst.
So möchte man die Bagatellgrenze bis zu 800 Watt einführen, was einer europäischen Vereinheitlichung dient. Somit wären, wie auch in Österreich, Anlagen erst ab 800 Watt „netzrelevant“ aus Sicht der Netzbetreiber. Auch die entsprechende Norm für steckerfertige Gesamtsysteme soll dahingehend angepasst werden.
Der VDE fordert weiter, dass auch der Zählertyp im Rahmen der Bagatellgrenze keine Rolle mehr spielen soll. So sollen auch Zähler erlaubt sein, die rückwärtslaufen dürfen. Man müsste also nicht auf den Wechsel auf ein Smart Meter warten. Bürokratische Hürden sollen ebenfalls auf ein Minimum reduziert werden. Es soll nur noch nötig sein, die Anlage bei der Bundesnetzagentur an- bzw. abzumelden sowie Änderungen der Anlage zu melden.
Auf dem Positionspapier findet sich auch die Duldung des Schuko-Steckers, welche man zuvor vehement ablehnte. Eine Installation durch Fachhandwerk sei grundsätzlich bevorzugt, der VDE spricht sich allerdings für eine Duldung von Systemen mit einer Gesamtleistungsgrenze von besagten 800 Watt per Schuko-Stecker zur Einspeisung aus. Da viele Nutzer ihre Anlagen selbst in Betrieb nehmen, fordert man aber weiter, dass mögliche Risiken (bei Montage und Inbetriebnahme) transparent aufgezeigt werden. Hersteller sollen zur Gewährleistung der elektrischen Sicherheit der Anlage verpflichtet werden. Die VDE empfiehlt zudem die Prüfung durch unabhängige Prüfinstitute.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
Sehr schön, es geht voran.
Zähler ohne Rücklaufsperre zulassen zu wollen überrascht mich allerdings. Zum Einen sind die VNB bisher zur Erfassung des eingespeisten Stroms verpflichtet, zum Anderen hat man einen ziemlichen Vorteil, wenn man seinen Überschuss kostenfrei im Netz „speichern“ kann.
Ich denke am Ende steht dann eine „Kompromisslösung“ bei der zumindest Schuko zugelassen wird. Einen Zertifizierten Wechselrichter braucht man sowieso. An die Anhebung der Bagatellgrenze auf 800W glaube ich persönlich auch nicht. Selbst bei 600W sind die deutschen Standardinstallationen teilweise schon über die Norm belastet.
Nein auch bei 800 Watt ist die Norminstallation nicht überlastet, zumindest nicht in Bezug auf den Leitungsquerschnitt. Problematisch ist da eher die Absicherung des Stromkreises.
Ich meine natürlich unter Berücksichtigung der üblichen Absicherung. Diese reizt die vorhandene Installation in Bezug auf den Querschnitt häufig bereits aus.
Ein erforderlicher Tausch der Sicherung macht die Installation dann häufig schon nicht mehr für Laien durchführbar.
Welche Sicherung soll das denn sein die bei 600Watt Einspeisung nicht mehr ausreichen könnte? Der Leitungsschutzschalter? Die Hauptsicherung?
Leitungsschutzschalter sichert nur den vom Stromnetz reinkommenden Strom ab. Wenn du dahinter selbst Strom in dein Hausnetz einspeist, kann da Problematisch sein, weil sich die Einspeisung und die aktuelle Last addieren und Leitungsschutzschalter aber nicht auslöst.
https://www.youtube.com/watch?v=Ewr2VtgGCMI
Was der gute Mann in dem Youtube-Video viel zu spät nennt, ist die Tatsache, dass es elektrische Verbraucher braucht, um überhaupt einen Strom im Stromkreis fließen zu lassen.
>>An die Anhebung der Bagatellgrenze auf 800W glaube ich persönlich auch nicht. Selbst bei 600W sind die deutschen Standardinstallationen teilweise schon über die Norm belastet.
Könntest du diese Aussage mal näher erläutern? Es entsteht der Eindruck, dass die Hausinstallation in DE regelmäßig an die Belastungsgrenze stößt. Es wird immer so getan, als gäbe es einen Unterschied zwischen Leistungsentnahme und Leistungseinspeisung. Reden wir doch mal über die Ströme, mit denen die Leitungen bei der Energieeinspeisung durch ein 600 oder 800 W-Balkonkraftwerk belastet werden. Bei der „deutschen Standardinstallation“ werden meist Leitungsquerschnitte von 1,5 mm² verwendet. Es gibt Experten, die empfehlen für die Einspeiseleitung einen Querschnitt von 4 mm² zu verwenden und diese mit einem Leitungsschutzschalter abzusichern, der bei max. 13A auslöst. Leitungsadern mit einem Querschnitt von 4 mm² an eine handelsübliche, genormte Schuko-Steckdose anzuschließen, dürfte schon eine ziemliche Herausforderung sein.
Insgesamt ist der Vorstoß des VDE natürlich zu begrüßen. Insbesondere die Vereinfachung der Bürokratie und die Aussagen zum Zähler. Die Begründung, dass die VNB zur Erfassung des eingespeisten Stroms verpflichtet sind, mag zwar richtig sein. Sie stellt m.E. ein bei der Energieeinspeisung durch Balkonkraftwerke zu eliminierendes Hemmnis dar. Die Verluste im Netz, mit denen die VNB zu kämpfen haben, sind vermutlich wesentlich höher als das, was durch Balkonkraftwerke im Jahresmittel eingespeist wird. Das umgangssprachlich als „Stromzähler“ bezeichnete Messgerät ermittelt die gelieferte elektrische Arbeit, was leicht an der Maßeinheit kWh zu erkennen ist.
Letztendlich stellt sich die Frage: Wollen wir die Energiewende oder wollen wir sie mit fadenscheinigen Argumenten, überbordender Bürokratie und unsinnigen Vorschriften verhindern?
Für eine 1,5mm2 Kupfer-Installation sind 16A Absicherung zugelassen und häufig auch installiert. Kommen dort jetzt bei Einspeisung in einen Steckdosenkreis noch bis zu 3,5A dazu, kann es in einzelnen Leitungsabschnitten und Steckdosen zu einer höheren Belastung als technisch zugelassen (16A) kommen. Es fließt unter Umständen Strom über die Sicherung zzgl. dem Strom aus der Photovoltaikanlage. Das kann mehr ergeben, als für die Leitungen und Steckdosen zulässig.
Mit größerem Querschnitt oder geringerer Absicherung lässt sich das zum größten Teil ausschließen. Das erfordert aber wieder eine Prüfung und ggfs. Eingriffe in den Sicherungskasten.
Ich begrüße es sehr wenn das ganze weitgehend vereinfacht wird. Die Festlegung der 600W Grenze ist in D allerdings schon technisch begründet. Ob nun 600 oder 800W zugelassen werden ist mir persönlich relativ egal. Wichtiger finde ich, die Hürden für eine sicherere Installation möglichst weit zu verringern.
>>Kommen dort jetzt bei Einspeisung in einen Steckdosenkreis noch bis zu 3,5A dazu, kann es in einzelnen Leitungsabschnitten und Steckdosen zu einer höheren Belastung als technisch zugelassen (16A) kommen.
Dies würde ja zu einem auslösen des Leitungsschutzschalters führen. Es handelt sich immer noch um einen Stromkreis. Wenn in diesem ein höherer Strom als abgesichert fließt, dann muss die Sicherung, unabhängig davon, ob der höhere Strom aufgrund der Einspeisung durch ein Balkonkraftwerk oder einen großen Verbraucher fließt, auslösen. So ganz kann ich die Aussage der Überlastung einzelner Leitungsabschnitte nicht nachvollziehen. Vielleicht habe ich ja in der Berufsschule an der Stelle nicht aufgepasst?
Nein eben nicht.
Die Sicherung löst nur aus, wenn bei ihr mehr als 16A fließen. Da die anderen 3,5A vom BKW kommen, weiß die Sicherung nicht davon.
Das ganze dürfte aber in der Praxis nie auftreten. Für das zustandekommen der Situation braucht es nämlich ein BKW was gerade volle Leistung liefert und einen Verbraucher im gleichen Stromkreis der über 16A an Strom verbraucht.
Wenn in einem Stromkreis ein Strom von 16A gebraucht wird und in diesen Stromkreis auch 3A von der PV ankommen, dann werden in Summe über die Sicherung nur 13A fliessen, da diese Ströme nicht addiert werden. Die 3A der PV fliessen nur dann komplett über die Sicherung ab wenn im Stromkreis kein Verbrauch stattfindet. Speist die PV sogar 16A ein, bei 16A Verbrauch, dann sind an der Sicherung genau 0A. Da löst also überhaupt nix wegen einer Balkon PV aus.
Uffbasse! Es geht hier um ein Wechselstromnetz. In einem Gleichstromnetz gelten die Kirchhoff’schen Regeln.
Werden 3,5A oder 600W über ein BKW eingespeist und ein Verbraucher zieht einen Strom von 16A, dann wird aufgrund der Einspeisung über das BKW aus dem VN nur ein Strom von 12,5A entnommen. Daraus resultiert die Ersparnis. Trotzdem fließt im abgesicherten Stromkreis ein Strom von 16A. Nehmt euch bitte mal ein Stück Papier und malt den Stromkreis mit dem BKW, den Verbrauchern und der Sicherung auf. Dann wird es vielleicht deutlich.
Wenn sich im Stromkreis, in das ein BKW einspeist, kein elektrischer Verbraucher befindet, dann ist quasi das VN der Verbraucher und es kommt zur Rückeinspeisung ins VN. In diesem Fall würde in diesem Stromkreis ca. der vom BKW gelieferte Strom fließen. Man sollte selbstverständlich beachten, dass erzeugte Energie niemals vernichtet wird. Sie wird schlicht und einfach umgewandelt. Der häufigste Umwandlungsprozess bei elektrischer Energie ist die Umwandlung in Wärme. Das ist auch der Grund für die Absicherung elektrischer Stromkreise und Leitungen. Der Leitungsschutzschalter reagiert auf die Erwärmung durch den elektrischen Strom und misst nicht direkt die fließende Stromstärke.
>>Da die anderen 3,5A vom BKW kommen, weiß die Sicherung nicht davon.
Die Sicherung weiß sehr wohl, wie hoch der Strom ist, der im Stromkreis fließt. Deshalb heißt es ja Stromkreis. Mit deinem Praxisbeispiel hast du deine eigene Aussage revidiert. Liefert das BKW einen Strom von 3,5A und ein Verbraucher zieht einen Strom von 16A, dann fließt im Stromkreis ein Gesamtstrom von 19,5A und da sollte die Sicherung garantiert auslösen. Die Ströme heben sich ja nicht gegenseitig auf. Nur weil es sich bei den 3,5A um vom BKW eingespeisten und bei den 16A um den Strom für den Verbraucher handelt. Elektrotechnische Laien könnten allerdings so denken.
Problematisch wird’s, wenn BKW und Verbraucher über Mehrfachsteckdosen zusammen angeschlossen werden. Da fackelt dann evtl. die Mehrfachsteckdose ab, bevor die Sicherung auslöst.
Sorry, im Eifer des Gefechts war meine Aussage, dass bei der Einspeisung durch ein BKW von 3,5 A und einem Verbrauch von 16A im Stromkreis ein Strom von 19,5A fließt völliger Blödsinn. Die 3,5A vom BKW werden selbstverständlich an den Verbraucher geliefert und der Rest wird aus dem Stromnetz entnommen. Es bleibt also in der Summe bei den 16A. Strom nimmt immer den Weg des geringsten Widerstands.
Der begrenzende Faktor ist nicht die Sicherung von 16A, sondern die schuko die nur für 10A zugelassen sind.
Was willst du uns damit erklären?
600 W BKW – Stromstärke ca. 2,6 A
800 W BKW – Stromstärke ca. 3,5 A
2000 W Verbraucher z.B. Heizlüfter, Fön – Stromstärke ca. 8,7 W
Immer ausgehend von einer Netzspannung von 230V und einem cos(φ) von 1.
In keinem Fall wird die Begrenzung der Schukosteckdose, von 10 A, erreicht. Dafür bräuchte es einen Verbraucher mit einem (Wirk)Leistungsbedarf von ca. 2,3 kW oder eben eine gleich hohe Einspeiseleistung.
Ich denke Bob meint hier nicht die als Einspeisung genutzte Schuko-Steckdose, sondern eine an einer Stichleitung, die einen Verbraucher versorgt.
Zugegeben, gibt es wenig Geräte mit Schukostecker, die im Regelbetrieb mehr als 2300 W benötigen. Mit einer Mehrfachsteckdose und mehreren Verbrauchern klappt das schon. Ein Gerätedefekt kann die Stromaufnahme auch erhöhen (z.B. zusammengerutschte Heizwendeln in Toaster oder Heizlüfter).
Btw Stromstärke ca. 8,7 W?
Sollte 8,7 A heißen. War ein Test, ob die Leserschaft hier auch aufpasst. 😉
Unfug. Die 600 Watt werden ja hinter dem Leitungsschutzschalter eingespeist. Wenn im gleichen Stromkreis ein Verbraucher nun zum Beispiel 19,5 Ampere zieht, fließen davon nur 16 Ampere über den Leitungsschutzschalter, die restlichen 3,5 Ampere kommen vom Balkonkraftwerk. Das bedeutet, dass im Leitungsabschnitt, über den 19,5 Ampere fließen (wo also beide Stromquellen zusammenkommen), die zulässige Leistung überschritten wird.
Das ist jetzt natürlich vereinfacht dargestellt, weil ja auch ein Leitungsschutzschalter nicht sofort bei Überschreitung der 16 Ampere auslöst. Aber der Fakt, dass Teile der vorhandenen Leitung nun zusätzliche 3,5 Ampere, die nicht abgesichert sind, verkraften muss, ist nicht von der Hand zu weisen.
Welche Lösung gäbe es? Na wenn im gleichen Stromkreis kein Verbraucher angeschlossen ist, das Balkonkraftwerk also eine exklisive Leitung hat, könnte das nicht passieren. Das ist aber in vorhandenen Anlagen meist nicht gegeben. Die Steckdosen sind oft nicht einzeln abgesichert. Daher zum Schutz die Begrenzung auf 600 Watt, da man annimmt, dass diese zusätzliche Belastung der Leitung gerade noch tollerierbar ist.
>>Unfug. Die 600 Watt werden ja hinter dem Leitungsschutzschalter eingespeist.
Bis jetzt dachte ich, in einem Stromkreis ist es egal an welcher Stelle eingespeist wird. Deshalb heißt es ja StromKREIS. Der muss üblicherweise geschlossen sein, damit überhaupt Strom fließen kann. Außerdem braucht es auch einen Verbraucher. Irgendwo treffen sich der L1 und der N vom öffentlichen Netz und vom BKW. Dann ist der Kreis geschlossen und wird vom LS-Schalter abgesichert.
Sie verrennen sich völlig.
Sachlich kann man es als eine Parallelschaltung bzw. parallele Einspeisung sehen:
Max 16A kommen über das Stromnetz, z.B. 3,5A kommen über das BKW.
Stromkreis 1 ist das Netz, Stromkreis 2 ist das BKW, aber _beide_ nutzen die gleichen Kabel(/Dosen/…). Diese Kabel können dadurch überlastet werden, da die Ströme sich dort addieren.
>>Diese Kabel können dadurch überlastet werden, da die Ströme sich dort addieren.
Wenn es tatsächlich so wäre, dass sich die Ströme addieren, dann könnte es niemals zu einer Einsparung durch die Einspeisung von Strom vom BKW kommen. Auf der einen Seite pumpt das öffentliche Netz sein Leistungsmaximum ein und auf der anderen Seite tut dies das BKW. Um Strom fließen zu lassen, bedarf es eines Verbrauchers. Zutreffend ist, dass von den beiden Spannungsquellen die gleichen Leitungen genutzt werden. Somit wird auch der gleiche Leitungsschutzschalter genutzt. Fließt im Stromkreis ein Strom, und der ist ja an jeder Stelle im Stromkreis gleich hoch, ist es dem LS-Schalter egal woher der Strom kommt. Er löst aus, sobald der Strom zu groß wird. Nochmal die Empfehlung. Stück Papier nehmen und den Stromkreis mit seinen Spannungsquellen, Verbrauchern und der Sicherung aufzeichnen. Wichtig! Beide Spannungsquellen liefern eine Wechselspannung in gleicher Höhe und damit kommt kein Potenzialunterschied zustande. Im unbelasteten Stromkreis fließt normalerweise kein Strom. Es liegt lediglich eine Spannung an. Die Rückeinspeisung ins öffentliche Netz funktioniert nur, weil es in diesem Netz Verbraucher gibt, durch die es zum Stromfluss kommt. Der Strom vom BKW nutzt genau diese Lücke.
Sie verrennen sich völlig, da hilft auch kein Roman.
Und natürlich reden wir von einem Verbraucher, wenn es darum geht, dass mehr als 16A durch die Leitungen fliessen.
Empfehlung: Stück Papier nehmen und den Stromkreis mit seinen Spannungsquellen, Verbrauchern und der Sicherung – und der BKW-Einspeisung(!) – aufzeichnen. Dann sehen Sie vielleicht endlich, dass eine 16A-Sicherung nur der Strom interessiert, der über sie fliesst – _nicht_ Strom, der _hinter_ der Sicherung eingespeist wird.
NEIN! Du und einige andere hier verstehen es offensichtlich vom Prinzip her nicht!
Man stelle sich einen Standard B16A Leitungsschutzschalter (Sicherungsautomat) vor. An diesen Automaten ist eine Steckdose angeschlossen, an dieser ist wiederum ein BKW angeschlossen, Die Sonne scheint, das BKW speist 600W, also 2,6A ein.
Z. B. 10m nach(!) dieser Steckdose ist eine zweite Steckdose installiert, an dieser Steckdose ist ein Verbraucher angeschlossen, der eine Stromaufnahme von 18A hat.
Der B16A Automat wird NICHT auslösen und „NUR“ das in diesem Beispiel 10m lange Kabel zwischen Steckdose 1 (Einspeisung BKW) und Steckdose 2 (18A Verbraucher) wird (theoretisch) überlastet. Ich habe doch zwei Stromquellen, eine VOR dem Automaten, eine HINTER dem Automaten. Würde ich in diesem Beispiel den Automaten an selber Stelle in den Neutralleiter dieses Stromkreises einbauen so würde dieser die 18A registrieren und auslösen.
@Dreffi:
Heißt dies das im Europäischen Ausland demnächst die Häuser in Flammen aufgehen und Deutschland sicher ist mit seinen 600W?
Da hier alles mit einem extra Schuss Sicherheit gebaut wird, sehe ich keine Gefahr. Hinzu kommt das man erstmal 16A im Stromkreis zusammen bekommen muss und zu der Zeit die Anlage optimal ausgerichtet ist und die Sonne entsprechend stark scheint.
Genau das!
Im europäischen Ausland sind teilweise 800 bis 1200 Watt schon lange üblich und dort müssten ja laut einigen Kommentatoren hier die Häuser reihenweise abfackeln.
Im europäischen Ausland, z.B. Österreich, sind häufig 2,5mm2 üblich. Das lässt ausreichen Reserve für 800W Einspeisung.
Im großen und ganzen stimme ich dem geschriebenen zu. Welche anders gearteten Leitungen und Sicherungen sowie Steckdosen nutzen denn unsere österreichischen Nachbarn für ihre 800 Watt ???
> So sollen auch Zähler erlaubt sein, die rückwärtslaufen dürfen.
Dann kann man aber den erzeugten Strom sehr teuer an den Netzbetreiber verkaufen!
und genau deshalb wird das auch nicht kommen.
Wette 50 Cent dagegen. Wird so kommen. Die VDE macht europaweit Vorgaben welche übernommen werden. Wenn die schon den Vorstoß machen, dann kann man sich recht sicher sein das es kommen wird. Zudem hat nur ein Bruchteil noch Ferrariszähler die rückwärts laufen. Das wird nen kleiner Prozentsatz sein welcher nicht ins Gewicht fällt. In meinem Bekanntenkreis sind alle schon auf digitale Erfassung umgestellt.
ja es sind wenige, die noch Ferris ohne Rücklaufsperre haben.
Die neueren Ferris, seit mehr als 10 Jahren , haben bereits Rücklauf Sperre.
Und seit 9 Jahren wird hier überall auch schon Digitale Zähler verbaut.
Irrtum, es sind sehr wohl noch viele Ferraris Zähler ohne Rücklaufsperre installiert. Je nach Netzbetreiber werden seit ca. 5-10 Jahren digitale Zähler verbaut, das ist schon richtig, allerdings vornehmlich bei Neubauten und bei Leuten die PV-Anlage nachrüsten (und auch anmelden) oder aus anderen Gründen (Sanierung, o.ä.) auf den Netzbetreiber zugehen (müssen). Im „normalen“ Bestand, also alles was vor 5-10 Jahren gebaut wurde sind bis auf relativ wenige Ausnahmen noch alte Ferraris Zähler, meistens eben ohne Rücklaufsperre verbaut. Der turnusmäßige Zählertausch durch den Netzbetreiber wird oft einfach nicht oder nur sehr schleppend durchgeführt.
Werden nicht seit Jahren sowieso nach und nach alle alten Zähler ausgetauscht?
Ich meine gelesen zu haben, dass bei vielen 600Watt BKW die eingespeisten kWh sich im niedrigen zweistelligen Bereich bewegt.
Der Punkt dürfte mit der geplanten SmartMeter Offensive erledigt sein mit Echtzeit Datenerfassungen.
> So sollen auch Zähler erlaubt sein, die rückwärtslaufen dürfen.
Ich habe das so verstanden das es erlaubt ist das BKW problemlos sofort anzuschließen und es dann dem Netzbetreiber mitzuteilen.
Sicher wird daraufhin der Zähler gewechselt werden. Vorher war es aber so das erst nach der Genehmigung das BKW angeschlossen werden dürfte.
Das ist die einzige Änderung .
Das hört sich so an, als wäre der VDE nun der gute Vorreiter. Dabei haben die ewig gebremst und es war deren bescheidene Idee diesen Wielandstecker einzuführen und kein Schuko zu erlauben 😀
DAS wollte ich auch gerade schreiben. Gerade die größten Bremser und Mahner machen hier gerade eine 180° Wende. Einerseits ist das natürlich zu begrüßen, andererseits fragt man sich dann: warum nicht gleich so?
Vielleicht haben die Angst das ihnen das um die Ohren fliegt. Ein Wielandstecker ist keine Steckernorm, wie Schuko sondern ein Stecker von einem Hersteller. Stecker anderer Hersteller mit den gleichen Eigenschaften dürfen nicht verwendet werden. Klingt für mich wie ein Geschenk für die Firma Wieland.
Hinzu kommt das dieser nicht wirklich sicher ist, da einige Stecker der Solarmodule an die Wielandbüchse passen. Und die sollte man nicht direkt an 230V anschließen
>>Stecker anderer Hersteller mit den gleichen Eigenschaften dürfen nicht verwendet werden.
@Bart
Kannst du diese Aussage belegen?
Selbstverständlich gibt es eine Norm für die umgangssprachlich als „Wieland-Stecker“ bezeichneten Steckverbindungen, die derzeit als Einspeisestecker für Balkonkraftwerke verwendet werden müssen. Diese Steckverbindungen sind von den zwei Normen (DIN VDE V 0100-551-1 und DIN VDE V 0628‐1) für die Errichtung von elektrischen Anlagen bis einschließlich 1000 V Wechselspannung der Deutschen Elektrotechnischen Kommission (DKE) empfohlen.
Die haben es wohl in der Zwischenzeit etwas aufgeweicht. Vor einiger Zeit wurde explizit die Wielandstecker genannt. Ansonsten sagen die auch nicht Busch-Jäger-Haushaltssteckdose sondern Schuko-Stecker. 😉
Ja danke! Erst eine 600 Watt Anlage gekauft und dann ist bald 800 Watt möglich. Typisch Politik.
Dann stelle den alten bei Ebay rein, und hol dir nen 800 Watt.
Manche WRs sind auch nur auf 600 Watt begrenzt. Da brauchst dann nur auf 800 W umtstellen.
Warum machst du wegen eines Unterschieds von 200W so einen Aufriss? Die 600 oder 800 Watt bringt ein Balkonkraftwerk doch sowieso nur unter optimalen Bedingungen. Diese dürften in DE nur an wenigen Tagen im Jahr erreicht werden. Außerdem muss das Balkonkraftwerk entsprechend aufgebaut sein.
Das kommt auf die Auslegung und Ausrichtung der Module an. Wenn ich einen normalen 600er WR habe und den mit aktuellen 2x415er Modulen betreibe sind das 830 Watt Peak (Wp). Da kommen recht häufig die abgewürgten 600W im Sommer, vor allem wenn man Südausrichtung ohne Verschattung hat. Macht eh Sinn den WR immer mit etwa bis zu 50% über zu belegen. Bringt mehr Ertrag nicht nur bei BKWs bei nicht so tollen Tagen, um den WR immer möglichst effizient auszureizen. Ein 600W WR mit 2x300er Modulen ist z.Bsp. Augenwischerei, die 600W würde man hier kaum sehen.
Eventuell kannst du ein drittes Panel an den Wechselrichter anschließen? Die 600W oder 800W Grenze bezieht sich nur auf den Wechselrichter, nicht auf die mögliche Leistung der Module.
Der Vorteil von mehr Modulen ist ein höherer Ertrag bei wenig Licht.
Hallo,
kann mir das mal jemand erklären, was für ein Schuko-Stecker das ist? Steckt man den dann in den Wechselrichter der Power Station und an der anderen Seite in eine beliebige Steckdose der Wohnung und speist dann somit Strom ein?
Viele Grüße
Oli
Genau so soll es aussehen. Man muss auch kaum Angst haben, dass man über die Stifte des Schuko-Steckers einen Stromschlag bekommt. Zertifizierte Wechselrichter sperren den Energiefluss, wenn der Stecker nicht in der Steckdose steckt. Außerdem sollten Balkonkraftwerke bzw. deren Nutzende durch einen „Fehlerstromschutzschalter“ (RCD) geschützt werden.
Der „Fehlerstromschutzschalter“ (RCCB) sollte aber bereits in der Hausverteilung vorhanden sein, weil Balkone im Freien liegen. Bei Altinstallationen ist eine Nachrüstung generell sinnvoll. Wenn der Einspeisebetrieb als Nutzungsänderung gilt, wäre die Nachrüstung verpflichtend.
Einen RCCB in der Nähe des Wechselrichters zu montieren, wie häufig gefordert, erscheint mir nicht sinnvoll. Der Wechselrichter dürfte erdfrei sein, demnach kann kein Strom über einen unerwünschten Strompfad fließen.
Genauso funktioniert es. Der Wechselrichter prüft ob er über den Schuko-Stecker am Netz hängt und gibt erst dann die Spannungsausgabe auf 230V frei. Im Falle dass kein „Netz“ mehr erkannt hat muss er zügig abschalten um zu verhindern dass über den Schuko (den evtl. gerade jemand aus der Steckdoe gezogen hat) ein Stromschlag/Lichtbogen entsteht. Daher sind diese Balkonkraftwerke auch nicht inselbetriebfähig.
Schuko ist der in Deutschland übliche dicke Runde Stromstecker für die Steckdose.
Dazu braucht man einen einen geeigneten Einspeisewechselrichter. Eine Powerstation kann das idR nicht. Diese baut ein eigenen Inselnetz auf. Der Einspeisewechselrichter synchronisiert sich auf ein bestehendes Netz.
Auch der Wechselrichter einer Powerstation kann sich auf ein bestehendes Netz synchronisieren – oder? Allerdings sind Balkonkraftwerk und Powerstation zwei unterschiedliche Dinge. Vielleicht sollte man mal erklären, wie üblicherweise ein Balkonkraftwerk aufgebaut ist.
Mir ist keine Powerstation bekannt die das kann, bzw. auch noch eine Zulassung dafür hätte.
Balkonkraftwerk heißt üblicherweise Solarpanel und Microwechselrichter.
Powerstations sind in aller Regel Inselsysteme.
Okay, das muss ich mal so stehen lassen.
Aber es wäre doch genial, den vom BKW erzeugten Strom zwischenzuspeichern und dann ins Hausnetz einzuspeisen, wenn man weiß, dass der Stromverbrauch hoch ist, weil man z.B. den Wäschetrockner laufen lässt, den Elektro-Grill anschmeißt, auf dem E-Herd das Essen zubereitet usw.
Wenn du so ein Gerät kennst, nur her damit. Dafür gibt es sicherlich einen Markt. Mir ist aber nichts dergleichen bekannt.
Unterm Strich sind dabei die Verluste in der Regel höher, als wenn man einfach voll einspeist und einen Teil verschenkt mangels Einspeisevergütung.
Das wir die Regelung wie Österreich mit 800 Watt bekommen, ist lange überfällig!
Der Wieland Stecker ist nicht mal das große Problem, gibts für 8 Euro.
Und wer die 3 Farben erkennt und Geräte zum Prüfen hat, bekommt den PE, N, L1 auch noch selbst angeschlossen.
Glaube nicht das man beim Einziehen in ein neue Wohnung, jede Lampen Fassung für Licht schon von Elektriker vorfindet.
Da muss man ja auch selbst ran.
Allerdings darfst du es nicht selbst machen. Wenn durch deine Installation etwas abfackelt, zahlt keine Versicherung. Das ist ja oft dann das Problem. Du darfst hier in Deutschland die Installation selbst machen, aber nichts ohne Elektromeister in Betrieb nehmen – auch nicht die Deckenlampe nach deinem Einzug :).
Durch meine Installation fackelt nix ab!
Und den letzte Elektro Fachkraft hab ich rausgeworfen,
nachdem ich am Lichtschalter Rahmen einen Elektroschlag bekommen habe, weil der Elektriker unsauber gearbeitet hatte, und das L1 Kabel am Rahmen des Schalters eingeklemmt hatte.
>>… weil der Elektriker unsauber gearbeitet hatte, und das L1 Kabel am Rahmen des Schalters eingeklemmt hatte.
Das war bestimmt keine Elektro-Fachkraft. Denn als Solche hätte er gewusst, dass man den Metallrahmen mit dem PE verbinden muss.
Mal davon abgesehen, solltest du dir ein Herz fassen und eine ordentlich ausgebildete Elektro-Fachkraft beauftragen, dir einen RCD zu installieren. Anscheinend bastelst du als elektrotechnischer Laie je gerne an deiner Elektro-Anlage rum. Damit könnest du dich und andere Personen vor den Gefahren des elektrischen Stroms schützen. 😉
Das war leider eine Offizielle Elektro Fachkraft eines Elektro Meister Betrieb, der die komplette Hausinstallation (Neubau) durchgeführt hatte.
Erzähle mir nicht das ich Laie bin!!
Ich habe weitaus mehr Wissen, durch meine Beruflichen Ausbildungen im Bereich Elektronik und Elektrotechnik, wie die ganzen 0815 Elektriker deren Haupt-Tätigkeit und Aufgabe daraus bestehen, Schlitze zu fräßen und Kabeltrommeln durch die Gegend zu schleppen. Aber diese haben ja den Dienst-Stempel & Freifahrtschein.
Lass mich raten. Du hast irgendwann mal eine Umschulung im Bereich Elektronik gemacht und denkst jetzt, du wärst der bessere Elektriker? Sorry, an der Stelle bin ich raus …
besser so!
Vor allem, wenn man hier haltlose Behauptungen und Unwahrheiten über andere verbreitest,
die Du als fremder gar nicht beurteilen kannst!
Der Tragring ist NICHT standardmäßig mit dem PE verbunden, daher ist Floris Angabe korrekt. Der Tragring gilt nicht als berührbares Teil, da er von einer Abdeckung verborgen ist, die sich nur mit Werkzeug lösen lässt.
Bis 2007 musste nicht einmal der Schutzleiter zu Schaltern und Tastern mitgeführt werden.
JUNG hat eine veränderte Steckdose auf den Markt gebracht https://www.elektro.net/33775/spannung-am-metallring-von-steckdoseneinsaetzen/
Flori beschrieb ja, dass er einen Stromschlag über die leitfähige Abdeckung des Lichtschalters bekommen hat. Vom Tragring war nicht die Rede. Aber man sieht, dass es gar nicht so selten vorkommt und wenigstens ein Hersteller von Installationsmaterial reagiert hat. Danke für den Hinweis.
Danke HAJO,
das was Du schreibst ist korrekt!
MR. T. hat wohl selten oder selbst nie einen Schalter selbst montiert.
In meinem Fall war es ein Standard Busch Jäger 2000 Serie. Da gibt es keinen PE!
Kann endlich jemand den Mr. T mit seinem gegoogleten Halbwissen hier endlich abschalten?
>>In meinem Fall war es ein Standard Busch Jäger 2000 Serie.
In dieser Schalterserie gibt es gar keine metallische Abdeckung. Die Rahmen und Abdeckungen bestehen aus DUROPLAST®.
@Mr. T
Wir sprechen nicht von der Äusseren Rahmenabdeckung, sondern vom Schaltereinsatz.
Wieder Outest Du dich hier, durch dein Fehl wissen!
Dann bist du der mit der Umschulung zum Kabelträger.
>>nachdem ich am Lichtschalter Rahmen einen Elektroschlag bekommen habe…
Dieser Aussage nach, musste ich davon ausgehen, dass der Schalter mit einem (Abdeck)Rahmen versehen war. Du solltest eben bei deinen märchenhaften Erzählungen etwas deutlicher werden und dich weniger mit persönlichen Angriffen versuchen zur Wehr zu setzen. Das ist kein guter Diskussionsstil. Übrigens lässt du uns hier völlig im Dunkeln, wo du deine elektrotechnischen Fachkenntnisse her hast. Kann es sein, dass ich mit meiner Vermutung (Umschüler) gar nicht so falsch liege?
Arbeiten an elektrischen Anlagen sollte man (immer) einer Elektro-Fachkraft überlassen! Wird natürlich durch den Fachkräftemangel immer schwieriger. 😉
Also vielleicht kann mich ja mal jemand erleuchten.
Es wird ja immer von Belastung des Heimnetzes gesprochen.
600W oder gar 800W wären grenzwertig.
Gibt es einen Unterschied zwischen Einspeisung und Entnahme?
Ich meine ja nur … auf meinem alten Staubsauger steht 2000W.
Auch wenn er das wahrscheinlich nicht zieht, aber es gibt durchaus Geräte die zumindest kurzfristig viel Strom ziehen. Und wenn der Rest dann auch noch läuft, möchte ich nicht wissen, wie hoch die Entnahme an Spitzen ist.
Das problem sind nichts die 600, 800 oder meinetwegen 2000W, sondern dass diese zusätzlich zum durch die Sicherung begrenzten Strom in die Leitung kommen.
Damit ließen sich am gleichen Sicherungskreis unter Umständen mehr als die zulässigen 16A entnehmen, was zu einer Überlastung der betroffenen Bauteile führen kann.
Schön wie hier der physikalische Begriff des Stromkreises, im Zusammenhang mit der Stromeinspeisung durch ein BKW, verbogen wird. Am Ende nutzt das BKW den gleichen L1 und N wie das VN. Damit schließt sich der Kreis und es ist egal, wo im Kreis die Sicherung gegen Überlast sitzt. Üblicherweise befinden sich bei der Hausinstallation die Sicherungen im Zählerschrank und/oder in einem Sicherungskasten. Dort findet nämlich üblicherweise eine Verringerung des Leitungsquerschnitts statt. Deshalb müssen die Leitungen mit geringerem Querschnitt anders abgesichert werden, als die mit größerem Querschnitt. Vom Hausanschluss zum Zählerschrank meist 25 mm². Vom Zählerschrank zur Wohnungsverteilung meist 10 mm². Von der Wohnungsverteilung zu den Steckdosen- und Lichtstromkreisen meist 1,5 mm². Der E-Herd in der Küche ist meist mit einer Leitung von 2,5 mm² angeschlossen. Hat man für die Warmwasserbereitung einen elektrischen Durchlauferhitzer, dann ist dieser mit einer durchgehenden Leitung, die einen Querschnitt von mind. 4 mm² hat, angeschlossen. Diese Beschreibung erhebt allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Fehlerfreiheit. 😉
Maßgeblich für die Verwendung des Leitungsquerschnitts ist die angenommene Belastung des Stromkreises und der zu berechnende Spannungsabfall. So kann es sein, dass man bei sehr langen Leitungen einen größeren Querschnitt verlegen muss. Die Absicherung der Leitungen richtet sich nach der angenommenen Belastung und dem Leitungsquerschnitt. Bei Licht- und Steckdosenstromkreisen werden meist LS-Schalter mit 16 A eingesetzt. Diese gibt es mit verschiedenen Auslösekriterien, damit
Spitzenströme, die beim Einschalten großer Verbraucher entstehen können, nicht zur sofortigen Auslösung führen. Neben den LS-Schaltern gibt es auch noch Schmelzsicherungen, bei denen bei Überlast ein Metallstreifen schmilzt. Solche Sicherungen waren früher üblich und werden heute nur noch eingesetzt, wenn man es mit relativ hohen Strömen zu tun hat. Wenn eine solche Sicherung durchbrennt, dann liegt mit der elektrischen Anlage tatsächlich etwas im Argen und man sollte sie durch eine Elektro-Fachkraft überprüfen lassen.
Wie soll der LS denn eine Überlastung im gesamten damit angeschlossenen Stromkreis verhindern, wenn zusätzlich durch das BKW eingespeist wird?
Im gesamten Stromkreis fließt an JEDER Stelle ein Strom in gleicher Höhe. Also auch über den LS-Schalter. Skizziere mal den Stromkreis und du wirst es erkennen. Die Theorie mit den zwei sich addierenden, verschiedenen Strömen im gleichen Stromkreis ist absurd, weil die Spannung die anliegt auch die gleiche ist.
Wenn der Stromkreis keine Abzweigungen hat, mag das zutreffen (eine Masche). An der Abzweigungsstelle gilt aber wieder das 1. Kirchhoffsches Gesetz. Wir stellen uns eine T-förmige Konstellation vor. Links das öffentliche Stromnetz mit Leitungsschutzschalter, rechts das Balkonkraftwerk und unten eine Steckdose mit einem leistungshungrigen Verbraucher. Im Worst-Case kann in der unteren Stichleitung der Summenstrom aus beiden Quellen fließen. 16 A von links und 2,6 A von rechts.
Abgesehen davon, würde ich eine Schuko-Steckverbindung nicht dauerhaft mit 16 A belasten wollen.
Wenn sämtliche Verbraucher, das öffentliche Netz und das BKW in Reihe geschaltet wären, dann würde das mit der Anwendung der 1. Kirchhoff’schen Regel wohl stimmen. Jetzt ist es allerdings so, dass normalerweise die Verbraucher in einem Haushalt parallel betrieben werden. In Reihe geschaltete Steckdosen wären ziemlich blöd. 😉
Mal vernünftige Worte vom VDE, nachdem sie Balkonkraftwerke jahrelang als Teufelszeug bekämpft haben. Aber wie lange dauert es jetzt noch, bis die neuen Regeln in Kraft treten? Kann das der VDE alleine beschließen, oder muss hier noch mal der Gesetzgeber aktiv werden?
Würde mich sehr interesierren, da ich mir dieses Jahr zwei Panele in den sonnigen Garten stellen wollte.
Bei der ganzen Diskussion, um den Vorstoß des VDE, ob Wieland-Stecker oder Schuko-Stecker, ob 600 W oder 800 W und um die technischen Grundlagen, wird schnell die Frage nach der Investition und der möglichen Einsparung vergessen. Geht man davon aus, dass die Strompreise nicht dauerhaft auf dem derzeitigen hohen Niveau bleiben werden, weil es einfach auf Dauer nicht bezahlbar ist, dann sollte man genau nachrechnen, wenn man beabsichtigt ein BKW anzuschaffen. Ich gehe davon aus, dass man sich früher oder später vom Merit-Order-Modell verabschieden muss. Auch wenn dieses Prinzip, dem Vernehmen nach, von der Politik nicht angetastet werden soll, so wird es irgendwie ausgehebelt werden. Umwelt- und Klimaschutz muss man sich als Verbraucher auch leisten können. Das gilt m.E. bei der Anschaffung eines BKW ebenso, wie auch bei anderen Investitionen in den Umwelt- und Klimaschutz,
Also gerade diese Diskussion finde ich überflüssig.
So ein BKW kostet aktuell max. 1000€ komplett. So stark können die Strompreise nicht mehr sinken, dass sich das nicht innerhalb von 10 Jahren rechnet. Und selbst wenn man das Geld nicht rumliegen hat, sollten Banken mit günstigen Krediten aushelfen. Jeder der den Platz für ein BKW hat, sollte es tun. Nicht nur, weil man nach max. 10 Jahren auch noch Geld spart, sonder der Umwelt zuliebe. Und unser Land tut gut daran, dass so simpel wie möglich zu halten, sonst tun es viele Leute aus Bequemlichkeit nämlich nicht.
Kommt als Nächstes die Forderung, die Bundesregierung sollte die Kosten für Anschaffung und Installation von Balkonkraftwerken zu 100% übernehmen? Okay, ich wär dabei. Aber noch finde ich das Geld nicht einfach so auf der Straße und es gibt wichtigere Dinge, um mein Überleben zu sichern.
Als Einzelperson wirst du die Welt, die Menschheit und das Klima nicht retten können. Außerdem ist nicht jeder in der Lage, sein Balkonkraftwerk selbst aufzustellen. Auch wenn immer von Plug-and-play die Rede ist, irgendwie müssen die Solarmodule ja sicher angebracht werden. Für Menschen mit zwei linken Händen dürfte das schwierig werden. Da müssen dann die nicht vorhandenen Fachkräfte ran.
Na … übertreib mal nicht. Überleben sichern …. lol. Dann hättest du kein Auto, Handy oder PC mit dem du hier schreiben könntest. Wer die Möglichkeit hat, hat im Normalfall auch die Mittel dafür. Zumindest für eine BKW. Und mal im Ernst … genau das ist das Problem. Angstmacherei. Wenn ich immer diesen Dünnschiss von Fachkräfte für BKW lese. Klar, ich brauche auch einen Fachmann der mein Handy einrichtet, mir das Auto fährt und einen Koch, weil ich zu alldem nicht in der Lage bin? Bei sowas dreht sich mir der Magen um, weil es das gefühlt nur im Bereich Gas-Wasser und Elektro gibt. Da meint jeder Installateur, man müsse einen Fachman für einen Glühbirnenwechsel rufen. Klar, manche Sachen können nur Fachmänner, aber Panels mit dem WR verbinden und den dann mit dem Schuko in die Steckdose? Ich glaube da ist Bügeln schwieriger.
Klar müssen die Module auch irgendwo hängen oder liegen, aber das versteht sich von selbst das die auch gut montiert sind. Ist aber auch kein Hexenwerk.
Ich seh schon massenweise Solarmodule, die mit qualitativ minderwertigen Kabelbindern befestigt auf nach Norden ausgerichteten Balkonen hängen und von den hohen Bäumen, die als Sichtschutz dienen, verschattet werden. Aber der Verkäufer im Supermarkt hat gesagt, das macht nix und montieren kann die jeder Affe. Ist ja alles nur irgendwie zusammengesteckt. Selbst an dem Teil, was aus dem Sonnenstrom dann Haushaltsstrom macht, ist ein Schuko-Stecker. Da kann man quasi nichts falsch machen. Kost‘ ja deshalb auch kaum was, so ein BKW.
Hier kann man sich nicht mal drauf einigen, ob die Gefahr besteht, mit einem BKW die Stromleitung zu überlasten. Ach ja, die Telekom schickt auch immer einen Techniker, um einen Telefonanschluss betriebsbereit herzustellen. Denk mal nach warum!
Hmmm …. gutes Beispiel. Also bei mir war schon 30 Jahre kein Techniker von der Telekom mehr. lol
Und ich habe schon zig mal meinen Router gewechselt, den Splitter entsorgt etc.
Denn genau dafür brauche ich den Techniker nicht. Und jeder der seine Winderräder selber wechselt ist ein Selbstmörder?
Das man Panels nicht mit Kabelbindern anbringen sollte, sollte jedem genauso klar sein, wie den Herd nach jedem Kochen auszuschalten.
Wem das nicht klar ist, dem ist eh nicht zu helfen.
Und zu der Beschattung … einfach mal ein paar Panels kaufen, die mehr Strom produzieren. Der WR begrenzt das aktuell eh auf 600W.
Und das Argument von Überlastung ist albern, das wurde hier mehrfach erklärt.
Wenn das Probleme machen würde, würde das in der EU nicht genhemigt.
Wenn es nach dir geht, würde kein Mensch Solar kaufen. Maximal die, die 30000€ ausgeben, wovon schon 5000€ für den Monteur entfallen.
So wird es keine Energiewende geben.
Die Energiewende wird sowieso ein Traum bleiben. Mit den kleinen, privaten BKW wird das erst recht nichts. Die Ökobilanz dieser preisgünstigen Anlagen ist grottenschlecht. Eine Amortisationszeit von 5 bis 10 Jahren ist unterirdisch. Die Industrie nutzt die derzeitige Lage, um ihren Reibach zu machen. Ich habe so meine Bedenken, ob viele der Supermarkt-BKW die Amortisationszeit überleben oder vorher schon das Zeitliche segnen und zu Elektroschrott werden.
Dauerhaft wird die Menschheit weiterhin fossile Brennstoffe und Kernenergie zur Energieerzeugung nutzen, bis die Vorräte erschöpft sind. Bei den AKW wird man sich früher oder später wieder Gedanken um die Entsorgung der gefährlich strahlenden Abfälle machen müssen. Trotzdem werden sowohl in DE als auch in den Nachbarländern die Laufzeiten verlängert. Andernorts werden sogar neue AKW gebaut, obwohl Kernkraft als extrem risikobehaftet gilt. Die „Klimaterroristen“ surfen momentan auf einer Welle. Das geht aber auch wieder vorbei. Schau dir mal die Berichte zur wirtschaftlichen Entwicklung in Krisenzeiten an. Trotz Pandemie, Krieg in Europa, Hungersnöten und Klimawandel – es geht aufwärts …
Von der Flutkatastrophe im Ahrtal, hat letztendlich die Bau- und Baunebenindustrie profitiert. Wenn der derzeit in der Ukraine tobende russische Angriffskrieg beendet ist, dann muss auch dort wieder aufgebaut werden. Wenn der Russe mit der Ukraine fertig ist, dann macht er vermutlich weiter. Solange keine Waffen eingesetzt werden, durch die betroffene Gebiete dauerhaft einer menschlichen Nutzung entzogen werden, muss auch dort wieder aufgebaut werden. Die Geschichte hat doch gezeigt, dass nach Zeiten der Zerstörung immer Zeiten des Aufbaus und wirtschaftlichen Wachstums folgten. Um den Klimawandel kümmert sich da kaum noch ein Mensch.
Da liegst du falsch. Gerade der Krieg hat gezeigt, wie abhängig wir von den Resourcen andere Länder sind. Und von Fossilen Brennstoffen. Irgendwie könnte man vermuten, dass du bei einem Energieversorger arbeitest. Bloss nichts tun … alles so lassen wie es ist. Wir werden alle sterben. Ja das werden wir, aber vielleicht verschaffen wir mit eine bisschen guten Willen den nächsten Generationen eine Chance. Ohne weiter sinnlos unsere Recourcen zu verbrennen. Ja das wird noch dauern, aber wer damit anfagen kann, sollte es tun. Diese Schwarzmalerei hilft da nicht. Und selbst wenn sich ein BKW erst in 5-10 Jahren rechnen sollte. Danach freue ich mich über das eingesparte Geld und in der Laufzeit über jedes Watt, was ich selbst erzeugt habe. Du kannst ja gerne noch 30 Jahre mit Kohle heizen und dich weiter über die Folgen der Erderwärmung wundern. Ich bin froh das sich endlich was tut, auch für den kleinen Mann.
Ja ja … Internet ist auch Teufelszeug. lol
Und das mit dem Elektroschrott ist quatsch. Halbwegs gute Panles halten mind. 20-30 Jahre. Es kauft ja nicht jeder nur Schrott, egal was man so kauft. Und nein, die CO2 Bilanz von Panlels in der Herstellung ist auch nicht so schlecht, wie es manche Kritiker immer schreiben. Schade … mehr Optimismus könnte viel bewirken.
Man muss die Anschaffungskosten gering und den Eigenverbrauch hoch halten. Dann kann sich die Anlage gut in sechs Jahren abbezahlen. Meine erste Anlage war bei 100% Eigenverbrauch nach 3 Jahren zu rund 60% durch eingesparten Strom abbezahlt.
Aus dem Grund halte ich persönlich nicht so viel von der massiven Überbelegung. Vier Paneele müssen länger refinanziert werden als zwei. Dazu kommen Mehrkosten für Montagematerial, Kabel etc. Nichts ist kostenlos.
Nachtrag: lieber zwei Paneele mit möglichst hoher Leistung zu einem noch vertretbaren Preis. Mir reicht das an Überbelegung.
So viel Aufwand für so wenig Einsparung …
Vielleicht muss sich ja aber auch nicht immer alles rechnen. Bei Autos überlegen ja auch die wenigsten, wie sich die Investition darin wieder auszahlt, sonst würden wohl alle Dacia fahren, weil es so günstig ist. Ein BKW kann auch einfach eine Investition in die menschliche Zukunft sein, zumindest für die, die es sich eben finanziell leisten können. Und die sollten es tun, oder sich gleich Solar aufs Dach bauen. Einfach, weil es allen hilft.
Endlich den Bogen zum angeblichen Klimafeind Nr. 1, dem Auto, geschlagen. Danke!