Balkonkraftwerke: Einfacher anzumelden, günstiger und vielleicht bald für mehr Mieter

Die Zahl der Balkonkraftwerke wächst rasant. Schaue ich mir an, was im Marktstammregister der Bundesnetzagentur an Stromerzeugungseinheiten gemeldet ist, dann komme ich auf aktuell fast 578.000 Einheiten in Deutschland. Wachstumsrekord, was sicher auch den fallenden Preisen geschuldet ist. Zugegeben, da muss man vermutlich wieder ein paar Doppelmeldungen und abgebaute Anlagen abrechnen, ich behaupte aber, die Zahl ist höher, da vermutlich viele ihr Balkonkraftwerk gar nicht angemeldet haben, obwohl das ja schon einfacher geworden ist.

Die Zahlen könnten zukünftig noch rasant steigen, denn Mieter könnten zukünftig Anspruch auf Erlaubnis eines Balkonkraftwerks haben. Die geplanten Modifikationen im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) und im Wohnungseigentumsgesetz (WEG), über die noch zeitnah abgestimmt wird, führen dann zu einer neuen Verpflichtung für Vermieter und Eigentümergemeinschaften, jene Zustimmungen zu gewähren. Sie dürfen diese nur unter spezifischen, begründeten Umständen verweigern, wie etwa bei Einschränkungen durch den Denkmalschutz.

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34 Kommentare

  1. Gibt es schon lohnende Deals?

    • Allerdings, guck mal bei MyDealz rein 😉

      • Haha. Das heißt wohl, es lohnt sich weiterhin nicht und ist nur was für Fanboys.

        • Wieso soll sich das nicht lohnen? amortisationszeit liegt je Lage bei den aktuellen Preisen (300 Euro für 2 450 Watt Module und Wechselrichter) bei 3 – 5 Jahren. Gute PV Platten halten zwischen 20 – 30 Jahre, der Wechselrichter ca 15 Jahre.

        • Ich glaube du solltest dich erstmal mit der Materie beschäftigen bevor du hier weiter solchen Unsinn verbreitetest. Schon allein die Tatsache dass du nach lohnenden Deals fragst bestätigt mich in dieser Vermutung dass du auch nicht wirklich willens bist dich damit zu beschäftigen.

        • van Dusen says:

          Was verstehst Du unter „lohnt sich das“?
          Kurzfristig „Nein“, das Geld ist erstmal weg, wie bei jeder Investotion. Lohnt es sich langfristig, „ja“ in der Regel nach 3-5 Jahren, dass sieht man aber nicht so deutlich auf dem Konto, wie bei der einmaligen Abbuchung direkt beim Kauf. Es „lohnt sich“ dann, wenn du tagsüber den Strom direkt verbrauchst, es sei denn Du nutzt einen Akku als Zwischenspeicher. Wie immer ist das alles abhängig von deinem Nutzungsverhalten. Lohnt es sich für die Umwelt, „Ja“. Und zwar auch, nachdem man negative Öko-Bilanz der Herstellung einrechnet. Lohnt es sich für das Klima und damit die Existenzgrundlage der nächsten Generationen? Auf jeden Fall.

          Und ich schreibe das immer wieder gerne hier rein, weil es vielen nicht klar ist. Eine dezentrale Energieversorgung hat einen entscheidenden Vorteil. Sie umgeht den langen Leitungswiderstand vom Großkraftwerk zum Endkunden. Im Durchschnitt sind das trotz moderner Technik 30%. Das sind bei einer dezentralen Erzeugung bundesweit sehr viele Rohstoffe, die nicht zur Stromerzeugung „verheizt“ werden müssen. Übrigens ist eine dezentrale Energieversorgung auch ein nicht so leichtes Angriffziel. Ganz bitter, das man das heutzutage ernsthaft mit einrechnen muss 🙁

          Und mal so nebenbei, ich finde es erstaunlich, was da jetzt schon an Inovationen kommt, kleinere, flache und biegbare Pannels, Balkonenergiespeicher… Da steckt richtig Potenzial drin.

          • CO2 hat nichts mit dem Klima zu tun. Nichts.
            Nur weil das überall behauptet wird ist das nicht so.
            Es gibt keinen einzigen Beweis dafür dass es richtig wäre, abgesehen davon dass es Humbug ist.

            Was es gibt sind zig Patente zum Thema Climate Engineering, die man auch frei recherchieren kann wenn man sich für die Wahrheit interessiert. Diese Patente haben als Resultat genau das was uns als Folge des CO2-Klimawandels verkauft wird.

            Wir lassen uns alle seit zig Jahren anlügen. Wacht endlich auf bevor es zu spät ist. Mann oh Mann, Klimaerwärmung BS. Im Mittelalter war es 4 Grad wärmer und alle waren happy. Nur NPCs hier…

            • Also alle doof außer Mutti und Elli? Wie alt bist du?

            • van Dusen says:

              Haha, sorry, aber du machst Spaß, oder??? Anstatt hier alle zu beleidigen, leg doch mal für deine Behauptungen Quellenangaben auf den Tisch.

              Ich widerlege mal kurz deine Aussagen…
              Du behauptest „Das Mittelalter war wärmer“. Das ist größenteils falsch. Es gab sogar eine „kleine Eiszeit“ (ca. 600 Jahre), also das genaue Gegenteil von dem, was du hier behauptest. Zum Thema „Spaß“ im Mittelalter, die zahlreichen Hungersnöte und Epedemien sind dir anscheinend entgangen. Das hängt übrigens zusammen. Hier der link zur Behauptung: https://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_Eiszeit

              Und hier ein ganz einfaches Experiement, dass beweißt wie schädlich CO2 ist. Das ist ein Schülerexperiment, es geht auch deutlich komplizierter, wenn du möchtest. https://www.sonnentaler.net/aktivitaeten/meteorologie/klima/klima-planet-ich/ue3/co2.html

              Wenn es „akademischer“ sein darf, wieviele hoch signifikante Studien willst du denn direkt verlinkt haben?

              Mal unabhängig davon, dass wir das mittlerweil dank moderner Technik direkt messen können, das ist keine Theorie mehr. Wenn Du der Wissenschaft nicht glaubst, was sind denn dann „Beweise“ für Dich? Kollege, selbst die FDP leugnet den Klimawandel nicht mehr.

              Kleiner Hinweis, wenn einem auf der Autobahn alle entgegenkommen, sind das nicht die Geisterfahrer.

          • Vielen Dank für die sachliche Antwort. Ob sich das Ganze inkl. Müll nach 15 Jahren für zukünftige Generationen und das Klima lohnt ist zwar sicher nicht sicher, aber deine anderen Argumente finde ich sehr interessant. Deshalb fragte ich ja. Mir scheint es dennoch so zu sein, dass es besser ist noch ein paar Generationen dieser Dinger abzuwarten. Auch hinsichtlich der
            Müllvermeidung.

  2. Habe dazu heute was auf LinkedIn von einem Netzbetreiber aus Baden Württemberg gelesen: https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:7214195473090252801/

    Die rechnen allein dieses Jahr mit mehr als einer Verdopplung aller bisherigen Anlagen.

  3. „die Zahl ist höher, da vermutlich viele ihr Balkonkraftwerk gar nicht angemeldet haben, obwohl das ja schon einfacher geworden ist.“
    Wer noch einen rückwärtslaufenden Zähler hat, wäre auch schön blod es anzumelden 😉
    Ich habe leider keinen mehr.

    • Ein feuchter Traum, das wäre die Lösung der Fotovoltaik Probleme…. aber nee, musst du dir einen Batteriepack für teuer Geld installieren lassen, damit Du möglichst viel eigenen Strom verbrauchst (ohne E-Auto bist Du aber trotzdem in den Hintern gekniffen).

      • du wirst ein E Auto nicht sinnvoll mit einem BKW laden können. du kannst aber deine Grundlast senken. TV, Tiefkühler, Kühlschrank 4 free solange die Sonne scheint. imho durchaus sinnvoll…

    • Trotzdem, dass man das überhaupt anmelden muss… Es mag einfacher geworden sein, trotzdem ist es eine Hürde.

    • CullenTrey says:

      Ja, wo wäre das Problem unterhalb einer gewissen Leistungsschwelle einfach 1:1 gegenzurechnen?
      Gerade im Bereich Balkonkraftwerk wo die im Zweifel eingespeiste Energie unter 1kW liegt. Keine Anmeldung nötig, wenn ein passend zertifiziertes Gerät gekauft wird und das bisschen eingespeister Überschuss wird mit dem bezogenen Netzverbrauch gegengerechnet.
      Was würde das einen Boom geben … Aber, da verdienen die Energieversorger ja nicht dran, also unerwünscht …

      • dieser Boom existiert schon. Und für eine Gegenrechnung bräuchtest du erstmal einen Zweirichtungszähler. Die werden hier nur verbaut wenn eine große PV Anlage gebaut wird. Die Anmeldung ist in wenigen Minuten fertig, das sollte nun wirklich keine Hürde sein. Wenn dich Bürokratie stört…dann schau mal, was jemand der eine normale PV Anlage anmelden will alles machen muss. Da füllst du seitenweise Bullshit Formulare aus von denen du weißt dass sie danach niemand mehr lesen wird.
        Und dann kam ja noch früher der ganze Steuerkram dazu in dem heute ja auch noch etliche Anlagenbesitzer festkleben.

      • Andreas H says:

        Genau so würde ich das auch handhaben.

  4. Sorry falls das etwas OT ist: der Denkmalschutz… In meiner alten Heimatstadt ist der (hässliche) Sprungturm im Freibad denkmalgeschützt. Und instabil, so dass der 10er nicht mehr benutzt werden darf, nur noch bis zum 5er darf man hoch. Seit mittlerweile ca. 30 Jahren ist das schon so… Teilweise dürfen Häuser auch keine PV-Anlage installieren, weil sie unter Umständen (bzw. über zehn Meter vom Boden) gesehen werden könnten während man ein denkmalgeschütztes Bauwerk betrachtet. Ein Kollege hat sein Haus sogar rechtzeitig abreißen lassen, bevor es unter Denkmalschutz kommen könnte. Nur sicherheitshalber, aus Angst vor den Kosten einer fälligen Sanierung. Dieser Denkmalschutz muss in Deutschland grundlegend reformiert werden.

    • Itzehoe *lol*

    • Was die Sanierungskosten angeht: wenn die durch den Denkmalschutz so hoch werden, dass die Kosten nicht durch eine wirtschaftliche Nutzung wieder reingeholt werden können (Vermietung), dann darf man auch ein denkmalgeschütztes Gebäude abreißen.

  5. Ich habe leider keinen Balkon 🙁

  6. Hat jemand Infos wie die Situation in Österreich aussieht? Darf ich als Mieter eine Solaranlage auf der Terrasse montieren wenn es der Platz zulässt? Was muss beachtet werden?

  7. Christian says:

    Klingt super – aber die Bedingungen sind absurd: Es muss eine Fachfirma installieren, dann muss ein Elektriker alles verkabeln. Am Ende bin ich durch Firmenkosten die mir auch Zertifikate bzw. den Auftrag ordentlich auflisten deutlich teurer. Und natürlich verstehe ich auch auf der anderen Seite die Vermieter (damit meine ich nicht den kleinen privaten, der sich vor dem Ruin sieht wenn da was sich löst oder dergleichen) sondern große Berliner Wohnungsmarktplayer wie Degewo, Howoge und Co. In der Theorie ist ein Balkonkraftwerk möglich – aber auch nur wenn man schmerzbefreit ist und die ganzen Kosten für „Fachfirmen“ in die Hand nehmen will. Und wenn man auszieht/ausziehen muss hast den ganzen Spaß umsonst weil vlt. noch nicht amortisiert. Übrigens bringt das auch den wenigsten was wenn außen keine Steckdise ist – da durch die Wärmedämmung bohren dürfte auch keine Hausverwaltung erlauben wollen.

    • Du hast ein Balkonkraftwerk wohl nicht verstanden. Der Vorteil ist doch dass eben kein Elektriker notwendig ist. Der Wechselrichter kommt einfach in die Steckdose. Die muss natürlich vorhanden sein.

    • Steht das wirklich geschrieben, dass es komplett von einer Fachfirma installiert werden muss?
      Die Idee ist doch eigentlich grade, dass das nicht nötig ist. Und wenn auf dem Balkon keine Außensteckdose ist, nimmt man eben Fensterdurchführungen und nutzt eine Steckdose innen. Bohren muss man doch nicht wegen einem Balkonkraftwerk. Eigentlich ist das nichts anderes, als wenn man sich einen kleinen elektrischen Tischgrill auf den Balkontisch stellt, so rein Elektrisch betrachtet. Da würde doch auch keiner erwarten, dass ein Elektriker den Stecker in die Steckdose steckt. Und die Panels am Balkongeländer: Die Blumenkübel aus dem Baumarkt darf ich da einfach dran klabüstern, PV-Module sollen aber ein Problem sein?
      Diesen ganzen Quatsch sollte doch das Gesetz jetzt eigentlich ausräumen…

      • Soweit ich weiss ja.
        Macht ja auch SInn.
        Stell dir mal vor, ein Mieter macht sein Modile mit Kabelbinder fest und die halten nicht.
        Es geht dabei um Sicherheit.
        Wenn du von einem Modul erschlagen wirst, weisst du warum das so ist.
        Das hat mit eine BKW „verstehen“ wenig zu tun.

        • Christoph says:

          Das ist doch kein Argument. Dann dürften Leute auch keine Blumenkästen auf den Balkonbrütungen selbst befestigen.

          • Blumenkästen wiegen im Normalfall aber keine 20KG pro Stück und sind gefühlt einfacher und sicherer zu befestigen, weil die auch kleiner sind.
            Und oft stehen die auch mehr auf dem Geländer als sie hängen.
            Aber klar, könnte man theoretisch auch an einem Blumenkasten sterben.
            Ich finde schon, dass es einen großen Unterschied zwischen einem Blumenkasten und einem hängenden 1,7 x 1,3 Meter großen Solarmodul gibt.

    • genauso hats mir die Berlinovo auch aufgebunden.
      ich soll 3 Fachfirmen beauftragen, (zettel war aus 2023 mit Stand von gefühlt 22)
      damit sie ihr „ok“ geben, für etwas, was ich alles selber machen kann und politisch auch soll.
      somit hats sich für mich erstmal erledigt. ich hoffe, dass sich durch den im Artikel beschriebenen paradigmenwechsel nochmal was tut. Bevor der berliner Fördertopf und die Angebote weg sind..
      soviel zu „Energiewende“..

  8. @caschy
    Das Ding heißt Marktstammdatenregister 🙂

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