Auswertung Umfrage April 2023: Balkonkraftwerke stoßen durchaus auf Interesse

Im April 2023 hatte ich wie jeden Monat eine neue Umfrage im Blog gestartet. Dieses Mal ging es um Balkonkraftwerke. Diese Lösungen erfreuen sich aktuell natürlich generell großer Beliebtheit, denn im Gegensatz zu größeren Fotovoltaikanlagen lassen sie sich etwa auch in Mietwohnungen nutzen. Doch hat deren Popularität bereits auf unsere Leser übergegriffen?

Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sind die Strompreise in Deutschland enorm gestiegen. Verantwortlich ist dafür das Merit-Order-Prinzip, denn so haben die erhöhten Gaspreise auch erhebliche Auswirkungen auf den Strommarkt. Klar, dass jeder da nach Wegen sucht, um die finanzielle Belastung abzufedern. Zum einen kann man das, indem man schlichtweg versucht, Strom zu sparen. Zum anderen lässt sich selbst Strom erzeugen – über eben z. B. Balkonkraftwerke.

Nachdem die Preise für Balkonkraftwerke zunächst durch die explodierende Nachfrage steil nach oben geschossen waren, sind sie mittlerweile wieder in „sinnvolleren“ Regionen angelangt. Denn auch so ein Balkonkraftwerk muss sich ja auf Zeit erst einmal amortisieren. Wie lange das dauert, hängt von verschiedenen Faktoren wie natürlich dem Anschaffungspreis, eurem Grundbedarf, aber natürlich auch der Sonneneinstrahlung ab. Für mich würde sich z. B. ein Balkonkraftwerk nicht lohnen, weil ich einen Nordbalkon mit lediglich Abendsonne habe.

Für ein Balkonkraftwerk benötigt ihr möglichst gut ausgerichtete Solarpanels, einen Wechselrichter und die entsprechenden Befestigungsmaterialien. Auch will die Nutzung mit dem Netzbetreiber und Vermieter abgesprochen sein. In Zukunft könnten dabei einige Regeln, etwa die Begrenzung auf 600 Watt, gelockert werden. Noch ist das jedoch Zukunftsmusik.

Auch unsere Leser bedenken all diese Faktoren offenbar, denn die Ergebnisse der April-Umfrage fallen durchgemischt aus. 3.210 Leser haben abgestimmt – vielen Dank für die Teilnahme! Mehrfachantworten sind nicht möglich gewesen. 40 % der Leser (1.298 Stimmen) haben dabei geantwortet, dass sie kein Balkonkraftwerk kaufen möchten.

Klingt zunächst eindeutig, doch 23 % (748 Stimmen) beabsichtigen den Kauf und 19 % (605 Stimmen) besitzen bereits ein Balkonkraftwerk. Rechnet man dies also zusammen, kommt man auf 42 % (1.353 Stimmen). Das heißt, viele unserer Leser sind schon mit dem Thema vertraut bzw. stehen der Anschaffung positiv gegenüber.

Ein erheblicher Teil von 17 % (559 Stimmen) ist allerdings noch unschlüssig. Ich vermute, da spielen oft die Anschaffungskosten, die Bürokratie oder die Auswahl der Aufstellungsposition eine Rolle.

Planst du, ein Balkonkraftwerk zu kaufen?

  • Nein (40%, 1.298 Votes)
  • Ja (23%, 748 Votes)
  • Habe ich schon (19%, 605 Votes)
  • Bin unsicher (17%, 559 Votes)

Total Voters: 3.210

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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18 Kommentare

  1. Ich hätte „ja, aber bin zu arm dafür“ angeklickt, wenn es die Option gegeben hätte

  2. Sehr sinnvoll hätte ich noch die Unterscheidung der „Nein“-Antwort dahingehend gefunden, ob man überhaupt ein Balkonkraftwerk installieren kann.

  3. Das Bild im Artikel trifft es gut. Teure Bude und die Solarmodule stehe. Auf Ständern im Garten rum. Machen hier viele so und sieht aus wie auf der Baustelle. Manche haben auch 2-3 BKWs…

  4. Interessanter Ansatz. Wie wird der Strom dann unter den Eigentümern aufgeteilt? Hat jeder einen eigenen Wechselrichter, der nach seinem Zähler einspeist und die Menge erfasst?
    Den Strom für wenig Ertrag ins Netz einzuspeisen um ihn dann über jeden einzelnen Zähler wieder teuer zurückzukaufen ist ja wenig attraktiv. Müsste die WEG dafür eine Art Gesellschaft gründen und ggf. Steuern zahlen wenn die WEG an einzelne Eigentümer Strom „verkauft“?
    Unsere Verwaltung würde das vermutlich nicht

    • Es kann eigentlich nur so laufen, dass man als WEG den Strom einspeist.
      Rechnet sich nicht, haben wir schon hinter uns.
      Ich möchte mir ein Panel unter den Balkon stellen (wohne im EG), werde mir bei der Versammlung die Erlaubnis dazu holen. Falls es Gegenwind geben sollte, werde ich Plan B ankündigen.
      Eine Konstruktion auf meinem Balkon wo das Panel optisch viel mehr stören würde.
      Können sie sich aussuchen, denn auf meinem Balkon kann ich hinstellen was ich will.

  5. Bei mir trotz Südseite schwer möglich.
    Ans Geländer hängen unmöglich. Dafür würde ich nie und nimmer eine Genehmigung bekommen. Auf den Balkon stellen ist auch schlecht. Der ist so klein, dass ich eh nur die Auswahl habe. Sitzen, Wäscheständer oder Solarzellen.

  6. Hab seit einer Woche die Module auf dem Gartenhaus stehen und bin zufrieden.
    Jetzt mit schönem Wetter liefert die Anlage 680W. Damit kann man schon was anfangen.
    Als Telearbeiter kann ich so den Strombedarf der Elektronik gut abdecken.
    Eventuell kommt dann noch ein Akku hinzu um den Überschuss gegen Abend noch zu nutzen.
    Ich bin zufrieden.

  7. Wie bei uns …die WEG stimmt mehrheitlich dagegen, da Balkone über Gehweg ragen und somit besonderer Genehmigung bedürfen. Ebenso Ladestationen an den Tiefgaragenstellplätzen, wegen tragender Wände sowie Einbaukosten von 40 TSD EUR für 15 Stellplätze mit hierzu erforderlichen Brandschutz-Maßnahmen.
    Da nutzt auch die tolle Gesetzeslage nichts. Derzeit lehnt die Mehrheit alles ab, da womöglich eine kurzfristiger Heizungstausch (Gas) ansteht, da ab 1.2024 dann der Anteil erneuerbarere Energieträger hinzukommt und die Kosten hier bei über 60 TSD mit Wärmepumpe liegen würden. Tja, Grün/Öko muss ,an sich leisten kœnnen 😉

    • Rallimann says:

      Andersherum wird ein Schuh daraus, nicht GrünÖko können wir uns nicht mehr leisten.

    • 2.700 Euro pro Kopf sind doch billig. Hier im Südwesten kenne ich Kostenvoranschläge für Wohneinheiten da kommt jede auf ca. 10.000 Euro und das ist ohne wallbox.

  8. So ein Modell dürfte sich für eine WEG nicht lohnen, wenn die WEG den Strom nicht selbst verbraucht und ins Netz einspeisen will. Die Hausverwaltung wird sich die Sonderleistung zudem fürstlich entlohnen lassen, denn sie hat ja einen erheblichen Mehraufwand, der vermutlich nicht zur ordnungsgemäßen Verwaltung zählt.

    Der Gesetzgeber plant ja weitere Erleichterungen bis hin zum Recht auf BKW. Vielleicht sollte man noch ein wenig abwarten?

  9. Normalerweise müsste Minister Habeck jedem eins schenken der sich kein Balkonkraftwerk leisten kann!
    Habe meins im letzten Jahr noch incl. MwSt für 680,- EUR gekauft und hab in dem einen Jahr ungefähr 780 kW gemacht. Habe das Teil auf der Garage stehen, das Balkongeländer wäre auch noch ein Option gewesen.
    Insgesamt habe ich in dem einen Jahr ca. 218,- EUR Stromkosten gespart und ja der Zähler läuft des öfteren rückwärts

    • Ich bin bisher nicht so wirklich im Thema drin:
      D.h. Du hast einen der alten schwarzen Zähler mit Drehscheibe? Das ist dann die Variante, die aber eigentl. nicht erlaubt ist, oder? (Auch wenn ich sie eigentl. am fairsten finde…)
      Technisch macht das keine Probleme?

    • also wer sich kein Balkonkraftwerk für 600€ leisten kann das sich nach 3, spätestens 4 Jahren wieder amortisiert, der hat grundsätzlich ein anderes Problem. Sobald der Staat wieder in Aktion tritt findet doch wieder absolute Marktverfälschung statt. Das haben wir doch schon bei den Wallboxen gesehen. Kaum lief das Förderprogramm kostete es plötzlich 2000-3000 so einen Kasten an die Wand zu bekommen. Jetzt ist der Spuk vorbei und die Dinger gibts für 400€ bei Mydealz.

    • „780 kW“ – Ich denke sowohl die Einheit, als auch deren Größe ist falsch angegeben.

  10. Könnt ihr ein Modell, Set oder dergleichen empfehlen?

  11. Bislang noch nicht in Erwägung gezogen, würde mich aber über Content dazu bei euch im Blog freuen. Gerne Erfahrungsberichte, verschiedene Setups etc..

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