Ausprobiert: Leitz Style LED Tischleuchte

Ich habe neulich eine Lampe zum Test angeboten bekommen. Eigentlich ein auf den ersten Blick unspannendes Feld. Doch da ich die meiste Zeit des Tages am Schreibtisch verbringe, schaue ich mir so etwas gegebenenfalls dann doch an. Interessanterweise ist die Lampe dann auch noch in gewisser Weise smart, was die investierte Testzeit dann doch rechtfertig. Zuerst einmal möchte ich festhalten, dass die Lampe wahrscheinlich nichts für jeden wird.

Nicht jeder sitzt lange am Schreibtisch und braucht eine spezielle Lampe, die diverse Lichtmodi und App-Unterstützung hat. Auf der anderen Seite hat die Lampe einen stolzen Preis, nämlich 299 Euro. Und ich behaupte einfach mal, dass der Preis nicht von der Technik herrührt, sondern dass das gute Stück als Designerexemplar verkauft ist.

Nun bin ich aber jemand, der viel Zeit am Schreibtisch verbringt. Wie ein Außendienstler vielleicht Wert auf ein hochwertiges Auto legt, weil er viel Zeit darin verbringt, so bin ich mit meinem Arbeitszimmer.

Hier verdiene ich mein Geld, also möchte ich es schön haben. Ich habe also keine Bauchschmerzen damit, nen Euro mehr auszugeben, wenn das Gesamtpaket aus Funktionalität und Design stimmt. Das trifft dann aber auch nicht auf alle Dinge zu, eine Lampe ist bisher nicht in meinem Fokus gewesen. Manchmal sind das erst Dinge, die man nicht vermisst, bis man die denn einmal hatte.

Doch zurück zur Leitz Style LED Tischleuchte. Sie ist – der Name verrät es – von Leitz. Die kennen sicherlich die meisten von uns als Hersteller von Papierablagen und Lochern. Herablassend gesagt Bürogedöns, aber ganz ohne geht es überall heute auch noch nicht.

Das 1871 in Stuttgart gegründete Unternehmen gehört seit 1998 zur Esselte-Gruppe. Das Luxemburger Unternehmen vertreibt die Marken Esselte, Leitz, Oxford, Pendaflex, Rapid und Xyron. Wenn man Leitz und Lampe hört, dann hat man vielleicht nicht so die spannenden Assoziationen. Man denkt an Büros und kaltes Licht. Ich zumindest.

Also erst einmal geschaut, wer denn hinter dieser Lampe steht. ipdd zeichnen sich dafür verantwortlich, die haben auch ihren Sitz in Stuttgart und erstellen für diverse Anbieter Designs. Da ist wirklich alles bei. Hocker, Lampen, Mopeds, Stifte, Vogelhäuser und selbst einen Kran fand ich. Neben diesen Dingern gibt es aber auch Büroartikel und für Leitz habt man eine ganze Linie entworfen, inklusive der Leitz Style LED Tischleuchte.

Optisch ist die Leitz Style LED Tischleuchte schnörkellos, ich würde fast von unauffälliger Eleganz sprechen. Man orientierte sich an klassischen Officeprodukten von Leitz, so habe ich das auf den Webseiten nachgelesen. Doch damit genug, die Bilder sprechen für sich, Design ist ja immer auch Geschmacksache. Tacheles nun.

Die Lampe ist ratz fatz aufgebaut, zwei Schrauben sind anbei, dazu die passenden Inbusschlüssel. Schon kann die Lampe platziert werden. Dabei fiel mir auf: Ich hab zwar einen großen Schreibtisch, aber ich mag freie Flächen auf diesem. Damit die Lampe aber nicht umkippt, muss unten entsprechendes Gewicht vorhanden sein – oder ein entsprechender Fuß, der das Ganze ausgleicht.

Wie man sieht: Es ist kein platter und schwerer Fuß, sondern eine Design-Lösung, aber entsprechend groß. Der Monk in mir würde sich jetzt stören können, aber wirklich verschwenderisch oder ablenkend finde ich den Fuß nun nicht. Passt mir. Dazu hat die Leitz Style LED Tischleuchte drei Gelenke, mit diesen könnt ihr entsprechend euren Wünschen justieren.

Die Bedienelemente sitzen über dem Fuß, denn man kann die Leitz Style LED Tischleuchte glücklicherweise auch ohne App steuern. Die Lampe unterstützt dabei diverse Modi. So lässt sich die Helligkeit in fünf Stufen regeln, es gibt einen Lese- und einen Entspannnungsmodus.

Auf Wunsch justiert sich die Helligkeit anhand der Umgebung. Kleiner Bonus hinten an der Lampe: USB-Anschluss. Kann man also alles Aufladbare via USB dranhängen. Fällt bei mir flach, ich mag keine Kabel im Sichtfeld und habe mir einen USB-Ladehub in die Schublade des Schreibtisches gehängt.

Nun aber zur App. Ich hatte erst keine großen Erwartungen – aber ich muss sagen, dass die App nicht schlecht ist. Via Bluetooth verbindet man sich mit der Leitz Style LED und kann dann diverse Dinge vornehmen. Die Lampe unterstützt nicht nur diverse Modi, man kann auch die Lichttemperatur von 3000-6400 K regeln.

Da muss man dann keine Werte eingeben, man hat eine Skala, hier sucht man das passende raus. Alternativ gibt es auch hier Voreinstellungen namens Entspannung, Lesen oder Energie sowie zwei selbst belegbare Buttons. Hier baut man sich die eigene Präferenz, die dann auf Knopfdruck erscheint.

Auf der anderen Seite findet man Controls – die direkte Kontrolle der Skala, über die man den Ist-Zustand regelt. Interessanter wird es dann vielleicht auf der letzten Seite, die sich Intelligence schimpft. Hier kann man die Lampe intelligent regeln lassen.Das funktioniert mit irgendeiner Alien-Technologie, die wohl nach Optikeraussagen beste Licht-Leistung nach Alter bringen will. Das kann man einmal ohne Anpassung an die Umgebung machen und einmal eben mit automatischer Helligkeitsanpassung.

Der letzte Punkt den ich ansprechen möchte, ist die automatische Abschaltung – oder das Aktivieren.

Ist man via Bluetooth verbunden, dann kann die Lampe ausschalten, wenn man sich aus dem Bluetooth-Bereich bewegt. Das ist im Home Office etwas schlecht, denn da bin ich zumeist im Bereich der Lampe, alternativ ist es mein Smartphone. Dennoch funktioniert das Ganze recht gut. Bewege ich mich mit Smartphone Richtung Kaffeemaschine, dann wird die Lampe am Schreibtisch ausgeschaltet – und in der Nähe schaltet der Spaß wieder in. Allerdings funktionierte das Ganze nicht immer zufriedenstellend, sodass ich die Lampe lieber von Hand regelte, wenn mir die Zeit zwischen dem automatischen Erkennen zu lang wurde.

Eine Art Fazit? Optisch mag ich die Schlichtheit der Lampe, aber das ist immer so ein Ding, welches im Auge des Betrachters liegt. Rein funktionell hätte ich sie mir wohl nicht für 300 Euro auf den Schreibtisch gestellt, wenn ich sie auch in Sachen Licht und Bedienung während meines Tests wirklich lieb gewonnen habe. Die Minuspunkte? Dass die automatische Schaltung via Bluetooth eben nicht immer funktioniert hat. Das automatische Anpassen mag nett sein, war mir persönlich im Alltag tagsüber immer zu dunkel. Ich mag es sehr hell. Unterm Strich bleibt für mich, dass ich bei direktem Erreichen der Schaltelemente keine smarte Lampe benötige. Anders sieht es bei meinen anderen Lampen im Haushalt aus, da mag ich das Schalten via App oder Stimme.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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30 Kommentare

  1. Design hat eben seinen Preis.

  2. MonteCaterno says:

    Warum bist Du von der BenQ WiT zu dieser gewechselt?
    Da ich überlege, die WiT zu kaufen, würde mich das brennend interessieren 😉
    Danke!

  3. Das Design, speziell des Leuchtenfußes (warum gibt’s eigentlich keine Tischklemme?), muss nicht jedem gefallen. Ich find’s auch gewöhnungsbedürftig. Berücksichtigen sollte man aber, dass die Leuchte zu einer Produktserie gehört. In diesem Rahmen passt alles ganz gut zusammen. Und über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten … oder auch nicht.

    Was den Preis angeht: nur weil es massenhaft Chinaware zu Ramschpreisen gibt, heißt das nicht, dass Entwicklungsarbeit, Design und Funktionalität nichts kostet/kosten darf. Wie oben von anderen Kommentatoren schon erwähnt wurde: im hochwertigen, langlebigen und nachhaltigen Bürobereich kostet so manches Stück auch gern mal mehr.

    http://www.leitz.com/de-ch/design–serien/style/

  4. War die Lampe nicht schon mal hier im Blog zum Test ???
    Der Beitrag kommt mir irgendwie bekannt vor

  5. woher ist dein ZIDZ Bild?

  6. Hässliches Ding, der Fuss ist krank. Sowas würde ich nicht mal für 30 Wuro kaufen.

    Da lobe ich mir meine Artemide Tolomeo Tavolo, Sensationell und zeitlos schön. Seitdem sitze ich gerne am Schreibtisch 😉 Sauteuer aber gab es bei Ebay mal für 100 Euro.

  7. @sunworker, aus der Tolomeo-Serie hab ich die Basculante Lettura als Leselampe am Sofa stehen. Schon jahrelang, aber das Design gefällt mir und ist absolut zeitlos geil. Für den Lesesessel such ich noch eine Mega Terra und über den Esstisch sollen drei Tecnolumen Le Tre Streghe. Sehr selten gebraucht zu kriegen und leider sind die Dinger extrem wertstabil. Aber irgendwann… 🙂

  8. @kOOk
    Ich musste auch etwas warten, das klappt schon irgendwann 😉

    Das sind schon extrem schöne Leuchten. Da freut man sich echt jeden Tag dran und ich bin sicher die gefallen in 50 Jahren immer noch.

    Im Vergleich ist das Ding da oben nur armselig. Der Fuss ist geradezu dämlich, sowas kann mich nicht Design nennen sondern eher Unfall.

  9. Ich hab mir vor ner Weile bei Lidl Online ne LED-Schreibtischlampe gekauft. Die kann man per Berührung des Standfußes regeln (Helligkeit und Farbtemperatur). Nen USB-Ladeport für nen Handy hat sie auch.

    Mein Fazit: Ich möchte nie wieder auf die Einstellung der Farbtemperatur verzichten! Ich stelle tagsüber das Licht passend zum Tageslicht ein, welches sich über den Tag erstaunlich stark ändert. Wenn beide Lichtfarben identisch dind, stört mich das zusätzliche Kunstlicht überhaupt nicht mehr. Eine ideale Arbeitslampe also. Energiesparend, flimmerfrei und langlebig. Und die 25 Euro mehr als wert.

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