Asus Chromebook Vibe CX55 Flip – Das Gaming-Chromebook ausprobiert

Google hat im Oktober des letzten Jahres gemeinsam mit Partnern Chromebooks für das Cloud-Gaming vorgestellt. Dabei handelt es sich um drei Modelle von Asus, Acer und Lenovo. Ich habe einen Kandidaten von Asus ausprobieren dürfen, der auf den Beinamen Vibe CX55 Flip hört und das einzige Gerät aus dieser Reihe mit Touchscreen und komplett umklappbaren Bildschirm ist.

„Lustig“ ist, dass alle Geräte erst dann verfügbar geworden sind, nachdem Stadia schon das Zeitliche gesegnet hatte. Auf meinen Testkandidaten war überall noch Stadia vorinstalliert, mehr als der Banner mit dem Hinweis, dass der Service eingestellt wurde, waren aber nicht mehr zu erreichen.

Das Gerät an sich ist kein Laptop, der zu der Kategorie „preiswert“ zählt. Das Ding kann man gut und gerne in die hochpreisige Schiene schieben, es bringt aber auch einiges mit. Die Version, die ich hier habe, kommt mit 128-GB-Festplatte, 8 GB RAM und einem Intel i3 um die Ecke. Kostet knapp 620 Euro.

Beim Panel handelt es sich um ein 144-Hz-Full-HD-Display, das, wie bereits erwähnt, komplett umgeklappt werden kann und auch eine Touchscreen-Funktionalität besitzt. Das Convertible hat außerdem eine Anti-Ghosting-Tastatur mit farblich abgesetzten WASD-Tasten und funkt über den Wi-Fi-6-Standard in euer Heimnetzwerk.

Das Design als solches kommt wenig aufgeregt daher. Ich hätte hier gerne das eine oder andere ROG-Element gesehen, aber Asus setzt hier auf einen unauffälligen und sauberen Look ohne große Farbakzente. Die Scharniere des Displays sind metallisch glänzend und die WASD-Tasten die einzigen echten Hingucker. Die Tastatur besitzt aufgrund der Größe auch ein eigenes NumPad, was ich ziemlich praktisch finde.

Man merkt beim Schreiben auf der Tastatur, dass Asus hier etwas quetschen musste, um alles unterzubringen, was an Tasten vorhanden war. Das schlägt sich in einem – zumindest anfänglich – eigenartigen Schreibgefühl nieder und ich habe bis heute auch bei regelmäßiger Nutzung ziemlich viele Vertipper drin, die mir auf anderen Tastaturen nicht passieren. Es bleibt aber akzeptabel und die Tasten sind generell ziemlich gut, haben einen angenehmen Druckpunkt mit einem ordentlichen Widerstand.

Das 15,6 Zoll große Full-HD-Display mit Multitouch-Funktion erledigt mit den gebotenen 144 Hz einen sehr guten Job. Die Farben sind kräftig und nah an der Realität und durch die hohe Bildwiederholrate sind auch schnelle Bewegungen beim Arbeiten oder beim Spielen kein Thema. Auch die Blickwinkel sind meiner Meinung nach recht ordentlich und man merkt auch beim Draufsehen aus einem spitzen Winkel, dass die Farben nicht verfälscht werden oder es andere Probleme gäbe. Es wird auch ausreichend hell, bestimmte HDR-Unterstützungen gibt es hierbei aber nicht.

Wandert man ein wenig um den Laptop herum, findet man links eine Power-LED inklusive Power-Button und Lautstärke-Wippe mitsamt einem Kopfhörer-Anschluss, einem USB-A und einem USB-C-Anschluss und rechts einen weiteren USB-C-Port und einen Anschluss für HDMI 2.0. Die Anschlussmöglichkeiten sind also gut, eine 4K-Ausgabe mit 120 Hz ist aber zumindest über den HDMI-Anschluss nicht möglich.

Das Trackpad ist meiner Meinung nach durch das Layout mit dem NumPad zwar nicht ganz mittig, hat dort aber einen guten Platz gefunden und reagiert ordentlich. Ich bin die Trackpads von Apple gewöhnt und da gibt es wenig, was auf Augenhöhe ist. Aber hier gibt es meiner Meinung nach nichts zu kritisieren.

In puncto Leistung habe ich hier zwar nur das i3-Modell da, aber das machte in meinem Test nur ein paar kleinere Sperenzchen, wenn man es mit etwas Last befeuerte. Ich bin nicht mit Linux unterwegs gewesen, sondern habe es hauptsächlich mit Spielen aus der Cloud, dem Play Store oder Arbeitslast mit mehreren Tabs befeuert. Insofern ich mit normalen Einzeltasks unterwegs war, verrichtete der i3 seine Arbeit ausnahmslos gut, ohne große Ruckler oder dergleichen.

Wer in Richtung dieses Gerätes schielt, sollte aber schauen, inwiefern eine höhere Konfiguration eine Rolle spielen muss und lieber etwas herumprobieren. Einzige Schwäche, die ich während der Benutzung ausmachen konnte und wo es tatsächlich zu Rucklern kam, waren sehr viele parallele Programme und gleichzeitige Installationsprozesse. Gerade exzessives Multitasking kann also schon dazu führen, dass ihr einen kleinen Moment des Wartens in Kauf nehmen müsstet.

Auch Spiele wie Asphalt 9 treiben das Gerät gelegentlich ans Limit und Spaß will sich nicht wirklich einstellen. Cloud-Gaming funktionierte hingegen ausnahmslos gut. Als Dienste kamen bei mir Xbox Cloud Gaming und Nvidia GeForce Now im Ultimate-Tier – also mit der GeForce RTX 4080 – zum Einsatz. Die Akkulaufzeit gibt Asus mit 10 Stunden an. Ich bin nicht ganz auf den Wert gekommen. Bei gemischter Nutzung war bei mir nach 8,5 Stunden Schluss.

Wo das Gerät auch gut abschneidet, ist der Sound. Der Klang, der von dem Laptop produziert wird, ist für ein mobiles Gerät erstaunlich voluminös, kann viele Details vorweisen und wird ausreichend laut. Das machte Spaß, Kopfhörer sind beim Spielen jedoch der Weg, wenn man es etwas kräftiger und differenzierter haben möchte.

Für sich betrachtet ist das Asus Chromebook Vibe CX55 Flip ein sehr gutes und hochwertig verarbeitetes Gerät, das jedoch zumindest in meiner Ausführung in Sachen Leistung etwas schwach auf der Brust daherkommt. Installiert man hier noch Linux-Programme und macht mehr als nur Cloud-Gaming und etwas Surfen, kann es durch das Stocken eventuell sehr unschön werden.

Wer also ein wenig mehr Geld in die Hand nimmt und in bessere Ausstattung investiert, bekommt hier ein super Multimedia-Convertible, das mit guten Eigenschaften glänzen kann. Im Vergleich zu anderen Kandidaten ist es jedoch nicht unbedingt das preiswerteste. Ich werde hier im Blog noch zwei andere Kandidaten beleuchten und versuchen, den Sweet Spot zu finden.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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4 Kommentare

  1. Toller Artikel. Tolles Gerät!

    Im Vergleich zu einem Windows 11 Gaming Laptop: Mein Sony WH-1000XM3 wird nicht per Bluetooth als Headset erkannt (nur Klinke läuft. Alternative: der empfohlene Windows 10 Treiber, der bei mir nicht tut. Chromebook: läuft sofort) und ich muss mich nicht mit einem Grafikkarten-Treiber (oder überhaupt mit Treibern) herumschlagen.

    (Lenovo OEM AMD Treiber ist veraltet, schlechtere Leistung in manchen Games, aber kompatibel zu äternen Games, die ich zocke. Neuester AMD-Treiber: FN-Tasten gehen nicht mehr. Alte Games starten nicht mehr. Neue Games tun. Der Windows OEM Treiber wurde mal zurück gezogen, weil diverse AMD-Chips deswegen durchgebrannt sind. Ich möchte beide Arten von Games zocken und mit guter Leistung. Meine Lösung für die neueren Spiele, für das Notebook eh zu lahm sit: Geforce Now. Da kann ich gleich (m)ein Chromebook nehmen.)

    So die nervige Praxis. Wer hat da Bock zu? Wegen 1-2 alten Spielen, die nicht per Online-Streaming verfügbar sind, habe ich noch mein 3 Jahres altes Windows Gaming Notebook. Alles andere zocke ich auf meinem Chromebook per GFN.

  2. Bitte erwähnen, dass man für das Geld auch einen echten, leistungsfähigen Laptop kaufen kann, auf dem dann auch alle Betriebssysteme v.a. Windows laufen und man damit genau so gut GeForceNow nutzen kann.
    Chrome OS stellt eine erhebliche Einschränkung dar, das wird im Test kaum erwähnt und geht damit irgendwie am Thema vorbei, oder?!

    • Sag doch mal welche Einschränkungen genau?

    • Heisenberg says:

      Habe hier auch ein Chromebook „Test Gerät“ein convertible, also ich finde Chrome OS ganz gut.
      Klar ist es kein Windows 11, aber das will es auch nicht sein, es ist ein kostengünstiges einfaches Gerät welches einfach funktioniert.
      zum surfen dürfte ist es sicherste Gerät sein was es gibt, noch nie gehört ist Chrome OS irgendwie gehackt wurde oder so.
      Dazu habe ich dann Android Apps, und kann somit z.b mit der Microsoft remote Desktop App patchday in der ganzen Bude von der Couch aus machen usw.
      Und dank Linux Support habe ich dort auch LibreOffice, und als E-Mail Client Thunderbird (hässlich aber funktionabel) und kann auch mal ein Dokument ausdrucken, E-Mail machen usw.

      Theoretisch müsste man ja auch Exe Dateien ausführen können wenn man sich Wine installiert, das habe ich allerdings noch gar nicht probiert.

      Und die Touchpad Bedienung mit den Gesten wie am Android Handy ist die geilste die ich je benutzt habe.
      Wenn ich youtube mit meinem Windows 11 NUC am TV mit meinem Logitech Smart Keyboard nutze dann weiß ich immer wie gut die Bedienung bei Chrome OS doch ist.

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