Apps von Supermärkten erfreuen sich in Deutschland wachsender Beliebtheit

Die Apps von Supermärkten bzw. Lebensmittelhändlern werden immer beliebter in Deutschland. Zumindest kommt der Branchenverband Bitkom im Rahmen einer Umfrage zu diesem Ergebnis. Überraschend ist das wohl nicht, auch wenn ich nicht unbedingt von „Beliebtheit“ sprechen würde. Man kann die Verwendung solcher Apps ja immer weniger umgehen, will man noch in den Genuss von Angeboten kommen.

So werben immer mehr Ketten wie Kaufland, Penny oder Rewe mit exklusiven App-Coupons und Angeboten, in deren Genuss ihr nur kommt, wenn ihr die jeweilige App verwendet. Somit gibt es im Grunde ein Zwei-Klassen-System unter den Kunden. Wer die App oder die Kundenkarte nutzt, kommt in den Genuss der besten Angebote, alle anderen zahlen mehr. Dabei wollen die jeweiligen Unternehmen natürlich vor allem eure Kundendaten sammeln und auswerten, denn sie sind für die Anbieter Gold wert.

Insofern wundert es mich nicht, dass 72 % der Bitkom-Befragten antworten, dass sie mindestens eine App von Lebensmittelhändlern wie zum Beispiel Rewe, Edeka, Netto, Lidl oder Kaufland auf dem Smartphone installiert haben. Das ist allerdings eine beeindruckende Entwicklung, denn im Vorjahr waren es „nur“ 58 % der Befragten. Legt die Ergebnisse aber nicht zu sehr auf die Goldwaage. Sie stammen nicht aus einer wissenschaftlichen Studie, sondern aus einer losen Meinungsumfrage. Daher lassen sie sich nicht ernsthaft verallgemeinern und geben mehr einen kleinen Fingerzeig.

Anzahl der pro User installierten Supermarkt-Apps wächst

Im Schnitt finden sich laut Bitkom bei den Nutzern etwa vier Supermarkt-Apps auf dem Smartphone. Im Vorjahr waren es drei. Wenn ich auf mein Gerät schaue, kommt das gut hin – dort sind die Apps von Kaufland, Lidl und Rewe zu finden – plus allerdings noch dm und Rossmann. 16 % der Befragten haben im Übrigen sogar sechs Supermarkt-Apps oder mehr installiert. Wie sieht es da bei euch aus?

Warum werden die Apps installiert bzw. verwendet? 81 % der Befragten geben Rabatte / Coupons als Grund an. Weitere 66 % nennen jeweils den Abruf der digitalen Angebotsprospekte bzw. Zugriff auf digitale Kundenkarten oder Treueprogramme als Grund. 60 % der Befragten nutzen auch digitale Kassenbons. 45 % nehmen zudem an Gewinnspielen über die Apps teil. Und 34 % nutzen sie zur Abfrage von Marktinfos, etwa zu den Öffnungszeiten.

Einkaufslisten haben 28 Prozent der Befragten schon in Apps der Lebensmittelhändler erstellt, 20 % Kochrezepte abgerufen. Online-Shops mit Lieferung nach Hause haben 19 % via App genutzt. Die integrierte Bezahlfunktion haben 18 % in den Apps von Lebensmittelhändlern schon genutzt, Erinnerungen oder Benachrichtigungen für Angebote 14 %. 13 % haben in den Apps die Möglichkeit zu Vorbestellungen beziehungsweise Lieferungen in Filiale vor Ort genutzt, ebenfalls 13 % haben Produktbewertungen oder Rezensionen in der App genutzt. Vom Kundensupport haben 7 % via App Gebrauch gemacht.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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95 Kommentare

  1. Die Ersparnis durch die Apps ist doch recht überschaubar. Den Joghurt 10 Cent günstiger, die Äpfel vielleicht 30 Cent und wenn der Händel großzügig ist vielleicht mal 1 Euro beim Klopapier. So geil finde ich Geiz dann halt doch nicht, dass ich mir dafür ein halbes Dutzend Kundenkonten anlegen und mit meinen Daten bezahle

    • Da ist die Frage was ist die Basis. Simples Angebot was ich gestern genutzt habe.
      Bis gestern war bei REWE noch der Iglo Rahm-Spinat im Angebot man hat den regulären Preis von 3,29€ gezahlt hat und hat pro Paket Spinat 1,60€ Guthaben bekommen (kann man direkt beim nächsten Einkauf einlösen) also effektive Kosten von 1,69€. Der Aldi hatte den Spinat auch im Angebot und wollte 1,79€ . Da kann man jetzt natürlich sagen man hat 10 Cent gespart weil man hätte ja auch wo anderes hin fahren können und mehr gezahlt oder man sagt man hat 1,60€ gespart, weil man ohne App beim REWE halt 3,29€ gezahlt hätte und kein Guthaben bekommen hat und klar in dem Fall hatte man sogar die Wahl zwischen 2 Angeboten bei anderen Fällen mag ein Produkt ohne app erst in 2 oder 3 Wochen wieder in einem Angebot sein

  2. Zum Glück funktionieren viele dieser Apps auf meinem iPhone nicht mehr, da iOS zu alt ist. So komme ich erst nicht in Versuchung sie zu installieren.

  3. Für die Datensensiblen:

    Man muss doch in der App keinen echten Namen hinterlegen und kann sich dafür eine Mailadresse machen…

  4. Manches kann ich ja wirklich noch nachvollziehen, auf der anderen Seite ist es aber auch erschreckend, was hier in den Kommentaren teilweise für ein himmelschreiender Unsinn verbreitet wird/werden darf.

    • Hauptsache wir geben deine fast 600 in nicht einmal einem halben Jahr frei, die du unter diesem Namen postet. Natürlich immer viel Mehrwert drin und nie offtopic.

  5. Einkaufsjack says:

    Ich finde es großartig.
    Die Kassenbons landen direkt in der App, spart Thermopapier, ich habe die Ausgaben noch besser im Blick und die Coupons bringen wirklich eine nützliche Ersparnis.
    Nennt sich Kundenbindung.
    Damals als es noch Bolle gab, gab es Angebote, aber wenn ich unter der Woche einkaufen gegangen bin, waren die Angebote bereits alle weg.
    Mit den Apps gibt es sogar ab und zu einen Gewinn, ich bin jedenfalls begeistert.
    Wer es nicht mag, geht ohne App einkaufen.

  6. Eine Reportage des ÖR hat neulich gezeigt, dass die Rabatte durch diese Apps hauptsächlich Augenwischerei sind und dieselben Produkte zur gleichen Zeit bei anderen Einkaufsläden zum ähnlich günstigen Preis oder sogar günstiger zu haben sind. Am besten mal selber vergleichen mit aktuellen (normalen) Angebotsprospekten der Läden 🙂

  7. Glaube eher es liegt daran das den Leuten durch zwingende Appnutzen Rabatte angeboten werden und da ja in DE sowieso alles teurer wird, kann es sich halt nicht mehr jeder leisten.

  8. Mal von den bisher ausgiebig breit gewalzten Punkten zwecks Datenschutz abgesehen: Was mich am meisten nervt ist die schiere Größe der App nebst Daten. Netto: 500 Mb, Kaufland 300 Mb aktuell. Dafür das so ne App eigentlich nur ein schlechter Webbrowser ist.

    Da wäre mir ne vernünftige mobile Webseite (meinetwegen mit Login für „Daten gegen Rabatt“) allemal lieber. Das Tauschgeschäft ist eine bewusste Entscheidung, doch warum ich dafür ne App braucht die „idealerweise“ auch noch ewig im Hintergrund läuft – das regt mich viel mehr auf.

    • Dass viele Auftraggeber für Apps diese so billig wie möglich haben wollen und daher kein Bedarf für Ressourcenoptimierung besteht, weil ja neue Smartphones ohnehin mit Unmengen an Speicher und Arbeitsspeicher kommen, ist aber wirklich nichts neues. Deswegen sind auf dem Desktop ja auch Electron Apps so eine Plage.

  9. Ich habe zeitweise die DM-App benutzt, aber die ist inzwischen auch wieder gelöscht. Ja, ab und an kann man was sparen, aber so viel kaufe ich da auch nicht.
    Weitere Apps zum Einkaufen nutze ich nicht. Normales Gemüse ist meistens auch ohne App im Angebot. Häufig sind die Angebote Markenartikel, die auch mit Rabatt noch recht teuer sind. Manchmal werden Dinge in der App mit Rabatt angeboten, die ich anderswo ohne App günstiger bekomme.
    Geld spare ich, weil ich seit über 10 Jahren keinerlei Süßkram mehr kaufe, außerdem nie Fertiggerichte, nur Grundnahrungsmittel
    Internet schalte ich unterwegs grundsätzlich aus. Man bezahlt mit Geld oder mit Daten.

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