Apple setzt im Smart Home neu an, um zu Amazon und Google aufzuschließen

Im Smart Home gibt es aktuell viele, größere Player. Jeder will irgendwie ein Stück vom Kuchen abhaben, seien es Software-Entwickler, Hersteller von Smart Speakern oder auch TV-Anbieter. Auch Apple ist da natürlich engagiert, will seine Initiativen aber nun offenbar nochmal neu aufrollen, um besser mit Amazon und Google mithalten zu können.

So haben die Kollegen von Bloomberg erfahren, dass Apple intern sein Team neu aufstellen möchte, welches dann für Soft- und Hardware rund um das Smart Home zuständig sein wird. Im Zuge der internen Umstrukturierungen werden neue Entwickler und Ingenieure sowohl in Cupertino als auch in San Diego ans Werk gehen. Das Ziel sei am Ende, dass mehr Drittanbieter direkte Vernetzungen mit Apples Siri und generell dem Apple-Ökosystem anstreben.

Das neue Team soll aber auch für Apple selbst die Möglichkeiten prüfen, im Bereich der Smart-Home-Hardware neue Produkte anzubieten, die über den aktuellen HomePod hinausgehen. Leiter der Initiative wird Andreas Gal sein, der zuvor für Mozilla tätig gewesen ist und dann als CEO von Silk Labs, mittlerweile von Apple übernommen, seine Brötchen verdiente. Gal soll spezifisch die Software-Bestrebungen verantworten. In über 15 Stellenanzeigen sucht Apple zudem nach neuen Mitarbeitern für seine HomeKit-Plattform.

Apple ist ein wenig unter Zugzwang geraten, da Amazon und Google sich mit ihren offeneren Lösungen deutlich breiter ausbreiten konnten. Klar, so bleibt etwa Siri natürlich Apple-Nutzern vorbehalten, während der Google Assistant und Amazon Alexa auch in Kombination mit allerlei Drittanbieter-Hardware funktionieren. Aktuell kann Apple im direkten Vergleich mit Amazon und Google nur auf eine deutlich geringere Unterstützung für HomeKit zählen, als das eben bei Alexa und dem Google Assistant bzw. Google Home der Fall ist. Eine Rolle spielt dabei aber sicherlich auch, dass Apples Zertifizierungsverfahren für die Technik von Drittanbietern weitaus strenger sein soll.

Auch im Bereich der Smart Speaker gibt es klare Verhältnisse: Amazon hält mit seinen Smart Speakern ca. 24,8 % Marktanteil, während Google bei 21,9 % liegt. Apple soll nur auf 2,1 % kommen. Dabei sind aber nicht nur die hauseigenen Modelle der jeweiligen Unternehmen eingerechnet, sondern auch Produkte von Drittanbietern, die Amazon Alexa und den Google Assistant unterstützen.

Vor einigen Jahren soll Apple abgewogen haben im Smart-Home-Segment größer anzugreifen – unter anderem mit smarten Tür- und Fensteröffnern. Allerdings sei jene Initiative dann vorerst hinausgeschoben worden, die Ursachen sind unbekannt.

Klar ist also nur, dass Apple sich im Bereich Smart Home besser aufstellen und seine Marktanteile vergrößern möchte. Parallel arbeitet das Unternehmen hinter den Kulissen wohl auch weiter an Augmented-Reality-Hardware und etwa Technologien für selbstfahrende Autos. Seien wir mal auf die potenziellen Ergebnisse gespannt.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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17 Kommentare

  1. Ein Apple HomePod, Apple TV und weitere Geräte, die sich preislich an der Amazon Echo Produktpalette orientieren wäre wohl sinnvoll um am Markt aufschließen zu können.

  2. Törbinator says:

    Also ich bin jetzt nach Google Home, Alexa inzwischen beim Homepod gelandet. Was soll ich sagen? Das erste mal, dass alles über einen längeren Zeitraum als 2 Monate am Stück funktioniert.

    Tradfri Hub, Hue Hub, Nuki Schloss. Alles über Homekit angebunden. Zuvor war das ein Graus. Der Echo Plus hatte beim Hinzufügen von mehr als 25 Lampen immer länger gebraucht und ist abgeschmiert. Lichtschalter von Hue ließen sich nicht darüber bedienen.

    Ja, war teurer, ja, ich bin im Käfig gefangen. Aber mit meinen mittlerweile 38 Jahren bin ich vielleicht auch langsam zu alt für den *bitte steinigen* Bastelscheiss. Dann lieber ein paar Euro mehr in die Hand nehmen und es läuft.

    Dieser Text beinhaltet meine persönliche Meinungen und Erfahrungen und hat keine Allgemeingültigkeit.

  3. Als erstes sollten sie ihre Preispolitik überdenken. Der HomePod kostet immer noch 329€. Selbst ich als Apple Nutzer würde niemals so viel Geld für das Ding ausgeben. Die großen Geräte von Amazon und Google kosten 99€-150€ und können um einiges mehr.

    • Wenn es entsprechend besser wäre, würden das sicherlich einige tun. Ist es aber nicht. Ich habe einen HomePod und der funktioniert nur mit mit Apple Music und bringt außerdem das miese Siri mit. Siri versteht manche Titel nur, wenn sie mit schweren deutschem Akzent ausspricht. Das ist lachhaft. Außerdem ist er ungemein basslastig. Das schlechtere Produkt für mehr Geld kauft halt wirklich kaum jemand (außer mir).

  4. Gibts dann Glühbirnen in Apfel Form? ^^

  5. Die App “Home” ist für mich einfach ein Buch mit sieben Siegeln. Ich halte sie für eine der schlimmsten Apps, die Apple jemals auf die Leute losgelassen hat. Ich finde zwar die “Hue”-App von Philips auch nicht gerade prickelnd, aber im Vergleich zu “Home” wirkt sie wie eine Wellness-Oase. Selbst Googles “Home”-App ist um Welten verständlicher.

    Apple hat bei diesem Thema etwa den gleich langen Weg vor sich, wie bei Siri. Oder bei der Gesichtserkennung in “Fotos”. Oder bei der Diktierfunktion. Oder bei der Suchfunktion in “Mail”.

    Kurz, überall dort, wo ein wenig “smartes Benehmen” gefragt ist, stinkt Apple zurzeit grausam gegen die Mitbewerber ab.

    • Kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ja, sie sind zu teuer. Ja, sie sind nicht offen genug. Aber wer – wie ich – ein paar Smart Hue einbinden will, der kann das mit der Home App sehr gut. Ich finde sie um Welten besser als die Google Home App. So steuere ich heute meine Lampen per Alexa per Voice sowie per App per iPad oder per iPhone. So unterschiedlich ist die Sicht.

      • Mir gefällt die Google Home App absolut nicht, da finde ich Apples Home App schöner, besser. Allerdings sind beide keine Apps die ich jeden Tag benutzen will, da finde ich die Apps der Hersteller meist besser.

  6. So groß ist der Markt für Smarthome am Ende auch wieder nicht. Über 90% derer, die in meinem Freundeskreis einen Echo haben, nutzen den quasi nur für Musik (oft per App gesteuert, nicht per Sprache!).

    Lampen und dergleichen schaltet man schneller analog bzw. per Bewegungsmelder (da muss man gar nicht aktiv werden und hat Licht). Heizung und Rolläden ist ja ohnehin albern.

    Mal abgesehen von schwerst körperlich eingeschränkten Personen erkennen da wohl nur sehr wenige einen Komfortgewinn. Dem gegenüber stehen höhere Stromkosten, unnötige Datenpreisgabe und üppige Einstandskosten für die jeweilige Hardware.

    Apple sollte da lieber kein Geld versenken bzw. müsste drastisch mit den Preisen runter-der Wettbewerb hat die Marke gesetzt. Ein 330€ Lautsprecher und 1000€ Telefone sind da nicht die Lösung.

    • Das ist eine sehr eingeschränkte Sicht und äußerst subjektiv. Sinn und Nutzen eines Smart Homes inkl. Sprachassistenten ist durchaus vorhanden, auch wenn du ihn nicht siehst. Heizungsautomatisierung und Rollladensteuerung sind bei weitem nicht albern, sondern bringen eine Menge Nutzen, insbesondere bei der klimatischen Regelung in einem Haus. Dies kann bei korrekter Justirierung Geld und Energie sparen.

      Und es ist durchaus komfortabel, wenn man von der Couch aus seine Lichter per Sprache regeln kann ohne gleich aufstehen zu müssen. Lamen analog zu schalten, wie du sagst, ist der Schulterschluss zum Umschalten des Fernsehers am Gerät und nicht per Fernbedienung.

  7. Da hat Bloomberg aus ein paar Stellenanzeigen eine Story gebastelt und predigt mal wieder aus der Kirche der Marktanteile. Amazon und Google verschleudern ihre Geräte unter Wert um an mehr Personendaten zu kommen. HomeKit funktioniert komplett offline. Dazu paßt auch die Übernahme von Silk Labs. Die haben Software entwickelt um Personen, Objekte, Töne/Musik, etc direkt auf dem Gerät zu erkennen.
    https://www.silklabs.com/technology/index.html

    • HomeKit ja, die Geräte zum Teil aber nicht. Netatmo zum Beispiel ist HomeKit kompatibel, die Geräte laufen aber über deren Server.

      • Schlechtes Beispiel. Netatmo-Geräte speichern lokal und verschlüsselt auf SD-Karte. Wenn man einen Account benötigt, um zBsp. die Wetter-API zu benutzen, dann geht das ohne Angabe von Name, Alter, etc.

  8. Eine gut gepflegte und dokumentierte lib für ESP32, STM32 & andere beliebte Bastelplatinen und schon dürfte die Beliebtheit eine ganze Ecke gesteigert werden.

  9. Apple hat erkannt dass in HomeKit viel Potenzial schlummert, tat aber bisher relativ wenig dafür dass das Feuerwerk zündet. Ein eigenes Produkt wäre so eine Zündung gewesen, bisher hat Apple das Ganze leider Drittherstellern überlassen. Außer dem HomePod kam da bisher nicht viel. Amazon bietet mittlerweile einige Smarthome Produkte an oder hat zumindest Firmen aufgekauft die Produkte anbieten. Amazon ist für mich derzeit Marktführer.

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