Apple arbeitet angeblich an Konkurrenzprodukt zu Amazons Echo

Apple_logo_black.svgEigentlich ist diese Meldung schon im Vorfeld zu erwarten gewesen: Nachdem auf der diesjährigen Google I/O gerade erst vom Suchmaschinen-Giganten mit Google Home ein Assistent vorgestellt wurde, der das Konzept von Amazons Echo aufgreift und per Sprachsteuerung daheim Aufgaben entgegennimmt, war es nur eine Frage der Zeit bis auch Apple verkündet, dass man mindestens eine eigene Lösung zum Thema anbieten wollen würde. Das scheint nun bestätigt.

Laut TheInformation arbeite das Unternehmen aus Cupertino ebenfalls daran, Siri zugänglich für Drittanbieter zu machen. Soll heißen, dass jeder Entwickler dann die Möglichkeit geboten bekommt, den Sprachassistenten in sein Projekt mit einzubinden. Ein inzwischen wirklich überfälliger Schritt. Bisher gab es einige wenige Anbieter wie zum Beispiel „Yelp“, die dank spezieller Absprachen und Sonderregelungen mit Apple, Zugriff auf Siri bekommen haben. Das soll sich nun ändern und könnte bereits bei der kommenden WWDC im Juni umgesetzt werden.

Der Schritt erfolge über ein eigenes SDK, das den Entwicklern dann zur Verfügung gestellt wird. Der Assistent für daheim wird hingegen noch ein wenig länger auf sich warten lassen. Es wird berichtet, dass ebenfalls Siri für das Gerät zum Einsatz kommen wird. Bisher jedoch kann die freundliche Stimme aus dem Smartphone aber lediglich simple Aufgaben, wie Termine eintragen oder den Wecker stellen, bewältigen. Komplexere Anfragen leitet Madame indes direkt weiter an die mobile Websuche.

Momentan ist es so, dass der Assistent via gesprochenem Befehl an Apple HomeKit gekoppelte Geräte steuert. Google Home möchte mehr können und Amazon Echo macht bereits etwas mehr.

Die Lösung von Amazon hat den großen Vorteil, dass sie bereits Zugang für Drittanbieter ermöglicht und so breiteren Zugang erhält. Jedoch versteht Echo lediglich die englische Sprache, was den Markt natürlich deutlich eingrenzt. Und bis Google mit Home endlich so weit ist, hat Apple die Möglichkeit zu beweisen, dass die multilingual-taugliche Siri durchaus mehr kann, als sie bisher von sich zeigte. Denkbar wäre auch, dass man überlegt, Viv einzusetzen, ist er doch als offene Plattform konzipiert und kommt bereits aus „eigenen Händen“.

Ich halte die Ankündigung für ausgesprochen nachvollziehbar, aber überfällig. Amazon hatte bereits einige Zeit, sich zu behaupten. Google wird mit Home ebenfalls seine Chance nutzen und versuchen, den Anwender mit reichlich Einsatzmöglichkeiten von seinem Produkt zu überzeugen. Aber auch Apples Lösung wird seine Käufer finden, das war schon immer so und wird sich vermutlich nie ändern. Es ist jedoch an der Zeit, umzudenken und den Sprachassistenten für mehr als nur Termineintragungen tauglich zu machen. Viv hat es auf dem Hackathon Event demonstriert. Los Apple, überzeug uns!

(via TheVerge )

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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5 Kommentare

  1. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Apple Viv einsetzen wird. Das ursprüngliche Team um Siri hat Apple schon vor Jahren wieder verlassen, um mit Viv Labs ein neues Startup zu gründen. Nur um sich erneut von Apple aufkaufen zu lassen (sofern Apple das überhaupt wollte)? Wären sie dort glücklich gewesen, wären sie dort sicher geblieben und hätten Siri zu Viv weiterentwickelt und Geld haben die Jungs sicher nicht mehr nötig.

  2. Der neuere Play:5 hat übrigens zwei integrierte Mikrofone…

  3. meinereiner wäre ja schon positiv überrascht, wenn siri zumindest elementare aufgaben (z.b. kontakte aus dem adressbuch anrufen oder wecker stellen) ohne Internetverbindung erledigen könnte.

  4. Ich möchte nicht dauerhaft belauscht werden zu Hause. Aber sicher gibt einige die solch einen Service bestimmt gerne nutzen. Hoffe mal Apple im September ordentlich was raus haut. Apple TV Stream oder Apple VR in 4k wäre mal was.

  5. Reinhard Segeler says:

    Sprachgesteuerte Computer?! So was können (meine) Macs bereits seit Mitte der 90er Jahre. Es gab damals bereits einen Werbevideo von Apple, in dem ein Mensch mit seinem MessagePad kommunizierte, eine Vision. Nutzbar ist es seitdem am Mac – OHNE Internet, ABER nicht zuverlässig genug. Die Rechenpower reichte anfangs nicht, also hat man diese Möglichkeit schnell wieder vergessen und jetzt… Na ja, das MessagePad wurde auch erst mit dem iPhone zum Hype oder Kassenschlager… Bin gespannt, wie Apple diese Vision von damals umsetzt…

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