App-Nutzung 2015: Emojis, Mails und Phablets
Apps, Programme, Anwendungen – wie auch immer man die geschickt zusammengeführten Codeschnipsel nennen mag, sie erfreuen sich größter Beliebtheit und werden immer mehr genutzt. Welche Apps 2015 besonders beleibt waren, hat die zu Yahoo gehörende App-Analytics-Firma Flurry errechnet. Das bezieht sich natürlich nur auf Apps, die die Dienste von Flurry in Anspruch nehmen, was allerdings die meisten machen. Weltweit stieg die App-Nutzung im Vergleich zu 2015 um 58 Prozent, das ist zwar weniger Wachstum als im Vorjahr, allerdings gilt der Markt auch bereits als ausgereift.
Die Mehrnutzung kommt aber nicht etwa durch neue Nutzer, sondern durch solche, die schon länger Apps nutzen. 40 Prozent der 58 Prozent Wachstum stammen von diesen, Neunutzer tragen nur 18 Prozent dazu bei. Eine der App-Kategorien mit dem größten Erfolg waren Emoji-Tastaturen, aber auch Apps, die den Sperrbildschirm verändern. Die Kategorie „Personalisierung“ legte 2015 um starke 332 Prozent zu. Für viele sicher nur Spielerei, aber anscheinend eine, die gut ankommt.
Aber auch Produktivitäts-Apps konnten kräftig zulegen. Flurry begründet dies damit, dass Nutzer das Smartphone immer mehr anstatt eines PCs verwenden und zum Beispiels Mails über das Smartphone abrufen. Das Plus in dieser Kategorie beträgt 125 Prozent. Das Smartphone als PC-Ersatz zeigt sich auch im Bereich Mobile Commerce. Shopping- und Lifestyle-Apps sorgten für ein Wachstum von 81 Prozent. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass Shopping-Apps mittlerweile viel besser sind als noch vor ein paar Jahren.
Statt über TV und PC werden auch Medien zunehmend über mobile Geräte konsumiert. Interessant ist hier, dass die Nutzung solcher Apps auf Phablets (Smartphones ab 5 Zoll) 5,3 mal stärker anstieg als auf kleineren mobilen Endgeräten. Phablets werden generell mehr genutzt, um 334 Prozent stieg die Nutzungszeit in dieser Gerätekategorie, mehr als bei allen anderen mobilen Geräten.
Der Trend zu Tablets ließ sich auch um Weihnachten beobachten, 27 Prozent der aktivierten Geräte fallen in diese Kategorie. Betrachtet man nur Android-Aktivierungen, sind es sogar 50 Prozent. Hält der Trend an, werden 2016 Phablets erstmals den Markt dominieren. Allerdings muss man auch hier etwas differenzierter betrachten, der Kunde hat ja nicht mehr so die Auswahl. Will er ein High-End-Gerät kaufen, fällt dies heutzutage in der Regel automatisch in die Phablet-Kategorie.
Interessant ist auch, wie viele Entwickler auf Flurry als Analytics-Dienst setzen. Flurry misst monatlich die Nutzung von 2,1 Milliarden Geräten, konnte so 2015 insgesamt mehr als 3,2 Billionen (!) App-Sessions analysieren.
Warum erlaubt Apple sowas überhaupt noch? Ich meine die Spyware, die einem mit den Apps untergeschoben wird. Sollte es nicht möglich sein, dass alles von Seiten des iOS zu blockieren? Da muss Apple wirklich dringend handeln – lange schon …
… und ist das überhaupt mit den deutschen Datenschutzbestimmungen vereinbar?
@Aluhut
Apple hat aus diesem Grund 2010 die Richtlinien für Entwickler angepasst. Apps die Analytics-Dienste wie Flurry einsetzen, konnten einfach aus dem App Store entfernt werden. Bzw wurden viele garnicht erst reingelassen. Flurry hat dann die Funktionen des SDK eingeschränkt und auch ein Opt-Out angeboten.
http://venturebeat.com/2010/04/13/apple-ads-analytics/
Seit iOS 9 gibt’s ja auch die Safari Content Blocker Erweiterungen, gute Blocker sind zBsp BlockBear, Cleanse, Ruby und Focus by FireFox. Auf Systemebene geht das auch mit Weblock: https://www.weblockapp.com