Amazon Web Services führen die AWS European Sovereign Cloud ein

Bild: Amazon.de

Die Amazon Web Services führen in Europa die sogenannte AWS European Sovereign Cloud ein. Dies wird laut Unternehmensangaben eine neue, unabhängige Cloud für Europa. Kunden aus stark regulierten Industrien und dem öffentlichen Sektor sollen damit mehr Auswahl und Flexibilität erhalten, um den steigenden Anforderungen an den Ort der Datenverarbeitung und die operative Souveränität in der Europäischen Union (EU) gerecht zu werden

Für Kunden der AWS European Sovereign Cloud wird es möglich sein, alle von ihnen erstellten Metadaten in der EU zu belassen. Auch die Kontrolle über den Betrieb und den Support der AWS European Sovereign Cloud wird ausschließlich von AWS-Personal ausgeübt, das in der EU ansässig ist und sich in der EU aufhält. Kunden könnten hier sogar zum Beispiel Betreiber kritischer Infrastrukturen („KRITIS“) sein.

Die AWS European Sovereign Clou wird physisch und logisch von den bestehenden AWS-Regionen getrennt. Die AWS European Sovereign Cloud wird mit ihrer ersten AWS-Region in Deutschland starten und allen Kunden in Europa zur Verfügung stehen. Eine informierende Website gibt es bereits hier. Die AWS European Sovereign Cloud verfügt etwa über unabhängige Systeme für das Rechnungswesen und zur Nutzungsmessung.

Für besonders strikte Anforderungen an die Trennung von Daten und den Ort der Datenverarbeitung innerhalb eines Landes bieten bestehende Angebote wie AWS Outposts oder AWS Dedicated Local Zones laut AWS noch zusätzliche Optionen. Damit können Kunden die AWS European Sovereign Cloud Infrastruktur um selbstgewählte Standorte erweitern. Neben der AWS European Sovereign Cloud sind 12 weitere Verfügbarkeitszonen und vier weitere AWS-Regionen in Kanada, Malaysia, Neuseeland und Thailand in Planung. Die AWS-Infrastruktur in Europa umfasst acht AWS-Regionen (Frankfurt, Irland, London, Mailand, Paris, Spanien, Stockholm und Zürich) sowie mehr als 120 CDN-Punkte (Content Distribution Network) in mehr als 25 Städten in 19 EU-Mitgliedstaaten.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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8 Kommentare

  1. Oliver Müller says:

    „Souveränität ist die Abwesenheit starker Abhängigkeiten von Dritten. Die Souveräne Cloud von AWS ist hier Etikettenschwindel.“
    https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/amazon-kuendigt-europaeische-cloud-an-19268173.html

    • Vor allem: „„Und damit haben wir das Problem, dass US-Behörden rechtlich Zugriff auf diese Daten nehmen können, etwa über den Cloud Act oder den Foreign Intelligence Surveillance Act .“

      • Im Grunde bist Du heutzutage ja eigentlich raus, sobald der Betreiber eine amerikanische Firma ist. Ich frage mich ernsthaft, wie sich das auf lange Sicht entwickeln wird.

        Unsere IT-Kanzlei hat uns schon gewarnt, für Kunden dürfen wir keinerlei Hoster nehmen, deren Besitzer eine amerikanische Firma ist… Was ich so höre, merken die Hoster im Allgemeinen eine Zunahme solcher Fragen von Kunden _vor_ dem Abschliessen…

        Ich hab meinen privaten Krempel in der Cloud bei Hetzner – Finnland server rules!

        • Immerhin fragen die Kunden und machen nicht einfach. In vielen Teppichetagen gibt’s da wenig Problembewusstsein, nach dem Motto, „Die anderen machen es doch auch“.

  2. Bei einem US-amerikanischem Dienstanbieter haben nur die USA Zugriff.
    Bei einem vor allem deutschen Anbieter haben BND, die EU-Freunde UND die US-Amerikaner potenziell Zugriff.
    Nutze daher lieber gleich US-Dienste.
    Wirtschaftsspionage wäre ein Thema gegen USA, aber derartige Daten sollten dann besser gar nicht in eine Cloud.

    • Oliver Müller says:

      > Bei einem vor allem deutschen Anbieter haben […] potenziell Zugriff.

      Das ist Unsinn, aber ich springe trotzdem mal über das Stöckchen: Welche rechtliche Grundlage soll denn das erlauben?

      • Du erwartest eine ernsthafte Diskussion, nachdem Du von Stöckchen redest? Zu den Rechtsthemen kannst Du bitte einen Deiner Anwälte konsultieren oder selbst recherchieren.

  3. Lars Mulder says:

    Ich finde das erst mal Super.
    Vielleicht löst das einige Probleme die öffentliche Einrichtungen haben. Die meisten kleinen Anbieter wie Hetzner, Open Telekom, Strato usw. können mit den AWS nicht mithalten soweit ich das verstehe. Das wird aber vermutlich gleich widerlegt werden. Dennoch bleibt die Frage wenn wir angst vor den US Unternehmen haben und vor den Chinesischen, mit was wollen wir dann unsere Infrastruktur betreiben? Europäische Hersteller :D…
    Zumal die meisten Terror Warnungen halt nicht vom BND kommen sondern von den befreundeten Geheimdiensten. So gesehen ist es ja vielleicht gut dass die mit draufschauen… nun aber zurück und AWS macht den besten Service und wir haben eben Angst.

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