Amazon Video Direct: Videos bei Amazon veröffentlichen und monetarisieren
Amazon hat etwas überraschend Amazon Video Direct vorgestellt, eine Möglichkeit zur Veröffentlichung von Videos, die dann über Amazons Vertriebskanäle an den Mann gebracht werden sollen. Amazon will damit Kreative ansprechen, die eine Möglichkeit suchen, ihre Videowerke quasi in Eigenregie zu veröffentlichen, ähnlich wie es mit Büchern bei Amazon möglich ist. Gesehen werden können die Videos in Deutschland, USA, Großbritannien, Österreich und Japan. Der Anbieter muss aber nicht aus einem dieser Länder stammen, die Einreichungen können weltweit vorgenommen werden. Besonders spannend sind die verschiedenen Monetarisierngsmöglichkeiten, die Amazon anbietet.
Videos können zum Kauf oder zur Leihe angeboten werden, außerdem kann man die Videos auch über Prime Instant Video zur Verfügung stellen. Die Bezahlung erfolgt dann anhand gestreamter Stunden. In den USA gibt es zudem die Möglichkeit, die Videos in einem Zusatz-Abonnement anzubieten.
Um den Videoerstellern neben den Vorteilen der großen Reichweite und den verschiedenen Angebots-Optionen einen weiteren Anreiz zu bieten, startet Amazon außerdem das Amazon Video Direct Stars-Programm. Aus einem 1 Million Dollar schweren Depot werden jeden Monat die Top 100 der AVD-Videos mit Bonuszahlungen gelockt. Verschiedene Kriterien spielen hier in die Bewertung, neben der Anzahl der Zuschauer spielt zum Beispiel auch eine Rolle, wie lange diese geschaut haben.
Filme, TV-Serien, Dokumentationen und Musikvideos sollen den Kunden auf diese Weise zugänglich gemacht werden. Sicher für viele Publisher interessant, die zwar professionell tätig sind, aber eben unabhängig von den großen Filmstudios agieren. Die Möglichkeit, die Videos auch für Prime-Nutzer zugänglich zu machen, bringt auf einen Schlag ein Millionenpublikum.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Amazon Video Direct gut angenommen wird, auf beiden Seiten. Und der sich freuende Dritte ist Amazon, das Unternehmen kann den Zuschauern mehr Content bieten, ohne dabei die massiven Kosten von Eigenproduktionen stemmen zu müssen. Weitere Informationen zu Amazon Video Direct findet Ihr bei Amazon.
kluger Schritt
Mir stellt sich auch hier wieder die Frage, inwieweit es als „Kreativer“ in Richtung Gewerbe aussieht.
Wie man anderswo hört/liest geht dieser Schritt auch in Richtung TV-Markt und Youtube. In der US-Variante gibt es auch noch eine werbefinanzierte Option.