Amazon testet Rücksendegebühren
Amazon fängt an, für bestimmte Rücksendungen Gebühren zu verlangen, was eine Abkehr von der bisher meist kostenlosen Praxis darstellt. Amazon reiht sich in die Riege der Shops ein, die dafür unter Umständen Geld sehen wollen. Unser Leser Matthias hat uns da seinen Screenshot zukommen lassen:
Konkret geht es um Artikel, die im Originalzustand zurückgeschickt werden – also unbenutzt sind und keine Gebrauchsspuren aufweisen. Wer also etwas bestellt, es sich anders überlegt und das Produkt gar nicht oder nur sehr behutsam ausgepackt hat, könnte mit einer Gebühr belegt werden. Tests von „Computerbild“ ergaben beispielsweise eine Gebühr von 1,99 Euro, während „Onlinehändler-News“ von einer Spanne zwischen 1,95 Euro und 2,95 Euro berichtet.
Diese Gebühr fällt wohl nicht pauschal an. Sendet man einen Artikel zurück, weil er defekt ist oder weil schlicht das Falsche geliefert wurde, entstehen keine Kosten für die Retoure. Amazon selbst gibt an, dass man während des Rückgabeprozesses transparent darüber informiert wird, ob die jeweilige Rücksendung kostenpflichtig ist oder nicht. Als Begründung für diesen Schritt führt der Konzern an, bewussteres Einkaufsverhalten fördern und im Sinne der Nachhaltigkeit die Anzahl der Retouren reduzieren zu wollen. Natürlich dürften auch die nicht unerheblichen Kosten für Logistik, Prüfung und Wiederaufbereitung der zurückgesendeten Waren eine Rolle spielen. Derzeit scheint Amazon dieses Gebührenmodell laut „Onlinehändler-News“ nur bei ausgewählten Produkten zu testen. Es ist also durchaus denkbar, dass diese Regelung in Zukunft auf weitere Artikel ausgeweitet wird. Das wäre allerdings ein Punkt gegen Prime – und wird viele darüber sinnieren lassen, ob sie dort bestellen…bzw. ob sie Prime weiter abonnieren.
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Ist nichts wirkliches Neues. Hatte ich Mitte des letzten Jahres schon einmal bei ein paar Retouren.
Das freche ist, dass ich nun auch bei einem Artikel mit Retourengrund „Falsche Beschreibung“ diese kostenpflichtigen Versandarten angezeigt bekommen habe.
Ich schiesse mal kurz ins Blaue: die Bevorzugung von unverpackten Rücksendungen, ohne Label mit Empfänger & Absender, liegt höchstwahrscheinlich an irgendwelchen rechtlichen und/oder steuerlichen Besonderheiten.
Es handelt sich dann vermutlich nicht mehr um einen Versand von Einzelpaketen der nach den Regeln des Postgesetzes ablaufen muss sondern um eine einfache Logistik-Dienstleistung wie ihn auch eine Spedition anbieten würde. Wie Alex oben schon schrieb, wird alles einfach in eine Kiste gepackt und diese wird dann transportiert und nicht einmal mehr im „Post-Sinn“ zugestellt.
Oh, und das bedeutet wahrscheinlich auch, dass nicht für jede Sendung / Retoure überhaupt z.B. Mehrwertsteuer zu bezahlen wäre: es ist ja nun keine Einzelleistung mehr sondern nur für den Transport der Kiste muss Steuer entrichtet werden, egal wie viele Einzelleistungen (Retouren) darin nun verstaut sind und welche früher jede einzelne MwSt.-pflichtig gewesen wäre…
Ich kann dir versichern, dass die Kisten wieder ausgepackt werden. Verfolge mal so eine retour via Webseite nach. Irgendwann siehst du, dass die wieder bei Amazon gelandet ist.
Häh, sollte Dein Kommentar woanders landen? Hat doch gar nix mit meiner Aussage zu tun oder stehe ich auf dem Schlauch? Klar landet es bei Amazon und nicht im Fundbüro von Bielefeld
„Sendet man einen Artikel zurück, weil er defekt ist oder weil schlicht das Falsche geliefert wurde, entstehen keine Kosten für die Retoure.“
Das wäre ja auch noch schöner und schlicht unzulässig.
Schön wärs. Hatte bei einer Retoure „falsche Beschreibung“ ausgewählt und dabei waren einige Versandarten für die Retoure ebenfalls mit Kosten verbunden.
Transparenz während der Rücksendung, ich würde viel lieber schon bei der Bestellung erkennen ob ich Gebühren bezahlen muss.
Über die Kosten muss der Kunde in der Widerrufsbelehrung informiert werden. So ganz flexibel kann Amazon da also nicht handeln. Ich schaue mittlerweile immer genauer hin, vor allem bei Drittanbietern auf Amazon werden gerne Gebühren verlangt.
vermutlich lassen sie eine unbequeme Variante weiterhin kostenlos (z.B. UPS)
Ich hatte das jetzt leider auch als Prime Kunde. Es wird mit kostenloser Rückgabe geworben und das wurde mir auch angeboten. Allerdings war nur UPS kostenlos. Für den nächsten UPS muss ich allerdings zehn Minuten mit dem Auto fahren, anstatt zum DHL Kiosk in drei Minuten rüber zu gehen. Das hat mich schon geärgert. Die Rücksendekosten waren unabhängig davon ob ich „nicht gefallen“ oder „defekt“ ausgewählt habe.
Scheint hier ja ziemlich zu Triggern. In der Schweiz ist es normal, dafür zu Zahlen. Meist sogar komplett, also min. 7 CHF. Immerhin überlegt man sich so 3x ob man das Zeug im Warenkorb wirklich will und obs das richtige ist. Amazon und Kleidung sind noch die Ausnahme.
Räspääääkd, dass man in der Schweiz schlauer ist und auch wirklich niemals letztendlich defekt gelieferte Artikel bestellt bzw. (… ´obs das richtige ist´) dort immer Alles völlig korrekt abläuft in der Produktbeschreibung.
So ein Märchenland gibt es in Deutschland auch – nennt sich Bayern – da ist immer Alles besser als sonstwo, ganz ohne Notwendigkeit jemals auf die Realität Anderer eingehen oder durchdachte Vergleiche aufstellen zu müssen.
Auf Tunnelblick spezialisierte Augenärzte/Optiker können in solchen Gegenden bestimmt mächtig Reibach machen?!
Bei missgünstigen privaten Pro-Bono-Anwälten der Großkonzerne – die sich gerne ausnehmen lassen und das auch vom Rest einfordern – soll immer noch jede Menge zu holen sein.
… falls man eine Antwort auf dem Unterstellungsniveau formulieren würde …
;o|
Wenn es den Effekt hat bspw. bei Kleidung zig Exemplare zu bestellen und dann bis auf ein oder zwei zurück zu schicken wäre damit schon was verbessert. Abgesehen von den Kosten welche bei Amazon anfallen, würde das sogar der Umwelt gut tun
Ich finde hier die Argumentation der Händler aber dünn, lieber nur eine Größe zu bestellen anstatt mehrere. Das spart zwar Versand, wenn die Größe direkt passt, verursacht aber mehr Versand, wenn die Größe nicht passt.
Bestellt man zwei Größen, schicke ich eine zurück. Das sind zwei Wege (die ohnehin anfallen, ist ja nicht so, dass der Wagen ohne mein Paket gar nicht fährt).
Bestelle ich eine Größe und sie passt nicht – kann ja verschiedene Gründe haben – dann habe ich schon mindestens drei Wege. Das Hin- und Zurück der unpassenden Größe und das Hin der neuen – hoffentlich passenden Größe. Auch für den Händler sind das tendenziell mehr Wege.
Klar. Die Hoffnung ist, dass die initial bestellte Größe passt. Da aber selbst Kleidung derselben Marke mal so und mal so ausfällt, ist das auch nicht garantiert. Hat auch ehrlich gesagt nichts mit Umwelt zutun.
Gilt btw. auch für Leute, die halt mehrere verschiedene Stücke bestellen und dann Teile wieder zurücksenden. Als Onlinehändler stehe ich in Konkurrenz zum lokalen Händler. Genauso, wie dieser eben umgekehrt mit dem Onlinehandel. Natürlich bestelle ich mir beim Shoppen von Klamotten mehrere Teile und probiere an und behalte, was mir gefällt. Mach ich im Laden auch…
Defacto DAFÜR gibt es das Widerrufsrecht. Ja. Inzwischen darf man die Rücksendekosten auf den Käufer umlegen. Ist mir bewusst.
Bei anderen Produktgruppen gehe ich aber mit. Ich fände es auch gar nicht verkehrt, es verpflichtend zu machen, einen Rücksendegrund anzugeben.
Das was Amazon macht, wirkt aber eher willkürlich. Die Postshops werden sich freuen, noch mehr Retouren zu bekommen, die inzwischen in der Packstation landen. Auch die (immer weniger werdenden) UPS-Abgabestellen.
Ich war btw. in den letzten Monaten (nicht wegen Amazon) schon in 3 Abgabestellen in meiner Umgebung, die mindestens (laut eigener Aussage) seit Monaten keine Abgabestelle mehr sind aber noch auf der Webseite geführt werden. Freue mich immer riesig, wenn Versanddienstleister UPS ist…
Bei Amazon wähle ich persönlich immer die Abgabe in der Packstation. Sorry… „Echte Postfilialen“ gibt es hier im Kölner Süden gar nicht mehr und die Abgabestellen, die es gibt, haben jetzt auch nicht gerade die für mich idealen Öffnungszeiten. Und wenn man in den Randzeiten geht, sind sie natürlich überlaufen von Menschen, die halt auch arbeiten gehen…
Also Packstation. Davon gibt es hier quasi auf jeden Supermarkt-Parkplatz eine…
(Mache ich auch mit eigenen Paketen, Onlinelabel und dann in die Packstation)
„… fände es auch gar nicht verkehrt, es verpflichtend zu machen, einen Rücksendegrund anzugeben.“
Das ist ja gesetzlich geregelt; fragen geht immer, nur ist die Angabe nicht verpflichtend (könnte allerdings je nach Grund auch geschickt mit o.g. Kosten verknüpft werden).
Ist auch besser, wenn man sowas nicht Konzernen (im ungünstigsten Extremfall mischt sich noch das TrumpELtier ein) überlässt.
Wem man die Verantwortung für Abgaben bei Vine reininterpretiert zeigt sehr schön, wie ungeeignet solche Parteien ihre Macht ausnutzen, wenn man sie fahrlässigerweise lässt.
Die Mangelhafte Datenbankpflege der Partner seitens DHL habe ich auch schon oft gehört.
Meine Postfiliale (mit festgelegter Nummer) taucht fast nie in der entsprechenden Auswahl der Shops auf, weil DHL es trotz vielfacher Nachfragen nicht hinbekommt, die vollkommen korrekt einzupflegen; das verwirrt teilweise auch die Zusteller über Gebühr (unangelernt müssen die sich umso mehr auf korrekt funktionierende Systeme verlassen).
In einer idealen Welt unterstützt man die einen entlasten nach dem ´eine Hand wäscht die andere´-Prinzip.
Aber in GerMoney bauen die Banken ja auch immer mehr Filialen und/oder Automaten zurück, kassieren aber zusätzlich noch fürs Geldabheben beim Supermarkt.
Den Ärger mit nicht mehr existierenden Shops möchte man sich nicht ausmalen, wenn man da dann was hinbestellt …
Ich finde das gut. Es gibt so viele Leute, die es ausnutzen. Hab schon einige Male mitbekommen, dass jemand 3 Grafikkarten bestellt hat, diese Tage lang getestet hat, und dann 2 zurückgeschickt. Das Verhalten ist krank und schadet nicht nur dem Händler. Das gleiche bei Kleidung und anderen Sachen.
Von mir aus kann die Gebühr 10€ betragen. Und die Rückgabefrist sollte man auf 3 Tage begrenzen.
Ich (noch Prime Kunde) habe gestern den QR-Code, der eigentlich ausschließlich für die kostenlose Rücksendung in der DHL Filiale vorgesehen war ohne Probleme an der Packstation einlösen können (rücksendung über die Packstation hätte ansonsten in meiner Erinnerung nach 1,95 € gekostet).
Hatte ich vor zwei Tagen erst. FireTV Stick ist abgeraucht, vor ner halben Woche nen Neuen geordert für 45 Flocken, dann kamen die mit ihrem Frühlingsangeboten um die Ecke – gleicher Stick nur noch 27 Euro, also ging der vorher gekaufte zurück – 1.95 Euro Gebührenhaben mir die S*cke abgezogen trotz Prime.
Was qualifiziert eine Rückgabe als kostenlos?
Ich habe ein Produkt erworben, welches seine Funktion (Elektrorasierer) zwar erfüllt, aber nicht zu meiner Zufriedenheit: es bleibt zuviel Bart stehen und ich muß immer nachrasieren was zu hautreizungen führt.
Werde ich so in die Begründung für die Rücksendung schreiben.
Sprich das Gerät ist ausgepackt, und auch ausprobiert. Wie sollte ich sonst feststellen daß es für meine Zwecke nicht geeignet ist ?
Ich werde es säubern , aber natürlich nicht desinfizieren – das ginge dann wohl über „ausprobieren“ hinaus – das sollen die dann selber regeln . Ich vermute fast sie weerden sich nicht die Mühe machen nur die Scherfolie und das Messer zu tauschen und dann das Gerät hygienisch einwandfrei als „refurbished“ wiederverkaufen , sondern wegwerfen. Aber soll ich es deshalb behalten?
Mal sehen ob es kostet.
Ich möchte jetzt auch einmal in Richtung Nachhaltigkeit argumentieren. Die Zahl der Rücksendungen in Deutschland ist einfach enorm. Ich finde es richtig, dass man sich an den Rücksendekosten beteiligt. Nur so funktioniert der Verbraucher und kann zu einem besseren Verhalten im Sinne der Nachhaltigkeit bewegt werden. Denn die Kosten für die Retouren tragen wir alle indirekt. Wenn die Kosten nun direkt bezahlt werden müssen, wird das Verhalten bewusst. Und den Kommentaren nach zu urteilen, retourniert jeder hier ja fleißig.
Ob die dann auch jetzt endlich den Preisnachlass geben bei massiver Reduzierung nach Bestellung vor Lieferung? Bisher war es sinnlos beim Support zu fragen, einfach nochmal bestellen und Retouren. Alles nicht Nachhaltig aber von der Konzernführung aktiv gewollt.
Wenn ich mir den Screenshot so anschaue, versuche ich immer noch den Sinn dahinter zu begreifen, warum ich, wenn ich das Versandlabel selbst ausdrucke (wodurch mir sowieso schon eigene Kosten, z.B. für Papier und Toner entstehen, die mir niemand erstattet) und die Sendung dann bei DHL oder Hermes abgebe jetzt zusätzlich 1,95 € zahlen soll, während es mich nichts kostet, wenn ich das Label vor Ort drucken lasse. Das mit den Tüten bei der Abgabe kenne ich so nicht, dafür bestelle ich wohl zu wenig bei Amazon und wenn, dann kommt es verpackt und dann braucht es dementsprechend keine Tüte oder keinen Karton, weil der dann schon da ist. Diese Unart, Artikel ohne Umverpackung oder in Papptüten zu versenden, kann ich ohnehin nicht nachvollziehen, soll sie doch einen gewissen Schutz der Ware gewährleisten. Gewisse Produkte bestelle ich genau deswegen bewusst nicht mehr bei Amazon, auch wenn es dann vielleicht nicht mehr ganz so günstig kommt.
Ich denke mal, hier möchte Amazon schlicht seine Prozesse (und damit seine Kosten) optimieren, indem alles am besten auf Paletten gesammelt und dann im Paket verschickt werden soll. Vorrangig vermutlich mal wieder wegen der Nachhaltigkeit, im Endeffekt ist das aber sicherlich auch nur wieder der Kostenoptimierung geschuldet. So viele Retouren, die nach wie vor vernichtet werden, lassen da kaum an eine hehere Absicht glauben.
Apropos Umverpackung: ich muss ja immer über das kleine Deutschland und seinen Weltverbesserungsdrang schmunzeln, wenn ich mal wieder eine Sammelsendung aus China bekomme: Versandtasche aus Kunststoff, jedes enthaltene Produkt darin als Sendung einzeln verpackt, natürlich auch in Verstandbeuteln aus Plastik, teilweise mit Polsterung, obwohl diese gar nicht erforderlich ist. Der Inhalt dann teilweise auch nochmal in einer von diesen wiederverschließbaren Plastiktüte. Und wir eiern hier rum wegen ein paar Trinkhalmen und müssen den Schraubverschluss quasi an die Trinkflaschen tackern weil ja so viele Deckel angeblich in der Umwelt landen. Läuft!
morgen 1,95€ übermorgen dann 4 €, bald die ganzen Gebühren beim Kunden.
und tschüss Amazon . F* euch.
Das ist doch nicht neu?
Das je nach Artikel und Rücksendegrund Gebühren anfallen können gibt es doch schon mehrere Jahre. Teils findet man dazu Artikel aus dem Spätsommer 2021 dazu.