Amazon Smart Air Quality Monitor: Erster Eindruck

Amazon hat einen Smart Air Quality Monitor auf den Markt gebracht. Das Gerät konnte ich mir bereits anschauen. Was bekommt der Nutzer, wenn er 79,99 Euro Normalpreis für das smarte Gerät investiert? Was kann der Amazon Smart Air Quality Monitor? Ganz einfach: Er soll daheim die Luftqualität anhand von fünf Einflussfaktoren im Blick behalten:

  • Feinstaub (PM)
  • Flüchtige organische Verbindungen (VOCs)
  • Kohlenmonoxid (CO)
  • Temperatur
  • Luftfeuchtigkeit

Verändert sich beispielsweise die Luftqualität, können Anwender auf Wunsch eine Benachrichtigung über die Alexa-App oder eine Ankündigung auf ihrem Echo-Gerät erhalten. Anschließend könnt ihr reagieren, indem ihr beispielsweise ein Fenster öffnet oder aber einen Luftreiniger aktiviert. Auch könnt ihr Alexa jederzeit über ein kompatibles Alexa-fähiges Gerät nach der Luftqualität im Zuhause fragen.

Über ein Echo-Show-Gerät oder die Alexa-App erhalten Kunden dann detaillierte Informationen zum Luftqualitätswert sowie zur Luftqualität im zeitlichen Verlauf. Dort erfahren sie außerdem, wie simple Maßnahmen, wie das Öffnen eines Fensters, das Reinigen von Lüftungsschlitzen oder der Einsatz eines Luftreinigers die Luftqualität im Laufe der Zeit positiv beeinflussen können.

Der kleine Kasten kommt unauffällig daher: dezente Verpackung, die den Amazon Smart Air Quality Monitor als solchen enthält, sowie ein USB-Kabel nebst Netzteil. Amazon setzt nicht auf USB-C, sondern auf Micro-USB. Der Smart Air Quality ist weiß und leicht mattiert. Er wirkt wertig verarbeitet und nicht billig. Vorne der Grill, quasi der Lüftungsschlitz, unten die Aussparung für den Anschluss der Energieversorgung und auch Vorrichtung für die Anbringung an einem Stativ.

Auf der Rückseite: die Multifunktionstaste. Drückt man diese kurz an, dann zeigt das Gerät die IAQ-Farbe. Grün – alles roger, Gelb: „okaye“ Luftqualität und Rot zeigt an, dass es schlecht um die Luftqualität bestellt ist. Drückt ihr den Multifunktionsknopf auf dem Amazon Smart Air Quality Monitor länger als 12 Sekunden, dann wird er auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt, 5x kurz antippen innerhalb von 2 Sekunden schaltet ihn aus.

Einrichtung des Amazon Smart Air Quality Monitor

Ihr habt es sicherlich schon vermutet: Ihr benötigt zur Einrichtung die Alexa-App. Ist das Gerät eingeschaltet, sollte es gar alleine in der Nähe gefunden werden, alternativ könnt ihr über die Alexa-App einen Code scannen, der sich auf dem Handbuch und unter dem Amazon Smart Air Quality Monitor befindet. Ihr packt das Gerät in eine Gruppe und seid echt schon durch damit.

Nutzung des Amazon Smart Air Quality Monitor

Wichtig zu wissen: Der Amazon Smart Air Quality Monitor fängt zwar umgehend mit dem Messen an, nur solltet ihr ihm etwas Zeit geben, um sich zu kalibrieren. Amazon nennt als Faustregel so 2 Tage. Und dann? Verändert sich die Luftqualität, können Nutzer auf Wunsch eine Benachrichtigung über die Alexa-App oder eine Ankündigung auf ihrem Echo-Gerät erhalten – und daraufhin zum Beispiel ein Fenster öffnen oder einen Luftreiniger einschalten. Um Benachrichtigungen zu aktivieren, wählt in der Alexa-App im Bereich Geräte den entsprechenden Amazon Air Quality Monitor aus, tippt rechts oben auf das Einstellungen-Symbol und aktiviert Ankündigungen. Besitzt ihr ein Echo-Show-Gerät, erhaltet ihr direkt auf dem Display einen detaillierten Überblick über die Luftqualität. „Alexa, wie ist die Luftqualität zu Hause?“ – und schon werdet ihr eine Antwort erhalten. Das funktioniert auch bei einem normalen Echo oder der Alexa-App. Folgendes könnte man erfragen:

„Alexa, wie ist die Luftqualität zu Hause?“
„Alexa, wie hoch ist die Temperatur zu Hause?“
„Alexa, wie hoch ist die Luftfeuchtigkeit zu Hause?“
„Alexa, wie ist der Feinstaubwert zu Hause?“
„Alexa, wie hoch ist der CO-Wert zu Hause?“
„Alexa, wie ist der VOC-Wert zu Hause?“

 

Funktioniert das alles? In der Tat. Und auch über die App. Da habe ich mal ein paar Screenshots für euch über diesem Absatz. Was etwas dünn ist, das sind die Routinen. Denn da geht’s wertetechnisch derzeit nicht über die Nutzung der Temperatur des Sensors hinaus. Ihr könnt also ein Licht rot blinken lassen, wenn es zu heiß oder zu kalt ist – aber wenn ihr da in der Luftfeuchtigkeit des Todes of Doom hockt. Immerhin, wie oben beschrieben: In der Alexa-App könnt ihr in den Einstellungen einen Echo auswählen, der euch benachrichtigt, wenn an den Werten etwas krumm ist – allerdings nur zwischen 7 und 22 Uhr. Alternativ könnt ihr einen Push über die App empfangen. Die Anzeige in der App scheint akkurat und flott zu arbeiten, wer mal ein Feuerzeug gastechnisch vor die Sensoren hält, kann das gut beobachten.

Betriebsbedingungen

Temperatur 0 °C bis 40 °C
Luftfeuchtigkeit 0 % bis 80 %
Standort Nur für die Verwendung im Innenbereich

Bereich, Genauigkeit

Temperatur Bereich: 15 °C bis 30 °C
Genauigkeit: ±1,0 °C
Luftfeuchtigkeit Bereich: 30 % bis 70 % relative Luftfeuchtigkeit
Genauigkeit: ±10 % bei 25 °C
VOC Bereich: 0–500 Punkte
Genauigkeit: ±10 Punkte oder ±10 Prozentpunkte, maximal über die Gesamtlebensdauer des Geräts
PM Bereich: 0–500 µg/m³
Genauigkeit: ±20 µg/m³ oder ±20 %, maximal über die Gesamtlebensdauer des Geräts
Kohlenmonoxid Bereich: 0–70 ppm
Genauigkeit: ±5 ppm oder ±30 %, maximal über die Gesamtlebensdauer des Geräts
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Was bleibt am Ende? Definitiv etwas, was für Freude bei Hobby-Beobachtern sorgen könnte. Ich weiß, dass es unter unseren Lesern Menschen gibt, die so etwas gerne nutzen – und im direkten Vergleich zu vielen anderen Lösungen kann man tatsächlich sagen, dass Preis und Leistung stimmen. Bemängeln werden dennoch viele, dass beispielsweise ein kleines Display fehlt. Das wäre nett gewesen. Und da der kleine Kasten lediglich für den Innenraum ist, werdet ihr auch nie erfahren, ob ihr die Fenster im Winter aufreißen könnt, ohne Angst vor Nachbars Holzofen zu haben. Zu den Werten selbst: Im Temperaturbereich gabs zwischen 3 von mir eingesetzten Geräten keine Gemeinsamkeit, allerdings ging es hier „nur“ um 0,1 bis o,2 Grad Celsius.

Persönlich gesprochen: Ich würde an keine dieser „Hobby-Lösungen“ – und das sind viele in diesem Preisbereich – (lebens-)wichtiges dranhängen. Als Hobby oder loser Indikator ok, mehr aber auch nicht. Das mag aber daran liegen, dass ich noch niemals bedenkliche Werte in meinem Umfeld hatte – das sehen Menschen in anderen Gebieten vielleicht anders.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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16 Kommentare

  1. So ein smarter CO – Messer+ im Wohn-Keller mit Gas Zentralheizung wäre nett, irgendeine Alternative zur Hand ?

  2. Mir fehlt an diesem Gerät der C02 Wert.

    Sollte es in der Zukunft mal ein Gerät mit einem zusätzlichen CO2 Sensor geben, dann Stelle ich einen in’s Büro rein.

    Ohne diese Angabe ist das Gerät für mich nutzlos.

  3. Dankschön.
    Habe drei Netatmo Healthy Coach im Einsatz, mit denen ich sehr zufrieden bin.
    Da sich die Geräte recht ähneln, würde mich mal ein direkter Vergleich interessieren.

  4. Hat der Sensor eine API? Ich habe mir eine Wetterstation gebaut und setze aktuell auf die Werte einer Netatmo-Wetterstation. Leider bekommt man dort immer nur alle 10 Minuten Werte.

  5. Kohlenmonoxidvergiftung kann tatsächlich jeden in jedem Gebiet treffen. Für Micro USB verdient Amazon allerdings eine Exorzistenbehandlung.

    • Scheint halt leider irgendwie Standard, auch der vor wenigen Tagen überarbeiteten Eve Room hat nur Micro-USB. Unverständlich!

    • Ach warum? Das Micro USB Kabel wird einmal angeschlossen und dann bleibt es dran… Ist ja kein Gerät mit Akku…
      Und Micro USB funktioniert wenigstens, ich habe hier USB-C Kabel und Geräte, die partout nicht miteinander wollen…

    • Wo kommt das CO her, wenn man weder mit Gas heizt noch kocht und auch keine Kerzen oder weiteres Feuer in der Wohnung hat? Wer am selbst ausgeatmeten CO erstickt, hat wohl zwei Wochen die Wohnung nicht verlassen und auch kein Fenster geöffnet gehabt…

  6. Airthings hat auch ein Geräte mit dem Namen View plus auf dem Markt gebracht.
    Radon, Feinstaub, CO2, VOC, Temperatur, Feuchtigkeit, Luftdruck.
    Der Preis ist allerdings für 299 Euro schon happig.
    Aber ein Vergleich – insbes. die Messgenauigkeit – wäre mal interessant.

  7. Dann lieber das Teil von Ikea für wenige Euro smart machen, fertig.

  8. Tja, grundsätzlich interessant – aber im Vergleich zu Netatmo fehlt CO2, warum auch immer. Ein Vergleich mit Netatmo wäre auf jeden Fall noch spannend!

  9. Ich habe ihn seit ein paar Tagen im Einsatz.

    Größter Kritikpunkt: aktuell nur die Temperatur für Routinen verwendbar.
    Wofür gibt es dann andere Messwerte, wen die nicht für Routinen zur Verfügung stehen?
    Ich wollte einen Ikea Luftreiniger dann einschalten lassen, wen andere Messwerte als die Temperatur ansprechen!

    Zweiter Kritikpunkt: Die Messwerte auf einem Show 5 sind kaum ablesbar.

    Dritter Kritikpunkt: Die Messwerte in der App werden miserabel dargestellt.

    Hier sollte Amazon dringend nachbessern. Der Sensor an für sich macht einen sehr guten Eindruck, aber die fehlenden Routinen für andere Messwerte und die schlechte Anzeige der Messwerte haben bei mir einen schlechten Eindruck des Gerätes hinterlassen!

  10. Welcher Feinstaub PM Wert wird denn gemessen ? Es gibt ja mindestens drei relevante Werte, allgemein wird der 2.5 genommen. Bei amazon gibt es keine Angaben welcher Feinstaubwert.
    Die Temperatur wird heutzutage von jedem 0815 Thermometer richtig gemessen.
    Bei der Luftfeuchtigkeit sieht es schon gravierender aus. Sämtliche Hygrometer sind hier bei uns mittlerweile defekt und zeigen auf den Instrumenten viel zu niedrige Werte an.

    Der VOC ist allgemein im Wohnbereich nicht bekannt. Unbekannt ist ob daraus der TVOC Wert ermittelt wird.
    Der CO Wert ist ebenfalls interessant, da ein vom Gesetz her vorgeschriebener Rauchmelder dies nicht messen kann.

    Der CO2 Wert ist in Corona Zeiten gerade in geschlossenen Räumen wichtig, wenn mehrere Personen anwesend sind.
    Vor allem in Schulklassen, in Verbindung mit Luftreinigern ist dies in den Ländern seit Monaten ein Dauer Brennpunkt Thema. Und gerade dieser Wert wird nicht angezeigt.
    auf amazon gibt es geeignetere Alternativen mit einem präzisem NDIR Sensor, ohne App Anbindung.
    https://www.amazon.de/s?k=co2+ndir+sensor

  11. Genau mein Humor:

    Messgerät, vor allem aber ein Luftreiniger verbrauchen Strom, bei dessen Erzeugung (sei es bei der Herstellung eines Windrades oder beim Verbrennen fossiler Stoffe) dann wiederum Schadstoffe in die Luft gelangen, welche dann wieder unter erneutem Energieeinsatz gemessen und rausgefiltert werden…

    • …gegenüber einer Raumtemperatur von 24°C (siehe Screenshot – ist Caschy etwa schon ein Greis? :O) dürfte der Eigenverbrauch des Sensors vernachlässigbar sein. 😉

      • Das bringt mich auf eine Idee: mit einer Luft-Wärmepumpenheizung entnimmt man die in die Wohnräume eingebrachte Wärme der Außenluft. Je mehr man heizt, desto mehr Wärme entnimmt man der Umgebung. Dies könnte nun *die* Lösung überhaupt gegen die Erderwärmung sein. Da könnte man mal ausrechnen, wie viel höher die Wohnraumtemperatur sein müsste, um die Klimaziele einzuhalten. Damit möglichst viele mitmachen, braucht es griffige Slogans. „Heizen for Future“, „Lieber die Wohnung zu warm als der Planet“, so was halt. 🙂

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