Amazon schlüsselt eigenes Vorgehen gegen Produktfälschungen auf

Amazon hat damit zu kämpfen, dass über den Marketplace des Händlers auch viele Produktfälschungen angeboten werden. Laut Amazon selbst gehe man jedoch rigoros dagegen vor, um ehrliche Händler, Hersteller und Marken sowie Kunden vor Betrügern zu schützen. Das schlüsselt man nun genauer in seinem aktuellen Brand Protection Report auf.

2021 habe man mehr als 900 Mio. US-Dollar investiert und mehr als 12.000 Menschen darauf angesetzt, darunter Wissenschaftler aus dem Bereich Machine Learning, Software-Entwickler und weitere Ermittler, die Markenfälschungen aufdecken sollten. Dabei habe man in zentralen Bereichen wichtige Fortschritte erzielt. Man werde nicht ruhen, bis man keinerlei Fälschungen mehr im Marketplace erspähe.

Laut Amazon könne man durch proaktive Erkennung von Fälschungen bereits viele Produktangebote stoppen, bevor es überhaupt zu einer Transaktion komme. Rund 2,5 Mio. Verkäuferkonten habe man daher bereits bei der Erstellung als betrügerisch erkennen und blockieren können. Im Vorjahr waren es noch 6,5 Mio. Konten. Amazon geht da aber nicht von einer niedrigeren Erfolgsquote, sondern höherer Abschreckung aus.

Das passt dazu, dass zeitgleich die korrekten Meldungen zu Produktfälschungen von Marken um 25 % gesunken sind, wenn man mit dem Vorjahr vergleicht. In der EU, Großbritannien, den USA und China habe man 2021 rund 600 Kriminelle verklagt oder an die Strafverfolgung gemeldet, was einem Anstieg um über 300 % gegenüber 2020 entspricht. Mehr als 300 Mio. gefälschte Markenprodukte habe man entsorgt, bevor sie weiter in den Warenkreislauf gelangen konnten. Das schließt Fälschungen ein, die von Händlern an Amazon geschickt worden waren, um sie im Rahmen des Programms „Fulfillment by Amazon“ weiterzuversenden.

Dass Amazon da voll des Selbstlobs ist, dürfte niemanden überraschen. Immer noch sind Produktfälschungen im Marketplace aber ein Problem, das es in den Griff zu kriegen gilt. Zumal ja auch die Fälscher immer geschickter werden. Hattet ihr da schon einmal Pech mit einem Kauf über den Amazon Marketplace?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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4 Kommentare

  1. Meine mal bei den Öffentlichen einen Bericht gesehen zu haben bei dem Amazon selber der Produktpirat ist und von kleineren Shops die Ideen… ausleiht und unter dem eigenen Brand nahezu 1:1 Kopien der Produkte/Designs verkauft.

    Ansonsten hatte ich noch keine Probleme mit dem Marketplace, kaufe ich aber eigentlich auch fast nie, daher wenig verwunderlich.

    • Naja Amazon wird immer viel vorgeworfen. Und viele Unternehmen leben von ihrer Marke und nicht von ihrer Forschung und Entwicklung. Grob gesagt gibt es in China halt paar Fabriken die irgendeine Produktkategorie herstellen. Nimm irgendeine Hardware oder wie im bekannten Fall eine Fototasche. Unternehmen A sagt der Fabrik, die Tasche soll das und das haben, Fabrik macht paar Prototypen und dann geht es um den Preis. Unternehmen B kommt und sagt sie wollen sowas wie Produkt von Unternehmern A. Wird so gemacht, gute Kopie. Unternehmen C bekommt später von der Fabrik das Teil auch angeboten. Die sind aber Premium und lassen etwas verändern, zahlen also noch was extra und verlangen dann auch mehr dafür.
      Die Fabrik freut sich, denn Unternehmen A hat die Werkzeuge und Schnittmuster und alles bezahlt. Das hat die Fabrik natürlich Unternehmen B und C nicht gesagt, die durften auch nochmal alles zahlen obwohl vorhanden. Paar Monate später verkauft die Fabrik sogar noch dasselbe im eigenen Design günstig selbst.
      Unternehmen A macht Kohle, Unternehmen C macht Kohle und natürlich die Fabrik. Wobei man auch einer anderen Fabrik sagen kann, dass die was kopieren sollen.
      Könnte zig Beispiele nennen wo große Unternehmen seitenweise von deutscher Entwicklung schreiben und Marketing betreiben wie toll sie ein Produkt jahrelang entwickelt haben. In echt war die Entwicklung allerdings eine halbe Seite zusammengefasst wie das Produkt sein soll, die Fabrik stellt es her und vielleicht macht man 2-3 Prototypen bis alles passt. Oder man sagt direkt welches Produkt kopiert werden soll und die Fabrik soll bisschen was ändern. Ist dann weniger Arbeit und lediglich das Marketing Team muss sich halt paar Buzzwords überlegen.
      Insofern kann eine Fabrik, die Amazon schon beliefert, auch einfach selbst ein neues Produkt anbieten, das halt sehr stark inspiriert ist von einem anderen.
      Das Problem daran ist für den Kunden nur, dass viele chinesischen Hersteller hier keinen Vertrieb und kein Marketing haben bzw. eben auf die Herstellung allein spezialisiert sind. Sonst könnten wir uns als Kunden viel Geld sparen anstatt für Markennamen und lange Vertriebswege zu bezahlen.

  2. Poweruser009 says:

    Produktfälschungen und Fake-Shops erkennt man eigentlich gut bei Amazon.
    Was mich nur stört, man kann keine Shops mehr über einen Button/Link melden, und so den Fake-Shops das leben schwer zu machen.
    Daher kaufe ich auch kaum noch bei Amazon.
    Auch sind sie nicht die günstigsten bei den meisten Produkten.

  3. Triefauge says:

    Amazon sollte sich mal die gekauften Rezensionen vornehmen, bei denen Artikel gegen Erstattung des Kaufpreises über Telegram Gruppen verteilt angeboten werden. Das selbe gilt natürlich auch für die gekauften 1 Sterne Rezensionen, die ebenfalls für Geld gekauft werden.
    Wenn man sieht dass da so mach ein User 15-30 Staubsauger im Jahr kauft, ist dieses doch recht auffällig.

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