Amazon lobt sich selbst für den Kampf gegen die Produktpiraterie

Amazon feiert sich etwas selbst, denn man lobt sein eigenes Amazon Counterfeit Crimes Unit als Vorzeigeprojekt für die Zusammenarbeit von öffentlichem und privatem Sektor im Kampf gegen Produktpiraterie. Ein Jahr nach dem Start des Projekts habe man viele Meilensteine erreicht. Allein 2020 habe man 700 Mio. US-Dollar investiert und 10.000 Mitarbeiter dafür abgestellt, gegen Betrug und Fälschung vorzugehen.

Dabei nutze man eine Kombination aus maschinellem Lernen und menschlichen Überprüfungen, um proaktiv gegen Angebote im Amazon Marketplace vorzugehen. Zudem stelle man auch Partnern Tools zur Verfügung. Gemeinsam wolle man so sicherstellen, dass Kunden nur echte Produkte bei Amazon finden. 2020 seien weniger als 0,01 % der verkauften Produkte von Kunden als Fälschungen gemeldet worden. Da muss zumindest ich aber natürlich schmunzeln, denn das sagt freilich herzlich wenig aus: So gibt es viele Kunden, die wegen geringer Preise bewusst mit einer Fälschung vorlieb nehmen, eine Fälschung nicht erkennen oder schlichtweg das Problem mit dem Anbieter austragen und es deswegen nicht an Amazon melden.

Laut Amazon sei natürlich das Ziel, dass gar keine Fälschungen mehr im Marketplace angeboten würden. Da werde man auch an seinem Counterfeit Crimes Unit (CCU) festhalten, das international aktiv sei und z. B. ehemalige FBI-Mitarbeiter beschäftige. Man arbeite da natürlich mit den zuständigen Behörden zusammen – etwa in den USA mit der U.S. Customs and Border Protection (CBP) und Homeland Security Investigations (HSI). So habe man gemeinsam schon Fälschungen in Millionenhöhe abfangen können.

Zudem habe Amazon mit einigen anderen Unternehmen eine Gruppe gebildet, in der man Informationen austausche, um Fälschern gemeinsam auf die Spur zu kommen. So könne man z. B. verhindern, dass Fälscher, sobald sie auf einer Plattform auffliegen, einfach an anderer Stelle weitermachten. Amazon wünscht sich allerdings, dass Produktpiraterie konsequenter und mit mehr Ressourcen seitens der Behörden verfolgt würde. Amazon werde jedenfalls auch in Zukunft verstärkt in diesen Bereich investieren. In einem Whitepaper macht man dann auch Vorschläge für die USA, Großbritannien und die EU, um die Kriminalität im Bereich der Fälschungen weiter einzudämmen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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3 Kommentare

  1. Ob die Veröffentlichung dieser News seitens Amazon in irgendeinem zeitlichen Zusammenhang mit der Veröffentlichungen von anderen Recherchen in indien steht?

    https://stadt-bremerhaven.de/amazon-kopiert-angeblich-produkte-und-manipuliert-die-suchergebnisse-im-store/

    Ein Schelm wer böses dabei denkt…

  2. Na, wenn man mal davon ausgeht (grobe Schätzung), dass da vielleicht nur 1-2 % überhaupt „fälschungsfähige“ Produkte verkauft werden und vielleicht nur jedes 5. gefälschte Produkte vom Kunden erkannt und gemeldet wird, dann relativieren sich die 0,01% gewaltig. Das würde (nach meinen geschätzten Zahlen) bedeuten, dass jedes 20. – 40. „fälschungsfähige“ Produkt auch tatsächlich gefälscht ist.

  3. So ein Bullshit.
    Seit Wochen melde ich Amazon einen Händler der angeblich aus Italien kommt, keine Steuernummer so wie Adresse hat und Navigationskarten bis zu 70% unter marktüblichen Preis vertickt. Dabei auch schon Bewertungen wie „Fälschung“.
    Er handelt weiter und erhält sogar den „Amazon Choice“ Button.

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