Amazon-Gründer spendet 10 Milliarden Dollar für den Kampf gegen den Klimawandel

Das Unternehmen Amazon steht oft in der Kritik, aus diversen Gründen. Nun will der Gründer und Chef, Jeff Bezos, tief in die eigene Tasche greifen. Der Milliardär gilt als reichster Mensch der Welt. Laut Bezos sei der Klimawandel die größte Bedrohung für unseren Planeten. Aus diesem Grunde werde er den „Bezos Earth Fund“ gründen. 10 Milliarden Dollar werden aus seinem Privatvermögen für diesen genutzt. Aktivisten, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Wissenschaftler, die sich dem Kampf gegen den Klimawandel verschrieben haben, sollen so finanziell unterstützt werden.

Ab Sommer soll es die ersten Fördermittel geben. Amazons Kunden und Mitarbeiter kritisieren das Unternehmen selbst häufig, denn auf der einen Seite gibt es nicht nur Amazons klassische Cloud, die Strom verbraucht, das Hauptgeschäft ist ja der Handel – und da wollen Milliarden Lieferungen per Flieger und Lieferwagen vom Verkäufer zum Kunden gelangen. Auch andere Milliardäre spenden bereits hohe Summen für Wissenschaft, Natur, Klima und Forschung. Nun darf man natürlich gerne darüber streiten, wie Unternehmen im Zuge der Gewinnmaximierung die Umwelt erst ausbeuten und verdrecken, um später dann etwas für sie zu tun.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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31 Kommentare

  1. Alles wirklich sehr schön. Jedoch denke ich das Amazon eh kaum steuern zahlt und dies nur eine Marketing Geste ist. Eigentlich sind wir Steuerzahler diejenigen die diesen rum verdient hätten.

    • 10 Milliarden Dollar sind wohl mehr als nur eine Marketing Geste …

      Auch mag es sein das er mit seinem Unternehmen (Versandhandel) eh der Umwelt schadet, doch würde er es nicht sein, wären es andere. Der Steuerzahler selbst würde es eh nicht bekommen, sondern der Regierungstopf mit dem auch allerlei Schund bezahlt wird.

      Mal ganz ehrlich… ich bin froh und dankbar das diese gigantische Summe direkt für den Kampf gegen den Klimawendel verwendet wird und nicht irgendwo in einem Regierungsgeldtopf landet!

      • Der Umweltschaden ist nicht so klar.

        Erster Punkt Verpackung: ich habe neben dem Studium in verschiedenen Einzelhandelsgeschäften gearbeitet und war damals schockiert über die Massen an Abfall. Das was der Kunde in der Verkaufsverpackung aus dem Regal zieht ist selbst noch mindestens zweimal verpackt gewesen.

        Zweiter Punkt Lieferung: ein Einzelhandelsgeschäft ist auch nur ein Zwischenlager und der hergebrachte „Shopper“ sein eigener Paketbote. Wenn man davon ausgeht, dass Menschen auch ohne Versandhandel konsumieren, dann muss man ehrlicherweise nicht mit dem Nullfall verglichen, sondern damit, dass der Durchschnittsverbraucher früher mit dem Auto zum Geschäft gefahren ist. Gerade mit Einkaufstaschen wollten die meisten Leute schon vor 30 Jahren nur ungern den ÖPNV benutzen. Und ich behaupte, dass es logischerweise nur so sein kann, dass es bezüglich Ressourcen effizienter ist, wenn die letzte Meile der endlosen globalen Lieferkette zum Endverbraucher nicht von jedem Endverbraucher einzeln abgefahren wird, sondern Paketboten diese gesammelt auf Touren mit hunderten Paketen abliefern.

        Dritter Punkt Verkehr: zig private PKW, mit meist auch nur dem Fahrer darin, brauchen mehr Verkehrsraum zum Fahren und Parken als ein Kleintransporter, der zig Einkaufsfahrten überflüssig gemacht hat.

        Auch die ökologisch nicht bedeutsamen sozialen Vorwürfe die immer unkritisch gemacht werden finde ich schon auf den zweiten Blick unlogisch. Die Sache mit den Löhnen – ich wurde damals im ach so sozialen Einzelhandel extrem ausgebeutet und inzwischen werden ja schon Regale im Einzelhandel von Subunternehmen ausgefüllt weil die ausgepressten eigenen Mitarbeiter auch schon zu teuer geworden sind. Und man Google mal das Stichwort Arbeit auf Abruf das im Einzelhandel grassiert. Im Vergleich dazu ist Amazon ein großzügiger Arbeitgeber. Und die nun sterbenden Innenstädte? Wenn das ‚Leben‘ also früher aus Konsumenten bestand die auf dem Weg zwischen Geschäften und Parkhaus die Gehwege kreuzten, entsprechend ausgestorben waren Innenstädte selbst in Köln oder München ja früher nach Ladenschluss, dann hat das nichts damit zu tun was ich mir unter einer lebendigen Innenstadt vorstelle. Wenn die sogenannten A Lagen, kaputt gehen und wieder mehr Wohnen und Kleingewerbe in die Zentren einkehrt, dann kehrt das Leben zurück in die Innenstädte. Bis die Immobilieneigentümer umdenken gibt’s halt Leerstand als Zwischenstufe. Aber langfristig werden unsere Städte dadurch schöner.

        Amazon und Co machen unser Leben einfacher, sparen tote Zeit für Besorgungen die man anders schöner nutzen kann, sparen auch Ressourcen und helfen die Kommerzialisierung der Stadtzentren wieder rückgängig zu machen. Und wenn am Ende der hässliche Kaufhausbunker aus den 70ern abgerissen wird weil die Kundschaft weggestorben ist gibt’s in unseren Innenstädten auch ganz neues Entwicklungspotential.
        Amazon yay.
        Spende Geld und spreche darüber yay.
        Meckerachim der immer nur nach dem Haar in der Suppe sucht nay.

    • Wäre natürlich schön wenn Amazon vernünftig Steuern zahlen würde.
      Dass die derzeitige amerikanische Regierung die 10 Mrd sinnvoller ausgegeben hätte darf aber bezweifelt werden.

      • Das mit den Steuern zahlen ist so ne sache.
        Es ist ja nicht so das Amazon was illegales macht. Sie nutzen nur Steuerschlupflöcher aus.
        Es ist eher moralisch verwerflich.
        Die Politik ist gefragt, diesen Stuervermeidungstricks einen Riegel vor zu schieben.

        • Greift nur wenn man davon ausgeht dass Regierungen selbst auf die Idee kommen Konzerne immer und immer mehr zu entlasten. Folgt man dieser Grundvoraussetzung nicht ergibt sich ein anderes Bild.

      • Amazon sollte halt auch in Deutschland seinen fairen Anteil Steuern zahlen!

    • Genau das war mir klar.
      Da spendet jmd eine nicht gerade geringe Summe, aber direkt wieder Gemecker bzw. Kritik.
      Man man man, was leben wir in einer Meckergesellschaft.
      Ich finde das mal ein Zeichen.
      Wenn mehr Reiche was spenden wäre das doch mal was.

      • „Da spendet jmd eine nicht gerade geringe Summe“
        Genau da liegt der Verständnisfehler. Das tut er eben nicht. Er gründet damit einen Fonds. Bei dem er oder von ihm beauftragte anschließend bestimmen, was mit dem Geld gemacht oder eben auch nicht gemacht wird.
        Fun Fact: Damit rettet er das Geld außerdem vor der Steuer, damit er keine öffentlichen Dienstleistungen wie Schulen, Krankenhäuser, Straßen etc. pp. mitfinanzieren muss…

        • @kritiker, du scheinst hier einer der ganz wenigen zu sein, die verstehen, welch mieses spiel leute wie bezos oder auch zuckerberg mit ihrer vermeintlichen gutherzigkeit spielen. die spenden erst mal NIX, sonder lagern in ihre EIGENEN stiftungen aus in denen sie zu 100 prozent bestimmen, was mit dem geld geschehen soll, wer davon was abbkommt und wer nicht.

          der gemeinschaft waere gedient – und nur dann – wenn solche unternehmen vernuenftig steuern zahlen wuerden, so wie das jeder kleine handwerksbetrieb tun muss.

          unternehmen, die ihre steuer derart „optimieren“, dass bei milliarden gewinnen nur noch ein paar tausend euros an steuern uebrig bleiben, die sein einfahc nur noch mies.

          dazu zaehlen laeden wie microsoft, amazon, facebook, apple, etc. und das gemeine volk klatscht, wenn solche affen mehr und mehr mit ihren unglaublichen vermoegen bestimmen, wo was getan werden soll und wo nicht. aber vor allem in den USA ist nicht nur die gesamte administration laengst in einer art verkommen, dass man kotzen moechte, auch die unternehmen sind es.

          mir wird schlecht…

        • +1
          Und das Geld, was er jetzt steuersparend spendet, hat er auch nur, weil er bereits vorher alle Steuerschlupflöcher ausgenutzt hat (von der miesen Bezahlung seiner Lagerarbeiter gar nicht zu reden).

  2. Naja, mit seinem Geld kann er ja machen was er möchte – genug davon hat Bezos ja. Wenn er halt für die Klima/CO2-Kirche spenden möchte soll er das tun.

    Der Marketingstunt ist ihm damit offenkundig auch gelungen.

    • Nein, solche Anhäufung von Reichtum und damit Macht, die noch dazu durch Umweltzerstörung, Zerstörung von Märkten und gewachsenen Strukturen, üble Arbeitsbedingungen und Steurvermeidungsstrategien zustande gekommen ist, ist in allerhöchstem Maße demokratiefeindlich.

      • genau so siehts aus!

      • „Zerstörung von Märkten“ ich fahre ein Diesel und darf nicht in die Innenstadt wegen Umwelt. Ich würde aber gerne in der Innenstadt Einkauf, darf ich aber nicht. Somit kaufe ich es bei Amazon. Also wer zerstört hier Märkte?

    • Er könnte natürlich auch mal seine Steuern zahlen…

      • Wenn der US-Bürger Jeff Bezos seine Steuern zahlt, dann freut sich die US-Army oder Boeing oder Trump… so haben wir auch was davon…

      • der bezos, wie der zuckerberg, wie der gates, wie der cook… die koennten vor allem mal ANGEMESSEN steuern zahlen! so wie das jeder kleine handwerker auch tun muss.

        aber gerade in den USA werden solche unternehmen, die unvorstellbare vermoegen anhaeufen beklatscht, wenn sie damit mehr und mehr staatliche und gesamtgesellschaftlich relevante aufgaben an sich reissen und mit ihrer kohle entscheiden, wer davon profitieren soll und wer nicht.

        und nur der vollstaendigkeit halber: gespendet ist von den 10 mrd. erst mal GAR NIX sondern steueroptimeirt in die eigene stiftung ausgelagert.

  3. Absolut richtig. Bevor es irgendeine Regierung via Steuern bekommt und den üblichen Schwachsinn damit finanziert macht man es als Unternehmer eben lieber so.
    Da weiß man wo das Geld hin geht.

  4. Klimawissenschaft scheint die Zukunftsbranche zu werden. Das Geld liegt auf der Straße, läuft man auf der richtigen Seite entlang. Umschulung somewhere?

    • Nein, CO2-Neutrale Produktion ist die Zukunftsbranche. In der Wissenschaft kommen immer nur die Krümel an, die fetten Kuchenstücke bleiben in der Wirtschaft. Also wenn du satt werden willst, suche dir etwas, was im Moment noch mit heftigen CO2-Emissionen einher geht und finde einen Weg, wie du es ohne CO2-Emissionen hinbekommst. Schon bist du Reich, oder zumindest Wohlhabend.
      Mit Wissenschaft kannst du höchstens einen gewissen Wohlstand erreichen in verbindung mit Bekanntheit unter Wissenschaftlern. Mehr nicht.

  5. Auch für diese PR-Nummer verdient Amazon schärfste Kritik. Amazon fährt immer radikaler auf der Mainstream- / Gutmenschen-Straße, dem Highway to Hell.

  6. „..da wollen Milliarden Lieferungen per Flieger und Lieferwagen vom Verkäufer zum Kunden gelangen….“

    Bestimmt ökologischer als jeder kurvt mit seiner Reibe zum Einkaufszentrum, oder?

  7. Mit Neckermann, Otto, Quelle etc. hatten wir hier beste Voraussetzungen um selbst ein „Amazon“ auf die Beine zu stellen. Mit Beschäftigungsverhältnissen mit 35 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich, bestens bezahlt nach Einzelhandelstarif, ein Paketauslieferungsunternehmen gleich mitgegründet, mit hohen Stundenlöhnen, kein Zeitdruck für die Fahrer und alles von vorne bis hinten selbstverständlich CO2-neutral. Dann wäre alles in Ordnung und keiner müsste rummeckern.

    Was aber haben wir gemacht? Wir haben die Chance nach Kräften versemmelt und müssen nun mit ansehen, wie andere Unternehmen das Feld bestellen. Nach deren Spielregeln. Unsere Schwerpunkte liegen inzwischen auch woanders: Gleichstellung, Chancengleichheit, Abbau von Benachteiligungen, Stellen von Forderungen, das Geld anderer Leute augeben und dritte Geschlechter erfinden. Damit gewinnt man zwar wirtschaftlich nichts, kann sich aber unglaublich gut dabei vorkommen. Und wenn man sich mal nicht so gut fühlt, schimpft man halt auf das böse Amazon…

  8. „Laut Bezos sei der Klimawandel die größte Bedrohung für unseren Planeten.“
    Unseren Planeten dürften die Klimaschwankungen (die es schon immer gab) herzlich wenig interessieren.
    Und da es auf jede Warmzeit auch immer eine Kaltzeit gab, werden es auch die Menschen überleben.
    Aber angesichts der zunehmenden Kritik an Amazon wegen des Vernichtens von Warenrückläufern, Verpackungsmüll, schlechten Arbeitsbedingungen und der zunehmenden Umweltbelastung durch den ausufernden Paketversand musste natürlich für ein bisschen gute Presse gesorgt werden, um den Zorn der „Aktivisten“ abzuleiten. Gegen „das Klima“ zu kämpfen wird auch mit diesem Geld nicht möglich sein – alleine der Begriff ist schon Unsinn.

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