Amazon, Google, Apple und Co. könnten die Spieleindustrie drastisch verändern
Der ehemalige Leiter der Sony Interactive Entertainment Worldwide Studios (heute PlayStation Studios), Shawn Layden, hat sich zur Zukunft der Spieleindustrie geäußert. Er sieht eine Gefahr durch den Einstieg von Tech-Unternehmen wie Amazon, Apple und Google heraufziehen. So hätten jene Firmen andere Entertainment-Segmente bereits komplett umgekrempelt. Dies könnte auch der Gaming-Branche drohen, wenn sie sich nicht selbstständig schnell genug entwickle.
Layden verweist auf die Film- und Musikindustrie als Beispiele. Netflix etwa habe durch seine Streaming-Flatrates viel Druck auf Hollywood aufgebaut und den Umgang mit Kino, Film und Heimkino-Auswertungen drastisch verändert. Apple wiederum habe die Musikindustrie damals nachhaltig geprägt, als man das Unternehmen aus Cupertino damit begann, statt des Verkaufs ganzer Alben alle einzelnen Songs für 99 Cent anzubieten. Und jetzt wollen die Tech-Unternehmen laut Layden gerne ihr Stück vom Kuchen der Milliardenumsätze der Spielebranche abhaben.
Google ist da allerdings bisher mit Stadia krachend gescheitert. Auch Amazon scheint mit Luna auf keinem sehr guten Weg zu sein, wenn man betrachtet, dass aus dem Cloud-Gaming-Angebot in letzter Zeit mehr Spiele herausfallen, als dass es hochkarätige Neuzugänge gäbe. Dass sich aber in der Spielebranche etwas ändern müsse, hält Layden für unvermeidlich. So würden die Entwicklungskosten immer höher und gleichzeitig gebe es durch Übernahmen eine starke Konsolidierung. Beides hemme auf die Dauer die Kreativität, denn der Raum für Experimente baue ab.
Laut Layden wäre es dabei auch nicht das erste Mal, dass Außenseiter die Spieleindustrie von hinten aufrollen. Sony sei dies schließlich auch Mitte der 1990er-Jahre gelungen, als man mit der ersten PlayStation neu in den Markt eingestiegen ist und Nintendo und Sega direkt mit der ersten Generation Paroli bieten konnte.
Das Problem sei aber, dass es Tech-Unternehmen oft an Verständnis für die Bedürfnisse der Spieler fehle. Google etwa habe angenommen, man habe die technische Basis, der Rest werde ein Selbstläufer sein. Das Ergebnis kennen wir heute ja.
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Amazon und Google haben eigentlich mehr als deutlich bewiesen, dass es nicht ausreicht Geld in die Hand zu nehmen um in die Spieleindustrie einzusteigen. Apple hat es erst gar nicht versucht. Also wo besteht denn bitte das Gefahrenpotential für aktuelle Spielehersteller?
Ich bin mir auch nicht sicher was dieser Vergleich mit der Film- und Musikindustrie soll. Das ist dann doch schon etwas zu pauschal, weil die Ausgangssituation auch eine völlig andere war.
Übrig bleibt für mich nur das übliche Gejammer eines Managers, dass Spieleentwicklung zu teuer sei, obwohl man Mitarbeiter wie Sklaven behandelt und gleichzeitig gigantische Gewinne einfährt.
Der letzte Teil ist erstaunlich gut zusammengefasst. So klingt das auch für mich, nur dass man die Tech-Unternehmen dennoch nicht unterschätzen sollte.
Apple geht doch an die Sache ran. Bei der WWDC hat man doch gezeigt wie man DX übersetzen will. Da wird auch entwickelt damit Games auf MacOS portiert werden können. Zwar sind da noch 1-2 Übersetzungslayer drin, die der Perfomance nicht dienlich sind, aber es wird verbessert. Die aktuellen M1/M2 entsprechen bei der Grafik einer gehobenen Mittelklasse GPU im Notebook – bei einem deutlich geringeren Verbrauch. Was hier mit M3 möglich ist sehen wir dann.
Einige Games laufen ja auch so schon passabel.
Und Apple hat da mehr Kohle als Valve zum experimentieren und Valve leistet erfolgreiche Arbeit beim Spielen auf Linux. Mit dem Store für alle Geräteklassen hat Apple auch den Publishern was zu bieten.
Aktuell zocke ich eigentlich nur noch Switch, PC ist mir zu mühsam und teuer und aktuelle Games reizen wenig. Aber Games auf iPhone, iPad und AppleTV wie auch Mac würde ich mir wünschen.
Das ist auch wünschenswert, weil Gaming auf dem Mac völlig unnötig zum Trauerspiel wurde. Dabei hat Apple damals sogar ein Spiel namens Halo bei dem kleinen Entwickler Bungie als Exklusivtitel in Auftrag gegeben.
Allerdings hat das nichts mit den Aussagen dieses Managers zu tun. Auch wenn mehr Titel für macOS portiert werden würden, würde das keine nennenswerten Verwerfungen in der Spieleindustrie erzeugen.
Was diese Tech-Unternehmen bei der Film- und Musikindustrie gemacht haben war deren Distribution zu digitalisieren und zentral auf einem Marktplatz anzubieten. Das ist etwas das die Studios selbst nach Nappster & Co nicht geschafft haben. Dadurch wurde Apple (aber auch nur in Kombination mit dem iPod!) zu einem Gatekeeper.
Die Spieleindustrie hat allerdings bereits zentrale Marktplätze die unabhängig von den Herstellern sind. Auch wenn absurde Insellösungen wie UPlay und Origin existieren, lässt sich hier nichts erreichen was vergleichbar wäre. Auch die Distribution durch Abos gibt es bereits. Die einzige Chance war Streaming und das läuft für Google und Amazon überhaupt nicht gut. Es gibt auch kaum mehr Möglichkeiten jetzt noch einzusteigen, weil Sony und Microsoft ihre Angebote hier stark ausbauen und bereits jetzt den (kleinen) Markt zu sehr dominieren.
Bitte nicht, das hört sich so nach casual- und mobile- Gaming Qualität an! xD
Als Apple das gemacht hat, war lange niemand da, der sich einmischte. Außerdem hatte Steve Jobs als Visionär auch klare Vorstellungen, wie die Musikqualität oder die Verfügbarkeit der Titel sein sollte. Ich mag vieles an apples Geschäftsgebaren nicht. Dennoch muß man, was die Ausführung und Kundenfreundlichkeit angeht, zugestehen, dass das so wie es ist das Beste Produkt abseits des physischen Datenträgers am Markt war und ist.
Spieler sind aber was anderes als Musikkonsumenten. Denn genauso wie apple hat gabe Newell mit Steam seit 2 Jahrzehnten eine mehr als akzeptable Plattform für die Vermarktung von Spielen geschaffen. Als Große Publisher sich mit eigenen Programmen einmischten, war das oft wegen 5-13 Spielen nicht attraktiv für den Konsumenten UND es war idR auch extrem schlecht gemacht. Heutzutage mühen sich ein paar ganz Große wie EPIC, Unity oder XBox redlich um Marktanteile. Aber solange der Platzhiersch keine größeren Fehler begeht, sehe ich das entspannt…auch für Konsumenten.
Viel Schwieriger sehe ich die Probleme am Horizont der Spiele Entwickler und Gewinnorientierter Publisher-Heuschrecken, die zwar mit Geld locken, aber durch ihre der Thematik gebührende Inkompetenz die Entwicklung von Spielen oft genug gefährden. Zu Erleben ist das gerade bei Wildcard, die einen wahren Shitstorm abbekommen, weil sie (scheinbar) ARK2 nicht auf die Kette bekommen. Dahinter stecken allerdings seelenlose Geldgeber wie Snail Games, denen es egal ist was der Konsument möchte, solange sie eben noch Gewinne wür ihre finanzgefolgschaft abgreifen können.
Hier meinen Viele man könne ohne Knowhow einfach die Marktherrschaft kaufen und zerstören so eher den Markt an der Wurzel. Die Vertriebsambitionen von amazon, google und apple sehe ich als aller Ehren wert. Aber das Maß is hier Steam. Das iTunes für Gamer.
Stimmt. Wenn es nach so manchen Investor ginge, würde man ChatGPT bitten ein Game um einen Shop zu packen und der Spieler hat gefälligst einzukaufen ohne Fragen zu stellen.
Die angesprochenen Gefahren sehe ich auch nicht.
Die Tech Riesen haben damals eine Neuerung zum analogen Kauf und TV gebracht. Im Gaming Bereich entstand Steam.
Die einzige Neuerung der letzten Zeit, wie z.B. Stadia scheitert letztendlich daran dass das Internet eben kein LAN ist und lokale Geräte deutlich mehr Vorteile haben.
Was sollen die Riesen also bringen? Exklusive Hardware? Gibt es schon. Stores? Gibt es schon, inklusive Insellösungen.
Ich denke nicht dass sich hier so schnell was entwickelt was mehr Gewinn als Investment verspricht.
Shawn Layden ist ein Guter. Dass sie den rausgeekelt haben, nach allem was man hört, obwohl er wirklich viel für Sony und, anders als viele andere Manager, auch FÜR die Gamer getan hat, ist einfach schlecht für uns. Zum Thema… kann passieren. Aber aktuell ist Google schnell weg gewesen, Amazon versteht Gaming nicht und Apple lässt lieber Minispiele fürs Handy entwickeln, antstatt echte, große Core Games auf ARM zu ermöglichen. Letzteres ist schade, da ich gerne spiele und viel lieber einfach auf dem MacBook zocken würde, aber Apple wollte halt noch nie wirklich Spiele etablieren. Arcade wirkt auch eher wie ein… wenn ihr halt ein Abo wollt und Spiele ohne ingame-Käufe, dann hier Arcade.
Ich denke, Apple lässt sich Apple typisch Zeit, sie steigen gerade in den Core Markt ein, sieht zumindest für mich danach aus. Allerdings gibt es aktuell Probleme wenn man deren Preispolitik anschaut. Weil ich das Gefühl habe die werden irgendwas richtung Gaming GPU rausbringen, die müsste außerdem für die Masse interessanten Preis haben. Bei Pro Modellen wird es ja so schön geredet, dass diese eben für Profis wären… Sobald Leistung und Preis stimmt. Werden die es schon packen (in 1-4 Jahren)
Apple will vielleicht verhindern das Schicksaal vom Amiga zu ereilen….
Die Schulhof „Daddelkiste“ wurde schnell außerhalb von Spezialfällen wie Raytracing / Video nicht mehr ernst genommen.
Das es auch Rechner wie meinen A 4000/060 mit Grafikkarte gab, hat damals die Entwickler nicht interessiert.
Amazon betreibt Alexa mit Milliarden Verlust. Luna ist gerade erst gestartet, ich denke es ist viel zu früh um jetzt schon auf den Abgesang einzustimmen. Ich glaube kaum das Amazon aus jux und dollerei so einen Dienst startet. Auf jeden Fall läuft der Dienst auf allen Fire Geräten inklusive TVs. Da ist mal schnell ein Spiel gestern. Außerdem gibt kostenlose Spiele mit Prime und Fortnite läuft, eins mit Abstand beliebteste Spiel unter der Kindern.
Bei Google sehe ich null Gefahr der Spielebranche gefährlich zu werden. Dafür stellen die zu schnell ihre neuen Dienste wieder ein. Der Ruf ist dabei schon geschädigt um die wirklich ernst zu nehmen.
Was soll Apple in der Spielebranche reißen? Sorry aber das halte ich für absoluten Nonsens. Ich kenne Apple viel zu lange damit ich da eine Gefahr sehe. Apple hatte schon genug Versuche, wie zum Beispiel dennen ihre Spielekonsole, die krachend gefloppt ist, oder die Unterstützung externer Grafikkarten und Apple Arcade finde ich so schlecht das ich es noch nicht mal kostenlos testen will. Apple und Spiele passt für mich nicht zusammen. Auch die Vision Pro ist nicht zum spielen gedacht.
Dienste die fur eine Monatspauschale eine breite Spielsammlung bieten sind vermutlich die Zukunft. XBox mit seinem Gamepass sehe ich da am weitesten vorne. Gamepass läuft aber nicht überall und die haben keine Handheld. Die Switch hat gezeigt das es da sehr viel Potenzial gibt.
Natürlich hat Sonys Geschäftsmodell vielleicht irgendwann ausgedient. Niemand möchte noch einen Haufen Kohle für ein Spiel ausgeben das vielleicht Müll ist und im Schrank verstaubt. Im Gamepass kann ich ein Spiel erstmal testen bevor ich einen teuren Fehlkauf mache und allein das ist schon super. Bei einem guten Spiel bin ich durchaus bereit es zu selbst oder die Addons dazu zu kaufen.
Warum sollten die Entwickler nicht motiviert sein ein gutes Spiel zu machen? Bei einem Abruf im Gamepass gibt es Geld * X. Schlechte Spiele verdienen halt nichts und unbekannte Spiele haben die Chance trotzdem bekannt zu werden und Geld zu verdienen.
Sony hatte zur Playstation 2 ein gutes Konzept mit dem Demo CDs. Es war echt super die Spiele erstmal testen zu können. Heute braucht man ein Premium Abo dazu.