Amazon gerät ins Visier der Deutschen Umwelthilfe

artikel_amazonDie Deutsche Umwelthilfe (DUH) ist durchaus nicht unumstritten, wenn man sich an die ganze Angelegenheit um die Dieselpartikelfilter erinnert:Die DUH setzte sich sehr vehement für eine Pflicht ein, hatte aber zuvor über 100.000 Euro von Partikelfilterherstellern eingeworben. Insgesamt erreicht die DUH jedoch viel Gutes und setzt sich für Umweltschutz und auch Verbraucher ein. Nun hat man Amazon ins Visier genommen: Man wirft dem Online-Riesen vor die gesetzliche Rücknahmepflicht von Elektrogeräten zu missachten. Entsprechend hat die DUH Amazon abgemahnt und fordert nun eine Unterlassungserklärung.

So habe die DUH von mehreren Kunden Beschwerden erhalten, laut denen Amazon sich geweigert habe defekte Elektrokleingeräte zu entsorgen. Seit dem 24. Juli 2016 sind Unternehmen ab einer gewissen Laden- / Lagerfläche (400 Quadratmeter) dazu jedoch verpflichtet – also auch Amazon. Dabei ist die Rückgabemöglichkeit nicht an den Neukauf eines Geräts gebunden. Auch ist es nicht notwendig, dass das Altgerät beim Händler gekauft wurde, bei dem es zurückgegeben wird.

Die Gerätschaften müssen lediglich kleiner als 25 cm sein und dürfen nur in haushaltsüblichen Mengen abgegeben bzw. eingeschickt werden. Weil Amazon sich nicht nach dem Gesetz richte, solle der Online-Händler laut DUH nun eine strafbewehrte Unterlassungserklärung unterzeichnen. Da viele andere Händler ähnlich handeln würden, fordert die DUH zudem, dass das Umweltbundesamt die Umsetzung der Rücknahmepflichten von Elektroaltgeräten im Handel stärker kontrolliere bzw. Verstöße direkt ahnde.

Eine Reaktion Amazons steht aktuell noch aus. Man darf gespannt sein, wie der Händler reagiert und ob es eventuell tatsächlich noch zu einem Rechtsstreit kommt.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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20 Kommentare

  1. Markus Maier says:

    „…Dabei ist die Rückgabemöglichkeit nicht an den Neukauf eines Geräts gebunden. Auch ist es nicht notwendig, dass das Altgerät beim Händler gekauft wurde, bei dem es zurückgegeben wird…“

    Also, ich kaufe im Jahr im Geizmarkt einen Föhn, der nach 16 Jahren im Eimer ist. Gehe zum Blödmarkt und kaufe einen neuen. und dann kann ich Amazon in die Pflicht nehmen, mein Altgerät anzunehmen und der ordnungsgemäßen Entsorgung zuzuführen? Wenn dem so ist, dann war Obelix‘ Aufzählung, wer da spinnt, wohl doch keine abschließende…

  2. Herr.Mullepulle says:

    https://www.amazon.de/gp/help/customer/display.html?ie=UTF8&nodeId=201152810&pop-up=1&qid=1468857772

    Wie in obigem Link zu sehen, stellt Amazon sehr wohl ein Portal zur kostenlosen Einsendung von Elektroschrott bereit. Das habe ich sogar erst letzten Monat verwendet, um Elektrokleingeräte zu recyclen, die ich nicht mal bei Amazon gekauft habe.

  3. Erstens gibt es schon eine Reaktion Amazons (Mitarbeiter waren ggf. vereinzelt nicht informiert) und zweitens hätte man mit 4,5 Sekunden googeln mitunter diese Seite gefunden: https://www.amazon.de/gp/help/customer/display.html/ref=hp_lprr_weee?nodeId=201819410

  4. „Die DUH setzte sich sehr vehement für eine Pflicht ein, hatte aber zuvor über 100.000 Euro von Partikelfilterherstellern eingeworben. “ Ja und? Ist vollkommen logisch, daß Partikelfilterhersteller eher DUH fördern als andere, die keine Pflicht fordern. Hersteller von Schußwaffen würden auch keine Partei unterstützen, die diese verbieten wollen. Natürlich muß man dann nachprüfen, ob mit den 100.000 € eine Gegenleistung möglich wurde bzw. erkauft wurde, aber man sollte nicht vorschnell sein. Die Dieselfilterpartikel sind absolut notwendig, der Bezug zur Krebsbildung ist vorhanden.

  5. Amazon nimmt nichts zurück die verlinken auf den service der deutschen post

  6. @Markus Maier: Warum klingt es für dich so verrückt, dass ein Händler, der u.a. mit dem massenhaften Verkauf von Elektrogeräten sein Geld verdient, nicht seinen Beitrag zur vernünftigen Entsorgung leisten soll? Weil er das ursprünglich nicht verkauft hat? Sowas nennt man „Gemeinschaft“, oder sollen die Nachteile mal wieder nur auf den Steuerzahler abgewälzt werden, während die Händler nur die Vorteile haben…? Was, wenn der ursprüngliche Händler nicht mehr existiert?

  7. @mini nein sie verlinken nicht auf den Service der Post. Die Post stellt nur das Versandetikett zur Verfügung!

  8. „- Wenn Sie auf http://www.amazon.de ein Elektro- oder Elektronikgerät bei Amazon.de (und nicht bei einem Drittverkäufer) gekauft haben, das der WEEE-Gesetzgebung (EU-Richtlinie über Elektro- und Elektronik-Altgeräte) unterliegt und an eine Adresse in Deutschland geliefert wurde, können Sie ein Altgerät der gleichen Geräteart, das im Wesentlichen die gleichen Funktionen wie das neue Gerät erfüllt, bei Amazon zurückgeben.
    – Sie können ferner Altgeräte unabhängig vom Kauf eines neuen Geräts bei Amazon.de zurückgeben, die in keiner äußeren Abmessung größer als 25cm sind.“

    also wenn ich das so lese, hat Amazon nicht wirklich interesse daran die Richtlinie umzusetzen. Ich kann nirgendwo lesen, daß es egal ist, wo das Gerät erworben wurde.

  9. Die „Deutsche Umwelthilfe“ (DUH) macht vor allem
    Krawall und verdient ihr Geld fast ausschließlich mit Abmahnungen. Wirklich erreicht hat sie so gut wie gar nichts.

    http://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/vw-abgasskandal/deutsche-umwelthilfe-die-diesel-hasser-14246048.html

  10. Amazon kooperiert beim Einwegpfand mit Aral, und hier eben mit der DHL.
    Dem Kunden wird eine kostenlose Möglichkeit eingeräumt das Gerät zu recyclen, also für mich ist das ok. Oder schreibt das gesetz ausdrücklich vor, dass der Handler es nicht an einen Dienstleister geben darf?

  11. @Hendrik:
    Was ich da gelesen habe ich das ganz normale Verhalten wie es auch vom Datenschutz etc Bis auf das Abmahnen vielleicht. Aber irgendwoher muß ja auch Geld kommen, oder? Ich will die DUH nicht in Schutz nehmen, aber es wird leider auch zu schnell vorverurteilt. Gerade wenn jemand was gegen des Deutschen liebstes Kind sagt.

  12. Markus Maier says:

    @zhet: Wäre es nicht besser, direkt zum Wertstoffhof zu gehen, oder dort das alte Gerät abzugeben, wo ich das neue Gerät kaufe?

  13. Ist genauso sinnvoll wie das hirnrissige Pfand auf PET Flaschen und Dosen. Wenn ich meinen Elektroschrott los werden will, bringe ich ihn einfach zum Wertstoff-Center. Die nehmen sogar Großgeräte und es kostet nichts. Wenn ich den Schrott zum Wertstoff-Center anstatt zur Post bringe, spare ich sogar noch die Verpackung, was wiederum die Umwelt entlastet. Außerdem muss mein Altgerät nicht erst von DHL durch halb Deutschland gekarrt werden, bis es entsorgt wird. Auch das hilft der Umwelt. Da fragt man sich ob diese „Körnerfressergesetze“ nur dazu gemacht wurden um Firmen und Mitmenschen zu schikanieren. Sinnvoll ist das Ganze nämlich nicht.

  14. @Markus Maier: Wenn das geht klar, aber bei mir z.B. wäre der nächste Wertstoffhof ca. 40km entfernt. Und nicht jedes Gerät, das kaputt geht, wird auch ersetzt… es sind ja alle möglichen Wege da, nur ich finde es OK, dass die Händler auch ihren Teil beitragen 😉

  15. Wenn man sich die „Mühe“ macht und auf den DHL-Link klickt, kann man einfach so ein Versandetikett erstellen. Es wird nach keiner Bestellnummer, o.ä. gefragt mit der man die Rücksendung authentifizieren müsste.
    Amazon macht also alles richtig.
    Falls, was ich mir nicht vorstellen kann, Amazon, bzw. ALBA Electronics Recycling GmbH, die Annahme verweigern sollten, kann man sich immer noch auf die WEEE-Richtlinie beziehen.
    Keine Ahnung, was die DUH für ein Problem hat.

  16. Woran man mal wieder die politisch-ideologische Ausrichtung der „Umwelthilfe“ erkennt … Es sind Salon-Sozialisten und Neo-Marxisten, die das Umwelt Anliegen zum Kampf gegen „Großunternehmen“ nutzen…

  17. Wie können die Einfach mit DHL kooperieren und das durch die Entsorgen lassen. Das muss korrekt passieren! Erst auf Amazons Kosten zum Amazon Lager schicken lassen und von dort müssen die das dann entsorgen. Muss ja etwas CO2 ausgestoßen werden bei dem ganzen.

  18. @ françoise
    Amen. Eigentlich reicht gesunder Menschenverstand um das zu erkennen und 30 Sekunden auf Google recherchieren um zu wissen was von der Kampagne zu halten ist. Scheinbar wollte sich amazon nicht auf die vorherigen „Spendenaufrufe“ der sozialökologischen Mafia einlassen. Lässt übrigens auch tief blicken, wenn der Schreiber des Textes seine Leser für so unmündig hält, dass er denkt das keiner Google nutzt um den Kram mal zu checken. Allein sich in die Forderung zu versteigen hier Stellungnahmen zu erwarten… Gott, der Herr Oberlehrer Journalist will auf infantilen Kram ernsthaft antworten. Nur noch lächerlich diese sjw Typen.

  19. Ist denn vorgeschrieben, dass die Rücknahme nicht an einen Dienstleister abgetreten werden darf? Ich glaube kaum, dass mein Elektromarkt um die Ecke ein zu ihnen gebrachtes Gerät selbst fachgerecht recyceln würde, die schicken das genauso an spezialisierte Firmen. Wenn Amazon hier direkt mit der Post kooperiert (http://www.electroreturn.de/amazon führt auf deutschepost.de) spart das einen Versandweg, für den Kunden macht es keinen Unterschied und bin mir recht sicher, dass die Post das für Amazon nicht gratis macht. Von daher, man kann es auch übertreiben…

  20. Na wer so Gesetze macht ist ja wohl vollkommen offen für alles …. oder eben anders geschrieben nicht ganz dicht.

    Ich wohn zum Glück in einer Gegend dieser verrückten Welt, wo es sogar schon Müllcontainer gibt …..

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